TCL X11H Max mit 163 Zoll: Riesiger Micro-LED-TV kostet umgerechnet 100.000 Euro

Michael Günsch
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TCL X11H Max mit 163 Zoll: Riesiger Micro-LED-TV kostet umgerechnet 100.000 Euro
Bild: Cnbeta

Noch immer ist die Micro-LED-Technik nicht reif für den Massenmarkt. Für modular aufgebaute Großbildfernseher gibt es jetzt aber mehr Auswahl, denn nach Samsung und LG hat auch TCL ein solches Produkt im Programm. Der TCL X11H Max besitzt eine Bilddiagonale von 163 Zoll und kostet umgerechnet rund 100.000 Euro.

In Asien hatte der chinesische Hersteller TCL bereits im Januar einen Prototyp seines 163 Zoll großen Micro-LED-Fernsehers ausgestellt, der sich aus mehreren Display-Panels zusammensetzt. Jetzt erfolgt der Marktstart in China zu einem Preis von 799.999 Yuan, was nach aktuellem Wechselkurs etwas mehr als 100.000 Euro bedeutet.

TCL X11H Max mit 163 Zoll und Micro-LEDs
TCL X11H Max mit 163 Zoll und Micro-LEDs (Bild: Cnbeta)

Damit gibt es nach Samsung und LG Display einen weiteren Hersteller, der die Micro-LED-Technik in dieser Form auf den Markt bringt. Bei den Abmessungen wie auch den Preisen bewegen sie sich in ähnlichen Dimensionen. Deshalb sind die modularen Fernseher eher für Unternehmen und sehr gut betuchte Heimkinobesitzer geeignet. Samsung hatte vor einigen Jahren mit „The Wall“ den Anfang gemacht und LG konterte mit dem „Direct View LED Extreme Home Cinema Display“. Zwischenzeitlich hat Samsung auch „kleinere“ Modelle für Endkunden herausgebracht, die aber ebenfalls kostspielig sind.

Angeblich bis zu 10.000 cd/m²

Der TCL X11H soll in der Disziplin Extreme Dynamic Range (XDR) eine maximale Leuchtkraft von 10.000 nits erreichen. Das dürfte aber nur für eine sehr kleine Fläche, also punktuell gelten. Samsung und LG sprachen bisher von Werten zwischen 1.200 nits und 1.600 nits, doch ist unklar, ob die Angaben direkt miteinander vergleichbar sind. Die Farbtiefe wird mit „22bit+“ angegeben, was genau sich dahinter verbirgt, bleibt abzuwarten. Ferner wird berichtet, dass die Lebensdauer der Leuchtdioden auf mehr als 100.000 Stunden beziffert wird. Eine ähnliche Haltbarkeit wird inzwischen auch OLEDs nachgesagt.

Zur Auflösung des X11H mit 163 Zoll liegen keine genauen Angaben vor. Ein weiterer Bericht nennt aber „mehr als 24 Millionen selbstleuchtende RGB-Chips“.

Beim Audiosystem soll eine 6.2.2-Konfiguration mit 10 Kanälen sowie eine 7.1.4-Konfiguration mit 12 Kanälen zur Auswahl stehen.

An anderer Stelle heißt es, dass der TCL X11H Max mit 163 Zoll und seinen 799.999 Yuan im Vergleich zu Samsungs 110"-Micro-LED-TV für über eine Million Yuan als regelrecht „erschwinglich“ bezeichnet werden könne.

Für die Masse ist Micro-LED noch lange kein Thema

Aktuell erscheint die inzwischen fast fünf Jahre alte Prognose von Marktforschern zur Marktreife von Micro-LED-Displays nicht zu pessimistisch. Nach dieser werde die Technik erst 2026 bereit für den Massenmarkt sein. Da momentan überall der Fokus auf OLED-Displays gesetzt wird, die in immer mehr Segmenten die LCDs ablösen, könnte es vielleicht sogar noch länger dauern.

Erwarteter Absatz für MicroLED-Displays (in Tausend Stück)
Erwarteter Absatz für MicroLED-Displays (in Tausend Stück) (Bild: IHS Markit)

Neue Trends im Bereich Micro-LED sind transparente Displays wie sie Samsung auf der CES und Lenovo auf dem MWC 2024 jüngst gezeigt hatten. Bei Lenovo entpuppte sich das mutmaßliche AUO-Panel mit 17,3 Zoll aber qualitativ als noch so schlecht, dass von einer zeitnahen Markteinführung keine Rede sein kann.