News Deutsche Telekom: Bundesnetzagentur verbietet Teile von StreamOn

Ich verstehe auch nicht, wieso die Drosselung nach verbrauchtem Volumen immer gleich auf "unbenutzbar langsam bis tot" gehen muss.
Da geht oft nicht mal mehr Google Maps oder die Öffi-App, weil so heftig gedrosselt wird.

Hier wird von den Anbietern absichtlich weniger geliefert als möglich, um mehr Volumen zu verkaufen (kann man ja meist auch "bequem" nachkaufen, wenn's vor Ablauf des Monat's alle ist).

Das Ganze ist eine einzige Kundenverarsche und Abzocke.
Und StreamOn ist ein weiterer Schritt in die falsche Richtung.
Statt einer echten Flatrate wird nur ein Teil des Internets für unbegrenzten Zugang freigeschaltet. Selbst wenn das juristisch nicht gegen die Netzneutralität verstößt, so ist es in der Sache selbstverständlich ein ganz klarer und eklatanter Verstoß.

Und an die Kunden, die sich darüber freuen ... seht es doch mal so:
Ihr bekommt hier keinen tollen "Bonus". Ihr bekommt weiterhin eine kastrierte Flatrate, obwohl zu den Konditionen locker eine echte drin wäre.
Was meint ihr denn, was mobil den meisten Traffic erzeugt?
Genau das Video-Streaming, das über StreamOn nun erlaubt ist. Das ergibt vorne und hinten keinen Sinn.
 
kachiri schrieb:
Darum geht es bei den "technischen Rahmenbedingungen". Eigentlich nicht mehr, als die Möglichkeit der variablen Bitraten, damit auch bei wenig Bandbreite das Streaming sauber laufen kann. Bringt mir als Kunde btw. wesentlich mehr, als unendlich viel Datenvolumen...

Immo trifft man mit der aktuellen Regelung den Zahn der Zeit. Die größten Trafficfresser für den Mainstream sind die Streaming-Anbieter. WhatsApp ist kein Faktor, beim Surfen kommt das ein oder andere zusammen, aber es reicht eigentlich aus. Das heißt ich kann als Kunde ohne aufs Datenvolumen zu achten Musik streamen, YouTube schauen, ... und habe mein Datenvolumen für andere Dienste.

Diese andere Dienste sind halt nicht Downloads, P2P, App-Updates - oder Mobil mal eben auf der privaten Cloud sharen.

Wie kommst du darauf, dass Stream On einem mehr an Datenvolumen vorzuziehen ist?
Ein Kumpel von mir in Österreich hat LTE 50 Mbit für 19GB, massig SMS, MMS und Telefon. Für 12€ wohlgemerkt...
Damit kann er sein Abo nutzen wie es beliebt Streaming oder nicht geht der Telekom nix an. Die haben die Netze zu stellen, zu betreiben, warten und erweitern. Fertig aus..

Und auch mein Abo ist unlimitiert wie die Meisten in der Schweiz. Da wird über die Bandbreite gestaffelt oder was im Ausland dabei ist. Alles Andere geht dem ISP einen Scheiss an.

Deswegen werden auch nicht wirklich weniger Festnetz Internetlösungen verkauft.

In Deutschland hat man es sich halt schön eingerichtet lächerliches Inklusivvolumen, mässig Netze, kaum einer baut aus und trotzdem kann gemolken werden.
ISP DREAM!
 
Ihr denkt auch, dass man ein Netz für nen schmalen Taler bauen und pflegen kann, oder?

Alle reden immer über andere Länder, die kostengünstigere Tarife oder gar komplette Flatrates anbieten. Aber macht euch mal bitte Gedanken darüber, dass sowas nicht in jedem Land betriebswirtschaftlich umsetzbar ist. Was hat man denn in den anderen Ländern für Bevölkerungsdichten?!

Österreich: 8,747 Millionen Einwohner (105 pro qkm).
Schweiz: 8,372 Millionen Einwohner (203 pro qkm).
Dänemark: 5,731 Millionen Einwohner (130 pro qkm)
Finnland: 5,495 Millionen Einwohner (16,26 pro qkm)
Polen: 37,95 Millionen Einwohner (123 pro qkm)
...
Deutschland: 82,67 Millionen (231 pro qkm)

In DE hat mehr als jeder zweite ein Smartphone (49% - Stand April 2016) - der Wert dürfte heute noch einmal ein bisschen gewachsen sein. Ergo ist der finanzielle Aufwand für den Netzausbau / Netzpflege deutlich höher, als in anderen Ländern. Kein Wunder also, dass wir hier anderen Ländern hinterherhinken. Außerdem sind hier die Löhne für die Mitarbeiter höher als zum Beispiel in Polen. Also entweder muss man weniger Menschen versorgen - oder die Versorgung ist günstiger zu realisieren. In Deutschland muss man viele Menschen versorgen und die Menschen gut bezahlen.

Außerdem reicht es nicht, einfach irgendwo einen Mast hinzusetzen. Nein, es muss erst massiv bürokratischer Aufwand betrieben werden (in DE und all seinen Kommunen sicherlich weltweit am schlimmsten). Und wenn der Mast steht, muss dieser auch regelmäßig gewartet werden, fällt ggf. aufgrund von defekten elektronischen Bauteilen aus. Auch sowas muss bezahlt werden. Und es ist ja nicht so, dass wir hier in DE gerne Geld für eine gute Leistung ausgeben. Nein: Alles muss günstig sein! Geiz ist geil! Wie unverschämt, für gute Leistung auch gutes Geld zu verlangen!!!11

Jetzt stellt euch mal vor, man würde in DE unlimitierte Datenflats anbieten: Das Netz wäre dauerhaft ausgelastet. Die Anbieter würden mit dem Ausbau gar nicht hinterherkommen - zumal die Leute auch immer wieder nach höheren Bandbreiten schreien. Flächendeckend wäre das schon einmal gar nicht möglich. Dann hätten wir nur noch LTE (oder bald 5G) in den Ballungsgebieten.

Vergleichbar ist das "Phänomen" übrigens auch mit dem Fleischkonsum in DE. Weil der Deutsche gerne Fleisch (Datenvolumen) isst, kommen die Erzeuger (Anbieter) mit der Produktion nicht hinterher. Hohe Qualität ist daher teuer, während mindere Qualität günstig zu haben ist. Darf ja nix kosten und muss in rauen Mengen vorhanden sein.

Fazit: Hört auf nach Flats zu krähen, wenn ihr nicht bereit seid, auch dementsprechend tief in die Tasche zu greifen. Mit fortlaufender Technologie wird das möglich sein - Stand jetzt ist es aber nicht der Fall. Also freut euch, wenn es Angebote wie StreamOn, GigaPass oder O2Free gibt - also eingeschränkte Flats für einen bezahlbaren Preis.
 
Zuletzt bearbeitet:
Frequency schrieb:
Dann hätten wir nur noch LTE (oder bald 5G) in den Ballungsgebieten.

Sauber, dann würden vielleicht auch bei uns mal die Techniken entstehen, sobald diese auch vorhanden sind und nicht erst 3-5 Jahre später in minimaler Ausbaustufe. Allein LTE ist bis DATO nicht Flächendeckend, auch wenn wir hier mal von der Bevölkerungsdichte ausgehen. Wie lange gibt es LTE jetzt schon? Für diesen Zeitraum ist die Verbreitung doch mehr als gering.
 
Frequency schrieb:
)

In DE hat mehr als jeder zweite ein Smartphone (49% - Stand April 2016) - der Wert dürfte heute noch einmal ein bisschen gewachsen sein. Ergo ist der finanzielle Aufwand für den Netzausbau / Netzpflege deutlich höher, als in anderen Ländern.

Der Aufwand ist höher, aber der Umsatz auch ein massivst anderer. Immerhin 40 Mio Zähler jeden Monat.
 
Alphanerd schrieb:
Der Aufwand ist höher, aber der Umsatz auch ein massivst anderer. Immerhin 40 Mio Zähler jeden Monat.


Naja, der Durschnitt im Einkommen liegt bei der Telekom mobil ja bei 15 Euro. 15 Euro * 34 Millionen Kunden... Ich denke das sollte reichen um das Netz ordentlich auf Trapp zu halten und die passenden Kapazitäten bereit zu stellen.

Das Thema mit der Fläche können die meinem Opa erzählen oder auch weiter auf die UMTS Kosten rumreiten... Diese Themen sind lange out und nur noch ein Vorwand.
 
Frequency schrieb:
[...]
zumal die Leute auch immer wieder nach höheren Bandbreiten schreien.
[...]

Tun sie das? Mir ist bisher noch niemand begegnet, der auf seinem Handy unbedingt mehr als 50 Mbit/s haben will. Eigentlich hör ich immer nur das Gegenteil, dass viel weniger eigentlich ausreichen würde und sie mit mehr Datenvolumen vorlieb nehmen würden. Vermarktet wird von den Anbietern aber fast immer nur das Gegenteil. Winzige Volumina mit Gigabit. Juhu.
 
Och man ließt das gerne wenn es um neue Smartphones oder einen neuen SOC geht. Wie nur 150 Mbit im Downstream? Buuuuuhhh #Totgeburt #Looser
 
smart- schrieb:
Die Bundesnetzagentur sollte das komplett verbieten, wo kommen wir da hin? USA oder was?
Netzneutralität ist extrem wichtig und sollte so auch als Gesetz verabschiedet werden!
Bei unseren Politikern wird (leider) wohl eher das Gegenteil passieren...

Ist nicht notwendig, da diese per EU-Verordnung (Verordnung 2015/2120) festgelegt ist. Wer dagegen verstößt darf sich nicht mit dem BGH sondern mit dem EUGH auseinandersetzen und da zieht man schnell mal den kürzeren.
 
Am Freitag hat die Telekom einen Blogeintrag dazu veröffentlicht:
StreamOn: Wir kämpfen für unsere Kunden:
"StreamOn ist in Deutschland ein absoluter Erfolg. Und nicht zuletzt hat das Angebot den Wettbewerb im deutschen Mobilfunkmarkt belebt. Doch der Bundesnetzagentur ist diese Erfolgsgeschichte anscheinend ein Dorn im Auge. Anders kann man die Anordnung nicht verstehen, die uns die Behörde jetzt zugestellt hat. Die Bonner Regulierer verlangen, dass StreamOn auch im EU-Ausland angeboten werden muss. Sie begründen dies mit der Roaming-Verordnung. Das wäre das Ende des kostenlosen Angebots, weil es für uns nicht wirtschaftlich machbar ist. Wir müssen noch final bewerten, wie wir mit dieser Anordnung umgehen. Unser oberstes Ziel bleibt, StreamOn weiter anbieten zu können und damit Schaden von unseren Kunden abzuwenden."
 
"Das wäre das Ende des kostenloses Angebots"

Welches kostenlose Angebot? Bin kein Tkom Mobilkunde, wo kann ich das kostenlose Angebot in Anspruch nehmen?
 
Radde schrieb:
StreamOn ist in Deutschland ein absoluter Erfolg. Und nicht zuletzt hat das Angebot den Wettbewerb im deutschen Mobilfunkmarkt belebt. Doch der Bundesnetzagentur ist diese Erfolgsgeschichte anscheinend ein Dorn im Auge. Anders kann man die Anordnung nicht verstehen, die uns die Behörde jetzt zugestellt hat. Die Bonner Regulierer verlangen, dass StreamOn auch im EU-Ausland angeboten werden muss. Sie begründen dies mit der Roaming-Verordnung. Das wäre das Ende des kostenlosen Angebots, weil es für uns nicht wirtschaftlich machbar ist. Wir müssen noch final bewerten, wie wir mit dieser Anordnung umgehen. Unser oberstes Ziel bleibt, StreamOn weiter anbieten zu können und damit Schaden von unseren Kunden abzuwenden."

Ja genau, die Netzagentur ist ja auch immer der Telekom gegenüber so unfair...

Nun, die Telekom sieht doch nur Ihre Fälle schwimmen. Es wird gar nicht möglich sein, auf Dauer keine zwei virtuellen Netze zu erstellen. Das normale langsame und das Power StreamOn. Kapazitäten für Lau also? Wovon träumt die Telekom eigentlich nachts?

Dazu es nicht die Netzagentur ist, sondern die Roaming Verordnung der EU. Soll die Netzagentur jetzt also EU Recht für die Telekom ignorieren?

Außerdem ist das nicht das Ende des kostenlosen Angebots, es wäre einfach nur ein Image Schaden für die Telekom, würde man es wieder abstellen. Am Ende schadet es natürlich dem Kunden, gerade denen, die auf Grund dieses Angebots zur Telekom gewechselt sind. Am Ende wird es wie mit Spotify seiner Zeit laufen. Man stellt es ab, wer es hat, der hat es und wer seinen Vertrag ändert, verliert es.

Das Ziel kann ja auch nicht sein Kapazitäten mit einigen Diensten zu füllen. Das Ziel muss sein, die Kapazitäten für alle frei von Verträgen zu füllen.

So ein Sauhaufen die Telekom im Festnetz ist und genau so ein Sauhaufen ist diese im Mobilfunk. Hier wird versucht eine Behörde unter Druck zu setzten und das durch den Kunden und mit dem Kunden. Auf der anderen Art hat die Telekom für Ihre Kunden eigentlich nie etwas übrig gehabt. Weder im Festnetz der letzten 10 Jahre, noch im Mobilfunk mit dem Datenvolumen. Ein Sauhaufen der seines Gleichen sucht.
 
Frequency schrieb:
Ihr denkt auch, dass man ein Netz für nen schmalen Taler bauen und pflegen kann, oder?


Österreich: 8,747 Millionen Einwohner (105 pro qkm).
Schweiz: 8,372 Millionen Einwohner (203 pro qkm).

Deutschland: 82,67 Millionen (231 pro qkm)

In DE hat mehr als jeder zweite ein Smartphone (49% - Stand April 2016) - der Wert dürfte heute noch einmal ein bisschen gewachsen sein. Ergo ist der finanzielle Aufwand für den Netzausbau / Netzpflege deutlich höher, als in anderen Ländern.

ROFL

Wenn man den nicht bewohnbaren Bereich der Schweiz rausrechnet, also etwa 40% landen wir bei über 350 Bewohnern pro qm2.

Dann sind die Löhne in Österreich, Schweiz, Finnland mindestens vergleichbar, eher besser.
Dazu ist die Topographie bedeutend komplizierter.
Und zumindest in der Schweiz sind die Strahlungsgrenzwerte 10x strenger als in der EU. Es darf also bei weitem nicht so stark gesendet werden. Damit hat man pro Bewohner auch viel mehr Antennen.
Und man hat in den Ländern im Verhältnis viel weniger Kunden um die Kosten zu verteilen

Also alles in allem ist es in Deutschland ein Kindergeburtstag ein Handynetz zu bauen und zu betreiben. Und trotzdem ist es um Klassen schlechter und teurer.

Klar man muss dafür bezahlen, aber dass ihr abgezockt werdet, solltet ihr begreifen.
 
Kostenlos für Kunden, die der Telekom Geld bezahlen.
Nice!
Mein Internet bei der Telekom ist übrigens auch kostenlos. Ich muss denen nur 35€ pro Monat überweisen.
 
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