Call of Duty: Serie kehrt in Gänze auf Steam zurück

Max Doll
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Call of Duty: Serie kehrt in Gänze auf Steam zurück
Bild: Activision

Ab sofort können alle Call-of-Duty-Spiele wieder über Steam gekauft werden. Wieder im Angebot sind Call of Duty: Modern Warfare (2019) (Test), Black Ops: Cold War und Vanguard (Test), die bislang nur über Activisions Blizzard-App angeboten wurden. Exklusiv-Bestrebungen großer Publisher finden damit ein vorläufiges Ende.

Valves Stellung auf dem Markt für Spiele-Shops haben Publisher nach dem Vorstoß von Epic Games seit Jahren versucht aufzubrechen. Auf dem Höhepunkt der Epic-Kampagne im Jahr 2019 vertrieb Ubisoft die meisten Blockbuster über Epic und Uplay, Activision setzte im gleichen Jahr gar ganz auf die Blizzard-App, mit der Blizzard zuvor lediglich eigene Spiele wie World of Warcraft, Diablo und Overwatch auslieferte. Microsoft hingegen begann im ähnlichen Zeitraum, Xbox-Spiele in immer größerer Zahl über Steam anzubieten und schwamm damit gegen den scheinbaren Trend.

Valve selbst kommentierte die Entwicklung damals nicht und wartete ab. Die Ergebnisse geben dem Unternehmen aus Seattle am Ende Recht: Ende 2022 kehrte Ubisoft auf Steam zurück, Activision besiegelt das Ende eigener Shop-Ambitionen nun ebenfalls endgültig. Angekündigt hatte sich die Beerdigung der Exklusiv-Strategie schon Ende des vergangenen Jahres, als Call of Duty: Modern Warfare 2 auf Steam verkauft wurde.

Auch Activision gibt auf

Die letzten Lücken füllt Activision nun. Alle drei neu in das Shop-Angebot aufgenommenen Titel werden zudem bis zum 23. März mit einem Rabatt in Höhe von 50 Prozent verkauft, was den Kaufpreis auf rund 30 Euro senkt. Das im Zweiten Weltkrieg angesiedelte Vanguard gehört dabei zu den schlechteren Ablegern, das Modern-Warfare-Reboot und Black Ops Cold War wurden hingegen besser aufgenommen. Patriotische Dauer-Action mit Verzicht auf Tiefsinn gehört aber auch dort zum Standardrepertoire.

Aktuell sind Bewertungen „ausgeglichen“, was vorrangig an Fehlern beim Starten der Kampagnen liegt. Dies klappt laut Rezensionen nicht bei jedem Nutzer, was derzeit für Unmut sorgt.

Activision-Übernahme als guter Grund

Exklusivität hat auch für Activision nicht den gewünschten Effekt gehabt. In diesem Fall kommt jedoch noch ein zweiter, politischer Aspekt dazu: Da die Übernahme des Publishers durch Microsoft von Kartellbehörden kritisch betrachtet wird, soll ein breiterer Verkauf der Spiele Bedenken zerstreuen. Diese Sichtweise hat Hand und Fuss: Microsoft hatte aus diesem Grund Drittanbietern Angebote gemacht, die Call-of-Duty-Serie mindestens zehn Jahre lang garantieren. Nintendo und Nvidia sind darauf eingegangen, Valve nun möglicherweise ebenfalls. Eine positive Aussenwirkung entsteht so oder so und passt in das Konzept; Activision und Microsoft mühen sich in den vergangenen Monaten so, sich als offen und wettbewerbsfreundlich zu präsentieren.