Intel-Fabs in den USA: Weiterer Ausbau der Fabs in Oregon für Milliarden US-Dollar

Update 2 Volker Rißka
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Intel-Fabs in den USA: Weiterer Ausbau der Fabs in Oregon für Milliarden US-Dollar
Bild: Intel

Intel legt auch an bestehenden Standorten den Grundstein für Erweiterungen. In Oregon soll in Forschung und Entwicklung investiert werden, aber womöglich auch noch eine ältere Fabrik auf den neuesten Stand gebracht werden. Die Lokalpresse erhofft sich viel, so einfach ist es jedoch nicht.

ComputerBase hat bei Intel nachgefragt, was an den Meldungen dran ist, und erneut prompt Antwort erhalten. Dabei stellte das Unternehmen klar, dass diese Pläne keinesfalls in Stein gemeißelt sind, sondern als eine mögliche Option eingereicht wurden.

Die gut vernetzte Lokalzeitung The Oregonian hatte zuerst berichtet, Intel plane den massiven Ausbau seines Campus' in Hillsboro. In dem Ort westlich von Portland im US-Bundesstaat Oregon stehen nicht nur Labore, Büro-Einrichtungen und viele Fabs (D1B, D1C, D1D), sondern auch Intels wichtige Forschungseinrichtung, die zum Teil ebenfalls als Fabrik fungiert: D1X. Die dritte Erweiterungsstufe, Mod3 genannt, wurde im vergangenen Jahr in Betrieb genommen, nun soll angeblich eine vierte folgen.

Ein Grund für die frühe Einreichung ohne exakte Pläne für die Umsetzung könnte sein, dass am Ronler Acres – Intel benennt die Standorte nach Farmen, die auf dem Gelände früher beheimatet waren – kaum noch Platz ist. Standen die Fabs dort vor einem Jahrzehnt noch fast allein auf weiter Flur, ist nun rundherum nahezu alles zugebaut. Vermutlich dürften für einen Fab-Ausbau entsprechende Labore und Support-Gebäude aus dem Umfeld (sichtbar an RA und RS für Ronler Acres Support) und auch Parkplätze weichen und an andere Orte verlegt werden. The Oregonian bringt deshalb als möglichen Standort eine Fläche südlich des lokalen Stadions ins Gespräch – in dieser Richtung liegt auch das bisherige Gelände.

Ronler Acres von Intel mit mehreren Fabriken südwestlich des Stadions
Ronler Acres von Intel mit mehreren Fabriken südwestlich des Stadions (Bild: Google Maps)

Intel erklärt gegenüber ComputerBase, die eingereichte air permit application beim Oregon Department of Environmental Quality sei ganz klar als Grundlage für eine „potenzielle künftige Erweiterung“ für Forschung und Entwicklung als auch den passenden Produktionsbereich zu verstehen. Sie stelle noch keine Umsetzung in naher Zukunft dar, es sei deshalb bisher nichts offiziell zu vermelden.

Update

Schneller als erwartet hat Intel heute de facto die Bestätigung für den Ausbau in Oregon gegeben, ohne jedoch näher ins Detail zu gehen. Im Grunde treffen die wenigen Zeilen aber das, was zuvor spekuliert worden war.

In Oregon, Intel proposed a multibillion-dollar expansion and modernization of our facilities that will put the company on a path to regain process technology leadership and continue to advance Moore’s Law.

Al Thompson, Vice president of U.S.-Canada Government Affairs for Intel Corporation.
Update

Kleckerweise nennt Intel weitere Details zum möglichen Ausbau der Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen in Oregon. Sie sind Teil eines Plans für mehrere Jahre und die Investition geht dabei im Idealfall in die Milliarden US-Dollar – exakte Zahlen und Pläne nennt Intel aber weiterhin nicht, erst einmal seinen die Anträge dafür vorbereitet worden.

Initiation of the application process for permits to enable a potential future multibillion-dollar expansion to Intel’s R&D and manufacturing capacity.

In der Nacht bestätigte Intel aber, was ASML zuvor bereits sagte: Noch in diesem Jahr wird Intel in Oregon die erste High-NA-EUV-Maschine überhaupt erhalten und damit in die Testphase starten.

Auf EUV folgt High-NA EUV
Auf EUV folgt High-NA EUV (Bild: Intel)