Corsair iCUE 5000T RGB im Test: 400-Euro-Midi-Tower geht ab Werk All-In RGB

Jan Wichmann
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Corsair iCUE 5000T RGB im Test: 400-Euro-Midi-Tower geht ab Werk All-In RGB

Mit dem iCUE 5000T RGB stellt Corsair ein weiteres „Premiumgehäuse“ vor, das schon ab Werk mit umfangreichen Beleuchtungsoptionen für Aufmerksamkeit sorgen soll. Verarbeitung, Materialstärke und Konzept überzeugen. Inklusive RGB-Lüfter-Steuereinheit, -Lüftern und -Leuchtstreifen hat das seinen Preis: 400 Euro lautet der UVP.

Mit dem iCUE 5000T RGB ergänzt Corsair die im letzten Frühjahr vorgestellte 5000-Serie. Das neue iCUE 5000T RGB ist ein auf Premium getrimmter Mix aus dem 5000D Airflow und dem 5000X RGB, der „dank“ ab Werk installiertem LED-Controller, -Lüftern und -Leuchtstreifen mit sage und schreibe 400 Euro UVP allerdings wesentlich mehr kostet – nur Corsairs Obsidian 1000D ist teuer.

Außen: Kantiges und massives Design

Äußerlich hat das iCUE 5000T RGB nur wenig mit seinen Serienbrüdern gemein. Während jene eher konventionell ohne auffällige Designelemente auskommen, macht Corsairs jüngster Sprössling mit Kanten und gleich mehreren Einkerbungen auf sich aufmerksam.

Die Einkerbungen befinden sich beidseitig an Boden, Front und Deckel, dienen jedoch nicht als Lufteinlass, sondern beheimaten LED-Streifen. Die Front besteht beinahe vollständig aus einer abnehmbaren Mesh-Einheit, die im unteren Bereich ein kleines Corsair-Logo ziert.

Corsair iCUE 5000T RGB im Test: Staubfilter ist umständlich zu entfernen
Corsair iCUE 5000T RGB im Test: Staubfilter ist umständlich zu entfernen

Hinter dem groben Frontgitter verbirgt sich der eigentliche Staubfilter. Die Reinigung des Filters gestaltet sich jedoch umständlich, da zunächst mehrere kleine Schrauben gelöst werden müssen. Die Rückseite bietet neben zwei vertikalen Erweiterungsslots keine weiteren Besonderheiten. Die rechte Gehäusewand verfügt über Lufteinlässe und einen dahinterliegenden Staubfilter. Blickfang ist indes das linke Seitenteil, das vollständig aus etwa 4 mm dickem Sicherheitsglas besteht. Die grau-grüne Tönung ist (subjektiv betrachtet) allerdings etwas zu stark, sodass der Innenraum selbst tagsüber und mit beleuchteten Komponenten nur schwer zu erkennen ist. Grandios umgesetzt ist hingegen die Befestigungsmethode beider Seitenteile mittels Scharnieren. Am Gehäusechassis rasten beide Seitenwände über Druckknäufe ein und sind dabei sogar über kleine Gummilager gedämpft.

Unter der massiven Deckelblende befinden sich weitere Lüfterplätze, die mit einem großflächigen, magnetischen Staubfilter abgedeckt werden. Außerdem verbergen sich hier zwei der insgesamt sechs verbauten LED-Streifen. Bei abgenommenem Deckel zeigt sich jedoch ein unschöner Verarbeitungsfehler. Beide Streifen sind krumm angebracht. Zwar stört dies in keiner Weise den Beleuchtungseffekt, jedoch stehen Verarbeitungsfehler, egal welcher Natur, der Premiumausrichtung des Gehäuses entgegen. ComputerBase trug den Verarbeitungsfehler an den Hersteller heran und bat um Aufklärung. Corsair bat für den Mangel um Entschuldigung und erklärte, dass es sich bei den Testsamples um Vorserienmodelle handle und der Einzelhandel mit makellosen Modellen beliefert werde. Das an der Stirnseite sitzende Anschluss-Panel bietet vier USB-3.0-Anschlüsse, einen USB-3.1-Port (USB 3.2 Gen 2, Typ C) und einen kombinierten Audiostecker. Am Boden ist einzig der dem Netzteil zugehörige Staubfilter auszumachen. Auffällig ist jedoch, dass zwischen Lufteinlass und eigentlicher Auflagefläche des Netzteils einige Zentimeter ungenutzter Raum sind.

Corsair iCUE 5000T RGB im Test: Krumme LED Leisten

Massive und robuste Bauweise

Äußerst positiv fällt beim Corsair iCUE 5000T RGB die Materialstärke auf. Nicht nur das Glasseitenteil und die Scharniere sind äußerst massiv gefertigt, sondern sämtliche Bauteile. Deckel, Boden und rechte Seitenwand bestehen aus Stahlblech. Die Stärke beläuft sich zumeist auf rund 0,5 mm, was weit über dem gängigen Gehäusedurchschnitt liegt. An stärkeren oder umgeschlagenen Stellen, wie etwa den Kanten des Seitenteils oder dem Deckel ist das Material knapp 1 mm stark. Selbst bei gezielter Druckausübung weisen alle Bauteile eine sehr hohe Verwindungssteifigkeit auf und biegen nicht durch. Hier kann das iCUE 5000T RGB sowohl außen als auch innen mit einem hohen Maß an Robustheit punkten. Abgesehen von den schiefen LED-Streifen ist die übrige Verarbeitungsqualität als tadellos zu bezeichnen.

Innen: Geräumig und durchdacht

Der Innenraum des Corsair iCUE 5000T RGB fällt überaus großzügig aus. Das Netzteil wird hinter einer separaten Abdeckung verstaut. Die im vorderen Bereich verbaute Abdeckung dient der Unterbringung des Festplattenkäfigs und dem Verstecken von Kabeln. Bei Verwendung eines Radiators in der Front kann sie gegen eine abgeflachte Abdeckung ausgetauscht werden. Bei Nutzung der seitlichen Lüfterplätze kann außerdem die dahinterliegende Kabelblende entnommen werden. Die vorderen Lüfter werden auf einem Bracket montiert, das ins Gehäuse eingehangen und mittels Rändelschraube befestigt wird. Die Erweiterungsslots verfügen ebenfalls über Rändelschrauben und lassen sich werkzeuglos montieren.

Die hinter dem Mainboard-Träger liegende Kammer ist jedoch interessanter. Hier schlummert die Schaltzentrale des iCUE 5000T RGB. Corsair verbaut ab Werk einen iCUE Commander Core XT, der die Lüfter- und Beleuchtungssteuerung übernimmt – hierzu später mehr. Am Mainboard-Träger können außerdem drei 2,5"-Laufwerke verstaut werden. Der in der Netzteilkammer befindliche Festplattenkäfig bietet zwei weiteren Laufwerken eine Heimat. Er kann zudem nach links in Richtung Front verschoben oder vollständig ausgebaut werden. Der Käfig ist simpel gestaltet und bietet im Auslieferungszustand keine Dämpfgummis für Festplatten. Diese sind jedoch dem Lieferumfang beigelegt. Zwischen Rückwand und Seitenteil sind rund 30 mm Platz, um Kabel zu verstauen. Damit dies geordnet vonstattengeht, weist das Gehäuse zwei Kabelführungen auf, in denen Kabel mit Hilfe beiliegender Klettriemen fixiert werden können.

Belüftung

Mit seiner Mesh-Front bietet das Corsair iCUE 5000T RGB neben AiO- und Wasserkühlungen auch herkömmlichen Luftkühlungen ein luftiges Zuhause. Insgesamt können bis zu zehn 120-mm-Lüfter verbaut werden. Neben den jeweils drei 120-mm-Ventilatoren können in Front- und Deckelpartie alternativ jeweils zwei 140-mm-Lüfter montiert werden. Im Heck und an der rechten Seitenwand ist die Rahmenbreite auf 120 mm beschränkt.

Für Gespanne aus Radiator und Lüfter stehen vom Deckel bis zum Mainboard rund 10 cm zur Verfügung. Je nach angebrachter Abdeckung am Boden und verbauter Grafikkarte stehen im Frontbereich 7,5 bis 15 cm bereit. Front- oder Seitenpartie kann zeitgleich mit der Deckelpartie mit 360-mm-Modellen bestückt werden, sofern das Paar aus Radiator und Lüfter in der Tiefe nicht 6 cm überschreitet.

Corsair iCUE 5000T RGB Radiator 280/360
Front X /
Deckel X
Seite /

Einbau und Alltagserfahrungen

Dank des geräumigen Innenraums geht der Hardware-Einbau überaus leicht von der Hand. Mit einer maximalen Grafikkartenlänge von 400 mm und einer maximalen Kühlerhöhe von 170 mm findet jede aktuelle (Consumer-)Hardware ausreichend Platz. Doch bevor es ans Schrauben geht, muss bei liegender Montage unbedingt die Glaswand ausgebaut werden. Scharnier und Aufklappwinkel erlauben es nicht anders, da ansonsten zu starke Hebelkräfte auf die Scharniere wirken und darüber hinaus die Gefahr besteht, dass das Glas aus seiner Verklebung reißt. Zur Entnahme der Seitenteile können entweder die Scharniere vollständig abgeschraubt oder die oberen Halteschrauben gelöst werden.

Corsair iCUE 5000T RGB im Test: Für den liegenden Einbau sollte das Seitenteil entnommen werden
Corsair iCUE 5000T RGB im Test: Für den liegenden Einbau sollte das Seitenteil entnommen werden
Corsair iCUE 5000T RGB im Test: Seitenteil entnommen
Corsair iCUE 5000T RGB im Test: Seitenteil entnommen

Die Verkabelung der vorderen Hardware-Kammer gestaltet sich ebenfalls einfach. Es sind genügend und gut platzierte Durchführungen vorhanden. Die Länge der Kabel vom I/O-Panel ist vollends ausreichend. Weniger schön ist das ab Werk verlegte Kabelmanagement, das gelinde gesagt als verhunzt bezeichnet werden kann. LED-Beleuchtung, Lüfter, Steuereinheit und die Kabel des I/O-Panel sorgen bereits bei Auslieferung für einen Kabeldschungel.

Corsair iCUE 5000T RGB im Test: Viele Kabel auf der Rückseite
Corsair iCUE 5000T RGB im Test: Viele Kabel auf der Rückseite
Corsair iCUE 5000T RGB im Test: Lüfterkabel müssen geordnet werden
Corsair iCUE 5000T RGB im Test: Lüfterkabel müssen geordnet werden
Corsair iCUE 5000T RGB im Test
Corsair iCUE 5000T RGB im Test
Corsair iCUE 5000T RGB im Test: Optimiertes Kabelmanagement
Corsair iCUE 5000T RGB im Test: Optimiertes Kabelmanagement

Dies fängt bereits beim Bracket der Frontlüfter an. Die Kabel hängen wirr herum und ragen im Auslieferungszustand beinahe in die Lüfter hinein (vgl. Bild 22). Mittels Kabelbindern können diese jedoch ohne Probleme am Bracket befestigt werden. Hinter dem Mainboard-Träger zeigt sich das viel größere Kabelchaos. Die senkrechte Kabeltrasse ist bereits im Werkszustand vollständig belegt. Ordnungsfanatiker können hier einige Stunden dem Kabelmanagement widmen. Die von der Front kommenden jeweils drei PWM-Lüfter- und Beleuchtungskabel verfügen allesamt über eine 40 cm lange Verlängerung. Nach optimierter Kabelführung konnten im Test zwei Lüfter- und drei Beleuchtungsverlängerungen eingespart werden.

Zubehör und iCUE

Das Corsair iCUE 5000T kommt ab Werk bereits mit drei 120-mm-Lüftern (Corsair LL Series LL120 RGB) daher. Die regelbaren PWM-Lüfter decken einen Umdrehungsbereich von 600 bis 1.500 RPM ab und bieten umfangreiche Beleuchtungseinstellungen. Neben den sechs Lichtleisten in Boden, Front und Deckel bietet das Gehäuse als Schaltzentrale einen Corsair iCUE Commander Core XT, der über einen internen USB-Anschluss angesteuert wird.

Gegenüber seinem Vorgänger Commander Pro ist der iCUE Commander Core XT mehr auf Systembeleuchtung ausgelegt. Hinsichtlich der Beleuchtung können mit einem optionalen Hub maximal zwölf RGB-Lüfter oder -streifen verbaut werden – ohne Verteiler nur sechs. Des Weiteren stehen sechs PWM-Lüfteranschlüsse zur Verfügung, die über Y-Kabel erweitert werden können. Zwar können auch 3-Pin-Lüfter angeschlossen, jedoch nicht geregelt werden. Hier bot der Vorgänger Commander Pro auch die Möglichkeit, diese über die Spannung zu regeln. Mit enthalten sind außerdem zwei Temperatursensoren, die frei im Gehäuse platziert werden können.

Zwingend zu erwähnen ist jedoch, dass Corsair auf eigene RGB-Anschlüsse setzt. Die allgemein gebräuchlichen 3-Pin-5V- und 4-Pin-12V-Anschlüsse kommen bei dem Hersteller nicht zum Einsatz, sodass bei deren Verwendung Adapterlösungen notwendig sind. Einzig MSI hat Corsair sein Ökosystem geöffnet. Einige Mainboards verfügen daher direkt über einen JCORSAIR-Header.

iCUE als Systemzentrale

Corsairs Schaltzentrale für das gesamte System hört auf den Namen iCUE. Es zeigt die verbauten Komponenten an und gibt Aufschluss über die Systemparameter. Mittels Schnellwahl-Icons können vorgefertigte Beleuchtungseffekte ausgewählt werden.

Der im Corsair iCUE 5000T RGB verbaute iCUE Commander Core XT wird in der iCUE-App nicht als solcher erkannt, sondern als Gehäuse 5000T. In der Detailansicht können hier sämtliche Beleuchtungseffekte angepasst oder eigene erstellt werden. Zur Lüftersteuerung kann jedem Anschluss separat eine Einstellung oder Lüfterkurve zugewiesen werden. Gerade die Lüfterverwaltung geht überaus einfach und leicht verständlich von der Hand.

Corsair iCUE 5000T RGB Corsair iCUE 5000X RGB (iCUE RGB) Corsair 5000D Airflow
Mainboard-Format: E-ATX, ATX, Micro-ATX, Mini-ITX
Chassis (L × B × H): 530 × 251 × 560 mm (74,50 Liter)
Seitenfenster
520 × 245 × 520 mm (66,25 Liter)
Seitenfenster
Material: Kunststoff, Stahl, Glas
Nettogewicht: 14,53 kg 13,84 kg
I/O-Ports / Sonstiges: 1 × USB 3.1 (USB 3.2 Gen 2) Type C, 4 × USB 3.0 (USB 3.2 Gen 1), HD-Audio 2 × USB 3.0 (USB 3.2 Gen 1), 1 × USB 3.0 (USB 3.2 Gen 1) Type C, HD-Audio
Beleuchtung (RGB)
2 × USB 3.0 (USB 3.2 Gen 1), 1 × USB 3.0 (USB 3.2 Gen 1) Type C, HD-Audio
Einschübe: 2 × 3,5"/2,5" (intern)
3 × 2,5" (intern)
vollmodulare Laufwerkskäfige
2 × 3,5" (intern)
4 × 2,5" (intern)
Erweiterungsslots: 7
Lüfter: Front: 2 × 140 mm oder 3 × 120 mm (3 × 120 mm inklusive)
Heck: 1 × 120 mm (optional)
Deckel: 2 × 140 mm oder 3 × 120 mm (optional)
Seitenteil rechts: 3 × 120 mm (optional)
Front: 2 × 140 mm oder 3 × 120 mm (1 × 120 mm inklusive)
Heck: 1 × 120 mm (1 × 120 mm inklusive)
Deckel: 2 × 140 mm oder 3 × 120 mm (optional)
Seitenteil rechts: 3 × 120 mm (optional)
Staubfilter: Deckel, Front, Netzteil, Seitenteil
Kompatibilität: CPU-Kühler: 170 mm
GPU: 400 mm
Netzteil: 250 mm
CPU-Kühler: 170 mm
GPU: 420 mm
Netzteil: 225 mm
Preis: 399,99 € 190 € 155 €
25 Jahre ComputerBase!
Im Podcast erinnern sich Frank, Steffen und Jan daran, wie im Jahr 1999 alles begann.