Es gibt auch Menschen die gegen HIV "immun" sind. Da kann der Virus einfach die Zielzellen (T4-Helferzellen) nicht "anfallen. Hierbei handelt es sich um eine Mutation, die aber eher zufällig ist als durch HIV bedingt !
Ein anderes Beispiel:
Die Sichelzellenanämie ist in Akrika ein weit verbreitete Krankheit, die vererbt wird. Warum ? Das hängt mit der Verbreitung der Malaria zusammen. Die Ansteckung durch diese Krankheit wird durch die Sichelzellenanämie erschwert. Wie das ? Es ist so, dass die roten Blutkörperchen im Falle der Sichelzellenanämie ihre Form verändert haben. Diese erschwert dem Errger der Malaria das Eindringen in die roten Blutkörperchen. Nun ist es so, dass unter den Kranken mit Sichelzellenanämie die eine höhere Lebenserwartung haben, die heterozygot für das Allel sind. Sichzellenämie ist eine monogentische Erkrankung, in dem Fall geht es auf eine einzige Base zurück die verändert ist. Naja jedenfalls, der springende Punkt ist folgender:
Gerade diese Heterzygoten Menschen überleben die Malaria viel häufiger als alle anderen !
Wir haben also hier einen Slektionsvorteil aufgrund einer monogenetischen Erkrankung und den Selektionsdruck durch einen bestimmten Parasiten, für den wir eigentlich nur Zwischenwirt sind. Das ist sogenannte Prinzip von: "survival of the fittest".
Jetzt kommt der "Mensch" und greift in das Gleichgewicht ein:
Er gibt MEdikamente gegen Malaria. Somit können auch Homozygote und Menschen die nicht an der Sichelzellenanämie leiden besser überleben. Die Homozygoten sterben, dennoch früher da die Krankheit an sich stärker zur Ausprägung kommt.
Warum wir momentan nicht gegen Krebs immun sind weiss ich ehrlichgesagt nicht, vielleicht gibt's hier Biologen die sowas wissen.
Es die sogenannten Tumor-Supressor Gene, die dafür zuständig sind, dass jeder Körperzelle ihren normalen Zellteilung/Vermehrung-Zyklus erfüllt. Sind diese Gene defekt (Z.B durch starke Strahlung oder Medikament) oder fehlerhaft (durch Replikationsfehler z.B altersbedingt) dann kann es zu Entartung der Zelle kommen, was wir dann Krebs genannt wird.
Wie kann denn ein Lebewesen überhaupt in die Evolution "eingreifen"?
Ganz einfach, wir sind zwar Teil des Systems aber können es nachhaltig so verändern, dass wir eine eigene Evolution in der Evolution auslösen, was wir ja auch schon seit Jahrtausenden aktiv tun. So wie damals die Dinosaurier über Millionen Jahre die dominante Gruppe waren, ist es nun eine Spezies, nämlich wir. Man spricht schon vom Antropozän.
Wir sind dabei unser Ökosysten, also den Lebensraum den wir mit allen anderen Lebewesen teile, so krass zu verändern, dass wir langfristig gesehen zum Aussterben unserer eigenen Art beitragen. Das Gleichgewicht der Erde, was die Evolution in den letzten 100 Millionen Jahren, sogar Milliarden Jahren, aufgebaut hat, wird bald zerstört sein.
Evolution kann aber auch sehr schnell erfolgen. Zum Beispiel in England. In Regionen mit hoher Umwelbelastung, haben sich Bäume mit heller Rinde stark verdunkelt. Das führte dazu, dass bestimmte Insekten die diesen hellen Untergrund als Tarnung vor fressfeinden benutzten ihre Körperfarbe geändert haben. Und zwar angepasst an die dunkle Rinde. Dies geschah durch eine zufällige Mutation für die Körperfarbe und wurde dadurch begünstigt, dass Fressfeinde die hellen Insekten häufiger erbeuteten als die Dunklen.
Diese Vorgänge sind natürlich viel komplexer als geschildert, zeigen aber einen Auschnitt, der klar werden lässst, welchen Einfluss der Mensch auf die natürliche Selektion hat.
Im Prinzip sind wir in der Lage die Richtung der Evolution zu bestimmen. Was wir nicht einschätzen können ist die KOnsequenz unseres Handels. Dafür ist noch sehr vieles unbekannt.
Angesichts dieser Sachlage ist der Urknall und die Frage wie alles enstanden ist absolut unwichtig. Viel wichtiger ist es, dass wir erkennen wer wir sind und was unser Handeln bewirken. Wenn wir die Sache nüchtern und sachlich betrachten, sind wir momentan die schlimmste Krankheit, die diesen Planeten widerfahren konnte .