x86-Prozessoren: Größter Absatzrückgang bei CPUs seit 30 Jahren

Michael Günsch
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x86-Prozessoren: Größter Absatzrückgang bei CPUs seit 30 Jahren

Es ist laut Medienberichten der größte Rückgang beim CPU-Absatz seit 30 Jahren. Das besagen die Aufzeichnungen der Marktforscher von Mercury Research. Grund ist der Einbruch des PC-Markts. AMD kann in Zeiten der Krise seine Marktanteile steigern.

Nach dem Boom folgt die Flaute

Im vierten Quartal 2022 sei die Menge der weltweit ausgelieferten x86-CPUs um 34 Prozent gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum zurückgegangen. Im Vergleich zum dritten Quartal 2022 habe der Rückgang noch 19 Prozent betragen. In beiden Fällen handele es sich um den stärksten Absatzrückgang der letzten 30 Jahre, dem Beginn der Aufzeichnungen bei Mercury Research, schreibt PC Mag.

Als Ursache wird die anhaltend schwache Nachfrage nach PCs angeführt, die wiederum zu hohen Lagerbeständen bei Computer-Anbietern und Einzelhändlern führt. Es herrscht schlicht wenig Bedarf, neue Prozessoren bei AMD und Intel zu ordern. Grund für die Misere ist zum einen die Normalisierung des Marktes nach einem regelrechten PC-Boom in Zeiten der Pandemie. Darauf treffen nun der wirtschaftliche Abschwung und hohe Inflationsraten.

AMD mit Oberwasser in der Krise

Den Markt mit x86-Prozessoren teilen sich AMD und Intel. Für beide sind dies schwierige Zeiten, doch AMD konnte trotz eines halbierten Umsatzes mit Ryzen-CPUs für PCs dank der Epyc-CPUs für Server sowie dem neuen Zweig mit den eingekauften Embedded-Lösungen von Xilinx ein Desaster bei den jüngsten Quartalszahlen noch abwenden.

Bei Intel brach wiederum nicht nur die PC-Sparte ein, sondern auch die Xeon-Prozessoren für Server verkauften sich sehr schlecht. Daraus resultierten ein Drittel weniger Umsatz und ein Millionenverlust statt des üblichen Milliardengewinns.

Dass AMD die Zeiten der PC-Krise bisher besser verträgt, zeigt sich nun auch bei den Marktanteilen. Wie Reuters berichtet, hat Mercury Research für AMD einen Marktanteil von 31,3 Prozent im vierten Quartal 2022 ermittelt. Ein Jahr zuvor waren es noch 28,5 Prozent gewesen. Im Gegenzug sank Intels Anteil auf 68,7 Prozent.

Arm-CPUs für PCs

Es werden auch Zahlen zum Anteil der Prozessoren mit Arm-Architektur bei PCs erhoben, wie sie etwa in Macs und MacBooks von Apple stecken. Demnach besitzen Arm-CPUs nun einen Anteil von 13,3 Prozent, was 3 Prozentpunkte mehr als vor einem Jahr sind. Im Vergleich zum dritten Quartal 2022 mit noch 14,6 Prozent ging es aber etwas zurück.