Mindfork schrieb:
Für jemanden und andere, die das nicht kennen:
Was genau macht AVX10.2, warum ist das so anzustreben?
AVX generell sind Vektor-Instruktionen, ermöglichen es also Berechnungen mit der gleichen Anweisung parallel auf mehreren Werten zu erledigen. Das kann für viele Anwendungen, die größere Mengen an Daten verarbeiten, die CPU deutlich beschleunigen. Jetzt ist es so, dass Intel früher problemlos AVX und dann AVX2 (mit 256bit breiten Rechenwerken) eingeführt hat, mit der Verdoppelung auf 512bit aber in Probleme gelaufen ist - theoretisch ist AVX512 also doppelt so schnell wie AVX2, aber Intel hat ursprünglich den Stromverbrauch nicht in den Griff bekommen.
Dazu kam dann das Problem, dass nur Intels große Cores überhaupt AVX512 hatten, die kleinen aber nicht. Was zum Scheduling-Albtraum wurde und dazu geführt hat, dass in den Consumer-CPUs AVX512 wieder abgeschafft wurde. So hat Intel das nur mobil in Ice Lake und Tiger Lake sowie im Desktop mit Rocket Lake angeboten, danach mit Alder Lake aber wieder deaktiviert.
Währenddessen kam AMD damit zwar deutlich später und hat es in Zen 4 erstmal nur mit halber Breite eingebaut (also 512bit Instruktionen unterstützt, diese aber in zwei Takten in 256bit-Rechenwerken abgearbeitet. Sozusagen so getan, als ob eine AVX512-Anweisung zwei AVX2-Anweisungen wäre), ab Zen 5 dann mit vollen 512bit und das eben überall quer durch alle Produkte.
Das Resultat sieht man in Testparkours, die relativ stark auf solche Anweisungen setzen (phoronix zum Beispiel). Da zersägt jede Zen 5 Consumer-CPU die Intel Konkurrenz gnadenlos, mit viel größeren Abständen als im CB-Testparkour z.B.
Mit AVX10 in Nova Lake bringt Intel dieses Feature der 512bit-Vektorrechenwerke endlich wieder zurück. Nachdem wir vier Generationen im Desktop ohne leben mussten (Alder Lake, Raptor Lake + Refresh, Arrow Lake).