US-Handelsstreit mit China: Dell verbannt „Made in China“ bis 2027 vom US-Markt

Volker Rißka
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US-Handelsstreit mit China: Dell verbannt „Made in China“ bis 2027 vom US-Markt

Zum Jahresauftakt gab es bereits erste Informationen, nun wird es konkreter: Dell will „Made in China“ vom US-Markt verbannen. So schnell wie zuletzt behauptet, geht es aber nicht. Inzwischen heißt es realistischer bis 2026 oder 2027 statt 2024 und soll vorerst nur die Produkte für den US-Markt betreffen.

Bei Dell heißt es: USA first!

Zum Jahresbeginn hatte Nikkei erstmals über Dells Absichten berichtet, mit dem Jahr 2024 für die Umstellung der Produktion aber ein viel zu enges Zeitfenster genannt. Neue Informationen aus Taiwan machen das Vorhaben jetzt etwas konkreter und auch der neue Zeitraum dürfte realistischer sein. Dells erstes Ziel ist es, Produkte für den US-Markt nicht mehr aus China kommen und wenn möglich lokal fertigen zu lassen. Doch schon das allein dauert einige Jahre.

Chips machen den Anfang

Wie die Commercial Times darlegt, liefert Dell pro Jahr rund 50 Millionen Notebooks und PCs aus, dieses Volumen außerhalb von China zu stemmen, wird so schnell nicht umsetzbar sein. Das weiß auch Dell und plant einen schrittweisen Wechsel. Bis 2026 sollen Chips, die direkt in China für Dell produziert werden, von anderer Stelle bezogen werden. Später sollen Teile folgen, die zwar von Chip-Hersteller in anderen Ländern gefertigt werden, deren (Wafer-)Grundlage aber immer noch China ist.

Bis 2027 das gesamte US-Sortiment

Das Ziel ist, bis 2027 die komplette Produktserie für den US-Markt „China-frei“ zu haben. Im Jahr 2025 soll ein Zwischenschritt von 60 Prozent erreicht sein. Dafür müssen 35 Prozent bis 40 Prozent der Produktion außerhalb von China gestemmt werden. Bis zum Jahr 2027 könnte dies laut Bericht ein Volumen von bis zu 32 Millionen Einheiten umfassen.

HP will China-Geschäft weiter ausbauen

HP sieht das ganze ganz anders: Dells US-Konkurrent will das China-Geschäft weiter ausbauen, hieß es laut Medienberichten noch im Februar. Es soll sowohl die Zulieferindustrie adressiert werden als auch der chinesische Markt mit vielen Millionen potenziellen Kunden.