Fachkräftemangel (Gesellschaftsthema)

omavoss schrieb:
Für biologisch weibliche Personen (weil besser geeignet) das verpflichtende soziale Jahr, für biologisch männliche Personen (weil dafür besser geeignet) die Wehrpflicht, gern auch für mehr als ein Jahr. Ausnahmen bzgl. des biologischen Geschlechts sind gern gesehen.
Was bin ich lesend?
 
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Skaiy schrieb:
Meine Partnerin hat selbst gekündigt, weil es auf gar keinen Fall mehr funktionierte.
Ja das ist auch ein Punkt.
Meine Frau hatte das auch in der Praxis, sie hat da 22 Jahre gearbeitet und dann ist der Chef in Rente gegangen und hat die Praxis verkauft.

Meine Frau ist mit dem neuen Chef auch nicht klar gekommen und hat gekündigt von der AA kam nur,gibt ne Sperre.
Nach 22 Jahren + Lehre durchgehenden einzahlungen!
 
Cyberdunk schrieb:
Wenn ich entscheide die Firma zuwechseln ist das doch meine sache, und wenn es schief geht sollte ich ohne Probleme das Geld was ich in die Versicherung! eingezahlt habe auch zum übergang ohne Probleme wieder ausgezahlt bekommen.
Die Arbeitslosenversicherung ist eine Versicherung gegen Arbeitslosigkeit, wie kommst du denn darauf du hättest was dort "eingezahlt"? Sie ist und war nie als etwas kapitalbildendes gedacht, das würde nur zu einem dauernden Missbrauch führen.

Eine paar Monate bezahlten Urlaub? Ach nutzen wir doch die Arbeitslosenversicherung! Es hat schon seine Gründe wieso die Auflagen zur Auszahlung hoch sind. Du sprichst dein Problem ja selbst treffend an, ich korrigiere deine Aussage für dich mal.
ich entscheide die Firma zuwechseln ist das doch meine sache, und wenn es schief geht
Man nennt sowas Vorsatz und du wunderst dich wenn es dann kein Geld aus der Kasse gibt? Ganz abgesehen davon, dass man schlichtweg ohne einen unterschrieben Arbeitsvertrag nie eine Kündigung einreicht.

Jetzt kommen wir aber zum Vergleich mit den USA, weil ja angeblich die hohen Abgaben zu der aktuellen Marktsituation führen. Dabei ist auch in den USA eine Arbeitslosenversicherung Pflicht! Der Unterschied dabei, die Abgaben mögen vielleicht niedriger sein, man kriegt aber auch maximal 50% seines Gehalts (eher zwischen 20-40%), viel Spaß dabei damit auszukommen, wenn du nicht gerade einen sehr gut dotierten Job hattest.
Ergänzung ()

Cyberdunk schrieb:
Wie gesagt, ich würde gerne selbst entscheiden wie ich mich gegen die Arbeitslosigkeit absicher.
Bilde Rücklagen! Die Versicherung ist nur eine Versicherung, im Fall das du deine Arbeit verlierst. Dafür werden dir vom Gehalt gerade einmal 2,4% abgezogen und ich behaupte einfach mal, das liegt auf einem ähnlichen Level mit den USA, trotz einer viel besserer Absicherung.
 
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xexex schrieb:
Die Arbeitslosenversicherung ist eine Versicherung gegen Arbeitslosigkeit, wie kommst du denn darauf du hättest was dort "eingezahlt"?
Laut mein Lohnzettel?
Jeden Monat xx% Arbeitslosenversicherung.
xexex schrieb:
Eine paar Monate bezahlten Urlaub? Ach nutzen wir doch die Arbeitslosenversicherung!
Ja genau! mann muss sich nach 20 Jahren in einem Job vieleicht mal finden und schauen ob mann sich anders orientieren möchte.

Und wenn ich 20 Jahre eingezahlt habe und der AA sage, lasst mich mal 3 Monate in ruhe ich muss schauen wie ich weiter mache, hat mich denn auch keiner zu nerven.
Weiiiil, Arbeitslosenversicherung!
Ergänzung ()

xexex schrieb:
Bilde Rücklagen!
Das ist es ja, ich würde gerne alles von mein lohn selbst verwalten.
 
Cyberdunk schrieb:
Laut mein Lohnzettel?
Jeden Monat xx% Arbeitslosenversicherung.
Schön das du es nicht einmal weiss....
b Januar 2022 betragen die Beiträge in der Sozialversicherung 14,6 Prozent in der Krankenversicherung, 18,6 Prozent in der Rentenversicherung, 3,05 Prozent in der Pflegeversicherung und 2,4 Prozent in der Arbeitslosenversicherung.
Wer noch darüber meckert und "Urlaub für Lau" machen möchte, für den kann ich nur mit dem Kopf schütteln.

Cyberdunk schrieb:
Ja genau! mann muss sich nach 20 Jahren in einem Job vieleicht mal finden und schauen ob mann sich anders orientieren möchte.
Du verdrehst hier die Tatsachen! Es sei dir alles freigestellt, du darfst dir gerne (bezahlten) Urlaub nehmen und dich orientieren. Nur von deinen läppischen 2,4% eine bezahlte (75%) Auszeit zu bekommen, wie soll das selbst nach 20 Jahren Arbeit gehen?

Es steht und stand dir immer frei selbst Rücklagen für sowas zu bilden, die Arbeitslosenversicherung hindert dich definitiv nicht daran, die ist für das geleistete lächerlich niedrig. "Orientieren" kann man sich übrigens auch gut neben dem Beruf, wer 20 Jahre + irgendwo durcharbeitet, ohne sich regelmäßig auch nach neuem umzusehen, der ist heutzutage sowieso "selbst Schuld".
Ergänzung ()

Cyberdunk schrieb:
Das ist es ja, ich würde gerne alles von mein lohn selbst verwalten.
Lass dich Privatversichern! Neee, besser einfach mal ein Angebot für eine PKV einholen. Dann wirst du schnell merken wie "toll" ein solches System ist, spätestens dann wenn du feststellt, dass von dir ein Gesundheitscheck verlangt wird, deine Familie nicht mitversichert wird und die Beiträge abhängig von deinem Alter und Gesundheitszustand steigen...

Es steht dir übrigens jederzeit frei selbstständig zu werden und als Freelancer für Firmen zu arbeiten. Glaube mir, da reibt sich jedes Unternehmen die Finger nach! Nur komme nicht in ein paar Jahren zurück und beschwere dich hier im Forum, wie viel Geld von dir verlangt wird für eine eigene Absicherung.
 
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Ich seh hier bei mir jede Menge "alte" Leute irgendwo oberhalb von 60, aber unterhalb "Rente", die alle von Corona bzw den Maßnahmen dagegen kalt erwischt wurden. Die kommen natürlich alle nicht wieder in den Arbeitsmarkt, genauso wie "jeder" 60+, der aus "normalen" Gründen irgendwie arbeitslos geworden ist. Hast halt verloren in dem Alter, von Ausnahmen sicherlich abgesehen.

Was auch immer irgendwie gerne wegidealisiert wird hier: klar soll der Handwerksbetrieb 100k an den neuen MA zahlen, Problem ist nur, wo soll es der Handwerksbetrieb hernehmen?

Natürlich wird viel zuviel absolut unter Wert bezahlt, nicht zuletzt Pflegekräfte, aber auch zB Lehrer (und Erzieher!) und so weiter, aber nichts davon erklärt wirklich den konkret post-Corona Personalmangel hinreichend. Es ist schließlich nicht so als ob nur bestimmte Bereiche betroffen wären.

Aber wenn natürlich Schuleschwänzen und An-Straßen-und-Bilder-Kleben höher im Kurs stehen, naja, dann muß man auf der anderen Seite seinen Prinzipien sicherlich auch irgendwie treu bleiben und sein Leben von anderen finanzieren lassen. Ich mein, Übersterblichkeit hin oder her aber den Personalmangel erklärt DAS auch nicht, sprich in weitestem Sinne sind die Personen schon noch da, nur halt nicht in den Jobs. Und in der IT - bzw im Home Office -- sind sie sehr wahrscheinlich auch nicht, denn dann gäbe dort schließlich keinen Personalmangel.

Nope, so ganz einfach isses alles nicht. Aber ja, grundlegend denke ich auch daß die Revolution grad fleißig ihre Kinder frißt, wo wir als ältere Generation(en) definitiv teilschuld sind und das, so scheint es, auf doch recht breiter Linie.

Inzwischen ist Kinderkriegen klimaschädlich. Naja. Da brauchen wir uns dann natürlich irgendwann über Personalmangel wirklich nicht mehr wundern.
 
omavoss schrieb:
Für biologisch weibliche Personen (weil besser geeignet) das verpflichtende soziale Jahr, für biologisch männliche Personen (weil dafür besser geeignet) die Wehrpflicht, gern auch für mehr als ein Jahr.

Unsinn der mit der Realität nichts zu tun hat. Man merkt, dass du noch in alten Denkstrukturen aus dem letzten Jahrtausend festhängst.

Gibt genug Soldatinnen die deutlich mehr auf dem Kasten haben als die männlichen Soldaten. Liegt eben daran, dass Frauen immer noch nicht gleich gestellt sind und sich besonders hart durch beißen müssen.

Andersrum gibt es genug Männer welche in sozialen Berufen sehr aufgehen. Und das sind keine „Einfälle bestätigen die Regel“.

omavoss schrieb:
Die komplett verweichlichte und dekadente deutsche Jugend braucht mehr Verpflichtungen und nicht mehr Rechte.

Das Problem ist keine „verweichlichte Jugend“ sondern eine verbitterte , alte Generation welche sich für was besseres hält und bei jeder Kleinigkeit wie eine Snowflake rumweint.

Die Jugend ist nicht schuld wenn die Eltern bei der Erziehung versagen.

Zum Glück sind nicht alle so, gibt genug aus der älteren Generation welche sich angepasst haben und auch noch sowas wie Empathie besitzen.
 
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Da ist wieder die Schwierigkeit das man ausdifferenzieren muss: Die Ursachen für einen FFachkräftemangel sind völlig unterschiedlich, ein Mangel an IT Kräften oder Ingenieuren ist anders zu begegnen als der Mangel im Handwerk.

Der Mangel im Handwerk ist vorallem durch die Arbeitgeberseite hervorgerufen worden, bis heute gilt in vielen Handwerksbetrieben eine altertümliche Mentalität "Lehrjahre sind keine Herrenjahre!!!11einself" mit fragwürdiger Entlohnung und Umgang. Zum Glück ändert sich das lansgsam aber stetig, doch das dürfte dauern und wohl auch kaum überall durchkommen.

Warum sollte man eine Ausbildung im Handwerk anfangen, insofern man einigermaßen etwas auf dem Kasten hat, wenn man auch an die FH gehen kann und dann mittels Nebenjob sogar nichtmal schlechter steht als der Azubi? Von den Zukunftschancen mal abgesehen.
 
shy-Denise schrieb:
Gibt genug Soldatinnen die deutlich mehr auf dem Kasten haben als die männlichen Soldaten. Liegt eben daran, dass Frauen immer noch nicht gleich gestellt sind und sich besonders hart durch beißen müssen.
Außerdem senkt es drastisch die Zahl von Übergriffen im Einsatzfall wenn genug Frauen in den Mannschaften (höhö) vertreten sind.

Ein verpflichtendes Soziale Jahr fände ich aber auch gut, damit auch BWL Justus mal die Schattenseite seiner späteren Gewinnmaximierung sieht.
Mir hat der Zivildienst im Altenheim damals auf jeden Fall viel beigebracht, und das war damals nicht leicht mir irgendwas beizubringen :D
 
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Corto schrieb:
Ein verpflichtendes Soziale Jahr fände ich aber auch gut, damit auch BWL Justus mal die Schattenseite seiner späteren Gewinnmaximierung sieht.

Wobei nicht der BWL Justus die Vergütung von 2 EUR Brutto vorgegeben hat, sondern die Bundesregierung.

Corto schrieb:
Mir hat der Zivildienst im Altenheim damals auf jeden Fall viel beigebracht, und das war damals nicht leicht mir irgendwas beizubringen :D

Ob nun Zivildienst oder Wehrdienst -> hängt ja immer von der jeweiligen Person ab, ob dies etwas bringt. Zumindest wäre ich - wie Früher auch - dass man ein System hat bei dem man wählen kann, was man leisten möchte!
 
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Ich halte nichts von einem Zwangssystem wie zu Zeiten der Wehrpflicht, dies entzieht ja dem Arbeitsmarkt ein bestimmtes Potential an Arbeitskraft und weist dies staatlich gesteuert wiederum bestimmten Empfängern zu, ohne jedoch die Marktanforderungen zu berücksichtigen.

Zudem ist dies ist ein schwerer, rechtlicher Eingriff in die Grundrechte eines Bürgers, dies muss entsprechend messerscharf begründet sein, ein "Na siehste mal wie es hier ausschaut du Ögögnom!!" ist dafür sicherlich nicht hinreichend.
 
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Corto schrieb:
Ein verpflichtendes Soziale Jahr fände ich aber auch gut, damit auch BWL Justus mal die Schattenseite seiner späteren Gewinnmaximierung sieht.
Das wäre mal was.

Leider geht es in der Diskussion eben nicht um BWL Justus, sondern darum, dass die ganze Familie Mustermann zwar die Bedingungen in der Pflege verbessert sehen, dafür aber eben keine höheren Abgaben zahlen will.
Ein Jahr soziale Zwangsarbeit löst dieses Problem ... denn dann gibt es wieder eine Menge Hilfskräfte, die den Pflegefachkräften Tätigketen abnehmen, wodurch die sich trotz fortbestehender Unterbesetzung (im Bezug auf Pflegefachkräfte) nicht mehr ganz so ausgesaugt fühlen.
Leider wird das nur kurzfristig zu Verbesserungen führen ... denn wo Luft ist, da setzt BWL Justus eben irgendwann den Rotstift an.

Ich bin ganz klar dagegen, denn ich sehe den Schuldigen für den Fachkräftemangel (in der Pflege) eben weder in der Politik noch in der Wirtschaft. Der Schuldige sitzt jetzt gerade vorm PC, und liest bzw. schreibt diesen Beitrag.

Am Fachkräftemangel aufgrund mieser Arbeitsbedingungen in der Pflege tragen wir alle Verantwortung.
Im Klima des Dauerjammerns über die ach so hohe Abgabenlast mal eben die Pflegeversicherung teurer machen? ... die Rechnung dafür gibts bei der nächsten Wahl.
Leider wäre das aber eigentlich der normale Weg.
Wer mehr Mitarbeiter einstellen will - z.B. um seinen Betreuungsschlüssel zu verbessern - der braucht nunmal entweder mehr Geld ... oder eine ganze Generation, welche per Gesetz verpflichtet ist, diese Arbeiten auch für fast nichts zu erledigen.
Leider ist diese Verpflichtung wohl der einzige Weg, um die Umstände in der Pflege zu verbessern, ohne dabei die Abgaben für Pflegeversicherungen stark erhöhen zu müssen und damit Stimmverluste zu riskieren..

Ich sehe im Zwang zu einem Sozialjahr eine moderne Form der Sklaverei ... und daher lehne ich den Vorstoß ab.

Ich habe aufgrund meines 13monatigen Zivildienstes zwischen Abitur und Studium eine Lücke von 2 Jahren in meinem Lebenslauf, die ich in fast jedem Bewerbungsgespräch erklären muss ... und das nervt.
 
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das soziale Jahr soll nicht den Pflegemangel kompensieren. Ich hab vor knapp 20 Jahren Zivildienst geleistet, da war die Pflege noch nicht ganz so kaputt wie jetzt.

wir haben aber auch mehr als 2€ die Stunde bekommen soweit ich mich erinnere.
 
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Corto schrieb:
Außerdem senkt es drastisch die Zahl von Übergriffen im Einsatzfall wenn genug Frauen in den Mannschaften (höhö) vertreten sind.

Ja das ist leider heutzutage auch noch ein großes Problem. Man kriegt ja in der Öffentlichkeit auch nur die Spitze vom Eisberg mit.

Corto schrieb:
Ein verpflichtendes Soziale Jahr fände ich aber auch gut, damit auch BWL Justus mal die Schattenseite seiner späteren Gewinnmaximierung sieht.
Mir hat der Zivildienst im Altenheim damals auf jeden Fall viel beigebracht, und das war damals nicht leicht mir irgendwas beizubringen :D

Sehe ich auch so. Aber die Frage ist: wie viel bringt es den Altenheimen? Du musst doch sicherlich erstmal angelernt werden und wenn du dann nur ein Jahr da bist weis ich nicht ob das so effizient ist.

Imho sollte diese Ausbildungsberufe attraktiver gemacht werden. Aber gegen ein „zwanghaftes Praktikum“ hätte ich nichts.
 
shy-Denise schrieb:
Sehe ich auch so. Aber die Frage ist: wie viel bringt es den Altenheimen? Du musst doch sicherlich erstmal angelernt werden und wenn du dann nur ein Jahr da bist weis ich ni jr in das so effizient ist.
Also eigentlich gab es da klare einfache Aufgaben die man als Zivi gemacht hat, damit die examiniserte Kraft oder die Pflegehilfe ihre eigentlichen Aufgaben machen konnte.

Im Altenheim war klassische Zivi Arbeit:
Spazieren gehen mit Bewohnern die noch mobil waren
Essen anreichen
schauen das genug getrunken wird
Essen austeilen und einsammeln
spülen
die Pflegestationen auffüllen (Inkontinenzprodukte und ähnliches)
Einkaufen von privaten Pflegeartikeln für Bewohner
Arztgänge mit den Bewohnern und Optikerbesuche oder ähnliches

Das kriegt jeder hin

shy-Denise schrieb:
Imho sollte diese Ausbildungsberufe attraktiver gemacht werden. Aber gegen ein „zwanghaftes Praktikum“ hätte ich nichts.

Ja, durch mehr Personal. Der Verdienst in tarifgebundenen Häusern ist garnicht so schlecht (~2000 netto mit Erfahrung und Schicht), aber es müssen bessere Schichten und vor allem besser Personalschlüssel her.
 
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Corto schrieb:
wir haben aber auch mehr als 2€ die Stunde bekommen soweit ich mich erinnere.
Ich bekam am Tag etwas unter 20 DM (Grundsold 16 DM + einige Zulagen).
Ich habe nicht schlecht gestaunt, dass ich als Aushilfe meinen Tagesgrundsold gezahlt bekommen hätte ... und zwar als Stundenlohn.
Es war im Zivi richtig geil, schulische Aushilfen einzuarbeiten, von denen man weiß, dass die in der Stunde fast so viel verdienen, wie man selbst am Tag. Ich bekam etwas mehr als 2 DM pro Stunde.
€2,- Stundenlohn sind noch ziemlich hoch gegriffen ... 1/8 des Mindestlohns ist mMn realistischer ... und das sind schlappe 1,50.

Meiner Meinung nach geht es bei dem Ansinnen einzig darum, die Pflege für die Träger günstiger zu machen.
Dass die Arbeitsbelastung für die Pfegefachkräfte dadurch sinken wird, ist mMn ein temporärer Effekt, der binnen weniger Jahre der Profitmaximierung zum Opfer fallen wird.
Ergänzung ()

Corto schrieb:
Im Altenheim war klassische Zivi Arbeit:
Spazieren gehen mit Bewohnern die noch mobil waren
Essen anreichen
schauen das genug getrunken wird
Essen austeilen und einsammeln
spülen
die Pflegestationen auffüllen (Inkontinenzprodukte und ähnliches)
Einkaufen von privaten Pflegeartikeln für Bewohner
Arztgänge mit den Bewohnern und Optikerbesuche oder ähnliches
Gegendarstellung:
Natürlich habe ich all diese Aufgaben ebenfalls übernehmen müssen ... ich wurde allerdings nebenbei noch als normale Pflegekraft eingesetzt. Ich bekam sogar Schulungen dazu, wie man Menschen mit Dekubitus zu lagern hat (die berühmten Vorträge zu rückenschonendem Arbeiten wurden mir allerdings nicht zu teil ... während sowas lief, saß ich meist allein auf Station und habe gebetet, dass nichts passiert) oder zum Thema Sterbebegleitung.
Als einziger Mann auf der Station war ich es natürlich, der morgens die Männer aus dem Bett holen, waschen und ankleiden musste, um ihnen danach dann im Speiseraum ihr Essen zu reichen.

Zu den von dir so genannten "klassischen Ziviaufgaben" wurde ich nur dann freigestellt, wenn in der Pflege gerade nichts zu tun war oder wenn die Sozialdienst-Tante direkt nach mir gefragt hat.
Habe ich den 12. Diensttag verweigert, kam schnell mal eine Drohung mit "dienstlicher Anordnung" (die war mit bis zu 5 Jahren Freiheitsentzug bewehrt).

Standardbesetzung auf meiner Station (30 Betten ... fast 50% bettlägerig) waren 2 Examinierte und ein Zivi ... bei Krankheitsausfall ging das auch mal mit nur einer examinierten Kraft ... gibt ja noch den Zivi.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist dann aber ein Scheißladen gewesen.

Bei uns konnte man, wenn man aktiv danach gefragt hat, auch in der Pflege helfen. Also Toilettengänge oder sowas was nicht schwierig ist. Ich hab das nicht gemacht. Klar, helfen bei schwereren oder sehr unbeweglichen Patienten - sowas ist ja selbstverständlich als junger Mann dem die Kraft aus allen Poren trieft.

Ich war in einem guten Haus etwa 3km von meinem Heimatort entfernt, da kannte man die meisten Bewohner bzw ihre Nachkommen persönlich. Da kamen mehrmals die Woche Angehörige und haben quasi mit allen gequatscht und Kuchen mitgebracht und sowas.

in der Kreisstadt nebenan in einem nicht kirchlichen haus sieht das teils auch anders aus, da ist eher dumping-pflege angesagt.
 
Corto schrieb:
Also eigentlich gab es da klare einfache Aufgaben die man als Zivi gemacht hat, damit die examiniserte Kraft oder die Pflegehilfe ihre eigentlichen Aufgaben machen konnte.

Im Altenheim war klassische Zivi Arbeit:
Spazieren gehen mit Bewohnern die noch mobil waren
Essen anreichen
schauen das genug getrunken wird
Essen austeilen und einsammeln
spülen
die Pflegestationen auffüllen (Inkontinenzprodukte und ähnliches)
Einkaufen von privaten Pflegeartikeln für Bewohner
Arztgänge mit den Bewohnern und Optikerbesuche oder ähnliches

Das kriegt jeder hin

Klingt logisch, danke für den Einblick.
Ich war damals der erste Jahrgang wo es Wehrpflicht / soziale Jahre nicht mehr gab. Hatte damals die Einladung zur Musterung bekommen, sollte das aber wegen der Ausbildung verschieben und während der Ausbildung wurde die Wehrpflicht pausiert. Nach der Ausbildung wollte ich freiwillig zur BW für ein paar Jahre, aber die wollten mich nicht wegen dem Typ 2 Diabetes und Asthma. 🤷🏻‍♀️

Corto schrieb:
Ja, durch mehr Personal. Der Verdienst in tarifgebundenen Häusern ist garnicht so schlecht (~2000 netto mit Erfahrung und Schicht), aber es müssen bessere Schichten und vor allem besser Personalschlüssel her.

Jap das habe ich auch so mitbekommen.
Aber man muss da etwas differenzieren, zB bei Krankenhäusern. Da gibt es ja immer noch welche die in staatlicher Hand sind und da verdienen die Angestellten in etwa so viel wie ich in der IT. Das Problem ist da halt die Überbelastung durch Personalmangel und die daraus resultierende extreme Belastung.

Und dann gibt es Krankenhäuser in privater Hand und da verdienen die Angestellten nicht so gut - man muss ja Gewinn erwirtschaften. Habe ich mir jedenfalls sagen lassen.
 
Ich weiß auch nicht genau wie das mit der Tarifbindung da funktioniert.
Ist jedenfalls ähnlich wie bei mir im öffentlichen Dienst, also auch VBL die dann z.b. bei meiner Mutter die lange 50% Arbeiten ging immerhin ca 300€ zusatzrente ausmacht.
 
xexex schrieb:
Nur von deinen läppischen 2,4% eine bezahlte
Keine ahnung auf was du für zahlen kommst, aber auf meiner Lohnabrechnung steht das ich sicher mehr als nur 2,4% zahle im Jahreswert sind wir sogar 4 Stellig und das mal 20 Jahre ( das war ja das Beispiel) ist schon ne menge Holz.
Und das Geld wird mir abgezogen und verwaltet ohne mich zu fragen ob ich das möchte und was damit geschehen soll.
Aber wenn ich was von meinen! eingezahlten Geld zurück möchte soll ich mich bücken?

Aber wir werden da nicht auf einen Nenner kommen deswegen, alles gut. :)
 
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