News Google einigt sich in Frankreich mit Verlagen

Turrican101 schrieb:
Google kann sehr wohl ohne die Verlage leben, aber die Verlage nicht ohne Google.

An Googles Seite hätte ich mich jedenfalls geweigert, wenn niemand ausser mir dafür zahlen müsste. Gibt ja noch andere Suchmaschinen, warum müssen die nix zahlen?

Noch einmal: In dem Streitfall geht es NICHT um die Google Suche, sondern um Google News: (http://news.google.de/). Und Google News ist ohne die Verlage wertlos. Außerdem kenne ich kein vergleichbares Angebot, daher muss auch kein anderer zahlen.
 
Labtec schrieb:
Quasi-Monopol ist hier auch nicht richtig - eigentlich ist Monopol hier völlig fehl am Platz, da wie du selber sagt Alternativen bestehen.
Marktbeherrschende Stellung ist das Stichwort.
In der EU gibts Regelungen für solche Unternehmen ab 50% Marktanteil - siehe Microsoft, die haben auch kein Monopol aber eben eine Marktbeherrschende Stellung, deswegen
haben sie bis jetzt auch immer "nur" ein Bußgeld verhängt bekommen. (-> Browserauswahl zB)

Eben wegen der marktbeherrschenden Stellung ist es ein Quasi-Monopol. Habe dazu mal etwas aus Wikipedia kopiert:
Wenn es auf einem Markt zwar mehr als einen Anbieter gibt, von denen einer aber aufgrund eines sehr starken natürlichen Wettbewerbsvorteils eine marktbeherrschende Stellung hat, spricht man von einem Quasi-Monopol.Es handelt sich um kein echtes Monopol, kommt diesem in seinen Auswirkungen aber nahe.


PunGNU schrieb:
Noch einmal: In dem Streitfall geht es NICHT um die Google Suche, sondern um Google News: (http://news.google.de/). Und Google News ist ohne die Verlage wertlos. Außerdem kenne ich kein vergleichbares Angebot, daher muss auch kein anderer zahlen.

Es betrifft auch die Google-Suche. Evtl. nur am Rand, aber wenn ich in der Google-Suche nach einem Begriff oder mehreren suche die Teil eines Berichtes oä sind, dann stehen dort auch ein bis zwei Zeilen aus dem Artikel. Also könnten sich die Verlage auch darauf stürzen. Muss nicht, kann aber. Und im Gegensatz zur Google-Suche gibt es in den Google-News keine Werbung. Von daher verstehe ich eben nicht die Argumentation das Google damit Geld verdient. Ein Klick auf den Link in Google-News führt zum Anbieter und Google hat nichts daran verdient. Die Verlage aber wenn deren Seite aufgerufen wird. Oder verstehe ich da wieder was nicht und tue den armen Verlagen unrecht?

Nachtrag: Gemäß einem Artikel auf CB scheint es eben doch um die Suchmaschine zu gehen und nicht um die Google-News:
Hintergrund der Streits ist, dass Google in den Suchergebnissen Textausschnitte – die sogenannten „Snippets“ - der jeweiligen Artikel anzeigt und neben diesen Werbeanzeigen einblendet.
Quelle: https://www.computerbase.de/2012-10/google-droht-franzoesischen-verlagen-mit-verlinkungsstopp/
 
Zuletzt bearbeitet:
Hawkster schrieb:
Gemäß einem Artikel auf CB scheint es eben doch um die Suchmaschine zu gehen und nicht um die Google-News:
Hintergrund der Streits ist, dass Google in den Suchergebnissen Textausschnitte – die sogenannten „Snippets“ - der jeweiligen Artikel anzeigt und neben diesen Werbeanzeigen einblendet.
Quelle: https://www.computerbase.de/2012-10/google-droht-franzoesischen-verlagen-mit-verlinkungsstopp/

Es ist einfach so lächerlich.. robots.txt, nosnippet, und fertig wär's, dauert 30 Sekunden.

Aber das bringt ja dann kein Geld :-/
 
DrToxic schrieb:
Es ist einfach so lächerlich.. robots.txt, nosnippet, und fertig wär's, dauert 30 Sekunden.

Aber das bringt ja dann kein Geld :-/

Ich finde es noch einfacher und "pädagigisch" wertvoller alle Verlage aus dem Index zu streichen. Den Verlagen somit zu zeigen das sie mehr von Google profitieren als umgekehrt.
Springer und Co. werden wegen Einschränkung der Pressefreiheit klagen. Dies ist aber ehr nicht gegeben, denn es gibt zum einen andere Suchmaschinen und nur dadurch das eine Seite nicht von Google angezeigt wird beschränkt nicht die Freiheit der Presse :D Dann könnte Springer ja auch den Kioskbesitzer verklagen der sich weigert eine bestimmte Zeitung/Zeitschrift/Magazin zu verkaufen :D
 
Hawkster schrieb:
Springer und Co. werden wegen Einschränkung der Pressefreiheit klagen. Dies ist aber ehr nicht gegeben, denn es gibt zum einen andere Suchmaschinen und nur dadurch das eine Seite nicht von Google angezeigt wird beschränkt nicht die Freiheit der Presse :D Dann könnte Springer ja auch den Kioskbesitzer verklagen der sich weigert eine bestimmte Zeitung/Zeitschrift/Magazin zu verkaufen :D

Noch lachst du. Da Google aber sowieso schon ständig auf die Finger geschaut wird wegen des großen Markteinteils (>95% in Deutschland), könnte sowas vor Gericht durchaus mit guten Chancen als Missbrauch der marktbeherrschenden Stellung gewertet werden. Somit wäre Google gezwungen, die Verlage in Google News zu behalten - und dann wird einem auch erstmal klar, wie perfide das ganze aufgezogen ist, falls es wirklich zu einem gesetzlichen Leistungsschutzrecht kommen würde, bei dem Google zahlen muss und keine Wahl hat.
 
DrToxic schrieb:
Noch lachst du. Da Google aber sowieso schon ständig auf die Finger geschaut wird wegen des großen Markteinteils (>95% in Deutschland), könnte sowas vor Gericht durchaus mit guten Chancen als Missbrauch der marktbeherrschenden Stellung gewertet werden. Somit wäre Google gezwungen, die Verlage in Google News zu behalten - und dann wird einem auch erstmal klar, wie perfide das ganze aufgezogen ist, falls es wirklich zu einem gesetzlichen Leistungsschutzrecht kommen würde, bei dem Google zahlen muss und keine Wahl hat.

Ich denke das gerade wenn ein Gesetz erlassen wird das Google zur Zahlung zwingt, Google die Möglichkeit haben wird die Verlage aus dem Index zu werfen. Ich kann zwar per Gesetz eine Zahlungspflicht erlassen, aber ich kann Google nicht zwingen den Verlagen etwas kostenfrei zu Verfügung zu stellen für das ich a) noch die Kosten tragen MUSS und b) auch noch den Nutzniessern Geld zukommen lassen muss.
Und Google-News ist ein Dienst von vielen. Den könnte Google für Deutschand schliessen/deaktivieren, denn Google-News beinhaltet keine Werbung, also auch keine Umsätze/Gewinne und fertig. Also bleibt nur die allgemeine Suche, die ich für gewerbliche Nutzer die mich schröpfen wollen auch kostenpflichtig machen kann. Google leistet und Google finanziert. Nicht die Verlage.
Nichts und niemand hindert Google daran den deutschen Markt zu verlassen. Und Google wird nicht sterben nur weil sie unseren Markt nicht ehr bedienen.
Klar lache ich. Und ich hoffe sehr das Google seine Marktmacht mal auf den deutschen und europäischen Markt mit voller Härte gegen die geldgeilen Spinner und Regierungen durchsetzt.
 
Ich kann mir kaum vorstellen, dass es in Googles Interesse liegt, ein komplettes Geschäftsfeld in einem der wichtigsten Absatzmärkte Europas aufzugeben. Dann doch lieber eine Lösung wie in Frankreich, ist zwar auch nicht toll, aber besser, als News hier einzustampfen und der Konkurrenz das Feld zu überlassen.
 
Natürlich liegt es nicht im Interesse eines gewinnorienten Unternehmen auf Märkte zu verzichten. Deutschland entwicklet sich aber zu einem Faß ohne Boden für Google. Und eine Einigung wie in Frankreich wird es hier nciht geben, da die Verleger darauf pochen das nur ein Gesetz zum Leistungsgschutz Sinn macht.
Und dann noch dies: Google-News ist frei von Werbung, soweit ich weiß, also macht Google keine Umsätze/Gewinne mit diesem Dienst. Also zieht auch nicht die Begründung der Verleger das Google sich am Werk anderer bereichert, nicht mit diesem Dienst. Hier profitiert mMn nur der entsprechende Verlag. In der allgemeinen Suche sieht das anders aus: Dort werden neben den Suchergebnissen auf Teile des Artikels angezeigt und auf der Google-Suche wird auch Werbung geschaltet, dort würde Google also Geld für die angezeigten "Snippets" erhalten.
Klar könnte man diese Snippets auch wieder abschalten. Aber dann werden die sich sofort auf angezeigte Stellen des entsprechenden Artikles stürzen die unter dem Link angezeigt werden.
Im Gegenzug werden aber die Verlage nicht bereit sein für das erscheinen in den Google-News zu bezahlen. Also hier kassieren und dort alles für lau haben wollen. Weiterhin stellen die Verlage ihren Content freiwillig und kostenlos zur Verfügung (meistens), also warum verkaufen die nicht irgendwelche Abos? Die würden wahrscheinlich erst angeboten wenn Google per Gesetz zur Zahlung verpflichtet ist und man quasi doppelt kassieren kann.
Also denke ich: Google schliesst die Google-News (Deutschland), dieser Dienst erwirtschaftet nichts, also kann mich niemand zwingen diesen weiter zu betreiben. Die organisierten Verlage dann noch aus dem Index streichen und eine Neuaufnahme nur kostenpflichtig ermöglichen. Dabei pro bereitgestellten und aufgearbeiteten Link (Suchergebniss) vom entsprechenden Verlag eine Summe X bezahlen lassen. Dann den Verlagen einen Betrag Y, beruhend auf das dann gültige Leistungsschutzrecht, auszahlen und freuen.
In Belgien (anderer Markt/anderes Verhalten) hat das recht gut funktioniert und in Frankreich hat die Drohung auch zu einer Einigung geführt. Hier wird es nicht gehen weil hier auf ein Gesetz bestanden wird.
Google ist keine Kuh die jeder melken kann. Oft denke ich das "alle" glauben das Google gefälligst alles zu bezahlen habe was egal wer fordert. Google hat ja genug. Google verdient ja nur Geld durch Fremdleistung....blablabla. Das nervt, stimmt so nicht und alleine von den Kosten die Google zu stemmen hat, jahr für Jahr, lassen sich kleine Staaten durchfüttern.
 
Zurück
Oben