Nvidia GeForce RTX Super: Device-IDs deuten auf Umwidmung von GPUs hin

Jan-Frederik Timm
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Nvidia GeForce RTX Super: Device-IDs deuten auf Umwidmung von GPUs hin

W1zzard, Schöpfer des Tools GPU-Z, ist aufgefallen, dass es für GeForce RTX 2060 Super und GeForce RTX 2070 Super drei so genannte Device-IDs gibt, obwohl Nvidia die Bereitstellung unterschiedlicher GPUs eigentlich gestoppt hat. Er mutmaßt, dass Partner ältere GPUs derzeit in Super-Varianten umwandeln dürfen.

Aus größeren Non-Super- werden kleinere Super-Grafikkarten

Bei GeForce RTX 2070 und GeForce RTX 2080 gab es die Turing-GPUs GP106 und GP104 in zwei Varianten: „A“ und „Non-A“. Die Chips waren zwar identisch, doch Partner durften Custom Designs mit höheren Taktraten nur mit A-GPUs umsetzen, die höchstwahrscheinlich teurer waren. Vor der Veröffentlichung der neuen Super-Varianten hieß es, damit sei jetzt Schluss.

Doch für GeForce RTX 2060 Super und GeForce RTX 2070 existieren jetzt sogar drei Device-IDs. W1zzard vermutet, dass jeweils zwei davon für Grafikkarten respektive GPUs bestimmt sind, die vorher noch nicht für die Super-Varianten vorgesehen waren. In Anbetracht der Tatsache, dass Nvidia GeForce RTX 2070 und RTX 2080 zur Vorstellung der Super-Modelle offiziell vom Markt genommen hat, kann das durchaus sein. Die dritte ID wäre für die schon immer als Super-Grafikkarte vorgesehen GPU gedacht.

Die bekannten Device-IDs
Die bekannten Device-IDs (Bild: TechPowerUp)

Technisch ist das nicht abwegig. Im Kern entspricht die neue GeForce RTX 2070 Super einer GeForce RTX 2080 mit etwas weniger Ausführungseinheiten und bei der neuen GeForce RTX 2060 Super verhält es sich im Vergleich zur GeForce RTX 2070 genauso – die Überführung der einen in die andere Serie ist theoretisch per Software möglich. W1zzard hält diesen Gedanken deshalb für so spannend, weil sich der Prozess potentiell umkehren lassen könnte, sofern es gelingt, Schutzmechanismen in Firmware, Treiber und eventuell auch Hardware zu umgehen, denn ein TU104, der einmal für eine GeForce RTX 2080 gedacht war, hat immer noch in Hardware aktive 2.944 Shader, von denen per Firmware nur 2.560 auf der GeForce RTX 2070 Super aktiv sind.

Dass die Umwandelung nur per Software erfolgt, zweifelt W1zzard allerdings an und verweist auf den Unterschied im Hexadezimalcode der Device-ID. Neben anderer Software könnte auch ein Widerstand auf dem PCB hinzukommen oder wegfallen. Um den Prozess einfach zu halten, sollte die Anpassung aber effizient und kostengünstig ausgefallen sein. Das alles ist zum aktuellen Zeitpunkt allerdings noch pure Spekulation.

Nur sinnvoll, wenn Super schnell allein herrschen soll

Gegen die Theorie, dass GPUs derzeit umgewidmet werden, spricht zwar die Tatsache, dass der Preis einer GeForce RTX 2060 Super unter dem einer GeForce RTX 2070 und der Preis einer GeForce RTX 2070 Super unter dem einer GeForce RTX 2080 liegt. Doch wenn Nvidia mit dem kurzfristigen Aus für die Vorgänger einen schnellen Wechsel im Portfolio zum Ziel gehabt hat, ergibt der Schritt durchaus Sinn.

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