Linux: Freeze für Debian 9 „Stretch“ hat begonnen

Ferdinand Thommes
21 Kommentare
Linux: Freeze für Debian 9 „Stretch“ hat begonnen
Bild: Venice35 | CC BY 2.0

Am 5. November hat das Debian-Release-Team den ersten von vier Schritten zur Veröffentlichung von Debian 9 „Stretch“ getan. Dies geschah durch die Einleitung der ersten Phase des Freeze. Damit wird das System, das normalerweise den Testing-Zweig aktualisiert, schrittweise eingefroren.

Wie bereits im Sommer angekündigt, begann mit dem 5. November der erste Teil des Einfrierens der Basis für Debian 9 „Stretch“, der Transition-Freeze. Ab jetzt ist es nicht mehr möglich, Transitions für Bibliotheken oder Pakete anzumelden, die große Mengen an Paketen betreffen.

Thykier weist jedoch darauf hin, dass einige Transitions bereits angemeldet sind und demnächst beginnen. Andere laufen zu diesem Zeitpunkt bereits. Dazu zählt etwa die Transition zu Qt 5.7.1. Eine Transition ist in diesem Zusammenhang eine Aktualisierung von Paketen, die API- und/oder ABI-Änderungen erfahren haben und somit den Neubau von teils sehr vielen Paketen bedingen.

Zehn Tage Testphase

In einem Monat, am 5. Dezember, tritt die zweite Phase in Kraft. Diese belässt alle noch für das Testing-Repository, in dem das künftige Debian 9 entwickelt wird, geplanten Pakete für wenigstens zehn Tage im darunter angesiedelten Unstable-Repository. Ausnahmen davon werden nur für dringende Sicherheits-Updates erteilt.

Wiederum einen Monat später, am 5. Januar, beginnt der Soft Freeze. Danach dürfen keine neuen Quellpakete mehr nach Testing eingeführt werden. Auch vormals entfernte Pakete dürfen nicht wieder eingeführt werden. Am 5. Februar setzt dann die letzte Phase ein, der Full Freeze. Nach diesem Datum bedürfen sämtliche Änderungen, die das Testing-Repository betreffen, einer Sondergenehmigung des Release-Teams.

Ab jetzt wird es eisig

Mit dem Einsetzen des Full Freeze ist der Fluss der Änderungen für „Stretch“ im Testing-Repository eingefroren und die Entwickler können sich auf das Beseitigen der verbliebenen Bugs – zu diesem Zeitpunkt meist einige Hundert – konzentrieren. Besonderes Augenmerk gilt hier den Release-Critical-Bugs (RC), die möglichst auf Null reduziert werden sollen. Ist eine Reparatur zum gegebenen Zeitpunkt nicht möglich, werden Pakete, bei welchen es möglich ist, auch zeitweise aus Debian entfernt, um das Release nicht zu gefährden oder weiter zu verzögern.

Der Kreislauf beginnt von vorne

Die eigentliche Veröffentlichung am Ende dieses Prozesses ist dann ein einfacher Schritt. Debian 9 wird aus dem Testing-Repository in das Stable-Repository verschoben und zum neuen stabilen Release erklärt. Im Testing-Repository beginnt zeitgleich die Entwicklung zu Debian 10 „Buster“. Wann Debian 9 veröffentlicht wird ist noch völlig unklar. Das entscheidet das Release-Team nach der Prämisse: Es wird veröffentlicht, wenn es fertig ist. Nähere Informationen zum Release-Management sind auf der Projektseite zu finden.

Nvidia GTC 2024 (18.–21. März 2024): ComputerBase ist vor Ort!