Ich fürchte, wir stehen da erst am Anfang einer langfristigen Preisanpassung. Micron hat ja dieser Tage angekündigt, mit seiner Marke Crucial ganz aus dem Markt für den Endverbraucher auszusteigen und sich stattdessen auf die HBM-Module für die Rechenzentren zu konzentrieren. Bis Januar will man die Lager leergeräumt haben und danach dürfte es dann nochmals lustiger für uns werden.
Des Weiteren läuft die Produktion des DDR4-Speichers langsam aus und es bleibt die Frage, ob die folgende Produktion auf diesen Linien DDR5-Speicher sein wird, oder es HBM-Module sein werden.
Jene 500 Millionen Nutzer von Windows 10, die noch nicht auf Windows 11 gewechselt haben, gehören beim Wechsel auf das neue Betriebssystem zu den potenziellen Käufern von DDR5-Modulen, wenn damit verbunden ein Plattformwechsel oder ein neuer PC einhergeht.
Hyperscaler, wie Amazon oder Google setzen jetzt bereits verstärkt auf DRAM-Module, um ihre Clouds für KI-Anwendungen zu optimieren. Darüber hinaus laufen derzeit Maßnahmen an, bei denen diese Cloud-Service-Provider (CSP) ihre Bestände an alten Festplatten (HDD) durch QLC-eSSD ersetzen. Diesen NAND-Speicher, der hier verbaut wird, findet man auch in Smartphones, Laptops und z.B. USB-Stick wieder.
Aber es wird wohl noch schöner, denn als Nächstes werden wohl die Smartphones nochmals teurer. Gerüchten zufolge wird Nvidia künftig auf effiziente LPDDR-Chips für seine Server zurückgreifen, die auch in Smartphones eingebaut werden.
Also wer auf sinkende Preise in 2026 hofft, wird wohl erstmal enttäuscht werden. Marktanalysten sprechen dagegen von einem weiteren Preisanstieg von nochmals 50 % bis zum Ende des Jahres 2026. Und auch, wenn die Preise in den darauf folgenden Jahren wieder um ein wenig nachgeben, so dürfte selbst das heutige Niveau erst mal so schnell nicht wieder erreicht werden.
Aber das ist spätestens ab Mitte 2026 natürlich alles Spekulatius.