Zaber Sentry: Schnelle PC-Hardware im Formfaktor der Xbox One

Max Doll
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Zaber Sentry: Schnelle PC-Hardware im Formfaktor der Xbox One
Bild: YetAnotherTechChannel

Besonders kompakte, aber uneingeschränkt für leistungsstarke Hardware geeignete Mini-Gehäuse aus dem Labor von Enthusiasten haben weiter Konjunktur. Nach dem Dan Cases A4-SFX findet sich nun das Zaber Sentry auf der Crowdfunding-Plattform Indiegogo ein.

Das Konzept des Sentry ist schnell umrissen: Das Team hinter dem Gehäuse will das erste Spielegehäuse anbieten, das den Formfaktor einer Spielkonsole nutzt. Als Vergleichsmaßstab dient dabei die Xbox One der ersten Generation, die bei Konsolenfans zunächst als klobig verschrien war. Damit kommt das Sentry zumindest ohne Standfüße berechnet auf ein Volumen von nur knapp sieben Litern und ist nochmals knapp kleiner als das bereits extrem kompakte Dan Case A4 SFX.

Das Layout des Sentry unterscheidet sich jedoch gravierend vom Dan Case; zudem kann die Aufstellung sowohl vertikal als auch horizontal erfolgen. Zaber orientiert sich vielmehr an Silverstones Raven Z, wenngleich auf einer viel kleineren Fläche. Mini-ITX-Hauptplatine und ein SFX-Netzteil rücken wie die Kabel dicht zusammen, die PCIe-Erweiterungskarte wird mit einem PCIe-3.0-x16-fähigen Risermodul um 90 Grad gedreht verbaut.

Wie bei allen Gehäusen dieser Konzeption empfiehlt sich ein Modell mit Direct-Exhaust-Kühler, auch weil das Sentry auf aktive Belüftung verzichtet. Ohnehin empfiehlt Zaber ein Referenzdesign, weil das PCB – ausgenommen an der Position der Stromanschlüsse – die Höhe der Slotblende maximal um 18 Millimeter übersteigen darf. Dass das Kühlkonzept grundsätzlich ausreichend dimensioniert ist, zeigt eine Demonstration von Linus Tech Tips (YouTube).

GIF Die verschiedenen Konfigurationsmöglichkeiten des ITX-Gehäuses Sentry (Bild: Zaber)

Kleine Größe bedingt Planung

Die geringen Dimensionen bedingen bei der Wahl der Komponenten unter Umständen andere Kompromisse. Wird etwa ein Netzteil im SFX-L-Format genutzt, geht ein 2,5"-Einschub verloren. Ein weiterer 2,5"-Montageplatz kann abhängig des Layouts der Hauptplatine bei CPU-Kühlern mit mehr als 37 mm Höhe verloren gehen; maximal lässt sich lediglich ein Modell mit 47 mm Höhe verbauen. Auch der Arbeitsspeicher darf inklusive Kühlkörpern nicht höher als 34 mm werden. Anstelle der Erweiterungskarten lassen sich zudem drei weitere 2,5"-HDDs verbauen. Alternativ kann die erste Montageposition zusammen mit einer maximal 200 mm langen Erweiterungskarte genutzt werden. Was das Gehäuse aufnehmen kann, hängt damit in hohem Maße von der Komponentenwahl ab.

GIF Alle Seiten des Mini-ITX-Gehäuses Sentry (Bild: Zaber)

Das Interesse ist groß

Das Design des Gehäuses, das mit Feedback aus Internetforen verfeinert wurde, ist mittlerweile ebenso wie ein Testlauf der Produktion erfolgreich abgeschlossen worden. Auf Indiegogo sollen nun die ersten Serienexemplare verkauft werden, um die Fertigung anlaufen lassen zu können. Gefragt war lediglich eine Abnahmemenge von 100 Exemplaren oder 19.500 US-Dollar – eine Menge, die die mittlerweile rund 670 Unterstützer weit übertroffen haben. Erworben werden kann das Gehäuse zu einem Crowdfunding-Preis von 195 US-Dollar zuzüglich den Versandkosten, im Handel sollen die Exemplare 235 US-Dollar kosten. Die Auslieferung der Indiegogo-Gehäuse soll in einer Stückzahl von 150 Exemplaren pro Woche ab April beginnen.

Die Redaktion dankt ComputerBase-Leser „Brixx“ für den Hinweis zu dieser Meldung!

Zaber Sentry
Mainboard-Format: Mini-ITX, Thin Mini-ITX
Chassis (L × B × H): 322 × 340 × 74 mm (8,10 Liter)
Material: Stahl
Nettogewicht: 2,90 kg
I/O-Ports / Sonstiges: 2 × USB 3.0 (USB 3.2 Gen 1)
Einschübe: 5 × 2,5" (intern)
vollmodulare Laufwerkskäfige
Erweiterungsslots: 2
Lüfter:
Staubfilter:
Kompatibilität: CPU-Kühler: 47 mm
GPU: 305 mm
Netzteil: 130 mm
SFX-Formfaktor
Preis: 235 $