Microsoft Edge und Cloudflare: Chromium-Browser startet seinen eigenen VPN-Dienst

Sven Bauduin
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Microsoft Edge und Cloudflare: Chromium-Browser startet seinen eigenen VPN-Dienst

Microsoft und das Unternehmen Cloudflare, das ein Content Delivery Network (CDN), Internetsicherheitsdienste sowie dezentralisierte DNS-Dienste bereitstellt, kooperieren und integrieren einen VPN-Dienst in den Chromium-Browser Edge. Das neue Feature kann jetzt erstmals von jedermann über den Edge Canary ausprobiert werden.

Microsoft Edge Secure Network nutzt Cloudflare-VPN

Wie Cloudflare in einer offiziellen Pressemitteilung bekanntgegeben hat, integriert das Unternehmen gemeinsam mit Microsoft den sogenannten Cloudflare Proxy, einen auf monatlich 1 GB Traffic begrenzten VPN-Dienst, in den Chromium-Browser Edge. Der Service, welcher noch als „Preview“ eingestuft ist, wurde zuerst in Wellen an die Teilnehmer des Insider-Programms ausgerollt und in A/B-Tests evaluiert.

Jetzt ist das neue Feature auch erstmals für jedermann über die Vorabversion im Canary Channel verfügbar, wie u/Leopeva64-2 über das Sub-Reddit r/MicrosoftEdge als Erster berichtet hat.

Auch Microsoft hat sich auf der offiziellen Support-Website bereits zu dem neuen Feature, das unter der Bezeichnung „Microsoft Edge Secure Network“ laufen wird, geäußert.

Das Microsoft Edge Secure Network ist ein Dienst, der in Zusammenarbeit mit Cloudflare bereitgestellt wird.

Cloudflare setzt sich für den Datenschutz ein und sammelt deshalb nur eine sehr begrenzte Menge an Diagnose- und Unterstützungsdaten als Microsofts Daten-Subprozessor, um die Dienste bereitzustellen.

Cloudflare löscht die gesammelten Diagnose- und Supportdaten alle 25 Stunden unwiderruflich.

Microsoft

Das Feature soll sich zukünftig über Menü → Secure Network aktivieren und deaktivieren lassen und wird zudem beim Schließen des Browsers automatisch beendet. Ähnlich einer Download-Fortschrittsanzeige wird auch das auf 1 GB limitierte VPN-Datenvolumen im Browser visualisiert.

Microsoft Edge erhält einen eigenen VPN-Dienst
Microsoft Edge erhält einen eigenen VPN-Dienst (Bild: u/Leopeva64-2)

Ein Microsoft-Konto wird vorausgesetzt

Anwender, welche das VPN-Feature ausprobieren oder später in der finalen Version nutzen möchten, müssen sich zwingend mit einem gültigen Microsoft-Konto in Microsoft Edge anmelden. Ohne Microsoft-Account kein VPN-Dienst.

Browser mit VPN-Diensten in Mode

Andere Browser wie Opera, Opera GX, Brave und der UR Browser integrieren ebenfalls einen limitierten kostenfreien VPN-Service, während Mozilla mit dem Mozilla VPN einen kostenpflichtigen Dienst ab 5 Euro monatlich anbietet.

Tor, OpenVPN und WireGuard als Alternative

Eine weitere Alternative stellen Softwarelösungen wie OpenVPN und WireGuard sowie der Tor Browser auf Firefox-Basis mit dezentralisiertem Onion-Routing dar.

Der Hersteller AVM beispielsweise beginnt mit Fritz!OS 7.50 damit, die freie und seit Linux 5.6 direkt im Kernel integrierte VPN-Technik WireGuard in das Betriebssystem seiner ADSL-, VDSL-, Kabel- und Hybrid-Router zu implementieren.