Delid Die Mate Extreme: Mit Flüssigmetall läuft auch Broadwell-E kühler

Max Doll
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Delid Die Mate Extreme: Mit Flüssigmetall läuft auch Broadwell-E kühler
Bild: der8auer

Das Entfernen des Heatspreaders auf Intel-Prozessoren ist seit dem vergangenen Jahr mit Hilfe des Delid Die Mate auch für Laien gefahrlos möglich, aber auf Modelle mit Wärmeleitpaste beschränkt. Die „Extreme“-Version des Hilfsmittels soll die auch als „Köpfen“ bezeichnete Prozedur bei verlötetem Heatspreader ermöglichen.

Der erneut von Roman Hartung („der8auer“) herausgegebene Delid Die Mate Extreme eignet sich ausschließlich für Prozessoren des LGA 2011, darunter Broadwell-E-CPUs. Das Verfahren ist nicht nur aufgrund des verlöteten Heatspreaders, sondern vor allem aufgrund des hohen Anschaffungspreises von bis zu 1.600 Euro für den jüngst erschienenen Core i7-6950X delikater als bei den Mainstream-Modellen.

Vier bis zehn Grad bessere Temperaturen

Obwohl Lot Wärme besser abtransportiert als die von Intel bei verklebten Heatspreadern verwendete Wärmeleitpaste, verringert die Schichtdicke von einem Millimeter optimale Ergebnisse, erklärt Hartung in einem Video. Der Wechsel auf Flüssigmetall-Wärmeleitpaste des Typs Gelid Thermal Grizzly Conductonaut habe daher die Temperatur eines Core i7-5960X um „neun bis zehn Grad“ verbessern können.

Bei einem Core i7-6950X, der im Produktvideo zur Demonstration des Verfahrens genutzt wird, lag der Vorteil bei 4 GHz Taktfrequenz und einer Spannung von 1,25 Volt und Prime 95 ohne AVX bei vier Grad geringerer Maximaltemperatur. Hartung vermutet, dass der Heatspreader bei diesem Versuch aber noch nicht optimalen Kontakt mit dem Die des Prozessors hatte; Ergebnisse mit angeschliffener und damit abgesenkter Schutzkappe stehen noch aus.

Lot bedeutet Mehraufwand

Klar wird damit, dass das nicht mehr ganz so einfache Entfernen des Heatspreaders selbst nicht ausreicht: Der Prozess wird ein wenig aufwändiger. Prinzipiell hat sich das Verfahren jedoch nicht verändert. Auch mit der Extreme-Variante des Delid Die Mate wird der Heatspreader seitlich vom PCB geschoben. Bei verlöteten Varianten ist es jedoch nicht möglich, die Kappe einfach bis zur vollständigen Loslösung zu schieben.

Sie muss stattdessen von zwei Seiten um jeweils einen bis zwei Millimeter bewegt werden, um die Spannungsversorgung auf dem PCB nicht zu beschädigen, und kann im Anschluss abgezogen werden. Im Anschluss gilt es, die Reste des Lötzinns mit einem Messer oder einer Rasierklinge abzuschaben. Gleiches muss, anders als bei Mainstream-Prozessoren, auch für die Klebereste erfolgen, um den Heatspreader dichter an den Die rücken zu lassen.

Vertrieben wird der Delid Die Mate Extreme in kleiner Auflage über den Online-Händler Caseking. Einen Preis hat Hartung bislang nicht genannt. Eine grobe Einordnung ermöglicht allerdings der einfache Delid Die Mate, für den rund 70 Euro verlangt werden.

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