Falsche Besteuerung bei McDonald's - Wie seht ihr das?

Tech-Nick

Lieutenant
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Guten Abend zusammen,
ich las kürzlich über systematische Steuerhinterziehung bei McDonald's - konkret wird dem Unternehmen vorgeworfen Bestellungen grundsätzlich mit 7% zu versteuern, obwohl eine Besteuerung bei Verzehr im Restaurant eine Dienstleistung in Anspruch genommen und wird und somit mit 19% besteuert werden müsste.

Also habe ich meine letzten 3 Bestellungen in verschiedenen Restaurants im Laden verzehrt (an der Kasse natürlich "Zum hier essen" angegeben) und die Quittung studiert (die einem nur auf Nachfrage mitgegeben wird - ein Zusammenhang?).
Alle Bestellungen wurden mit 7% versteuert.

Meine Vermutung: Die Filialleiter (oder noch höhere Positionen) weisen die Mitarbeiter an der Kasse an, immer den "zum Mitnehmen"- Knopf zu drücken, und somit mit 7% zu versteuern.

In meinen Augen ist das Hinterziehen von Steuern kein Kavaliersdelikt, sondern ein Betrug am System Sozialstaat.

Jetzt bitte ich um eure Meinung:
Ist diese These haltbar? Kann man etwas gegen diese Art von Steuerhinterziehung tun?´

Tech-Nick
 
Dieses Thema wird im Internet seit über 10 Jahren diskutiert.

Nächste Frage: wenn du sagst zum mitnehmen, du aber im laden isst. Hast du dann Steuer hinterzogen?
 
Frag halt beim örtlichen Finanzamt wer sich da über Hinweise und Beweismittel freut.

Und klar ist das klassische Steuerhinterziehung.
 
Viel interessanter ist doch:
Wie hat der Filialleiter bzw. Teamchef die drei Male reagiert, als du ihn mit deinem Kassenzettel konfrontiert hast?
 
pantzisniff schrieb:
Dieses Thema wird im Internet seit über 10 Jahren diskutiert.

Nächste Frage: wenn du sagst zum mitnehmen, du aber im laden isst. Hast du dann Steuer hinterzogen?

Eigentlich müssten die dafür sorgen, dass so was nicht passiert. Aber wem juckt es auch
 
Es darf die Frage gestellt werden, welche "Dienstleistung" denn beim Verzehr im Restaurant in Anspruch genommen wird, die es beim Mitnehmen nicht gibt? Den Fraß auf Tablett statt Tüte zu packen? Den Kunden sehen zu müssen (auch beim Drive-In muss man zum Bestellen reden)? Oder was genau?
 
Wie kommst du auf Dienstleistung?

Es geht das drum das der Staat Essen zum mitnehmen anders besteuert als Essen was im Restaurant verzehrt wird. Nämlich mit 7% und nicht mit 19%.

Was und warum mit 7% besteuert wird ist unglaublich kompliziert, und teilweise nicht im Ansatz nachvollziehbar.

Falls du ein bisschen lesen möchtest:
http://www.focus.de/finanzen/steuer...-gibts-sieben-wann-19-prozent_aid_526918.html
 
Zuletzt bearbeitet:
Tech-Nick schrieb:
In meinen Augen ist das Hinterziehen von Steuern kein Kavaliersdelikt, sondern ein Betrug am System Sozialstaat.

Willkommen in Verbrecherland, ich kenne wirklich keinen Selbstständigen/Kleinunternehmen die alles korrekt versteuern. Wenn du wirklich etwas dagegen tun möchtest, dann setze dich für ein vernünftiges Steuersystem ein, den das aktuelle ist einfach Mist und zwingt schon fast zum "Betrug"

BTW: Welcher Steuersatz gilt eigentlich in Einkaufszentren in denen die "Restaurants" nur Schalter haben und der eigentlich Essbereich mit Tischen zum Einkaufscenter gehört. Ich esse das Essen dann ja nicht im "Restaurant" aber mitnehmen tue ich es auch nicht wirklich, oder doch ?
 
@Pandora vermutlich wird das mit dem halben Satz versteuert, sofern die Tische wirklich dem Einkaufscenter gehören und der Essensverkäufer für die Nutzung der Tische nichts ans Einkaufscenter zahlt.
Da gab's auch mal einen Rechtsstreit bei einer Imbissbude, ich meine, nachdem der Betreiber Tische neben seinem Imbiss aufgestellt hatte, durfte er nun 19% berappen.

Und zurück zum Thema: Wie ich das sehe? Ich finde es falsch, wenn bei McDonalds nicht der anfallende volle Steuersatz abgeführt wird, noch falscher finde ich allerdings, dass auf Nahrungsmittel im Restaurant (die behauptete Dienstleistung ist übrigens das Bereitstellen von Tisch, Stuhl, Besteck, Kellnern etc) nicht der ermäßigte Satz erhoben wird.
Es wäre so einfach: Lebensmittel immer zum ermäßigten Satz!
 
simpsonsfan schrieb:
Es wäre so einfach: Lebensmittel immer zum ermäßigten Satz!

Wenn ich unsere Politiker so sehe: Zu einfach
 
Lebensmittel werden pauschal mit 7% beaufschlagt.

19% gibt es auf Genussmittel und wenn der Dienstleistungscharakter der Leistung überwiegt. Wobei vom Dienstleistungscharakter einfach ausgegangen wird, wenn Stühle / Tische bereitgestellt werden. Eben damit man nicht jedesmal anfangen muss mit diskutieren, wenn die Grenze zwischen dem Verkauf von Lebensmittel und Dienstleistungerbringung überschritten wird.

Mit einer pauschalen Besteuerung von Lebensmitteln von 7% inkl. solcher bei der zusätzlich eine Diensleistung erbracht wird kommt man recht schnell in Probleme, da dann versucht wird diese Regelung auszunutzen. Da gibt es dann zu beliebigen Dienstleistungen eine Bockwurst dazu um den Spaß dann gesamt mit 7% abzurechnen anstatt der angebrachten 19%. Da müsste der Gesetzgeber wieder nachregulieren um solche Späße zu vermeiden und einige dutzend Paragrafen und Auflagen später wäre das ganze dann wieder halbwegs Wasserdicht und der Verwaltungsaufwand für Gewerbetreibende und Finanzbeamter mal wieder deutlich gesteigert. Danke, aber nein danke!

Insofern, heult bitte nicht wegen "der Unklarheit" des Mehrwertsteuersystems herum! Ein großer Teil ist da wirklich sinnvoll, selbst der willkürlich erscheinende Kram. Im Zweifelsfall sind da eben pauschale Grenzen gezogen worden und man wird immer Fälle finden, wo jemanden dadurch Nachteile entstehen, in der Gesamtheit jedoch ist es oftmals schlicht eine Notwendigkeit.
 
Ich finde es keinesfalls für "sinnvoll", wenn ich für den Fraß das doppelte an Steuer zahlen soll, weil ich ihn vor Ort runterwürge und nicht mitnehme. Das ist auch nicht Notwendig, sondern nur ein weiterer Versuch des Staates an unser Geld zu kommen, und zwar an möglichst viel. Und so ist er auf die glorreiche Idee gekommen: "Lebensmittel werden mit 7% besteuert, das können wir jetzt nicht mehr ändern, aber wir verlangen einfach was dafür, dass der Kunde sich hinsetzt."
 
Die Umsatzsteuer ist für den Endkunden in allen mir bekannten Fällen gleich.

Dass es um Dienstleistung geht ignorierst du außerdem erneut.
 
Na, dafür habe ich ja dich.....
 
Ich finde es keinesfalls für "sinnvoll", wenn ich für den Fraß das doppelte an Steuer zahlen soll, weil ich ihn vor Ort runterwürge und nicht mitnehme.
Seit wann zahlst Du mehr fürs Essen, die Tüte Pommes ist doch immer gleich teuer, ob Du sie mitnimmst oder vor Ort verzehrst. Die Steuer hinterzieht doch der Verkäufer und nicht der Kunde. Und dann machen 12% mehr Gewinn doch wohl was aus?
 
Tut mir ja ausgesprochen leid sagen zu müssen, dass ich bislang noch nicht die Ehre hatte bei McDonalds & Co mein Mahl einzunehmen. Und mal ehrlich, dass ein amerikanischer Konzern die höhere Umsatzsteuer an den Kunden weitergibt war doch gar nicht so weit hergeholt

Wobei sich mir der Sinn immer noch nicht ganz erschließt, weil dann müsste die Pommesbude an der Ecke auch mehr Steuern zahlen wenn ich an einem ihrer Tische stehe und weniger, wenn ich die Parkbank gleich einen Meter daneben besetze. Und jetzt nochmal: Ist sowas sinnvoll? Denn streng genommen müsste das so sein. Genau wie im Christkindelsmarkt. Stellt der Glühweinshop Tische auf - Peng - Dienstleistung und höherer Steuersatz. Mache ich mit meinem Becher die Runde - keine Dienstleistung. Immer noch sinnvoll?
 
weil dann müsste die Pommesbude an der Ecke auch mehr Steuern zahlen wenn ich an einem ihrer Tische stehe
Was auch ganz genauso ist. Der Pommesbudenbesitzer macht es nicht anders, nur macht er wohl nicht ganz soviel Umsatz wie z.B. MacDon und Co, deshalb regt sich dort niemand auf. Warum glaubst Du ist der Lieferservice bei Pizzabuden so beliebt?
 
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