[im vorhinein schonmal sorry für den Monsterpost
]
davediehose schrieb:
Es ist der Zeitgeist, den ich auch teile, dass die Anwendungen und Systeme vernetzter, dynamischer und nutzerorientierter (damit ist nicht DAU-gerecht gemeint, sondern "für den bewussten Nutzer Mehrwert schaffend") werden. Hier wieder das Schlagwort: MMORPG.
Wenn du damit "Massively Multiplayer Online Role-Playing Game" (was für ein Ausdruck) meinst, dann lehne ich dankend ab. Ich kann WoW & Co nichts abgewinnen, Rollenspiele haben mich noch nie vom Hocker gehauen und der Mehrspielermodus ist mir mittlerweile zu zeitintensiv geworden. Ich kann einfach nicht 4h am Tag zocken um zu üben und wenn ich das nicht mache, bin ich nur Kanonenfutter, darauf hab ich aber auch keine Lust
Im Bereich "ernsthafter" Anwendungen versucht zur Zeit jeder einen Stück vom SOA-Kuchen abzuhaben. Und SOA bedeutet nichts anderes als hochdynamische und vernetzte Software.
Was bringt das mir als Spieler? Ich brauche kein netz, z.B. GTA IV kauf ich mir wegen dem Singleplayer, einfach mal 50-60h abschalten (ich hoffe solange brauche ich und kann mich "beschäftigen"
)
Burner87 schrieb:
Man braucht heute keine 5 min mehr ein Spiel zu cracken, da können sich die Hersteller diesen nutzlosen Schutz sparen, die Käufer weniger verärgern und mit dem gesparten Geld den Preis senken. Punkt!
(auf die Idee kommt ja mal keiner)
Ich denke nicht das es unbedingt eine Preissenkung sein muss. Ein bugfreies und ausgereiftes (=für flüssiges spielen reicht ein normaler Spiele-PC) GTA IV wäre mir 40eur wert. Nur muss für diese 40eur eben auch der Gegenwert stimmen, bei einem Cod4, bei dem ich den Multiplayer meiden würde, ist das nicht gegeben, deshalb kauf ich das nicht.
Tobber schrieb:
- mangelnde Spielzeit, bzw. Spielspaß: Wenn man sich vor Augen führt, wie viele Spiele sich in kaum 8 Stunden durchspielen lassen, stellt sich schon die Frage, warum man dafür 50€ hinlegen sollte. Meiner Meinung nach ist der Absatz für ein Spiel über einen ordentlichen Multiplayermodus zu sichern.
Nicht jeder will Multiplayer spielen und wenn jedes Game MP hat, dann teilt sich das auf. Wenn dann nur noch 100 Server übrig bleiben, dann wird das nix. Bei CS früher hatte man soviele Server, das man teils so lange listen hatte, das man nicht mehr mit dem scrollen mitkam.
Natürlich gibt es MMPORGs, aber die sind monatlich zu bezahlen,
was ich nie machen würde, ebenso würde ich für Gimmicks im Spiel nicht nochmals bezahlen (womit dann wiederum Konsolen ausscheiden).
- der Preis: natürlich wird alles teurer und Computerspiele haben schon in den 90er Jahren 80-90 DM gekostet. Wenn man aber bedenkt, welche Märkte in dem Bereich erschlossen wurden, sollten doch die Preise durchaus sinken.
Die Entwicklungskosten sind aber auch explodiert, das muss man ehrlicherweise sagen. Früher war ein Budget von 10 Millionen DM/Eur wahnsinn. GTA IV hat mal eben 100 Millionen gekostet.
Man vergleiche Preis für einen Mittelklasse-PC vor 10 jahren mit denen heute...
Da konnte aber auch durch Fertigungstechnik und Materialkosten eingespart werden. Manpower musste aber bei Spielen aufgebaut werden. Entwicklerteams von 100 Leuten sind doch heute eher die Regel.
a3rosol schrieb:
aber spiele wie GTAIV über das internet zu beziehen ist im DSL-Entwicklungsland schlicht dem käufer nicht zumutbar... rechnet mal aus wie lange ein durchschnittlicher DSL2000 nutzer an dem spiel ziehen müsste (isos sind 14GB groß)
DSL2000 wird von den Providern doch kaum noch angeboten, 6Mbit sind Standard, aber ich geb dir sonst Recht, 6h mit durchgehend 750kb/s zu saugen wäre mir auch zu herb.
ich kann die spieleindustrie mit ihrem antiraubkopiererwahn durchaus verstehen: noch bevor GTAIV released wurde gab es einen 100% funktionierenden crack...
Da muss sich die Softwareindustrie dann aber die eigenen Hände abhacken. Wer in der Industriekette hat denn da kriminelle Energie? Die ganzen ISOs die vor Release draußen sind, kommen doch nur durch Lecks bei den Presswerken usw. zustande.
als schüler/student hat man einfach nicht so viel geld, das vergessen die herren leider gerne (wobei kino grade mal 5€ kostet...)
Das ist aber keine wirkliche Entschuldigung. Ich hab auch keine Kohle für eine S-Klasse, klauen darf ich mir dann aber auch keine. Auf der anderen Seite hat der Hersteller nix davon ob jemand sich das Spiel illegal zieht oder sich nicht leisten kann. Die Argumentation, das der illegal im Multiplayer spielende dann aber sogar noch einen Kaufanreiz für den legal spielenden bringt, ist dann aber vielleicht überzogen
.
Sasan schrieb:
Da sich diese Fragen kaum klären lassen, wird die Diskussion um die tatsächlichen Auswirkungen immer nebulös bleiben. Deswegen, @ Henjam, können wir da durchaus unterschiedlicher Meinung sein, wobei ich den Ansatz, sich auch in diesem Streit von dem klassischen Gut-Böse-Schema zu verabschieden, sinnvoll finde.
So unterschiedlich ist die Meinung nun auch wieder nicht, nur sind die Aussagen der Spieleindustrie über die bösen bösen Raubkopierer und deren Schäden in meinen Augen einfach total überzogen.
relam 75 schrieb:
Aber genau das ist doch der Trugschluß , warum sollten sie [=Die Hersteller] es den sein die den ersten Schritt machen?
Weil ausschließlich die Hersteller etwas verkaufen müssen um zu überleben. Mir ist es egal, ob Rockstar, EA und wie sie alle heißen ein Spiel entwickeln oder nicht. Denen darf es aber ganz und gar nicht egal sein, ob ich mir ihre Spiele nun kaufe oder nicht. Die müssen um mich werben, das ich kaufe, nicht umgekehrt. Genau das haben die Hersteller anscheinend vergessen. Nicht der Käufer muss betteln um ein bugfreies, schönes Spiel, der Hersteller muss "betteln" das ich sein (derzeit qualitativ oft mieses) Spiel kaufe.
Hier sollte eigentlich ein dritter im Bunde sein einer der zwischen beiden Seiten vermittelt ( klar wie will man mit dem Unbekannten Raubkopierer vermitteln ) nein aber einer der die Sache mal richtig durchzieht .
Das wird wie bei der Musikindustrie der Gesetzgeber sein, der einfach stumpfsinnig alles verbietet und Rechte weiter einschränkt.
Aber wer vertritt den die Hersteller ? Nicht einer .
Der Hersteller kann sich öffentlich über seine Presseabteilung selbst vertreten. Aber man sieht es ja an Rockstar, außer blabla kommt da nichts. Oder hat sich Rockstar bzw. Take2 für das verbuggte GTA IV entschuldigt? Nein! Da wird alles bestritten und von einer "kleinenMinderheit mit Problemen" gesprochen, auch wenn alle Foren vor Problemen überquellen.
Ich finde es paradox aber ich kann sie schon verstehen das sie gar wenig Lust haben etwas zu entwickeln was am Ende mehr illegal genutzt wird als legal.
Die Frage ist doch, _warum_ wird es illegal genutzt und nicht legal? Offensichtlich muss das Produkt doch einen Mangel aufweisen, der das Produkt nicht so gut macht, das man es kauft, sondern es sich illegal zu besorgen und damit (in D mittlerweile) recht heftige Strafen zu kassieren.
Man braucht eben da einen " Vermittler " aber wer könnte das den machen ? Wer hat den solch einen Einfluß ? Nein nicht irgendwelche Fadenscheinigen klagegeilen Anwälte aber eine Instution wie die ESA sollte doch mehr auf dem Kasten haben als solche Anwälte .
Oder ?
Ich versteh nicht warum man einen Vermittler bräuchte, wenn die Sachlage doch klar ist. Die Spieleindustrie muss doch "nur" innovative, bugfreie Spiele entwickeln, mit einem Kopierschutz, welcher den ehrlichen Kunden nicht gängelt, so dass er genötigt ist sich das Spiel nicht zu kaufen.
Klar das ist nicht so eine einfache Aufgabe wie den 13. Need for Speed Abklatsch aufzubrühen, der seit Teil 1 nur schlechter geworden ist. Aber diese Aufgabe muss die Industrie lösen, sonst hat sie langfristig keinerlei Überlebenschance.
0815burner schrieb:
Allein dieses Stilmittel soll doch den Eindruck erwecken, der Spieler sei im Recht, die Argumente der Macher werden zwar erwähnt, aber nicht ausreichend widerlegt.
Es ist dem Spieler sein Recht auf den Kauf zu verzichten.
dabei triffst du eines der kernproblem sehr zielsicher. warum sollte ein Spieler für einen halbgaren Aufguss 50 Euro bezahlen, wenn er ihn mit weniger Einschränkungen (Kopierschutz) gratis aus dem Netz bekommt?
Das ist in meinen Augen nicht das Kernproblem. Das Kernproblem ist, das es die Spieleindustrie nicht versteht, das ein Computerspiel wieder einen solchen Wert haben muss, das man es auch kauft.
Letztenendes hilft nur eines: Verstärktes Vorgehen gegen Raubkopierer und die Nutzer illegaler Versionen, und wenn dies dann Irgendwann Erfolge zeigt, können die Publisher wieder mehr Energie ind die titel stecken, statt in den Schutz ihres Eigentums..
Und bis dahin darf man die Produktqualität bis ins bodenlose fallen lassen, weil man doch sein Eigentum schützen muss? Das ist doch genauso als wenn der Einzelhandel nur noch Detektive einstellt, damit keiner mehr was klauen kann, der normale Kunde aber nichts kauft weil er leere Regale nicht kaufen will.
Sicherlich wäre dem auch mit einem gentleman agrement beizukommen (Wir kaufen die Originale, dafür liefert ihr gute Qualität), dass scheitert aber nicht zuletzt an den käufern, die 90% der Titel die sie spielen, schlichtweg nicht kaufen würden..
Gentleman agreement? Wer soll das denn bitte unterschreiben und wofür? Die Spiele
industrie muss einfach Produkte herstellen, die man kaufen will.
Zu meiner Schulzeit wurden 2-3 Titel im Monat von meinem freundeskreis durchgespielt und auch gebraucht (ja wir waren süchtig). Dieses Budget kann aber kein Schüler aufbringen, wenn die Eltern das nicht sponsoren, bzw. hätte ich dann mein gesamtes Tg und Einkünfte aus Aushilfsjobs in Spiele gesteckt. Das hätte ich aber nie gemacht, da ich so ein gescheites Polster fürs Studium nach der Ausbildung aufgebaut habe und nicht Dutzende veraltete Spiele im Schrank habe.
Und daher ist es Humbug von der Spieleindustrie, das man die Verkaufszahlen genau um die angeblich kopierten Exemplare steigern könnte.
Nenne mir eine Firma, die zum Selbstkostenpreis verkauft.. Träume weiter..
Du trinkst es vermutlich jeden Tag, Milchbauern und Einzelhandel stellenweise. Inoffiziell derzeit auch Autohersteller
und ebenso viele andere Industriezweige, bei denen ein Produkt nur gekauft wird, weil es ein anderes (subventioniertes) Produkt gibt.
