Deutschland: Erstmals rückläufiger Smartphone-Umsatz

Tobias Reuter
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Deutschland: Erstmals rückläufiger Smartphone-Umsatz
Bild: Sam Churchill | CC BY 2.0

Obwohl die Smartphone-Absatzzahl im Jahr 2016 laut einer Bitkom-Studie in Deutschland auf ein Allzeithoch klettern wird, erwarten die Marktforscher erstmals einen leichten Umsatzrückgang des Smartphone-Geschäfts. Durch Technologien wie Augmented Reality sieht die Bitkom auch für die nächsten Jahre eine hohe Smartphone-Nachfrage.

Mehr verkaufte Smartphones, trotzdem weniger Umsatz

Das Marktforschungsunternehmen schätzt die Gesamtzahl der 2016 in Deutschland verkauften Smartphones auf 27,9 Millionen Exemplare. Gegenüber der insgesamt 26,2 Millionen im letzten Jahr über die Ladentheken gegangenen Geräte bedeutet das eine Steigerung um 6 Prozent. Trotz der voraussichtlich steigenden Verkaufszahlen muss sich der deutsche Smartphone-Markt laut Bitkom aber erstmals auf einen zwar moderaten, aber dennoch spürbaren Umsatzrückgang einstellen. Die Prognose für 2016 spricht von 10,6 Milliarden Euro. Das wären 2 Prozent weniger, als der Smartphone-Markt im letzten Jahr umgesetzt hat.

Umsatz und Absatz von Smartphones in Deutschland
Umsatz und Absatz von Smartphones in Deutschland (Bild: Bitkom)

Günstige leistungsstarke Geräte als Umsatzbremse

Zwar erreiche die Smartphone-Nachfrage jedes Jahr neue Rekordmarken, so Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder, „aber die Umsätze geraten durch gleichermaßen günstige wie leistungsfähige Smartphone-Modelle unter Druck.“ Preiswerte und trotzdem schnelle Einsteiger- oder Mittelklasse-Geräte reichen Verbrauchen immer öfter aus. Entsprechend sinkt der durchschnittliche Preis je verkauftem Smartphone dieses Jahr voraussichtlich auf 374 Euro. 2015 lag der Durchschnittskaufpreis noch bei 404 Euro. Verbraucher orientieren sich laut der Studie zu Geräten mit größeren Displays (5 Zoll und mehr), die trotz zunehmender Größe und Leistung immer erschwinglicher werden.

Augmented Reality wird Verkaufsmotor

Obwohl mit 76 Prozent aller Deutschen ab 14 Jahren inzwischen deutlich mehr Bundesbürger ein Smartphone nutzen als noch vor zwei Jahren (55 Prozent), sieht Rohleder kein Abflauen des Marktes durch Übersättigung: „Smartphones werden auch in den kommenden Jahren stark nachgefragt werden. Der überraschende Boom von Pokémon Go wird zum Beispiel völlig neuen Anwendungen rund um Augmented Reality auf dem Smartphone zum Durchbruch verhelfen.

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