Synergy: Siedeln mit Grafik zwischen Ghiblifilm und Moebius-Comic

Fabian Vecellio del Monego
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In Synergy stehen Spieler vor der Aufgabe, in einer fremdartigen und auf den ersten Blick feindseligen Umgebung eine blühende Siedlung zu errichten, die bestenfalls in Synergie mit ihrer Umwelt überleben kann. Zum Early-Access-Start des Aufbauspiels mit unterschwelligem Nausicaä-Setting fallen erste Rezensionen positiv aus.

Zwischen Ghiblifilm und Moebius

Synergys Prämisse und Spielstand sind – wie bei Aufbauspielen so oft üblich – alles andere als überraschend, sondern altbekannt: Angekommen in einem neuen, unbewohnten und vermeintlich unbewohnbaren Land gilt es, mit nur einem flüchtigen Vorrat an Ressourcen und wenigen Siedlern erste Häuser und Fabriken zu errichten. Rohstoffe wollen gesammelt, Arbeiter zugewiesen und Bedürfnisse gestillt werden.

Allerdings bettet Synergy diese bekannten Mechaniken in eine Spielwelt ein, die für kundige Spieler schnell Hayao Miyazakis Nausicaää aus dem Tal der Winde entliehen scheint – die Atmosphäre rückt damit beispielsweise auch an The Wandering Village heran, wohingegen der markante Grafikstil einem Moebius-Comic von Jean Giraud entstammen könnte. Logisch, bei Leikir Studio handelt es sich schließlich auch um einen französischen Indie-Entwickler.

Beim Gameplay jedenfalls setzt das Aufbauspiel voll auf die eigenartige Spielwelt: Was die verschiedenen Alien-Pflanzen machen, welche Rohstoffe sie produzieren können und welche Aktionen Spieler mit ihnen besser nicht ausführen sollten, gilt es nach und nach zu erkunden und zu erforschen. Entsprechend steht die Erforschung neuer Technologien und damit neuer Produktionsmöglichkeiten an oberster Stelle, wenn es um den Ausbau der Siedlung geht.

Stadtgebäude lassen sich in neun verschiedene Bezirke einteilen, die jeweils von einem Platz definiert werden und in ihrem Radius eigene Boni mitbringen. Geboten wird somit auch klassisches Aufbau-Puzzeln: Welche Gebäude in welcher Anordnung und Orientierung um welchen Platz besonders effektiv sind, gilt es auszuprobieren; das Optimierungspotenzial soll zum Tüfteln einladen.

Außerdem können Spieler Expeditionen entsenden. Hier bietet sich erneut der Vergleich zu The Wandering Village oder aber auch beispielsweise zu Frostpunk an: An immer weiter entfernten Wegpunkten können die Abenteurer auf Ressourcen, neue Regionen, Pflanzen, Quests und auch weitere Überlebende treffen, die sich mit etwas Glück und Überzeugungsarbeit der eigenen Siedlung anschließen können.

Early Access auf Steam und GOG

Verfügbar ist Synergy auf Steam und bei GOG. Auf beiden Plattformen gibt es im Rahmen eines Einführungsangebotes 10 Prozent Rabatt, womit das Aufbauspiel 22,49 Euro kostet. Ab dem 4. Juni steigt der Preis dann auf den UVP von rund 25 Euro. Rezensionen gibt es noch nicht allzu viele, bislang fallen sie aber überwiegend positiv aus. Gelobt werden insbesondere der gemütliche Charakter des Spiel, die liebenswürdige Grafik und die im Genre unverbrauchte Spielwelt. Wer allerdings eine strategische Herausforderung, schnelles Gameplay oder Abwechslung über dutzende Spielstunden hinaus suche, sei bei Synergy nicht richtig.

Übermäßig viele Fehler oder unfertige Inhalte – also übliche Early-Access-Probleme – seien aber nicht zu beobachten, heißt es. Schon zum Start des Early Access bietet das Spiel eine Kampagne mit zwei Szenarien, 55 Gebäude, über 60 erforschbare Technologien, 27 Pflanzen und mehr als 30 Ressourcen. Die Entwickler gehen aktuell davon aus, dass zur Spielversion 1.0 noch ungefähr ein Jahr vergehen wird. Im Laufe dieser Zeit soll die Community in die weitere Entwicklung des Spiels involviert werden; Leikir Studio verweist entsprechend auf einen Discord-Server zu Synergy.