Mozilla Firefox OS: Keine Smartphones mehr, aber das Internet der Dinge

Jan-Frederik Timm
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Mozilla Firefox OS: Keine Smartphones mehr, aber das Internet der Dinge
Bild: Mozilla

Zuletzt war es noch ein Abschied auf Raten, jetzt beerdigt Mozilla Firefox OS für Smartphones endgültig. Nach Veröffentlichung der nächsten Version 2.6 wird es keine Entwicklungsaktivitäten mehr geben. Die Zukunft sieht Mozilla im Internet der Dinge.

Ab Juni wird die Mozilla Foundation keine Entwicklerkapazitäten für Firefox OS für Smartphones mehr bereitstellen. Nach dem Ende der Smartphones mit Firefox OS ist damit auch das Ende der alternativen ROMs für Android-Geräte besiegelt.

Mozilla habe sich entschieden, alle verfügbaren Kapazitäten darauf zu verwenden, Lösungen für das Internet der Dinge zu entwickeln, bei denen Wettbewerber noch keine marktbeherrschende Stellung inne haben. Bei Smartphones gibt es dafür kein Potential. Mozilla dankt allen externen Mitwirkenden an der Entwicklung von Firefox OS für Smartphones, dessen Markteinführung im Jahr 2012 erfolgte. Entwickelt wurde das System zuvor unter der Bezeichnung Boot to Gecko.

Auch der Firefox Marketplace stirbt

Auch das Ziel, mit Firefox OS offene Webanwendungen als Alternative von Apps am Markt zu platzieren, erhält einen Dämpfer. Der Firefox Marketplace als deren Vertriebsplattform wird nur noch bis zum Jahr 2017 neue Webanwendungen annehmen – vorausgesetzt, sie unterstützen Firefox OS. Bereits zum 29. März 2016 werden alle Webanwendungen für Firefox für Desktop-PCs, Android und Tablets aus dem Marktplatz entfernt. Weil die für die Client-Server-Programme erforderliche Web Runtime abgeschaltet wird, werden diese Anwendungen auch nicht mehr lauffähig sein.

In Zukunft wird sich Mozilla Produkten widmen, die den Product Innovation Process erfolgreich abgeschlossen haben. Drei Projekte hätten über die letzten Monate diesen Status erreicht, darunter Smart TVs – über die anderen gibt es keine Informationen. Noch im ersten Halbjahr will es Mozilla externen Teilnehmern ermöglichen, an diesem Innovationsprozess teilzunehmen.

foxfooding geht mit dem Sony Z3C weiter

Das Entwicklerprogramm foxfooding wird Mozilla weiter führen, um die gesteckten Ziele zu erreichen, sei man unverändert auf die Expertise der aktiven Community angewiesen. Das dem Programm als Basis dienende Smartphone Sony Z3C foxfooding soll auch in Zukunft zur Anwendung kommen, wie genau, dazu soll es im März weitere Informationen geben. In der Community stößt das auf Kritik.

What I'm hearing is foxfooders should keep using their smartphones while we don't work on the smartphone experience. Who wants to be a part of that?

Die Ankündigung lässt viele Fragen wie die, ob das Betriebssystem für das Internet der Dinge überhaupt noch Firefox OS heißen wird, offen. Innerhalb der ersten 48 Stunden nach Veröffentlichung der Verlautbarung will Mozilla auf alle offenen Fragen eingehen. Die nach den zwei weiteren neuen Projekten bleibt es allerdings auch weiterhin.