Kinofilme streamen: Blockbuster zu Hause gucken darf nicht zu teuer sein

Nicolas La Rocco
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Kinofilme streamen: Blockbuster zu Hause gucken darf nicht zu teuer sein
Bild: IMAX

Der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom) hat sich in einer repräsentativen Umfrage mit dem Thema Streaming von Kinofilmen parallel oder kurz nach der Premiere im Kino befasst. Demnach wollen das viele der Befragten, sind aber nicht bereit dazu, viel dafür zu bezahlen.

72 Prozent der Befragten haben Interesse an Kinofilmen zu Hause

Aus einer repräsentativen Bitkom-Umfrage unter 1.008 Bundesbürgern zum Thema Streaming von Kinofilmen geht hervor, dass mit 72 Prozent ein Großteil der Befragten Interesse an der Möglichkeit des Streamings von aktuellen Blockbustern direkt oder wenige Wochen nach dem Marktstart im Kino hat. Der Bitkom bezeichnet dieses Format des Streamings als Premium Video-on-Demand. „Premium Video-on-Demand ist gefragt, denn immer mehr Fans wollen nicht mehr monatelang auf die Heimvideo-Veröffentlichung warten“, sagt Niklas Veltkamp, Mitglied der Bitkom-Geschäftsführung.

Insbesondere bei den 14- bis 29-Jährigen ist das Interesse an diesem Format mit 89 Prozent sehr hoch. Mit höherem Alter sinkt das Interesse an solchem Premium-Content jedoch, bleibt allgemein betrachtet aber auf hohem Niveau. Unter den 30- bis 49-Jährigen sind es 85 Prozent, unter den 50- bis 64-Jährigen 73 Prozent und in der Generation 65 Plus noch 41 Prozent. Interesse bedeutet aber nicht Zahlungswilligkeit.

30 Euro pro Film als Schmerzgrenze

Geld für ein solches Premium-Angebot zahlen, wollen laut Umfrage allerdings die wenigstens. Der Bitkom geht davon aus, das ein Film umso teurer vom Dienstleister angeboten werden würde, je früher er zum Kinostart auf einem Streaming-Portal verfügbar wäre. Wie der Bitkom in seiner Umfrage ermittelt hat, würden 14 Prozent der Befragten, die grundsätzliches Interesse an Premium Video-on-Demand haben, 30 Euro pro Film zahlen, sofern der Film vier bis sechs Wochen nach Kinostart bei einem Streaming-Anbieter zu sehen wäre. Bei den 14- bis 29-Jährigen ist die Bereitschaft dazu mit 19 Prozent erneut am höchsten.

Mit näher zum Kinostart rückender Verfügbarkeit und daraus resultierend steigenden Preisen wäre ein solches Angebot allerdings für viele unattraktiv. Würde ein Film schon drei Wochen nach Kinostart bei einem Streaming-Anbieter verfügbar sein, deshalb allerdings 50 statt 30 Euro kosten, finden das nur noch 4 Prozent der Befragten angemessen. Für aktuelle Kinofilme sofort zum Start mehr als 50 Euro pro Film zu bezahlen, ist für die allermeisten Befragten (unter 4 Prozent) unattraktiv.