Bundesnetzagentur: Datenvolumen lag 2016 bei 23,4 Milliarden Gigabyte

Nicolas La Rocco
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Bundesnetzagentur: Datenvolumen lag 2016 bei 23,4 Milliarden Gigabyte
Bild: Mike Seyfang | CC BY 2.0

Die Bundesnetzagentur hat heute ihren Jahresbericht 2016 vorgelegt. Im Bereich der Telekommunikation geben zahlreiche Statistiken interessante Einblicke in das Nutzerverhalten der Deutschen. Erneut sind die Datenvolumen der Nutzer im Festnetz und Mobilfunk drastisch gestiegen. Die SMS ist weiterhin nicht tot zu kriegen.

Laut Bundesnetzagentur gab es im vergangenen Jahr in Deutschland 32 Millionen Breitbandanschlüsse in den Festnetzen. Das sind 1,3 Millionen mehr als im Jahr 2015. DSL ist nach wie vor die am meisten verbreitete Verbindungsart und zählt 24 Millionen Anschlüsse. 8 Millionen Anschlüsse entfallen auf HFC-Netze (Hybrid Fiber Coax; also Kabelanschlüsse), funkbasierte Technologien (BWA), FTTB und FTTH sowie Satellit. Die Deutsche Telekom erreicht über ihr Festnetz einen Breitbandanschluss-Anteil von 40,6 Prozent und setzt damit den Abwärtstrend der letzten Jahre fort. Bei den Wettbewerbern ist in Summe mit 59,4 Prozent ein Zehn-Jahres-Hoch erreicht worden. Die Bundesnetzagentur begründet dies durch Anteilsgewinne der Betreiber von HFC-Netzen.

Anschlüsse mit mehr als 30 und 100 Mbit/s nehmen zu

Bei den nominell gebotenen Bandbreiten hat es 2016 vor allem bei Angeboten von 30 bis 100 Mbit/s sowie über 100 Mbit/s Zuwächse gegeben. Die Anschlüsse von 100 Mbit/s oder mehr sind von 2,3 auf 3,6 Millionen Stück gestiegen. Das Segment von 30 bis 100 Mbit/s ist von 6,3 auf 8 Millionen Anschlüsse gewachsen. In der Klasse von 10 bis 30 Mbit/s liegt der Zuwachs bei 0,5 Millionen Anschlüssen. Die Bundesnetzagentur zählt außerdem Anschlüsse mit über 2 bis 10 Mbit/s, genau 2 Mbit/s sowie unter 2 Mbit/s aber größer 144 kbit/s. In allen drei Segmenten war die Anschlussanzahl rückläufig.

Deutschland verbraucht 22,5 Milliarden Gigabyte im Festnetz

Die im Festnetz verbrauchten Datenvolumen steigen von Jahr zu Jahr signifikant. Das Gesamtvolumen liegt in Deutschland für das letzte Jahr bei prognostizierten 22,5 Milliarden Gigabyte. Pro Nutzer werden in Deutschland im Monat durchschnittlich 60 Gigabyte veranschlagt – doppelt so viel wie 2013. Bis inklusive 2013 lag das jährlichen Datenvolumen der Deutschen noch bei unter 10 Milliarden Gigabyte.

918 Millionen Gigabyte per Mobilfunk

Das Datenvolumen im Mobilfunk hat die Marke von einer Milliarde Gigabyte noch nicht durchbrochen, das dürfte gemessen am Wachstum der letzten Jahre aber bis zum Ende des aktuellen Jahres der Fall sein. Über Mobilfunk wurden im letzten Jahr 918 Millionen Gigabyte abgewickelt. Im Vorjahr waren es noch 575 Millionen Gigabyte. Die Anzahl der regelmäßigen UMTS- und LTE-Nutzer ist von 58,5 auf 63,1 Millionen gewachsen. Die Bundesnetzagentur zählte im letzten Jahr einen SIM-Karten-Bestand von 129,9 Millionen Stück.

Die SMS lebt (noch)

Obwohl immer mehr Textnachrichten über Messenger verschickt werden, kommt die SMS auf noch 12,7 Milliarden verschickte Einheiten im Jahr 2016. Das sind allerdings deutlich weniger als zum Allzeithoch von 59,8 Milliarden Stück im Jahre 2012. Seitdem sinkt die Anzahl der SMS von Jahr zu Jahr drastisch weiter. Pro Monat werden im Durchschnitt pro SIM-Karte noch 9 SMS verschickt, 2012 waren es noch 44 SMS. Das Datenvolumen ist im selben Zeitraum von 114 auf 627 Megabyte gestiegen.

Die SMS ist weit weniger beliebt als vor fünf Jahren noch
Die SMS ist weit weniger beliebt als vor fünf Jahren noch (Bild: Bundesnetzagentur)

Beinahe unverändert zeigt sich hingegen die Telefonie in Minuten über die letzten Jahre. Aus 80 Minuten im Jahr 2012 sind im letzten Jahr 79 Minuten geworden. Die abgehenden Gesprächsminuten im Mobilfunk stagnieren: In der Summe sind es über alle SIM-Karten 115 Milliarden Minuten, das entspricht der Zahl aus dem Vorjahr. 2014 waren es noch 111 Milliarden Minuten, 2013 belief sich die Dauer auf 110 Milliarden Minuten.

Der gesamte Jahresbericht 2016 der Bundesnetzagentur widmet sich neben 40 Seiten zur Telekommunikation auch der Energie, Post und den Eisenbahnen. Neben einer gekürzten Pressemitteilung steht ein 173 Seiten starkes PDF des vollständigen Berichts zum Download bereit. Nur die Infografiken (PDF) gibt es auch separat.

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