News Halbleiter-Knappheit: Bundesregierung bittet Taiwan um Priorisierung

calluna schrieb:
Davon abgesehen entscheiden weder Nationalstaaten in der EU noch die EU selbst über Lieferketten von Unternehmen - so etwas gibt es nur in Diktaturen!
Wenn die Nationalstaaten gewisse Regeln mit entsprechenden Sachverstand machen dann müssen die Lieferkette im eigenen Land bleiben da zu just-in-time Produktionen keine Stunden bzw. tagelangen Grenzkontrollen passen.
Blutschlumpf schrieb:
Sieht man ja gerade an der Impfmittelbesorgung.
An der Impfstoff Beschaffung sieht man das ein Bürokratiemonster mehr oberhalb des Nationalstaates nur Ärger und Verzögerungen bringt. Desweiteren sind dort nur Personen die wegen Unfähigkeit in den Nationalstaaten nicht mehr gebraucht werden tätig. Auch die Kungelei untereinander ist für die Hightech Industrie kein Anreiz sich bei uns anzusiedeln und Arbeitsplätze zu schaffen.
 
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Ich denke nicht, dass die Bürokratieebene an sich das Problem ist, sondern die fehlende Bereitschaft sich da gegen andere durchzusetzen.
Man hätte da sicherlich zum einen deutlich mehr Druck aufbauen können (per Erlass den Export verhindern können wenn die nicht spurten oder DInge in der Richtung) und zum anderen auch deutlich mehr Geld reinstecken können.

Israel zahlt da jetzt 10, 20 ,30 Euro mehr pro Impfung, schließt irgendwelche Schadensersatzansprüche aus und bekommt das Zeug. Das ist doch lachhaft.
Warum geht die EU da nicht viel aggressiver ran?

Rechnen wir doch mal ganz simpel:
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/corona-novemberhilfen-dezemberhilfen-kosten-bartsch-102.html

Selbst wenn man am Ende "nur" 500Mrd an Kosten für 2020 annimmt, sind das 6000 Euro pro Einwohner oder 600 Euro pro EW/Monat, also Pi mal Daumen 20 Euro pro Tag pro Einwohner.
Um also die laufenden Kosten von einem einzigen Tag Pandemie einzusparen verzögert sich die Durchimpung bei uns um Monate?

Das schreit doch danach hinzugehen und mit nem Angebot "Wir zahlen 500 Euro pro Impfdosis (also 1000 pro Person) extra für jede Lieferung die vor dem 31.03 geliefert wird, danach sinkt der Zuschuss kontinuierlich".
Dann würde "das Spice fließen" weil die 3. Welt da nicht mithalten kann. Stattdessen kommen die dann mit irgensoeinem Gutmenschen-Gelaber a la "Verteilungsgerechtigkeit" an.
Hier sollte man einfach mal Europe-first fahren wenn selbst Trump das besser geregelt bekommt als die EU.
 
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@Blutschlumpf
Du vergisst, das wir (D) und auch die EU keine Diktatur sind...
Alle beteiligten werden beliefert, die die Bestellung als letzte getätigt haben aber nicht unbedingt zuerst...
Die EU hat sich bei den Bestellungen verzockt und versucht den schwarzen Peter jetzt weiter zu reichen was in den ÖRs auch gut zu funktionieren scheint.
Die Bundesregierung hat die Beschaffung des Corona-Impfstoffs an die EU delegiert, dummerweise kann sie die Verantwortung nicht so einfach von sich weisen (wenn doch, dann kann man sie auch direkt abschaffen...).
 
Inwiefern braucht man eine Diktatur um
a) die Hersteller mit deutlich interessanterer Bezahlung zu locken
b) den Export zu stoppen wenn zugesagte Liefermengen nicht eingehalten werden.
oder um noch weiter zu gehen:
c) den Export nach Gutdünken mit irgendeiner Notstandsverordnung oder was in der Richtung zu stoppen
?
 
a) Wäre kein Problem, der Hersteller muss nur mitspielen was u.U. gegen seine anderen Verträge verstösst.
b) Wäre machbar wenn die Herstellung in eigenem Land erfolgt und kann gegen seine anderen Verträge verstossen.
c) Wäre machbar wenn die Herstellung in eigenem Land erfolgt und kann gegen seine anderen Verträge verstossen.

Fakt ist, dass wir die Verträge nicht kennen und die bekannten Ausschnitte sind eben nur Ausschnitte.
Fakt ist, dass seit fast einem Jahr bekannt war, dass man grössere Mengen benötigen würde und auch die vorhandenen Kapazitäten waren mit Sicherheit bekannt.
Fakt ist aber auch, dass man zu spät und nicht genug bestellt hat da man nicht wusste wer das Rennen macht.

Aber ja, eigentlichen hätten wir gar nichts bestellen müssen und wenn verfügbar den Hersteller per Notstandsverordnung zur Lieferung zwingen können...
Hast aber recht, dazu braucht man keine Diktatur, deren Mittel reichen schon.

Sollte ein Land das mal abziehen würde ich mit dem ganzen Laden wo anders hinziehen und das könnte man weder verhindern noch geheim halten... - funktioniert daher maximal 1x und hat einen Rattenschwanz an Nebenwirkungen.
 
Blutschlumpf schrieb:
Israel zahlt da jetzt 10, 20 ,30 Euro mehr pro Impfung, schließt irgendwelche Schadensersatzansprüche aus und bekommt das Zeug. Das ist doch lachhaft.
Zusätzlich werden Daten für Pfizer erhoben.
Das gepaart mit dem Ausschluss von Schadenersatz steigert sicher die Impfbereitschaft enorm.
 
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@Robo32
Die Verträge mit anderen wurden ja auch erst irgendwann letztes Jahr unterschrieben.
Wenn da 1000 Euro pro Person im Raum gestanden hätte, hätte keiner der Pharmakonzerne irgendjemand anderem für die aktuellen Kurse auch nur eine Dosis zugesagt. Dann wären die USA, Kanada, Australien, Südkorea und Japan vielleicht mitgezogen und es hätte nen Bieterwettstreit gegeben.
Für uns in Europa wäre das deutlich besser gewesen als der Status quo.

Und die komplette Pharmaindustrie wandert aus Europa (dem wohl größen Markt) aus weil die EU die zwingt ihren Kram zum 20-30-fachen Preis an die EU zu verkaufen? :confused_alt:
Die würden vor Freude tanzen weil da in jedem Vertrag sicherlich ne Klausel drin steht, die die aus Regressansprüchen befreit wenn die durch staatlichen Einfluss an der Auslieferung gehindert würden.

Und was du da für nen Quark in Punkto Diktatur redest ist mir bis jetzt nicht klar.
In fast allen europäischen Ländern gibt es aktuell diverse Pandemie-bedingte Einschränkungen und Gesetzesänderungen.
Da ist bei weitem deutlich schwerwiegenderes bei als die Nicht-Erteilung von Exportgenehmigungen.
Sind jetzt für Dich alle EU-Länder zu Diktaturen geworden?

Nebenbei ist das aktuell sogar im Gespräch:
https://www.spiegel.de/politik/ausl...stoffe-a-30d45410-015a-48b1-871f-943543aacb52
Die Diktatur steht also schon vor der Tür.
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber das kann doch gar nicht sein. ;-)
Es wird doch nichts in Deutschland/EU gemacht und alle schlafen. /s
 
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Bei uns versuchen Lieferanten regelmäßig diese Chip-Knappheit mit höherer Gewalt zu begründen, um aus irgendwelchen Vertragsstrafen etc. heraus zu kommen. Ist natürlich lächerlich, zeigt aber, welche Kreise das zieht.
 
@borizb Hättest gar nicht Golem verlinken brauchen, das kam heut auch schon auf ComputerBase, sogar 2 Stunden früher. ;) MFG Piet
 
PietVanOwl schrieb:
@borizb Hättest gar nicht Golem verlinken brauchen, das kam heut auch schon auf ComputerBase, sogar 2 Stunden früher. ;) MFG Piet
Richtig, aber habe ich nicht gesehen. Andererseits ist der Golem Artikel ein Follow Up zu einem
früheren Bericht aus 2019, wo das Thema zuerst aufgegriffen wurde und das ist ein Bericht von
Leuten, die da mal vor Ort waren, keine Copy Paste News aus dem Netz, wie sie überall zu lesen ist.
Und dieser Artikel ist im von mir verlinktem Beitrag enthalten:

https://www.golem.de/news/rb300-ein-blick-in-boschs-300-mm-fab-1910-144314.html

Vielleicht interessant für Leute, die noch mehr wissen wollen.
 
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@Idon

Was soll es sonst sein? Ich würde ne Pandemie schon als höhere Gewalt bezeichnen.
 
@Idon

Klar was ist es sonst? Man sieht es ja an allem was Silizium brauch ist aktuell knapp, sei es Chips für Autos oder Computer.
 
@Cool Master

Was es sonst ist? Eine wirtschaftliche Entscheidung der Besteller die Bestellmengen drastisch zu reduzieren, weil die Corona-Krise länger und heftiger eingeschätzt wurde und jetzt kein ausreichend großer Geldeinsatz, um mehr Kapazitäten einzukaufen.

Wenn eine Krise bekannt ist, dann ist es eben kein überraschendes Ereignis mehr. Und wenn man Zeit zur Reaktion hatte, dann hatte man eben alle notwendigen Maßnahmen zur Milderung zu treffen.


Wird das nicht getan, wie hier geschehen, dann ist das eben eine wirtschaftspolitische Entscheidung des Unternehmens - und damit eben gerade nicht das anspruchslose Problem des Kunden.
 
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