Brauchen wir eine Impfpflicht für Kinder?

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Teralios schrieb:
Du willst es also der Gesellschaft verbieten

Versuchst Du mir gerade das Wort im Mund herum zu drehen?
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strempe schrieb:
das durchs nichtimpfen geschaffene Potential andere zu gefährden

Den Teil habe ich immer noch nicht kapiert. Welcher Geimpfte wird durch einen nicht geimpften gefährdet?
Ergänzung ()

Flomek schrieb:
Die Frage ist doch, warum ist das Wohl des eigenes Kindes die körperliche Unversehrtheit aufrecht zu erhalten höher gestellt, als das Wohl des Kindes, dass sich nicht impfen lassen kann

Aber...diese Frage kann sich doch gar nicht stellen? Es gibt doch nach Aussage der Impf-Taliban keine Gefahr durch die Impfung. Es kann also auch - wieder der Logik der Impf-Taliban folgend - keine Indikation geben die eine Impfung verbietet.
Was also bleibt ist das Kind dessen Eltern entschieden haben es nicht impfen zu lassen. Ihre Entscheidung - ihre Konsequenzen.

Oder war das mit dem "es gibt keine Risiken durch die Impfung" dann doch nicht so gemeint? Dann bitte Tor 2 nehmen - es ist abzuwägen zwischen dem Wohl des Kindes das durch eine Impfung Gefahr läuft eine gesundheitliche Beeinträchtigung zu erleiden und dem Wohl des Kindes das der fiktiven Gefahr einer Infektion durch ein weiteres nicht geimpftes Mitglied der Gesellschaft ausgesetzt ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hayda Ministral schrieb:
Den Teil habe ich immer noch nicht kapiert. Welcher Geimpfte wird durch einen nicht geimpften gefährdet?

Derjenige, der zu den wenigen gehört bei denen die Impfung nicht wirkt. Das ist ein sehr kleiner Teil, aber den gibt es durchaus.
Wobei hier mir "andere" wohl eher diejenigen gemeint waren die sich nicht impfen lassen können, weil zu jung, zu schwach, bekannte Komplikationen etc. Diese Menschen sind darauf angewiesen, dass der Herdenschutz sie abschirmt.
 
Schredderr schrieb:
Derjenige, der zu den wenigen gehört bei denen die Impfung nicht wirkt. Das ist ein sehr kleiner Teil, aber den gibt es durchaus.

Ok. Hab ich verstanden. Ich hoffe nur dass ich es mir merken kann und nicht morgen schon wieder danach frage.
(falls doch - ist krankheitsbedingt, nicht etwa trollerei)

Diese Menschen sind darauf angewiesen, dass der Herdenschutz sie abschirmt.

Ok, es ist also eine Frage des Abwägens.
 
Hayda Ministral schrieb:
Den Teil habe ich immer noch nicht kapiert. Welcher Geimpfte wird durch einen nicht geimpften gefährdet?
Währen wir hier auf Facebook würde ich vielleicht einfach nur #deppenargument schreiben.

Da hier aber niveau herscht:
Niemand(!) hat behauptet, dass ungeimpfte geimpfte gefährden. Das ist nur typisches Impfgegnerargument. Und dieses "Argument" liest man immer wieder. Lernresistenz? Pure Ignoranz? Ich weiß es nicht, es zeigt nur, dass Impfgegner oftmals keinerlei Weisheit besitzen. (War jetzt nicht auf dich bezogen, sondern allgemein. Den Teil habe ich geschrieben, bevor ich das mit deiner Krankheit gelesen habe)

Ungeimpfte gefährden anderen ungeimpfte, wie zB Babys, siehe dazu auch Schredderrs Beitrag.

Hayda Ministral schrieb:
Ok, es ist also eine Frage des Abwägens.
Genau diese Abwägung findet beim RKI auch statt. Deswegen ist zB erst seit letztem Jahr die HPV-Impfung (umgangssprachlich gegen Gebärmutterhalskrebs) erst seit letztem Jahr für Jungen empfohlen - der Effekt dieser Empfehlung musste erst noch erforscht werden.
Deswegen dürfte kaum einer hier gegen Japanische Enzephalitis geimpft sein. Die Impfung hat, solange du innerhalb Deutschlands bleibst quasi keinen Effekt.
 
Impfpflicht bringt nicht zwangsweise eine Steigerung der Impfrate.
Es muss mehr Geld ins Gesundheitssystem gesteckt werden, damit sich der Kassenarzt Zeit! für seine Patienten nehmen kann und auch über Impfungen aufklären kann.

Ich habe das Gefühl, dass man bei vielen Ärzten wie am Fließband behandelt wird und das lässt Zweifel offen, die dann auch zu Impfskepsis etc führen können. Das ist nicht die Schuld des Arztes, sondern er hat einfach keine Zeit/Geld sich um alle gut zu kümmern.

Will man Impfskepsis bekämpfen, muss einfach mehr Geld an den richtigen Stellen ins System stecken.
 
Robert. schrieb:
Will man Impfskepsis bekämpfen, muss einfach mehr Geld an den richtigen Stellen ins System stecken.
Das passiert schon seit Jahren nicht, weder mit den Impfungen noch sonstwas.

Unsere Regierung hat das Gesundheitssystem zu dem gemacht, was es ist, Krankenkassen mit massig Kohle auf der hohen Kante, ländlichen Regionen, denen die Ärzte fehlen, Krankenhäuser und Altenheime die kein Pflegepersonal haben.

Dazu eine Geschichte aus dem Krankenhaus in dem ich arbeite:
Aktuell ist ja wieder Grippeimpfung angesagt, die Informationsverbreitung obliegt dem Leitungspersonal im Krankenhaus, insbesondere Oberärzte und Stations/Abteilungsleiter.
Vom Gesundheitsamt kommt lediglich die Androhung: Sind die Impfzahlen im Personal zu niedrig, muss jeder Mitarbeiter mit Patientenkontakt ohne Schutzimpung eine Atemschutzmaske (mindestens FFP2) tragen.

Da redeste dir als Leitungspersonal den Mund fusselig und vom Amt kommt keine Unterstützung, die machen höchstens Stress.
 
Ich lehne eine generelle Impfpflicht ab ... aber das hat einen gerade sehr aktuellen Grund. Eigentlich halte ich Impfungen für insgesamt sehr wichtig, gerade weil unsere Errreger nicht weniger mobil sind, als wir.

Ein Bekannter hat sich bei der Arbeit den Daumen verletzt ... der Arzt wollte daraufhin seinen Tetanus-Schutz auffrischen. Eigentlich wenig aufregend.
Leider war es eben keine reine Tetanus-Impfung, sondern eine Kombi-Impfung ... und irgendwie hat sein Immunsystem damit Probleme.

So eine Spritze sollte dem Patienten auf keinen Fall gegeben werden, ohne seine genaue Krankengeschichte zu kennen, damit man eventuelle Unverträglichkeiten ausschließen kann.
In dem Fall war dem nicht so ... der Arzt sprach von einer Tetanus-Impfung ... mein Bekannter dachte, das sei dann nur dieses eine Vacczin ... erst die Sprechstundenhilfe hat ihn stutzig gemacht, als sie auf die Frage, ob denn noch andere Impfungen nötig wären, antwortete, "nö, da war jetzt alles nötige dabei".
Natürlich bedeuten eine genaue Prüfung der Krankengeschichte oder mehrere Einzelimpfungen mit Abstand dazwischen einen höheren Zeit- und Kostenaufwand ... aber das ist immer noch besser, als Fieberanfälle und Kreislaufschwäche bei einem empfindlichen Patienten zu riskieren (mein Bekannter war schon als Kind bei einzelnen Impfungen stark angegriffen ... er hätte darauf auch hingewiesen, wenn er VORHER gewusst hätte, dass es nicht nur Tetanus gibt).
Die Impfung ist jetzt 3 Wochen her, und er ist immer noch nicht wieder fit ... drei Wochen AU (wegen Arbeitssicherheit ... er arbeitet in der Kraftwerkswartung) wegen einem Schlag mit dem Hammer.

Sicherlich ein trauriger Einzelfall ... und ganz sicher auch auf ein Versäumnis des Arztes zurückzuführen ... ich hatte zum Glück noch nie einen Arzt, der mich nicht vor der Behandlung (egal was) zu allem möglichen gelöchert hat. Wahrscheinlich hatte ich einfach Glück (dabei bin ich sogar nur gesetzlich Krankenversichert).

Solange wir "Fließbandmedizin" betreiben (auch wenn es nur einzelne Ärzte sind), lehne ich eine generelle Impfpflicht strikt ab. Einem Kleinkind haut man ja auch nicht alle Impfstoffe gegen sämtliche Kinderkrankheiten gleichzeitig rein, weil das halt schneller geht und insgesamt weniger kostet.
Es gibt auch Erwachsene, dessen Organismus man sowas eher nicht zumuten sollte.
 
Zuletzt bearbeitet:
DerOlf schrieb:
er hätte darauf auch hingewiesen, wenn er VORHER gewusst hätte, dass es nicht nur Tetanus gibt).
Wie alt ist er? Ü 30 oder nicht?
Falls ü30: Gehört er zu den Impfmüden Menschen, denen wir auch die Impfpflicht zu verdanken haben? Denn er sollte dann eigentlich wissen, dass die Tetanusimpfung normalerweise auch gegen Diphtherie und Pertussis und ggf Polio ist.
Gerade als Mensch, der schonmal empfindlich reagiert hatte sollte man sich das Merken.

Falls u30 (oder eher u25) könnte ich die Unwissenheit nich verstehen.
Aber dann bleibt: Er erinnert sich noch recht an seine Kindheit nehme ich an, also könnte er es auch direkt erwähnen.

So oder so: Lieber einmal Fieberkrämpfe als ein paar Monate auf der Intensiv oder direkt in der Holzkiste. Beides kann bei Tetanus passieren.


DerOlf schrieb:
Einem Kleinkind haut man ja auch nicht alle Impfstoffe gegen sämtliche Kinderkrankheiten gleichzeitig rein, weil das halt schneller geht und insgesamt weniger kostet.
Ist da ein nicht zu viel?
Egal, der erste Teil des Satzes ist falsch. Es werden einige, aber nicht alle Impfungen in einer Spritze kombiniert.
Kombiimpfstoffe gerade bei Kindern sind sinnvoll.
1. Weniger Komplikationen als bei Einzelumpfungen mit gleichem Effekt.
2. Weniger Spritzen. Welches Kind mag bitteschön Spritzen? Eher weinen die kleinen doch.
3. Weniger Nebenprodukte (für Impfgegner: pöses Formluminiumquecksilberaldehyd) als in den Einzeldosen.



Zum Schluss noch: Ich hatte es wohl schon geschrieben hier, aber aufgrund aktueller Eregnisse:
Prinzipell lehne ich eine Impfpflicht auch ab, ABER da hier die Pflicht nur dort eingreift, wo bei manchen die Faulheit siegt oder der gesunde Menschenverstand verloren gegagen ist, sehe ich nichts negatives an der Pflicht.
 
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Richtige Entscheidung. Jetzt noch die Übernahme von homöopathischen Behandlungen durch die Krankenkassen verbieten.
 
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Ja, genau, und therapeutisches Reiten gleich mit.
Weg mit dem Hokuspokus! (Ironie off)
 
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@Der-Orden-Xar:
Man könnte zur Abwechslung auch mal wieder den Eltern mehr Verantwortung übertragen, statt bei jedem Wehwehchen gleich nach dem Staat zu brüllen.

Ich habe erst mit 25 erfahren, dass es in Deutschland KEINE Impfpflicht gibt ... davor hat sich das angefühlt, als wäre das alles verpflichtend ... inkl.- der Spritzen, die ich als Kind natürlich auch nicht geil fand.
Alles nur weil meine Eltern das eben (mit mMn sehr gutem Grund) nie zur Wahl gestellt haben.

Ich lasse meinen Impfschutz regelmäßig auffrischen (ich spreche meinen Hausarzt regemäßig drauf an ... so einfach ist das in DE) ... und deine Pauschalisierung der ü30er kannst du dir bitte demnächst schenken. Erstens sind nicht alle Impfgegner ü30 und zweitens ist das ein relativ kleiner Haufen Spinner, die wirklich GEGEN Impfungen jeder Art sind.
Der Rest kapiert das Dingen mit der Gruppenimmunität einigermaßen.

Der Arbeitsunfall fand nebenbei auf Montage statt (seine Firma arbeitet deutschlandweit) ... der behandelnde Arzt war also ein Fremder ... sein Hausarzt hätte ihn sicherlich etwas anders behandelt.
 
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Schackeline schrieb:
Ja, genau, und therapeutisches Reiten gleich mit.
Weg mit dem Hokuspokus! (Ironie off)

Was hat das eine mit dem anderen zu tun?
 
Schredderr schrieb:
Was hat das eine mit dem anderen zu tun?
Beides könnte helfen, DEINEN KK-Beitrag etwas zu senken (vorrausgesetzt, die geben die Kostensenkung an den Kunden weiter) ... um den gehts dir doch, oder?

Die KK sollte das bezahlen, was hilft ... und zwar dem Patienten, und nicht dem Arzt, der Krankenkasse oder der Pharmaindustrie.
Wenn Homöopathie bei einem Patienten wirklich hilft, was ist gegen eine Kostenübernahme einzuwenden?
Ob die Wirkung nun auf 100% Placebo zurückzuführen ist, oder nur auf etwas über 50%, das ist doch dabei relativ egal ... hauptsache der Patient fühlt sich nach der Behandlung besser, als vorher.
Gerade bei Krankheiten, wo auch die Schulmedizin nur die Symptome lindern kann oder wo nichtmal das klappt.
Wenn alles andere versagt, warum nicht auch Globuli oder Bachblüten ausprobieren?
Das therapeutische Reiten (ich nehme das mal stellvertretend für Therapie mit Tieren ... das klappt ja nicht nur mit Pferden) ist einfach EIN Beispiel für einen Bereich, in dem eine Wirkung erzielt wird, obwohl die Schulmedizin sie nicht wirklich gut erklären kann.

Wenn Linderung gegeben ist, war die Behandlung auch ihr Geld wert ... und wenn die Krankenkassen diese Behandlung übernehmen, können sich diese Alternativmedizin auch nicht nur Reiche leisten.
Ich finde das positiv, da es die Palette an möglichen UND bezahlbaren Behandlungen erweitert.

Alternativ könnte man auch fordern, dass die Krankenkassen ihrer Aussenwirkung wieder weniger Aufmerksamkeit widmen ... das kostet nämlich viel mehr Geld, als homöopathische Behandlungen.
 
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DerOlf schrieb:
Beides könnte helfen, DEINEN KK-Beitrag etwas zu senken (vorrausgesetzt, die geben dei Kostensenkung an den Kunden weiter) ... um den gehts dir doch, oder?

Nicht unbedingt. Das wäre nur ein möglicher positiver Aspekt. Andererseits könnten auch wirklich helfende Maßnahmen stattdessen unterstützt werden.

Viel wichtiger finde ich, dass es Anschein macht als wäre die Homöopathie eine richtige Behandlung, beziehungsweise eine ernstzunehmende Alternative wenn die Kosten übernommen werden.
Ich will nicht grundsätzlich die Behandlung durch den Placebo-Effekt schlecht reden aber ich bin der Meinung diese Entscheidung sollte ein richtiger Arzt treffen. Ein guter Arzt sollte einschätzen können ob ein Versuch mit Placebos in Frage kommt oder zu riskant ist.
Schlimm wird es auch wenn eben jene bei denen die Placebos gewirkt haben missionarisch unterwegs sind und echten Kranken die Homöopathie aufschwatzen. Es gibt doch schon genug Berichte über Kranke (z.B. Krebs) die ihre Beschwerden allein durch homöopathische Mittel kurieren wollten und gestorben sind. Wohlmöglich hätte mancher Tod durch eine echte Behandlung verhindert werden.
Von der Geldmacherei und dem ausnehmen der Kranken mal abgesehen. Hier wird mit Leid und Gutgläubigkeit gute Kasse gemacht. Wenn man allein betrachtet wie viel Umsatz mit Globuli gemacht werden und welche Preise für ein paar Zuckerkugeln abgerufen werden wird einem schlecht.

Diese Gefahren sehe ich beim therapeutischen Reiten nicht.
 
DerOlf schrieb:
Man könnte zur Abwechslung auch mal wieder den Eltern mehr Verantwortung übertragen, statt bei jedem Wehwehchen gleich nach dem Staat zu brüllen.
Könnte man.
Man könnte das Verbot, Kinder zu schlagen auch aufheben, da das niemand mit Verstand im 21. Jahrhundert machen würde.
Oder ...

DerOlf schrieb:
Die KK sollte das bezahlen, was hilft ... und zwar [...] nicht [...] der Pharmaindustrie.
Aber wertlosen Zucker zu bezahlen hilft besagter Industrie enorm.
Keine Forschungskosten.
keine langen Zulassungsverfahren
Viel Umsatz
Macht viel Gewinn

DerOlf schrieb:
Wenn Homöopathie bei einem Patienten wirklich hilft, was ist gegen eine Kostenübernahme einzuwenden?
Das Placebo auch günstiger zu bekommen ist. Wenn es für eine Krankheit mehr als eine Behandlungsmethode gibt, wie oft wird dann von Kassen das günstigere und wie oft das teuere übernommen? Sofern beides gleich gut/schlecht wirkt.
Und man muss das nicht erst als Homöopathie mit Pseudowirkung verpacken. Der Placeboeffekt ist selbst dann nachweisbar, wenn der Patient weiß, dass es nur Placebo ist.

Noch schlimmer sind natürlich die Kriminellen, die glauben mit Zucker Krebs zu heilen. In dieser Hinsicht gibt es genau zwei Arten von Krankheiten:
Bei den einen wirkt Homöopathie nicht und man sollte unbedingt sofort zum Arzt und nicht zu einem Kartenleger oder sowas.
Die Andere Art heilt auch von alleine, da braucht man auch keine Glaub-uli, Be-Scheißer-Salze oder was auch immer. Vielleicht ein bisschen Placebo, aber wie gesagt: Dasa gibts auch in günstig und vor allem wird ein Arzt und nicht ein Homöopath im Zweifelsfall wissen, was von beidem zutrifft.

Nicht wer heilt hat recht, sondern wer nachweisen kann, das und wie er heilt hat recht. Und die Homöopathie kann das seit 200 Jahren nicht.
Brillen können das seit deutlich längerer Zeit nachweislich und werden nicht oder nicht vollständig übernommen.
Das ist einfach Geldverschwendung und auch hier sollte der Gesetzgeber regulierend eingreifen.

DerOlf schrieb:
Es gibt KEINE Schulmedizin und Alternativmedizin. Es gibt Medizin und Hexerei. Oder Hochstaplerei oder wie auch immer du die "alternativen" nennen möchtest.
Vor 500 Jahren hat man gebetet, das jemand gesund wird, heute gibt man Zuckerkugeln ohne Wirkstoff. Unterschied = Null
Nur inzwischen gibt es soetwas wie Evidenzbasierte Wissenschaft.

DerOlf schrieb:
Wenn alles andere versagt, warum nicht auch Globuli oder Bachblüten ausprobieren?
Kann man machen. Aber bitte auf eigene Kosten. Oder wird mir demnächst auch der Kaffee von der KK bezahlt? immerhin fühle ich mich damit morgens besser.
Oder Schokolade? Die soll ja angeblich dick machen und da ich Untergewichtig bin könnte die ja mir helfen.
 
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Schredderr schrieb:
Ein guter Arzt sollte einschätzen können ob ein Versuch mit Placebos in Frage kommt oder zu riskant ist.
Eben ... und von so einem erwarte ich auch, dass er zumindest über ALLE seiner Meiunug nach möglichen oder erfolgversprechenden Behandlungsmethoden aufklärt - und nicht nur über das, was ihm bei der Gegenfinanzierung der letzten Praxismodernisierung am besten hilft.

@Der-Orden-Xar:
Eventuell wäre da dann eine Preisdeckelung für Homöopathie der bessere Weg ... das Zeug würde sehr schnell seinen Reiz für die Industrie verlieren, wenn man damit nicht so viel Geld verdienen könnte, weil der Staat sagt "nee, das ist nur Zucker mit Wasser, welches durch schütteln und klopfen angeblich energetisch aufgeladen wurde ... das darf nicht mehr kosten, als die (nicht mehr nachweisbaren) Inhaltsstoffe, die Verpackung und die Arbeitszeit des Klopfschüttlers gekostet haben".
Die meisten, die da fest dran glauben, wären auch "not amused" wenn die maschinell geklopfte und geschüttelte Präparate teuer bezahlen sollten ... der Mensch, der das gemacht hat, ist denen wichtig.

Der-Orden-Xar schrieb:
Nur inzwischen gibt es soetwas wie Evidenzbasierte Wissenschaft.
Das nennt sich Empirie und basiert auf Erfahrungen ...
Wenn man eine Wirksamkeit von Homöopathie generell bezweifeln will, wird jeder Einzelfall, in dem es auf wundersame weise trotzdem geholfen hat, zum wissenschaftlichen Problem. Denn die Theorie der Wirksamkeit/Unwirksamkeit ist in dem Fall mindestens lückenhaft.

Das ist eben das Prblem mit All-Aussagen ... "Homöopathie ist unwirksam" ist eine solche All-Aussage. Und die Menschen, bei denen das wirkt, sind dann diese seltsamen weißen Vögel, die zwar aussehen wie Schwäne, sich so verhalten wie Schwäne, aber keine sein können, weil ja ALLE Schwäne schwarz sind.
Der-Orden-Xar schrieb:
Oder Schokolade? Die soll ja angeblich dick machen und da ich Untergewichtig bin könnte die ja mir helfen.
Damit wäre ich vorsichtig: Schokolade enthält auch Koffein, und das könnte dich zu Aktivität animieren, wodurch du die zusätzliche Energie dann wieder verbrennst. Tonnenweise selbstgemachte Globuli könnten helfen .. ist ja auch nur Zucker ... da wirfst du dann noch ein paar Kilo Butter oder Margarine hinterher, und schon nimmst du vielleicht zu.
Es kann aber auch sein, dass dein Körper einfach schlecht verwertet oder es auch einfach nicht für nötig hält, Reserven aufzubauen. Ich bin mein ganzes Leben lang schon "etwas moppelig" ... und ich habe auch festgestellt, dass sich daran wenig ändert, wenn ich fast nichts esse. 4 Wochen konsequente Unterernährung sorgen aber auch bei mir für Gewichstverlust ... leider hat das ohne Nahrungszusätze auch unangenehme Nebeneffekte ... bis hin zu skorbutähnlichen Zuständen.
Da bin ich lieber etwas moppelig, aber wenigstens zufrieden.


Aber das ist hier auch etwas OT .. oder gibt es auch homöopathische Impfungen? ... und kann man die weiter "potenzieren", wenn man seinen Kopf rhythmisch auf eine gepolsterte Tischplatte schlägt ... und zwischendurch ein bisschen Tarantella tanzt?
Zumindest mir wäre das neu ... und ich habe viel Kontakt zu Esotherik-Freaks ... teilweise schwören die auch auf Homöopathie ... aber denen ist auch klar, dass es nie gesund ist, wenn ein Industriezweig einen Trend finanziell auszuschlachten versucht.
Bei Homöopathie bleibt nur Wasser übrig ... bei Industrie nur Geld.
 
Zuletzt bearbeitet:
DerOlf schrieb:
zweitens ist das ein relativ kleiner Haufen Spinner, die wirklich GEGEN Impfungen jeder Art sind.
Der Rest kapiert das Dingen mit der Gruppenimmunität einigermaßen.

Du vereinfachst zu stark. Nicht jeder der das mit der Gruppenimmunität nicht einigermaßen kapiert hat ist deswegen automatisch GEGEN Impfungen jeder Art. Hier im Thread geht es laut Überschrift nicht um Impfen ja oder nein sondern primär um die Frage einer Impfpflicht, also den Eingriff in die Verantwortung über das was mit jemandem oder seinem Kind passiert.

Auch wenn ich selbst mich impfen lasse und auch unseren Sohn habe impfen lassen bin ich trotzdem gegen eine Impfpflicht. Aus den bereits dargelegten und somit bekannten Gründen.
 
Hayda Ministral schrieb:
also den Eingriff in die Verantwortung über das was mit jemandem oder seinem Kind passiert.
Und diesen Eingriff lehne ich ab, weil ich ihn bei angebrachter Aufklärung und einer vernünftigen Impfkultur für unnötig halte.
Dass genau das bei Impfgegnern manchmal etwas unter den Tisch fällt, ist mir klar ... Wenn ich mch recht erinnere, geht von denen aber auch nur dann eine Epidemie-Gefahr aus, wenn es mehr als 5% der Population sind ... in Deutschland wären das mom. 4 Mio Menschen.
Sind es wirklich so viele, die sich nicht impfen lassen wollen ... oder steckt dahinter die Annahme, dass Herdenimmunität erst bei 100% Impfschutz erreicht ist? Das wäre eine Fehlannahme, wie diese Tabelle zu verschiedenen Krankheiten zeigt.
Bei Polio wäre die Herdenimmunität sogar noch gegeben, wenn mehr als 10% nicht Immun sind ... allerdings ist denen, die sich damit anstecken, dadurch auch nicht geholfen.
Ich betrachte Impfungen primär als Selbstschutz ... ich habe keine Lust auf Kinderlähmung, Wundbrand und ähnliches .. und ich möchte auch nicht erleben, dass eines meiner Kinder darunter leiden muss, weil ICH Impfungen ablehne.
Wenn jemand anderes da Bock drauf hat, dann ist das erstmal sein Problem. Ich bin geimpft, und werde mich daher sehr wahrscheinlich nicht anstecken.

Für die, die Wikipedia nicht trauen, hier noch ein Link mit sehr ähnlichem Inhalt von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.
https://www.impfen-info.de/wissenswertes/herdenimmunitaet/

Bei meinem Bekannten muss ich nebenbei gerade viel Überzeugungsarbeit leisten, damit der nächste Arzt, der ihm eine Impfung empfiehlt, nicht ganz so einen harten Job hat.
Der hat jetzt schon wieder einen Grund mehr, Impfgegner zu werden ... und ich finde das einfach Schade.
Ergänzung ()

Herdenimmunität hat nebenbei noch einen Effekt, der den Impfgegnern zuspielt:
So lange Herdenimmunität gegeben ist, werden auch die, die z.B. nicht gegen Polio geimpft sind, nur ziemlich selten mit dem Erreger in Kontakt kommen ... und das wird sie in ihrer Meinung bestärken, dass eine Impfung ja nicht notwendig ist. Auf einem Umweg produziert die Herdenimmunität also sogar Scheinargumente GEGEN Impfungen.
Vielleicht erklärt das auch, warum es heute mehr Impfgegner gibt, als noch vor 30 Jahren (natürlich nicht nur, aber auch).
 
Zuletzt bearbeitet:
DerOlf schrieb:
Wenn man eine Wirksamkeit von Homöopathie generell bezweifeln will, wird jeder Einzelfall, in dem es auf wundersame weise trotzdem geholfen hat, zum wissenschaftlichen Problem.
Nö wird es nicht.
Auch ganz ohne Medizin und Pseudomedizin kann man gesund werden.
Nochmal: 200 Jahre nach Hahnemann wurde immer noch keine Wirksamkeit (über den Placeboeffekt hinaus) nachgewiesen.
Soll man jetzt noch 200 Jahre warten, bis man sagen kann, dass das Unfug ist?
Allein aus logischer Sicht, kann Globuli gar nicht wirken.
Ich empfehle dazu mal MaiLab, die mal selbst mit "Arsen" gezeigt hat, was das für ein Schwachsinn ist.
DerOlf schrieb:
Und die Menschen, bei denen das wirkt
... haben die Wirkung von einem Arzt bestätigt bekommen? Oder nur Korrelation und Kausalität verwechselt?
DerOlf schrieb:
Aber das ist hier auch etwas OT .. oder gibt es auch homöopathische Impfungen?
bei Märchen ist alles Möglich, also auch bestimmt "homöopathische Impfungen".


DerOlf schrieb:
Bei Polio wäre die Herdenimmunität sogar noch gegeben, wenn mehr als 10% nicht Immun sind ... allerdings ist denen, die sich damit anstecken, dadurch auch nicht geholfen.
Was wohl der Grund ist, das Polio beinahe(!) ausgerottet ist (ich meine sogar schon einer von drei Virenstämmen) - und weil es häufiger zu schweren Komplikationen kommt als bei Masern.

DerOlf schrieb:
Herdenimmunität hat nebenbei noch einen Effekt, der den Impfgegnern zuspielt:
Das Alte Lied: Ein Hauptproblem, weswegen Impfungen abgelehnt werden, ist, weil Impfungen wirken.
Viele Kinder und junge Erwachsene (mich eingeschlossen) kennen zum Glück niemanden mehr, der mal Polio hatte.
Oder auch "nur" Masern. vielleicht reihen sich irgendwann auch die Windpocken in die Liste ein. Wäre jedenfalls wünschenswert.

Was du anspricht ist leider auch aus spieltheoretischer Sicht nachvollziehbar:
Geimpft werden gibt mir mit hoher Wahrscheinlichkeit einen negativen Ertrag (zB Muskelkaterähnliche Schmerzen im Arm)
Geimpft werden gibt mir mit sehr geringer Wahrscheinlichkeit einen sehr negativen Ertrag (wie deinem Bekannten)
Krank werden gibt mir aber auch einen sehr negativen Ertrag und das mit höher Wahrscheinlichkeit als das Impfen.

Wenn nun aber die Wahrscheinlichkeit Krank zu werden so gering wird, dass der Erwartete Ertrag durchs Impfen geringer ist als durch die Krankheit, warum sollte ich mich dann Impfen lassen?

und da in der Spieltheorie, wie ich sie hier skizziere alle hoch rational handeln gilt das natürlich für alle und schon ist kein Kind mehr gegen Polio geimpft und die Krankheit wird wieder eingeschleppt.

Also müsste ich eine weitsicht haben UND das Risiko in vielen vielen Jahren zu erkranken als so wichtig einstufen, dass ich mich doer mein Kind trotz der geringen Gefahr einer baldigen Erkrankung heute schon impfen lasse.
 
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