GOG: Fair-Price-Programm und Mitarbeiter gehen

Max Doll
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GOG: Fair-Price-Programm und Mitarbeiter gehen

GOG entlässt ungefähr zwölf Mitarbeiter. Dabei soll es sich um eine Reaktion auf eine finanzielle Notlage der Plattform handeln. Plausibel wird diese inoffizielle Erklärung, weil parallel das Fair-Price-Package-Programm und die Geld-zurück-Garantie angepasst werden. In beiden Fällen wird der Gewinn der Plattform optimiert.

Ans Licht gebracht hat die Entlassungen Kotaku. Die Webseite bezieht sich dabei auf die Aussagen eines ehemaligen Mitarbeiters, der schätzt, dass insgesamt zehn Prozent der GOG-Belegschaft gehen mussten.

Den Angestellten sei erzählt worden, dass es sich um eine „finanzielle Entscheidung“ handele, der Umsatz habe nicht mit dem Wachstum Schritt halten können, sodass GOG in den vergangenen Monaten „gefährlich nahe“ an der Grenze zu Verlusten gewesen sei. Darüber hinaus befürchtet das Unternehmen laut dem Mitarbeiter, dass der Trend zur Verringerung der Provisionen von Plattformanbietern ebenfalls Auswirkungen haben wird. Ausgelöst hatte diese Entwicklung der Epic Game Store, der von Entwicklern lediglich 12 Prozent anstelle der auf Steam üblichen 30 Prozent der Umsätze verlangt.

Derart viele Entlassungen hat es auf GOG zuvor nicht gegeben, erklärte der Ex-Angestellte. Die Situation fühle sich deshalb so an, als ob die Lage von GOG sehr schnell sehr verzweifelt werde. Allerdings sei der Februar zwar ein „sehr schlechter“, der Januar aber ein „exzellenter“ Monat für die Verkaufsplattform gewesen. GOG selbst sprach in einer Stellungnahme gegenüber der Webseite von einem Prozess der Restrukturierung, der seit Oktober 2018 laufe. Seit diesem Zeitpunkt hätten mehr als doppelt so viele Mitarbeiter eingestellt werden können, noch immer würden 20 offene Positionen ausgeschrieben.

Änderungen sprechen von Geldbedarf

Welche der beiden Perspektiven dichter an der Wahrheit liegt, lässt sich nicht klären. GOG arbeitet unabhängig davon aber an der Gewinnoptimierung des Shops, das drohende Abrutschen in die Verlustzone des Shops durch den Druck etwa des Epic Stores wäre hierfür eine mögliche und plausible Erklärung. Das Image eines kundenfreundlichen Shops ist eine Säule von GOG, die schwerlich ohne Grund angetastet wird. Dafür spricht auch die Begründung der jüngsten Änderungen.

Kurz nach Bekanntwerden der Entlassungswelle wurde das Fair-Price-Package-Programm eingestellt. Den automatischen Ausgleich regional unterschiedlicher Preise durch GOG-Guthaben, den die Plattform nach eigenen Angaben aus eigener Tasche finanziert, gibt es nur noch bis Ende März.

Removing FPP is not a decision we make lightly, but by making this change, we will be able to offer better conditions to game creators, which — in turn — will allow us to offer you more curated classic games and new releases.

GOG

Anschließend gibt es für Käufe in Märkten mit höheren Preisen wie Europa auch dann keinen Ausgleich mehr. Das Geld soll dazu genutzt werden, den höheren Umsatzanteil von Entwicklern zu refinanzieren. Kurz gesagt: GOG versucht, attraktiv für Entwickler zu bleiben und Marktanteile zu halten oder auszubauen.

Geld für Käufe wird nicht mehr zurückerstattet

Parallel ändert GOG die Rückabwicklung von Käufen. Die Erstattung erfolgt nicht mehr über die ursprüngliche Zahlungsmethode, sondern in Form von Wallet-Beträgen. Damit bleibt eine einmal gezahlte Summe im System der Plattform.