The Last of Us Part I: Grafik auf dem Steam Deck liegt teils unter PS3-Niveau

Marc Stöckel
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The Last of Us Part I: Grafik auf dem Steam Deck liegt teils unter PS3-Niveau

Als The Last of Us Part I in diesem Jahr für den PC erschien, glänzte der Titel mitunter auch im ComputerBase-Test mit einer vorbildlichen Grafikqualität. Doch das kostet Rechenleistung, von der das auf Mobilität getrimmte Steam Deck im Vergleich zu einem ausgewachsenen Gaming-PC bekanntlich nicht viel vorzuweisen hat.

Dies führte dazu, dass The Last of Us auf Steams Gaming-Handheld kurz nach dem Release des Titels als nahezu unspielbar galt. Nach einer Reihe von Patches soll sich dies einem Bericht von The Verge zufolge aber inzwischen geändert haben. Demnach erreiche das Spiel auf dem Steam Deck mittlerweile fast durchgängig eine Bildwiederholrate von 30 FPS. Jedoch geht das mit sichtbaren Einbußen hinsichtlich der Grafikqualität einher, die laut Sean Hollister, dem Autor des Berichts, sogar unterhalb jener einer 16 Jahre alten PlayStation 3 liegen soll. Den Nachweis dafür hat er über ein auf Instagram geteiltes Video erbracht.

Darstellungsqualität unter jener einer PS3

Dabei kritisiert Hollister insbesondere die geringe Render-Distanz sowie die niedrige Auflösung und Qualität von Animationen und Texturen, die sich der Entwickler des Titels im Hinblick auf das Steam Deck erlaubt hat. „Es gibt ganze Levels, in denen jede Oberfläche wie eine matschige Sauerei aussieht“, so der Autor in seinem Bericht. In den dort veröffentlichten Bildern zeigt er unter anderem den Ast eines Baumes, der nicht nur sehr kantig erscheint, sondern sich obendrein nicht einmal durchgängig als ein zusammenhängendes Objekt präsentiert.

The Last of Us Part I auf dem Steam Deck
The Last of Us Part I auf dem Steam Deck (Bild: Sean Hollister / The Verge)

Darüber hinaus laufe The Last of Us I auf dem Steam Deck mit einer Auflösung von lediglich 856 × 536 Pixeln, die über das AMD FidelityFX Super Resolution (FSR) in Version 2.2 auf 1.280 × 800 hochskaliert werden. Auch hier hatte die PS3 mit einer nativen 720p-Auflösung schon zur Veröffentlichung der ursprünglichen Version im Sommer 2013 augenscheinlich mehr Arbeit zu verrichten, wenngleich dies nicht zwangsläufig als Indiz für eine bessere Grafikqualität zu werten ist. Wie schon einige Tests auf ComputerBase zeigen konnten, sieht ein per AMD FSR oder Nvidia DLSS hochskaliertes Bild bei guter Umsetzung manchmal sogar besser aus als bei nativer Auflösung – und genau so war es auch im Falle von The Last of Us Part I.

Eine gute Grafik braucht nun mal Leistung

Doch Hollister findet trotz aller Kritik auch ein paar positive Worte für den Titel. So habe der Entwickler Naughty Dog das Spiel im Rahmen des Remakes im Vergleich zur Urfassung generell in einigen Aspekten verbessert. Und die Grafik sei auch „nicht immer so schlecht wie in den Beispielen“ dargestellt.

Spannend dürfte vor diesem Hintergrund sein, wie sich das Asus ROG Ally hier im Vergleich zum Steam Deck schlägt. Schließlich hat dieses mit seinen CPU-Kernen vom Typ Zen 4 sowie der RDNA-3-GPU in jeglicher Hinsicht mehr Rechenleistung zu bieten – Steams Handheld muss diesbezüglich mit AMDs älteren Architekturen Zen 2 und RDNA 2 vorliebnehmen. Dafür hat das ROG Ally aber auch ein Display mit höherer 1080p-Auflösung zu versorgen, was wiederum auf Kosten der Bildwiederholrate geht.

Für all jene, die The Last of Us Part I selber auf dem Steam Deck ausführen und dabei eine höhere Akkulaufzeit erreichen wollen, empfiehlt Hollister den Frame-Limiter des Spiels auf 40 und jenen des Handhelds auf 30 FPS zu setzen. Denn der Limiter von Naughty Dog tue sich derzeit schwer, die Bildwiederholrate konstant zu halten, was in einem höheren Stromverbrauch münde. Dadurch war es ihm möglich, den Verbrauch in einer ausgewählten Szene von 27 auf 22 Watt zu reduzieren – ein Rückgang von immerhin fast 20 Prozent.