Dragon's Dogma 2: Zum Verkaufsstart enthüllt Capcom Mikrotransaktionen

Max Doll
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Dragon's Dogma 2: Zum Verkaufsstart enthüllt Capcom Mikrotransaktionen
Bild: Capcom

Die Mikrotransaktionen im hochgelobten Einzelspieler-Rollenspiel Dragon's Dogma 2 (Test) enthüllt Capcom erst zum Verkaufsstart. In Rezensionen war deshalb davon nichts zu lesen. Spieler sind sauer. Deshalb und aufgrund technischer Probleme sind nur 40 Prozent aller Wertungen auf Steam aktuell positiv.

Damit greift Capcom wie schon bei Resident Evil 4 zum gleichen Trick: Über Zusatzkäufe wird einfach kein Wort verloren, Presse und Spieler im Dunkeln gelassen. Bis sie einfach da sind.

Auch bei Dragon's Dogma 2 verkauft der Publisher seine Zusatzangebote in Form von DLCs, die spielerische Vorteile liefern. Eine kompaktere Lagerausrüstung, die weniger Platz im Inventar benötigt, findet sich darunter, aber auch eine Möglichkeit, die Charakterausrichtung eines Begleiters in eine zufällige Richtung zu ändern, die beeinflusst, wie er sich verhält, oder das Aussehen der eigenen Figur für rund 3 Euro zu ändern.

Dazu kommen handfeste direkte Vorteile wie ein Schlüssel, der die Flucht aus dem Gefängnis ohne Strafzahlung in Ingame-Währung ermöglicht, Wiederbelebungssteine für Begleiter, Ingame-Währung und Schnellreise-Kristalle. Mit diesen geizt das Spiel laut Rezensionen chronisch.

Capcom verkauft spielerische Vorteile
Capcom verkauft spielerische Vorteile

Alles wie immer?

Dort lässt sich allerdings auch lesen, dass die selten zur Verfügung stehende Schnellreise zum Konzept gehöre und den Spaß nicht beeinträchtige. Insofern scheint Capcom auch hier weitgehend dem Muster von Resident Evil 4 zu folgen: Verkauft werden zwar spielerische Vorteile, nötig sind sie aber nicht. Das bestätigen für Dragon's Dogma 2 einzelne positive Rezensionen auf Steam, laut denen sich alles auch so im Spiel erspielen lasse, nach aktuellem Stand ist das Balancing nicht auf die Kauf-DLCs hin ausgerichtet. Das war schon im Vorgänger so, wo es ähnliche Kaufoptionen gab. Im Action-Thriller Resident Evil 4 gingen die Mikrotransaktionen aber viel weiter, sodass etwa „kostenlose“ Waffenupgrades verkauft wurden – im Grunde bietet der Publisher hier Cheats für Geld an.

Das intransparente Vorgehen kann dennoch nicht im Sinne von Käufern sein, die mehr als 60 Euro für ein Produkt ausgegeben haben. Viel Kritik bekommt auf dem PC auch der schlechte technische Zustand ab. Zu schlechter Performance und Problemen mit dem Framepacing, die ComputerBase in Benchmarks festgestellt hatte, kommen laut Wertungen Abstürze und Grafikfehler. Letztlich wird damit die für Publisher wichtigste Kundengruppe bestraft: Vorbesteller leiden und erfahren, dass Abwarten auch bei Dragon's Dogma 2 eine sinnvolle Strategie ist.