Neuer(?) Dreiecksbetrug mit Neuware über Amazon/eBay?

h00bi

Fleet Admiral
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Hallo zusammen,

der NDR berichtet hier:
https://www.ndr.de/fernsehen/sendun...ue-Masche-beim-Dreiecksbetrug,markt17120.html

über eine angeblich neue Masche beim Dreiecksbetrug.
Wer keinen Bock hat das Video zu schauen:
Betrüger inseriert bei Amazon/eBay, greift die Kundendaten ab und bestellt die Ware bei einem Drittanbieter, der Kauf an Rechnung anbietet als Direktlieferung zum Kunden.
Der Kunde bekommt dann irgendwann Mahnungen vom liefernden Händler.

Das ist ja jetzt kein ultra ausgeklügeltes Konzept und früher war es ja noch viel verbreiteter leichter Ware auf Rechnung zu bestellen.

Sobald die Polizei eingeschaltet wurde wird natürlich erstmal gegen den Kunden ermittelt, der aber Anzeige gegen den Betrüger wegen Identitätsdiebstahl stellt. Ist unangenehm, aber wie viel kann denn dem Kunden passieren?

Der Kunde hat ja keinen Vertrag geschlossen, auch wenn sein Name in der Bestellung steht. Das kann er aber eigentlich nicht beweisen weil die IP Adresse/Verbindungsdaten nach 7+ Tagen nicht mehr zu ermitteln ist. Denn er könnte ja auch zusätzlich zu der eBay/Amazon Bestellung selbst eine betrügerische Bestellung beim Rechnungskauf-Händler geschlossen haben. Andererseits gilt ja die Unschuldsvermutung bis bewiesen ist, dass der Kunde hier tatsächlich bestellt hat.

In dem Video verzichten die Händler angeblich aus Kulanz auf die Zahlung/ Rücksendung der Ware. Aber grundsätzlich bleibt die Ware zur Zahlung ja Eigentum des Händlers, unabhängig davon ob der Kunde das weiß oder nicht.

Wie kann man sich davor schützen? Eigentlich nur dann, wenn man kritisch den Lieferschein überprüft, oder?
Denn ein Paket von einer chinesischen eBay/Amazon Butze mit Schnäppchenware sollte kein Fullfilment eines renommierten deutschen Versandhandel sein.
 
Die Masche ist zwar einigermaßen kreativ, aber am Ende ist es immer das Gleiche: Gier frisst Hirn.
Chinahändler + zu günstiger Preis = Betrug.
 
h00bi schrieb:
Wie kann man sich davor schützen?

Was Evil E-Lex schreibt + bei Paket Annahme den Absender prüfen. Stimmt der schon nicht mit dem Shop Namen / Privaten Namen überein ist das schon die 1. Red Flag.

Liegt einen Rechnungskauf nicht auch ein Überweisungsträger bei wo man das Geld hinüberweisen soll? Bzw. auf der Rechnung ist denn der Betrag samt IBAN usw. hinterlegt wo man den fälligen Betrag hinüberweisen soll? Spätestens hier ist die 2. Red Flag.

Unverständlich ist aber auch dass die Shops sofort den Rechnungskauf für Neukunden anbieten. Hier sehe Ich das größte Potenzial zur Verhinderung der aktuellen Situation. Auf eBay ist dieses Vorgehen schon lange bekannt und im Hilfe Forum gibt es genug Threads dazu.

Die Shops verzichten meist auf den Betrag wenn man eine Anzeige bei der Polizei macht aber die entstandenen Kosten müssen ja auch wieder reingeholt werden und so steigen die Preise in den jeweiligen Shops und am Ende leiden alle drunter die dort bestellen weil wir nun alle mehr bezahlen müssen.
 
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h00bi schrieb:
aber wie viel kann denn dem Kunden passieren?
sein Geld ist weg.
Da er ja die Ware nicht bestellt und nicht bezahlt hat, muss er sie zurück geben.
Sein Geld aber ist bereits in Moskau, Nord-Korea oder Iran.
 
Yiasmat schrieb:
Was Evil E-Lex schreibt + bei Paket Annahme den Absender prüfen. Stimmt der schon nicht mit dem Shop Namen / Privaten Namen überein ist das schon die 1. Red Flag.
Warum sollte man denn ein Paket bekommen? Was hat der Betrüger davon? Einen Zeitgewinn?

Bei Kleinanzeigen nur Abholung. Gelegentlich bestelle ich dort exotische Dinge auf mal mit Versand. Das ist dann aber keine Grafikkarte oder Iphone^^
 
Durch die gelieferte Ware hat der Betrüger einen enormen Zeitvorteil.
Bis bei dir die erste Mahnung eintrifft ist der über alle Berge.
 
Du weist anscheinend nicht mal wie der Betrug funktioniert und hast auch das YT Video von NDR Markt nicht gesehen @2888 was man schön an Deinen Post sehen kann.

Im Video wurde der Fall von einen Herrn gezeigt der für seinen Hund eine Transportbox billig gekauft hat. Beim Betrüger knapp die Hälfte billiger als beim original Hersteller. Schon hier trifft das beschriebene von Evil E-Lex zu.

Er hat die Box auch bekommen. Sie war Neu und wie beschrieben und er dachte er hätte einen Schnapper gemacht. Nur kam Wochen später die Mahnung samt Strafanzeige, Inkasso usw. vom richtigen online Shop wo der Betrüger sie auf Rechnung gekauft hat und erst hier / jetzt flog der Betrug auf dass er Opfer eines Dreiecksbetrugs + Identitätsdiebstahls wurde. Er hat nämlich beim Betrüger gekauft und dieser wiederrum hat mit seinen Daten beim online Shop auf Rechnung den Artikel für ihn gekauft. Der Betrug fällt aber erst nach Wochen auf wo der Betrüger sich schon längst mit dem Geld aus dem Staub gemacht hast und Du als Käufer stehst denn dumm da.

Jetzt hilft nur noch Anzeige bei der Polizei machen, Mahnungen usw. widersprechen, sich beim Shop melden und abwarten. Wie im letzten Post von Mir schon beschrieben verzichtet der Shop denn auf die Zahlung und meist kann man den Artikel denn auch noch behalten oder muss ihn halt doch zurück senden.
 
Micha- schrieb:
sein Geld ist weg.
Da er ja die Ware nicht bestellt und nicht bezahlt hat, muss er sie zurück geben.
Sein Geld aber ist bereits in Moskau, Nord-Korea oder Iran.
Ist es das?
Wenn du bei Jacob Elektronik was bestellst, dann bestellen die das auch als Drop Shipment beim Lieferanten.
Geht Jacob Pleite, dann wird niemand von z.B. TD Synnex sich bei mir melden und die Ware zurück fordern.

Welche Rechnungsadresse mein Vertragspartner bei seinem Lieferanten angibt habe ich keinen Einfluss darauf und das geht mich auch nichts an.

Dass der betrogene Händler nun das Geld oder seine Ware (zurück)fordern kann ergibt keinen Sinn, sobald durch die Anzeige des Identitätsdiebstahls festgestellt wird, dass es 2 getrennte Rechtsgeschäfte sind.... Aber da sind wir wieder beim Eigentumsvorbehalt... Den hat der Händler aber gegenüber dem Betrüger, nicht gegenüber mir.
 
h00bi schrieb:
Vollkommen anderer Sachverhalt. Unter anderem gibt es da einen Vertrag.
h00bi schrieb:
Eigentumsvorbehalt
Du hast Ware erhalten, die aber nicht dein Eigentum ist. Also musst du sie zurück geben, wenn der Eigentümer das fordert.
 
Ja, so ist das, anderer Sachverhalt. Hier dagegen ganz banal: Leistung von jemandem erlangt und es gibt keinen Rechtsgrund für das Behaltendürfen. Also besteht Anspruch auf Rückgabe.
 
Yiasmat schrieb:
Du weist anscheinend nicht mal wie der Betrug funktioniert und hast auch das YT Video von NDR Markt nicht gesehen @2888 was man schön an Deinen Post sehen kann.
Richtig. Habe nur den Eingangspost gelesen. Aber jetzt habe ich es verstanden.
 
Man kann sich leider nicht wirklich schützen vor Betrug, ich dachte auch früher mal ich wäre ja besonders schlau, Pustekuchen die Chinesen haben mich auseinandergenommen und mich eines besseren belehrt. Das Spiel Fifa auf der Xbox wurde wohl manipuliert und dann gingen Zahlungen von meinem PayPal Konto ab, das Geld habe ich erstattet bekommen vom guten alten Bill :) Bin nie da hintergekommen wie es abgelaufen ist, Anzeige wie zu erwarten eingestellt das war 2009. In einem meiner xbox Accounts war eine chinesische E-Mail Adresse zum rücksetzen des Accounts hinterlegt.


Zu kämpfen hatte ich auch mit zig Inkassobüros, in einem Fall sogar mit Kanzlei und Gerichtsvollzieherin, da bin ich bis heute nicht sicher ob das eine Masche von den Inkassos ist, es ging immer um Identitätsdiebstahl, bezw. habe ich den selben Namen wie jemand der wohl überall für 10000e von Euro eingekauft und nie bezahlt hat. Das hallte über 10 Jahre nach, ich habe nen dicken Ordner. Die letzten 3-4 Jahre war Ruhe. Das schlimme war das die Gerichtsvollzieherin mir das im ersten Schritt gar nicht glauben wollte, das höre sie jeden Tag so ungefähr. Dann hat sie Ihre Arbeit gemacht und die Meldeadressen von mir gecheckt, da war das Ding durch.

Mein Spotify Account wurde vor ein paar Wochen auch gehackt, wie auch immer, es war ein "Free Account" :)

Zugegeben die Masche ist mies, und nicht jeder hat die Nerven sich hinterher mit ggf. Inkasso und Polizei auseinander zu setzen.
 
xpower ashx schrieb:
Zu kämpfen hatte ich auch mit zig Inkassobüros, in einem Fall sogar mit Kanzlei und Gerichtsvollzieherin, da bin ich bis heute nicht sicher ob das eine Masche von den Inkassos ist, es ging immer um Identitätsdiebstahl, bezw. habe ich den selben Namen wie jemand der wohl überall für 10000e von Euro eingekauft und nie bezahlt hat. Das hallte über 10 Jahre nach, ich habe nen dicken Ordner. Die letzten 3-4 Jahre war Ruhe.
Es ist schon erschreckend, dass sowas möglich ist. Vermutlich wäre es sinnvoll die Zahlung per Rechnung zu verbieten bzw Online nur Zahlungen mit 2FA zu erlauben. Wirkliche Zahlung auf Rechnung gibt es eh immer seltener. Meistens wickelt es dann irgendein Dienstleister wie Klarna ab. Dann entfällt auch der Datenschutzvorteil.
 
MFA/2FA wäre ne gute Idee aber ich glaube das würden die Kunden dann nicht annehmen weil viele gar nicht mal wissen wofür die Abkürzung überhaupt steht. Und da die Händler dann um Ihren Umsatz bangen werden (vermutlich), wirds nicht eingeführt.
 
Wie stellt ihr euch das überhaupt vor? Dann wäre es sinnvoller das man sich mit dem Perso ausweist. Wer will das?
 
Yiasmat schrieb:
Was Evil E-Lex schreibt + bei Paket Annahme den Absender prüfen. Stimmt der schon nicht mit dem Shop Namen / Privaten Namen überein ist das schon die 1. Red Flag.
Die Pakete über DHL von Amazon werden hier zu 80% vor die Tür geworfen oder in den Briefkasten gestopft. Eine ordentliche Übergabe findet nicht statt. Genehmigt habe ich das nie. Das ist das Ergebniss der Subunternehmer.
Bei Amazon wird vom Konto ja per Lastschrift abgebucht. Dann hat man zumindest 6 Wochen Zeit das Geld zurückzubuchen und dem betrogenen Händler die Ware zurückzusenden. Dumm nur, wenn es Ware ist, die verbraucht wird.

Seit vor 2 Jahren von meinem Paypal-Konto, was ich mal für Google Playstore als Lastschrift hinzugefügt habe, von Irland aus eingekauft wurde, habe ich das zurückgebucht und bin dadurch bei Paypal rausgeflogen. Weder Google noch Paypal leisteten hier Hilfe, noch erkannten sie einen Betrug. Dann muss man die Sache halt selbst in die Hand nehmen. Auch Unternehmen stehen nicht über dem Gesetz und zu einem Vertrag braucht man immernoch zwei übereinstimmende Willenserklärungen.
Ich habe heute auf keinem Gerät mehr irgendein Zahlungskonto hinterlegt und dabei bleibt es auch.
 
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marakuhja schrieb:
Seit vor 2 Jahren von meinem Paypal-Konto, was ich mal für Google Playstore als Lastschrift hinzugefügt habe, von Irland aus eingekauft wurde, habe ich das zurückgebucht und bin dadurch bei Paypal rausgeflogen.
Wie bezahlst du denn dann online?

Finde Paypal immer noch sicherer als Kreditkarte. Außer du bestellst nur, wo Rechnung/Lastschrift angeboten wird. Paydirekt ist noch seltener^^
 
Ich meide es ebenfalls in weiten Teilen. Viele bieten auch Vorkasse an. Dann schicke ich es per Echtzeitüberweisung und bekomme die Ware in der Regel genauso schnell.
 
Ich seh da halt Amazon zu 100% in der Pflicht.
Die sollen gefälligst ihre Marktplace Verkäufer prüfen.
Und wenn sie Betrügern eine Platform bieten, dann sollen sie auch haften.

Die EU mahlt langsam, aber irgendwann kommt das entsprechende Gesetz.
 
Paypal meide ich auch wie der Teufel das Weihwasser. Es gibt zuviele Geschichten, wo Paypal selbstherrlich entschieden hat wer welches Geld bekommt und die gesetzlichen Bestimmungen einfach ignoriert
marakuhja schrieb:
Google Playstore als Lastschrift hinzugefügt habe, von Irland aus e
Die Google Playstore Buchungen erfolgen (für EU) aus Irland
 
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