Als Elektrotechniker in der Raumfahrt arbeiten?

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Prof Leon

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Hallo,

bin angehender Elektrotechnik-Student und habe den Studiengang auch aus Interesse am Strom bewusst so gewählt.

Nur interessieren mich auch zusätzlich andere Themen aus den Ingenieurwissenschaften. Nicht so sehr, wie Elektrizität, aber dennoch sehr stark.

Zwar haben wir ein bisschen klassische Mechanik und Quantenmechanik im Studium, aber wenn es an die Berechnung mit Druck, Strömung oder gar Thermodynamik und Kontinuumsmechanik geht, dann findet man das eher bei den Maschinenbauern und Luft- & Raumfahrtingenieuren wieder. Logisch, und auch richtig so, aber dennoch ist mein Interesse in den Gebieten vorhanden.
z.B. spiele ich gerne mit der Raketengleichung herum (und wende sie in Simulationen wie "Kerbal Space Program" an).

Seht ihr Möglichkeiten, wie man als Elektrotechniker mit diesen Gebieten in Berührung kommen kann?
Macht es Sinn, sich trotzdem in diesen Bereichen weiterzubilden? Wenn ja, welche Mittel könnt ihr dafür empfehlen?
Werden in der Raumfahrtindustrie auch Elektrotechniker gesucht?

Mal ganz blöd gesagt: Wenn man ein Elektroauto, oder eine Rakete konzipiert, dann muss man ja noch andere Faktoren mit einbeziehen ausser wie der Strom läuft, z.B. Luftwiderstand, Impulserhaltung, etc......

Es sind schon spannende Zeiten, in denen wir leben :)
Ein hoch auf Physik und die angewandten Wissenschaften!
 
Warum fragst du dort nicht einfach nach?

Dort kann ja entweder eine staatliche Institution sein oder eben direkt Unternehmen aus der Branche. Die wissen in aller Regel sehr genau, was sie grundsätzlich (bzw. die Branche) suchen, was sich empfiehlt und eventuell kannst du so erste Kontakte knüpfen?
 
Prof Leon schrieb:
Seht ihr Möglichkeiten, wie man als Elektrotechniker mit diesen Gebieten in Berührung kommen kann?
Macht es Sinn, sich trotzdem in diesen Bereichen weiterzubilden? Wenn ja, welche Mittel könnt ihr dafür empfehlen?
Werden in der Raumfahrtindustrie auch Elektrotechniker gesucht?
Elektroingenieure werden überall gesucht, der Bedarf wird in den nächsten Jahren angesichts fortschreitender Digitalisierung voraussichtlich weiter ansteigen. In eurem Studiengang werdet ihr bestimmt auch ein wenig klassische Mechanik abhandeln, oder nicht? Wenn dein Interesse und Wissen ausreicht, kannst du darauf aufbauend sicherlich eine Projekt- oder Abschlussarbeit verfassen und dich währenddessen einlesen. Falls für deinen Studiengang absolut kein Zugang zu den Fächern gewährt wird, solltest du dich ganz einfach über passende Lehrbücher und eigene Projekte weiterbilden.

Prof Leon schrieb:
Mal ganz blöd gesagt: Wenn man ein Elektroauto, oder eine Rakete konzipiert, dann muss man ja noch andere Faktoren mit einbeziehen ausser wie der Strom läuft, z.B. Luftwiderstand, Impulserhaltung, etc......
Macht das etwa nur eine Person? Es kommen aus gutem Grund für jede Aufgabe eine Vielzahl von Spezialisten zum Einsatz. Da kümmert sich ein E-Techniker eher selten um hypersonische Strömungsverhältnisse, außer er hat nach dem Abschluss umgesattelt und sich mehrere Jahre lang damit beschäftigt.
 
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An einer Rakete/Sattelite/Raumschiff arbeiten tausende, zehntausende Menschen. Elektro-Ings werden in dem Bereich mehr als genug gebraucht.
Aber ob du auch mit Raketengleichungen arbeiten wirst, ist dann eher unwahrscheinlich, weil es dafür hunderte Spezialisten aus dem Bereich Mathematik und Physik gibt, die nichts anderes machen als das.

In der Luft- und Raumfahrttechnik wird man wie beim Autobauer oder Flugzeugbauer in seinem Spezialbereich bleiben. Der Diesel-Experte wird nicht plötzlich Aerodynamic machen und der Elektriker nicht in die Akustik gehen. So wird das auch in der Raumfahrttechnik sein, du bleibst in dem Gebiet, für welches du dich entscheidest, weil jedes Gebiet sehr viel Wissen und Erfahrung voraussetzt.
Ein Tausch ist dadurch unmöglich, weil du dich komplett neu ausbilden müsstest und für 2 Gebiete ist es einfach zu viel Inhalt.


Prof Leon schrieb:
.....bin angehender Elektrotechnik-Student und habe den Studiengang auch aus Interesse am Strom bewusst so gewählt.

Also bist du Schüler, der "Interesse am Strom hat" - diese Beschreibung habe ich noch nie gelesen, aber ok. Fang erst mal das Studium an und beende es erfolgreich, dann kannst du schauen, wohin es dich verschlägt. Aber sage bitte nicht "ich habe Interesse am Strom", das klingt so wie "irgendwas mit Medien" :D
 
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Fu Manchu schrieb:
das klingt so wie "irgendwas mit Medien"
Oder "ich würd gern was mit Koks machen" und landet am Ende als Trader an der Wall Street ;)

Aber im Ernst: Wenn es nur um Strom geht und du das auch mal "fühlen" willst, wäre eine Elektrikerausbildung wsl. sinnvoller. E-Technik beinhaltet dann doch sehr viel mehr als "Strom kommt aus der Steckdose und schmeckt aua."
Grundsätzlich aber ein Studium, dass sich lohnen wird insofern man es denn schafft.
 
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Also grundsätzlich braucht man natürlich Elektroniker in der Luft- und Raumfahrtbranche. Die DHBW Ravensburg bspw. bietet gar eigens einen Studiengang namens "Luft- und Raumfahrtelektronik" an. Und zumindest vor einigen Jahren war es dort so, dass in dem Studiengang eher mehr Plätze angeboten wurden als bei der gleichen Hochschule in "Luft- und Raumfahrtsysteme" (was eher in Richtung Strömung, Konstruktion und Antriebe geht.)
 
Was @simpsonsfan bereits gesagt hat, kann ich nur bestätigen. Ergänzen kann ich noch sagen, dass die "klassischen, spannenden" Aerodynamik-Themen zumindest in der Luftfahrt von ein paar ganz wenigen gemacht wird und zum Teil an Uni-Kooperationen sogar ausgelagert ist .
In der Raumfahrt wird man in Deutschland die Raketengleichung am ehesten noch bei MBDA anwenden, denn meines Wissens nach werden die Ariane-Triebwerke in Frankreich entwickelt und gebaut, aber vielleicht weiß das jemand hier besser.
Und wenn du wirklich ein Fan von Hands On und Raumfahrt bist, dann ist der MBDA Standort in Schrobenhausen wahrscheinlich das höchste der Gefühle.
Ergänzung: Ebenfalls spannend müsste der Airbus Standort in Lampoldshausen sein.

Nichtsdestotrotz gibt es in Deutschland im Bereich Luft- und Raumfahrt einige gute Firmen, welche nur zu gerne Elektrotechniker einstellen. Mit drei größeren "Ballungsgebieten" um den Bodensee, München und Hamburg/Bremen.
 
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