Linux: Fedora 26 steigt auf GCC 7 um

Ferdinand Thommes
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Linux: Fedora 26 steigt auf GCC 7 um
Bild: Wikimedia | CC0 1.0

Fedora 26 wurde jetzt fünf Wochen später als ursprünglich geplant veröffentlicht. Es ist das zweite Release mit Wayland als Standard. Als Desktop ist GNOME 3.24.2 vorinstalliert. Als neue Variante wurde ein Spin mit LXQt als Desktop-Umgebung aufgelegt.

Das Release-Modell von Fedora liegt irgendwo zwischen Debian und Ubuntu. Bei Debian gibt es keine festen oder auch nur lockeren Termine zur Veröffentlichung einer neuen Version. Es wird freigegeben, wenn die Entwickler es für fertig erachten. Bei Ubuntu dagegen steht meist kurz nach der Veröffentlichung einer Version bereits der genaue Termin der nächsten Version fest und der wird auch eingehalten.

Fedora dagegen legt zu Anfang eines Release-Zyklus, die meist auf sechs Monate ausgelegt sind, einen Zeitplan vor, der eher als Absichtserklärung denn als festes Datum zu sehen ist. Im Zyklus zu dem jetzt veröffentlichten Fedora 26 wurde dieser Termin wegen Fehlern fünf mal um eine Woche hinausgeschoben. Diese Verschiebungen sind somit nicht als Verspätung zu sehen, sondern sind im Konzept bei Bedarf so vorgesehen.

Atomic statt Cloud Base

Damit erreicht Fedora ein gutes Maß an Zuverlässigkeit, die auch bei Fedora 26 seit der Beta-Version erkennbar war. Das neue Release wird in den drei Varianten Workstation, Server und Atomic ausgeliefert. Letzteres ersetzt die seit der Aufteilung als dritte Variante ausgelieferte Cloud Base. Diese wird aber weiterhin als Alternative für Anwender produziert, die ihre Cloud-Umgebung eher traditionell aufbauen möchten.

GCC 7 und DNF 2

Die allen drei Varianten gemeinsamen Neuerungen umfassen Kernel 4.11.8, den Umstieg auf die GNU Compiler Collection 7 (GCC 7) sowie den Paketmanager DNF in der neuen Version 2. Hier wurde die Kompatibilität zu DNF 1.x zugunsten der Verträglichkeit mit dem DNF-Vorgänger Yum aufgegeben. Bei den mit Fedora ausgelieferten Programmiersprachen wurden unter anderem Go 1.8, Python 3.6 und Ruby 2.4 aktualisiert.

Libinput ersetzt Synaptics

Fedora 26 markiert auch den Umstieg auf Libinput bei den Eingabegeräten. Anwender die weiterhin den in der neuen Veröffentlichung entfernten Synaptics-Treiber nutzen möchten, können diesen nachinstallieren. Der in den letzten Fedora-Ausgaben stets erweiterte Fedora Media Writer erhielt auch diesmal ein Update und kann künftig auch ARM-Images auf SD-Karten schreiben. Für Systemd werden künftig bei Programmabstürzen Core-Dumps automatisch erstellt und als Datei abgespeichert.

Fedora 26 mit GNOME 3.24
Fedora 26 mit GNOME 3.24

Der Fedora-Installer Anaconda wurde mit Blivet-GUI um eine weitere Schnittstelle zum Konfigurieren von Speichergeräten erweitert. Die noch in der Weiterentwicklung begriffene Blivet-GUI unterstützt bisher die Erstellung, Abänderung und das Entfernen von LVM inklusive Unterstützung für LVM Cache, LVM RAID und Thin LVM sowie Btrfs RAID, MD RAID, mit LUKS verschlüsselte Geräte und herkömmliche Partitionen und Dateisysteme.

Bei der Ausgabe für Server wird mit Fedora 26 erstmals eine Modular Server Preview, einer Vorschau auf eine modulare Ausgabe von Fedora Server veröffentlicht. Der Atomic Host erhielt weitere Möglichkeiten, Container auszuführen inklusive der aktuellen Docker-Version, Cockpit-Manager und Atomic CLI. Bei den Spins sind mit LXQt und Python Classroom Lab zwei neue Ausgaben hinzugekommen.

Die drei Varianten Workstation, Server und Atomic sind wie üblich auf der Downloadseite des Projekts verfügbar. Images für Fedora Spins und Fedora Labs stehen auf den jeweils eigenen Webseiten bereit. Als Spin sind mit Fedora 26 die Desktops KDE 5.10, Xfce 4.12, Cinnamon 3.4.2, MATE 1.18, LXQt 0.11, LXDE sowie SoaS (Sugar on a Stick) verfügbar. Alle Abbilder sind auch als Torrent verfügbar.

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