Hybrid 5G: Telekom beschleunigt Festnetz-Internet mittels 5G-Mobilfunk

Nicolas La Rocco
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Hybrid 5G: Telekom beschleunigt Festnetz-Internet mittels 5G-Mobilfunk
Bild: Deutsche Telekom

Nach einem regionalen Test und größeren Feldtest 2021 bietet die Deutsche Telekom ihre Hybrid-5G-Option jetzt regulär für alle interessierten Kunden an. Hybrid 5G ist ein Zusammenspiel aus Festnetz und Mobilfunk und kann bis zu 300 Mbit/s im Downlink zusätzlich zur Verfügung stellen. Hybrid LTE kann davon ebenfalls profitieren.

Hybride Tarife aus Festnetz und Mobilfunk sind nicht gänzlich neu bei der Deutschen Telekom, waren bislang aber auf das LTE-Netz beschränkt, um zum Beispiel einen DSL-Anschluss über die Bündelung mit LTE zu beschleunigen. Im Herbst 2021 hatte es einen regionalen Test auch mit 5G gegeben, bevor im selben Jahr ein größerer Feldtest mit 800 Interessierten folgte. Ab sofort ist Hybrid 5G regulär bei der Telekom erhältlich.

Hybrid 5G nutzt externen 5G-Empfänger

Am technischen Aufbau für Hybrid 5G hat sich mit der regulären Markteinführung nichts verändert. Kunden benötigen für die Option den WLAN-Router Speedport Smart 4, der zugunsten eines besseren Empfangs mit einem externen 5G-Empfänger (190 × 112 × 40 mm, 550 g) verbunden wird, der für den Außeneinsatz am Fensterbrett, dem Balkon oder der Fassade konzipiert wurde. In den 5G-Empfänger wird eine neue SIM-Karte für die Hybrid-Option gesteckt. Über ein mitgeliefertes Ethernet-Flachbandkabel (10 m), das den Empfänger mittels PoE auch mit Strom versorgt, und einen LAN/PoE-Adapter werden die beiden Geräte miteinander verbunden. Das Flachbandkabel lässt sich durch den Fensterrahmen, die Balkon- oder Terrassentür verlegen, sodass keine Löcher gebohrt werden müssen. Das benötige Montagematerial für verschiedene Szenarien liegt dem Produkt bei.

300 Mbit/s zusätzlich für Lastspitzen

Über das 5G-Netz stellt Hybrid 5G bis zu 300 Mbit/s im Downlink und bis zu 50 Mbit/s im Uplink zusätzlich zum Festnetzanschluss zur Verfügung. Dabei hat der Festnetzanschluss Priorität, sodass der Boost über das Mobilfunknetz nur dann zum Einsatz kommt, wenn zum Beispiel ein Download oder Streaming die regulär verfügbare Bandbreite ausreizt und mehr möglich wäre. Die zusätzliche Verbindung kann auch der Ausfallsicherheit des Anschlusses dienen. Bei der Hybrid-5G-Option handelt es sich um eine echte Flatrate ohne Einschränkungen beim Datenvolumen. Der 5G-Empfänger ist technisch bereits für einen zusätzlichen Downlink von bis zu 500 Mbit/s vorbereitet.

5G-Option ist kostenlos für langsames DSL

Für DSL-Kunden mit geringer Bandbreite in den Tarifen MagentaZuhause XS und S, die auf maximal 16 Mbit/s kommen, wird die Hybrid-5G-Option kostenlos angeboten. In allen anderen MagentaZuhause-Tarifen liegt der Aufpreis bei 4,95 Euro pro Monat. Der eigenständige MagentaZuhause-Hybrid-Tarif ist für 24 Monate für 34,95 Euro monatlich erhältlich, danach für 39,95 Euro im Monat. Für Glasfaseranschlüsse der Telekom ist die Option nicht verfügbar.

Weitere Kosten entstehen für die Hardware, also den Speedport Smart 4 und den 5G-Empfänger. Der WLAN-Router lässt sich für monatlich 6,95 Euro mieten oder für einmal 189,99 Euro bei der Deutschen Telekom erwerben. Für den 5G-Empfänger ruft das Unternehmen 7,95 Euro pro Monat oder einmalig 359,99 Euro auf. Im Bundle gibt es die Komponenten mit monatlich 12,95 Euro oder einmalig 529,99 Euro etwas günstiger.

LTE-Kunden sollen von Entlastung profitieren

Die bisherige Hybrid-LTE-Option wird von dem neuen Angebot nicht abgelöst, sondern bleibt erhalten. Wie der Netzbetreiber erklärt, finde durch die neue Option eine Verlagerung des Datenverkehrs von LTE nach 5G statt, sodass sich das Kundenerlebnis auch für Hybrid-LTE-Nutzer durch die Entlastung verbessere.