RebornOS 2022.09: Der nächste Erbe von Antergos mit großer Desktop-Auswahl

Sven Bauduin
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RebornOS 2022.09: Der nächste Erbe von Antergos mit großer Desktop-Auswahl
Bild: Sven Bauduin

RebornOS ist ein flexibles und stark anpassbares Rolling Release auf Basis der dem KISS-Prinzip folgenden und in erster Linie an fortgeschrittene Anwender adressierten Linux-Distribution Arch Linux, die sich anschickt, in die Fußstapfen von Antergos zu treten. Mit einer Armada an Desktops und viel Freiheit soll das gelingen.

Die nächste Distribution beansprucht das Erbe von Antergos

Die im Mai 2019 eingestellte Linux-Distribution Antergos aus Galicien hat als besonders einsteigerfreundliches, da vollständig vorkonfiguriertes Arch-Derivat ein großes Vakuum innerhalb der Linux-Gemeinschaft hinterlassen, um welches sich in der Zwischenzeit zahlreiche potenzielle Erben des vormals beliebten Rolling Release streiten. RebornOS bewirbt sich mit folgenden Eckdaten um die Thronfolge.

Basis und Abstammung
  • GNU/Linux
    • → Arch Linux
      • → Antergos
        • → RebornOS
Arbeitsumgebung und Desktop
  • Gnome 42.4
    • Xfce 4.16
    • KDE Plasma 5.25.5
    • Cutefish Desktop Environment 0.8.0
    • Deepin Desktop Environment 20.5
    • MATE Desktop Environment 1.26
    • Enlightenment 0.17
    • Cinnamon 5.4.9
    • Openbox 3.6.1
    • LXDE 0.99.2
    • LXQt 1.1.0
    • UKUI 3.1
    • i3 4.20

Passend dazu bedeutet das galicische Wort „Antergos“ übersetzt „Ahne“, dessen Erbe gemeinhin die niederländische Distribution EndeavourOS angetreten hat. Doch auch andere Projekte wie das aus der Feder des belgischen Chef-Entwicklers Erik Du­bo­is stammende ArcoLinux und das noch junge Garuda Linux, das primär an Spieler adressiert ist, sind im Rennen.

RebornOS kommt mit einer Armada an Desktops und Fenstermanagern daher (Bild: RebornOS)

RebornOS offeriert dem Anwender gleich bei der Installation über die grafische Installationsroutine die Auswahl des gewünschten Desktops und richtet das System anschließend entsprechend ein.

Unter dem Motto „Made with You – Made for You“ möchte auch das vergleichsweise noch sehr junge Betriebssystem RebornOS ein Stück vom Antergos-Kuchen abhaben und die Vorteile von Arch Linux mit einem einfach zu bedienenden Konzept und eigenen Innovationen kombinieren.

Linux 5.19 und aktuelle Softwarepakete

Typisch für ein Arch-Derivat basiert auch RebornOS auf dem neuesten aller Betriebssystem-Kernel vom Typ Linux 5.19 und begrüßt den Anwender nach der Installation mit topaktuellen Softwarepaketen in seinen Repositorien, die sich auf Wunsch mit Hilfe einer grafischen Paketverwaltung, dem RebornOS Installer oder Pacman installieren lassen. Über RebornOS Fire lässt sich das System zudem mit Tweaks beschleunigen und mit zusätzlichen Desktops und Fenstermanagern erweitern.

Der RebornOS Installer und RebornOS Fire (Bild: RebornOS)

Die Auswahl an aktueller Software wird über das Linux-Paket-Management Flatpak erweitert, das Anwendungen mittels einer Sandbox vom Rest des Systems installiert und in der Version 1.14 eine verbesserte P2P-Unterstützung für die Installation des OSTree Peer-to-Peer erhalten hat.

Wine und Lutris für Spieler

Auch für Spieler ist gesorgt, denn die zu Windows kompatible Laufzeitumgebung Wine ist in der aktuellen Version 7.0 sowie der Vorabversion 7.14 ebenfalls „Out of the Box“ mit an Bord und lädt mit dem FOSS-Spiele-Manager Lutris zum Spielen unter Linux ein.

Wie alle Arch-Derivate eignet sich auch RebornOS ausgezeichnet als aktuelle Basis für ein Gaming-System auf Linux-Basis.

Alternativen mit Arch-Linux-Verwandtschaft

Für Anwender, die möglichst viel Nähe zu Arch Linux suchen und beim Aufsetzen und Administrieren ihres Betriebssystems deutlich mehr lernen wollen, stellt EndeavourOS allerdings die bessere Wahl dar. Wer allerdings auf der Suche nach einem „Ubuntu auf Arch-Basis“ ist, der greift hingegen am besten zu Manjaro Linux, welches sehr einsteigerfreundlich ist.

RebornOS ausprobieren

Das rund 3 GB große Systemabbild von RebornOS (ISO) lässt sich mit einem entsprechenden Tool wie Ventoy oder Rufus auf ein USB-Speichermedium schreiben und im Anschluss ganz einfach als Live-Betriebssystem ausprobieren.

Weitere Informationen haben die Entwickler auf der offiziellen Website der Linux-Distribution zusammengefasst, zudem steht eine aktive Discord-Community Anwendern mit Rat und Tat zur Seite.

Der YouTube-Kanal „MichlFranken“ hat sich RebornOS bereits im Detail angesehen und liefert entsprechende Impressionen zu dem freien Betriebssystem und dessen Featureset.