Mainboard Spannungswandler Widerstand gelötet - Risiko?

milchrockthat

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Hey CB-Com,

ich habe mir ein gebrauchtes Gigabyte GA-H61M-S2PV Mainboard gekauft und beim Entstauben ist mir eine seltsame Stelle bei der CPU Spannungsversorgung aufgefallen. Ich kenne mich zwar mit der Materie nicht wirklich aus, aber für mich sieht es so aus als ob der Widerstand neu gelötet wurde, kann das sein?

Das Mainboard funktioniert (noch) einwandfrei mit einem Intel Xeon E3-1245, jedoch habe nun ich etwas Bedenken dass etwas von der restlichen Hardware beschädigt oder mir die Bude abfackeln könnte. :D

Wie würdet ihr das einschätzen?

Danke!:)
 

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ja, das ist per hand gelötet... nein, es wird nicht abfackeln ( zu 99,99% ).
 
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Das klingt sehr gut. :daumen: Danke für die schnelle Antwort!

Was würde denn passieren, wenn der Widerstand den Geist aufgeben sollte - gibt es da irgendwelche Symptome oder funktioniert das Mainboard dann einfach nur nicht mehr?
 
da das nahe den CPU Spannungswandler der CPU verbaut sind, wirst es an probleme der CPU merken
 
milchrockthat schrieb:
Was würde denn passieren, wenn der Widerstand den Geist aufgeben sollte - gibt es da irgendwelche Symptome oder funktioniert das Mainboard dann einfach nur nicht mehr?
Ohne Schaltplan kann man das nur schätzen, aber von der Funktion her sollten der Widerstand im Feedbackpfad für den Spannungsregler liegen, der die Mosfet ansteuert. Bedeutet, wenn der Widerstand fehlt ist die Rail tot und das Mainboard wird dir den Start verweigern. Kaputtgehen dürfte aber nix, ohne Feedback schalten die Schaltregler ziemlich schnell ab.

Trotzdem: Schande über den, der das Ding gelötet hat :D
 
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Man müsste die gesamte Schaltung näher untersuchen um genau zu wissen wozu man den Widerstand benötigt. Ich habe eine Vermutung, die Erklärung hilft dir aber auch nicht weiter (EDIT: siehe Erklärung von ghecko, das ist auch meine Vermutung).

Der Widerstand ist eindeutig von Hand gelötet worden. Aber auch wenn das nicht sonderlich gut aussieht, so ist das unkritisch. Das Mainboard funktioniert, der Widerstand ist also korrekt verlötet. Kaputt gehen wird der nicht bzw. ist seine Ausfallwahrscheinlichkeit nicht höher als bei allen anderen Bauteilen auf dem Mainboard.
 
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Das „blöde“ am Platinenlöten ist, dass es mehrlayer sind. Das heißt Bauteile auxh manchmal in die Tiefe gelötet sind und per Hand gar nicht geht im allgemeinen. CMD löten ist eher maschinelle Sache aber solange es läuft ist das Risiko eher überschaubar dass etwas passiert
 
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Chesterfield schrieb:
Das „blöde“ am Platinenlöten ist, dass es mehrlayer sind. Das heißt Bauteile auxh manchmal in die Tiefe gelötet sind und per Hand gar nicht geht im allgemeinen. CMD löten ist eher maschinelle Sache aber solange es läuft ist das Risiko eher überschaubar dass etwas passiert
Du solltest dir auf Youtube Videos von Louis Rossmann ansehen. Man kann auch auf Multilayer PCBs so ziemlich alles löten. Die Verteilung auf die Layer geht über Vias, die in die Platine gebohrt sind.
Die Komponenten sind weiterhin alle nur auf der Ober und Unterseite angeordnet, können also relativ einfach ausgetauscht werden. Nur arbeitet man bei solchen Bauteilen hauptsächlich mit Heißluft, weil viele Pins gar nicht mehr erreichbar sind. Man lötet also mit Flux und Oberflächenspannung.
Das Ergebnis, wenn man sich mit einem Lötkolben dran versucht, sieht man im ersten Post.
 
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@Chesterfield: Fachlich falsch, setzen, Sechs. Richtig, aktuelle Mainboards sind mehrlagig. Aber ein Bauteil hat immer für die Pins Pads zum Löten, diese sind per Via (Quasi ne Steig~/Senkleitung) an die tieferen Lagen angebunden. Daraus folgt, Pad angelötet, jede nötige Leitung angeschlossen. Mit einer Lotverbindung werden keine verschiedenen Layer mit einender verbunden.
 
Danke für die ausführlichen Antworten!

Hat jemand eine Ahnung, weshalb so ein Widerstand überhaupt neu verlötet werden musste?:confused_alt: Vielleicht mit dem Schraubenzieher abgerutscht und dann abgebrochen?

Und noch eine Offtopic Frage: Ihr schreibt alle etwas vom "per Hand löten", was wäre denn die "richtige" Methode gewesen?:)
 
Die richtige Methode wäre gewesen mit einer Pick-and-Place Machine das Bauteil korrekt zu positionieren und dann festzulöten. Wenn man per Hand arbeitet, dann schmaddert man da ordentlich Flussmittel rum und lötet das mit einem Lötkolben mit geeigneter Lötspitze fest. Danach reinigt man die Platine mit Alkohol und die Sache ist fertig. Prinzipiell gibt es viele Wege wie man das machen kann. Alle haben ihre Daseinsberechtigung und man kann nicht zwansläufig zwischen professionell und amateurhaft unterscheiden. Das ist eine Frage der technischen Ausstattung.

Evt. wurde dieser Widerstand auch in der Fertigung in einer Nachkontrolle festgelötet. Möglicherweise fiel das Board beim Test durch und man hat Hand angelegt. Allerdings zeugt das nicht von Vertrauen wenn man da stumpf mit einem Lötolben bei geht. Du wirst nie erfahren was da passiert ist. Hauptsache das Ding funktioniert.
 
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Na ja, unsere heutigen Geräte werden nicht mehr durch Menschen gelötet, das wäre weit abseits von Wirtschaftlich.
Es gibt mehrere Verfahren zum verlöten der Bauteile, aktuell nutzt man je nach Platine und Komponenten
Wave, Reflow oder Lasersoldering. Dabei werden die Bauteile zuerst auf die Platine gesetzt und fixiert, beim Wavesoldering wird das ganze kurz einem Lötbad ausgesetzt, bei Reflow werden die Lötpads mit einer Lotpaste bestrichen, die Bauteile aufgesetzt und danach wird die Paste per Infrarot geschmolzen und verlötet das Bauteil.
Temperaturempfindliche Bauteile werden Lasergelötet, hier erhitzt ein Laserstrahl die zu lötenden Flächen in einem optischen Verfahren punktuell, was die Bauteile selbst schohnt. Ist aber teuer und dauert etwas länger.

Wenn man solche SMD-Platinen repariert, macht man das meist mit einem SMD-Reworker. Das sind prinzipiell Heißluftgeräte deren Temeratur man genau regeln kann. Damit kann man kleine Bauteile und Baugruppen, wo man gar nicht mehr an die Pins rankommt (BGA) auslöten und neue auflöten.
Hier arbeitet man mit der Oberflächenspannung des Lotes, was am ende ein viel saubereres Ergebnis abliefert als das was man auf deinem Mainboard sieht.
So wie hier:
 
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