News Marktplatz-Logistik: Amazon muss in Italien 1,1 Milliarden Euro Strafe zahlen

MichaG

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Jedes nicht Konzern Unternehmen wäre jetzt Insolvent.
 
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Wer Kapitalismus wählt, bekommt Kapitalismus.
 
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Es gibt Länder da richten sich die Strafen nach dem Umsatz/Gehalt.
z.B. Strafe für zu schnelles Fahren kann da ohne Probleme mal mehre 1000 € Kosten.
Ich finde das richtig so. 50€ für zu schnelles Fahren tuen einem der nur 1000€/Monat verdient mehr weh als wenn einer 10.000€/Monat verdient
 
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Ist schon ein saftiges Bußgeld. 386,1 Milliarden USD war deren Gesamtumsatz im letzten Jahr, davon dürfte nur ein klitzekleiner Bruchteil auf Italien fallen. Und das ist der Umsatz, nicht der Gewinn. Bei Handelsunternehmen ist der Gewinn ja auch nur ein kleiner Bruchteil des Umsatzes.

Ich hoffe zwar darauf, dass die Strafe bestehen bleibt, glaube aber nicht daran, dass sie so hoch bleibt, einfach weil das schon sehr extrem ist. Den Grund verstehe ich aber durchaus. Ich filtere auch häufig nach Prime-Sachen, einfach weil ich als Prime-Mitglied dann keinen Versand zahle. Letztlich müsste man aber soweit gehen, Lieferflats komplett zu verbieten, wenn man den Wettbewerb um Verkauf und Versand voneinander getrennt halten möchte.
 
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Wen wundert es? Auch Amazon ist unfair. Vor allem gegenüber seinen Mitarbeitern.
 
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Butter bei die Fische aber 1.1 Mrd sind absurd und stehen vermutlich nie und nimmer im Bezug zur entstandenen Wettbewerbsbenachteiligung ( falls es überhaupt eine gegeben hat )
 
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haltezeit schrieb:
Butter bei die Fische aber 1.1 Mrd sind absurd und stehen vermutlich nie und nimmer im Bezug zur entstandenen Wettbewerbsbenachteiligung ( falls es überhaupt eine gegeben hat )
Es geht ja nicht nur um die Wettbewerbsbenachteiligung, sondern auch darum ein Zeichen zu setzen und solchen Praktiken einen Riegel vorzuschieben. Ich finde die Strafe auch absurd hoch, aber auf der anderen Seite Gerechtfertigt, denn Gollum und sein Amazon können sich das locker leisten. ;)
 
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Also agiert Italien nun wie Deutschland mit dem Leistungsschutzrecht abkassieren statt etwas zu leisten. Traurig was Tech angeht ist Europa echt am a***.
 
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haltezeit schrieb:
Butter bei die Fische aber 1.1 Mrd sind absurd und stehen vermutlich nie und nimmer im Bezug zur entstandenen Wettbewerbsbenachteiligung ( falls es überhaupt eine gegeben hat )

Eine Strafe muss aber auch deutlich mehr Weh tun als der Nutzen den man durch die illegalen Handlungen gezogen hat. Ansonsten wärs ja keine Strafe.
Ich hab jetzt nicht nachgesehen, aber über welchen Zeitraum lief die Benachteiligung? Da kann die Summe schon angemessen sein. 2020 machte Amazon in IT 3,6 Mrd. € Umsatz.
 
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haltezeit schrieb:
Butter bei die Fische aber 1.1 Mrd sind absurd und stehen vermutlich nie und nimmer im Bezug zur entstandenen Wettbewerbsbenachteiligung ( falls es überhaupt eine gegeben hat )
Strafen sind ja auch nicht nach dem angerichteten Schaden zu bemessen, sonst wäre das nur Ausgleich, keine Strafe. Wenn ein Dieb einfach nur die Handtasche wieder her geben muss wenn er erwischt wird, dann ist der Anreiz sich einfach nächstes mal nicht erwischen zu lassen doch ungleich größer als mit einer echten Strafe.

Ich finde es beängstigend dass wie an deinem Beispiel zu sehen ist, unser Unrechtsepfinden bei kleinen Delikten funktioniert, aber bei Milliardenausmaß (cumEx, Amazon Marktmissbrauch und co) dann plötzlich aufhört. Dabei sind sowohl der Schaden für die Gesamtgesellschaft als auch die beteiligte kriminelle Energie millionenfach größer.

Es ist traurig das im Wirtschaftskontext immer wieder Strafen nach Umsatzeinbuße und Schaden bestimmt werden als wäre das ganz normal. Dabei sind die wirklichen Geschädigten doch die Arbeitslosen die vorher im Einzelhandel oder bei kleineren Versandhändlern gearbeitet haben, bis hin zu den Karstadts und Kauflands dieser Welt. Die bekommen alle nichts von dem Strafgeld.
Für Amazon ist das eine Einladung weiter kriminelle Dinger zu drehen. Wenns schief läuft gibt man halt das illegal erworbene wieder ab. Die Marktmacht, das Monopol was man sich unter anderem mit diesen Handlungen erworben hat bleibt aber dauerhaft und wird durch solche Strafen auch nicht ausreichend angegriffen.
 
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Schade, dass da die EU so gespalten ist und solche Konzerne sich sowas erlauben können. Die Strafen müssten so hoch sein, dass sich das kein Unternehmen erlauben könnte.
 
@davidzo: Ich hätte es nicht besser sagen können :cool_alt: Vollste Zustimmung! Ähnliches dachte ich auch, war nur grad zu faul es hier hinzuschreiben... :)
Man könnte dazu noch hinzufügen, dass der Schaden für den Staat, wenn Beschäftigte durch solch kriminelles Verhalten von Konzernen arbeitslos werden, weil ihre Firmen durch diese Marktverzerrung pleite gehen oder Mitarbeiter entlassen müssen, immens groß ist. Man muss sich mal überlegen, was dort dran hängt: möglicherweise staatliche Unterstützung über Jahre für Tausende, fehlende Steuereinnahmen etc. Das Treiben von Amazon geht ja sehr wahrscheinlich nicht erst seit Oktober 21...
Man sollte Firmen halt nicht so groß und fast allmächtig werden lassen! Das rächt sich für alle, außer für ein paar wenige Großaktionäre. Was hat die Menschheit dadurch für einen Nutzen?
 
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Wird wohl leider nicht so stehenbleiben. Wie immer erstmal medienwirksam poltern und dann in den folgenden Instanzen alles wieder zunichtemachen bis gar keine oder eine winzige Strafe stehenbleibt.
Strafen für Unternehmen müssen so hoch ausfallen, dass man nicht einmal drüber nachdenken würde eine Risikoabwägung zu machen. Leider muss die Strafe aber immer "vom Unternehmen" gezahlt werden, was im Zeifelsfall einfach insolvent wird. Die eigentlichen Verantwortlichen dagegen sind echte Menschen, die da nichts zahlen. Am Ende geht das Management einfach zur nächsten Firma und streicht noch Abfindungen ein während tausende "normale" Mitarbeiter arbeitslos werden und vorher nicht Millionen durch die miesen Maschen einkassiert haben.

DAS ist das eigentliche Problem. Selbst extrem hohe Strafen wie z.b. 50% vom weltweiten Jahresumsatz würden nichts nützen, weil darunter nur die Mitarbeiter und Kunden leiden, nicht aber die Entscheidungsträger mit krimineller Energie.
 
Muss man schon differenzieren. Strafen einfach absurd hoch hängen, ist schlicht Unrecht, wenn es sich um ein Präzedenzfall handelt. In diesem Falle sollte sich die Behörde mit den Unternehmen absprechen und eine Lösung finden, sodass die Regeln der freien Marktwirtschaft eingehalten werden.

Das System Amazon ist richtig perfide. Die haben ihre eigenen Regeln gemacht, wie Unternehmen auf ihrem Marktplatz handeln und werben dürfen. Enorme Gebühren mit und ohne FBA, gleichzeitig kannst du als Händler nicht auf Amazon verzichten, da sie schlicht zu mächtig sind. Möchtest du stattdessen als Hersteller dort Produkte vertreiben, musst du massiv Werbepakete kaufen, um überhaupt in den Suchergebnissen sichtbar zu sein. Und dazu kommt das angesprochene FBA, um das du als Hersteller kaum herum kommst, als es zu buchen. Hat unweigerlich riesige Vorteile, das jedoch weiter eine hohe Marge und Restriktionen bedeutet.
Ergänzung ()

Moep89 schrieb:
DAS ist das eigentliche Problem. Selbst extrem hohe Strafen wie z.b. 50% vom weltweiten Jahresumsatz würden nichts nützen, weil darunter nur die Mitarbeiter und Kunden leiden, nicht aber die Entscheidungsträger mit krimineller Energie.
Schau weniger Filme. :)
Die überragende Mehrheit der Unternehmen halten sich an die Regeln und sind gerne Teil des Volkes. Erst, wenn ein Unternehmen eine Position der Macht über marktwirtschaftliche Prozesse innehat, kommt das Grenzen ausloten bzw. das Schreiben eigener Regeln.
Firmen, deren Manager kriminelle Energien besitzen, gehen zurecht pleite, aber nicht wegen o.g. Strafen, sondern aus Schadenersatzansprüchen. Das hier ist was anderes. Das müssen harte Strafen sein, die vor allem für internationale Unternehmen Einschnitte bedeuten, natürlich fernab von Pleite gehen, wir sprechen ja von keinen Umweltkatastrophen. Zugleich muss es fair zugehen, sonst fühlen sich die Firmen ungerecht behandelt und auf den neutralen Staat ist kein Verlass mehr, worunter am Ende alle leiden: Unternehmen, Kunden, Mitarbeiter und Staat.
Tesla ist aus Kalifornien abgehauen, Shell will aus Holland weg. Beides verständlich und keine gute Entwicklung.
 
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davidzo schrieb:
Dabei sind die wirklichen Geschädigten doch die Arbeitslosen die vorher im Einzelhandel oder bei kleineren Versandhändlern gearbeitet haben, bis hin zu den Karstadts und Kauflands dieser Welt.
Junge junge, es ist kaum zu glauben - das phöse phöse Amazon mal wieder…

Wer hat denn Amazon & Co. erst so groß gemacht? Wer kauft denn da ein? Wer hat denn die gewählt, die es zugelassen haben, daß Amazon überhaupt so mächtig geworden ist? Es ist immer und überall bei diesen Geschichten das Gleiche - die, die jammern haben den Grund des Jammerns selbst geschaffen…

Ich höre immer wieder kleine Einzelhändler über Amazon klagen, aber wenn Du dann sagst, Du bräuchtest dieses oder jenes, sind sie nicht willig, dies zu beschaffen - entweder nimmst Du den Mist, den sie gerade da haben oder Du hast Pech gehabt.
Sich dann aber über andere beschweren, die es besser machen und NUR dadurch auch erfolgreicher sind…
Amazon ist nicht so groß geworden, weil es nur Hinz und Kunz betrügt, sondern weil sie mehr richtig gemacht haben, als andere - so einfach ist das und so funktioniert der Markt seit es ihn gibt…
 
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estros schrieb:
Erst, wenn ein Unternehmen eine Position der Macht über marktwirtschaftliche Prozesse innehat, kommt das Grenzen ausloten bzw. das Schreiben eigener Regeln.
Mit absoluter Sicherheit nicht. Jeder Arbeitgeber, für den ich bisher tätig war hatte Leichen im Keller. Nicht unbedingt wortwörtlich und nicht unbedingt immer riesengroße, aber dass nahezu alle Firmen sich immer an die Regeln und Gesetze halten ist schlichtweg Wunschdenken.
estros schrieb:
Firmen, deren Manager kriminelle Energien besitzen, gehen zurecht pleite,
So wie VW nach dem Abgasskandal? Oder wie Facebook nach Cambridge Analytica, oder Tönnies und Co. nach Aufdeckung praktischer Sklavenhaltung?
Weder gehen Firmen zwingend pleite wenn Manager illegales durchziehen, noch schützt absolute Gesetzeskonformität vor der Pleite. In aller Regel besteht da gar keine zwingende Kausalität in irgendeine Richtung.
estros schrieb:
Zugleich muss es fair zugehen, sonst fühlen sich die Firmen ungerecht behandelt
Fair heißt für Unternehmer aber nur eins: Lasst uns in Ruhe, schaut weg und haltet die Schnauze.
Wer Scheiße baut muss dafür geradestehen. Das heißt Schaden vollumfänglich wiedergutmachen UND zusätzliche Strafe zahlen/absitzen damit bei der Kosten-Nutzen-Rechnung der Worst Case nicht einfach PlusMinus 0 ist. Das gepaart mit Entdeckungswahrscheinlichkeit unter 100% endet nämlich immer mit der Entscheidung FÜR die illegalen Praktiken. Würde jeder von uns wohl auch meistens tun.
Wenn Unternehmen aus rechtsstaatlichen Industrienationen abwandern, dann meistens weil jemand anders ihnen mehr Zucker in den Arsch blasen will. Die Unternehmen spielen die Staaten gegeneinander aus und suchen sich das beste raus. Das heißt aber nicht, dass die anderen es "schlecht" machen. Ein Staat kann 100% fair sein, aber wenn ein anderer mehr Augen zudrückt und z.B. auf Umweltauflagen und Arbeitnehmerrechte pfeift, dann ist die Wahl klar. Und besonders kleine Staaten brauchen absolut betrachtet nicht viel Geld. Daher können die mit, relativ betrachtet, niedrigen Steuern etc. locken und am Ende trotzdem massig Kohle einnehmen. Genau so funktionieren Irland, Luxemburg und Co.
 
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haltezeit schrieb:
Butter bei die Fische aber 1.1 Mrd sind absurd und stehen vermutlich nie und nimmer im Bezug zur entstandenen Wettbewerbsbenachteiligung ( falls es überhaupt eine gegeben hat )
Es geht hier um Strafe und nicht um Schadensersatz.
 
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