Intel Technology and Manufacturing Day: Moores Law lebt!

Volker Rißka
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Intel Technology and Manufacturing Day: Moores Law lebt!

Zum Auftakt des ersten Technology and Manufacturing Day von Intel in San Francisco hat der Chipriese gleich eines klargestellt: Moores Law ist nicht tot. Es lebt! Mit einigen Erklärungen in der Hand geht der Hersteller damit in die Offensive – Seitenhiebe auf die Halbleiter-Konkurrenz mit ihrer 10-nm-Fertigung inbegriffen.

Moores Law ist nicht tot

Moores Law lebt, lautet die oft wiederholte Botschaft aus San Francisco. Auch wenn die Zeiten zwischen den Technologiesprüngen größer werden, sind eben diese dann doch umfassender als angenommen, sodass es am Ende laut Intels Aussagen doch passt. Dies will der Hersteller mit verschiedenen Folien veranschaulichen, die zeigen, dass das Scaling von Fertigungstechnologie zur nächst kleineren Variante in den letzten Jahren besser wurde. Intel nennt dies Hyperscaling.

Genau dies wiegt am Ende die Zeit auf, die es länger gebraucht hat, dies zu entwickeln – am Ende sogar mit Vorteil, laut Intel. Denn die Zeit wird auch genutzt, um die Kosten zu senken und die Fertigung günstiger zu machen. Galt der Haswell-Fertigungsprozess in 22 nm als der günstigste mit sehr hoher Chip-Ausbeute (Yields), habe diesen Kaby Lake, der bei gleicher Anzahl an CPU-Kernen auf einem Die 800 Millionen Transistoren mehr unterbringt, sowohl bei der Ausbeute als auch Kostenfaktor geschlagen. Nach problematischem Start in die 14-nm-Fertigung mit Broadwell ist diese nun endlich da angekommen, wo sie hin sollte. Am Ende zeigt sich so Moores Law in Aktion: In der PC-Sparte sinken die Kosten pro Million Transistoren mit jedem Fertigungsschritt ein wenig mehr.

Und wieder: 14 nm ist nicht 14 nm

An den „Marketing-Fertigungstechniken“ ließ Intel erneut kein gutes Wort – kein Wunder, liegen sie in dieser „Metric“ doch zurück. Erneut erklärten sie, dass 14 nm von Intel quasi dem entsprechen, was andere in diesem Jahr unter 10 nm anbieten wollen. Intel betont an der Stelle stets und über die gesamte Veranstaltung an unzähligen Stellen wieder, dass ihr 14-nm-Prozess zudem seit drei Jahren in der Serienfertigung ist, während der 10-nm-Prozess bei anderen Firmen jetzt erst startet. Und Intel hat laut eigenen Angaben bis heute 473,4 Millionen 14-nm-Chips ausgeliefert.

Neue Einheit: Millionen Transistoren pro mm²

Um die Fertigungsprozesse wieder unabhängig zu vergleichen, will Intel eine neue Einheit ins Spiel bringen. Diese hat eine mathematische Formel zur Grundlage und spuckt am Ende eine Zahl aus, die sich vergleichen lassen soll: über 100 Millionen Transistoren pro Quadratmillimeter liefert demnach Intels 10-nm-Prozess und zeigt so, dass der neue Prozess exakt die theoretische Linie trifft, die Moores Law beschreibt. Ob die anderen Hersteller auf diese Rechenmethode aufspringen, darf bezweifelt werden. Auch inwiefern sie von unabhängigen Institutionen genutzt wird, bleibt abzuwarten.