Innovation

Europas ExaScale-System: ARM-CPU-Kerne treffen auf Ponte-Vecchio-Beschleuniger

Volker Rißka
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Europas ExaScale-System: ARM-CPU-Kerne treffen auf Ponte-Vecchio-Beschleuniger
Bild: SiPearl

Europas erster ExaScale-Supercomputer wird neben ARM-CPUs auf Intels Ponte Vecchio setzen, um die anvisierte Performance zu liefern. Das als rein europäisches Projekt geplante System ist damit zum halben System von der Stange geworden, das auf bekannte ARM-Neoverse-V1-Kerne, HBM2e und zusätzlich Intel-GPUs setzt.

Ursprünglich mit 72 Kernen geplant, hat der französische Entwickler SiPearl des europäischen Prozessors Rhea zuletzt auf 64 Zeus-Kerne zurückgeschraubt. Diese werden bei TSMC in der Stufe N6 gefertigt. Flankiert von HBM2e-Speicher soll ein 2,5D-Package entstehen und einen Teil des Systems bilden. DDR5-Speicher sowie PCIe 5.0 sind die wichtigsten Schnittstellen zur Außenwelt – über letztere kommt nun Intel ins Spiel.

Rhea setzt auf 64 ARM-Kerne
Rhea setzt auf 64 ARM-Kerne (Bild: SiPearl)
Rhea für Europas ersten ExaScale-Supercomputer
Rhea für Europas ersten ExaScale-Supercomputer (Bild: SiPearl)

Nur über Prozessoren wird kein ExaScale-System möglich, dafür braucht es stets die Leistung von schnellen Beschleunigern. Intel liefert in Kürze die ersten eigenen Lösungen mit dem Namen Ponte Vecchio aus, die zuerst in den US-amerikanischen Supercomputer Aurora gehen sollen – ebenfalls ein ExaScale-System. Gleich danach könnte Europa an der Reihe sein, auch hier würde Intel gern im Jahr 2022 ein System stehen sehen. Realistisch ist aber erst das Jahr 2023 für den Einsatz, denn die CPU wird erst im Jahr 2022 fertig sein. Deutschland könnte dabei das erste ExaScale-System erhalten, gefolgt von Frankreich.

Damit Intels GPU mit den ARM-Kernen zusammenarbeiten kann, wird man Intels aufstrebende Software-Schnittstelle oneAPI nutzen und entsprechend anpassen. Intel bemüht sich zum aktuellen Event Intel ON verstärkt um Entwickler und wirbt in alle Richtungen mit dem zugehörigen Softwarekit und dessen Möglichkeiten.

Für Intels HPC-Segment ist die Nutzung von Ponte Vecchio jetzt auch im europäischen ExaScale-Supercomputer in jedem Fall ein Achtungserfolg. Gepaart mit der bestätigten höheren Performance, als bisher prognostiziert, könnte nach vielen Schwierigkeiten in den vergangenen Jahren für das Projekt doch noch die Erfolgsspur gefunden werden.

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