Neues Solaranlagengesetz - habe ich einen Denkfehler?

DaishoCB

Lieutenant
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März 2019
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Hallo liebes CB Forum.
Ich frage mich gerade ob ich einen Denkfehler habe, oder nicht.
Laut dem hoffentlich heute Abend beschlossene neuen Regelungen zu Balkonkraftwerken darf man ja eine sogenannte 2000w/800w Anlage ( max. 2000watt Modulleistung / max 800w Einspeisung) auch an alten Zählern nutzen und muß diese nur im Register eintragen aber nicht mehr an den Stromversorger direkt melden /dort beantragen.

Dh. Wenn ich bei mir 10000kW in Jahr verbrauche ( Erdwärme-Pumpe und normal Strom) und ich nun rechne :

1200€ die Anlage
2500 Sonnenstunden in Jahr.
Davon mal 0,8Kwh der Anlage und weil ich das sicherlich nicht 100% ausschöpfen kann gehe ich von 80% aus. Würde es im Halbkreis stellen 1 Modul etwas nach Osten, zwei direkt Süden und eins etwas nach Westen. Carport ist komplett unverschattet.

Dh. 2500h x 0,8Kwh x 0,8 Leistung x 0,3€ Arbeitspreisersparnis = 480€ pro Jahr solange der Anbieter mit keinen neuen Zähler verpasst.
Ergo bezahlt sich die Anlage in gut 2,5 Jahren.


Das klingt zu gut um wahr zu sein. Wo liegt mein Denkfehler?
 
Ich schätze mit einer 2kW Anlage bekomsmt du, je nach Standort, ca. 2000-2100kWh/Jahr raus. Aber nur, wenn der Wechselrichter auch die Spitzen nach oben mitnehmen kann. Wenn der auf 800W gedrosselt ist (was er ja sein muss) wird da deutlich weniger bei raus kommen! Wie viel ist die Frage...

Edit: Und im Winter, wenn du viel heizen musst, bekommst du vielleicht 10-15% der Strommenge der Sommermonate. Heizen mit Photovoltaik Strom kann man praktisch vergessen im Winter. Übergangszeiten sehen besser aus. Was natürlich am Besten passt ist Kühlen im Sommer.
 
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An sich passt deine Gleichung. Ich glaube aber, du bist deutlich zu optimistisch was die Sonnenstunden betrifft. Dies sind ja die Sonnenstunden am Tag. Da du die Module aber entsprechend im Sonnenverlauf aufgestellt hast, werden ja nicht alle Module über den ganzen Tag bestrahlt. Somit hast du halt weniger Ausbeute. Wobei ich es ebenfalls so aufstellen würde, damit man über den Tag verteilt jeweils eigenen Strom produziert.

Weiterhin kannst du bspw. auch im Winter ja Sonnenstunden haben - deine Module sind dann aber ggf. mit Schnee bedeckt - macht 0% Leistung.

Insgesamt rechnen sich Balkonkraftwerke grob nach 5 Jahren - Installation günstig ist und du keine Batterie kaufst. Nimm das als grobe Richtung und dann passt es immer noch.
 
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Im letzten Jahr lag die Sonnenscheindauer im Deutschland übrigens zwischen 1471h (Kahler Asten) und 2059h (München Flughafen) bei einem Mittelwert über alle Stationen von 1754h. Das Jahr 2022 sah besser aus, aber 2500h Sonne hat noch kein Ort in Deutschland in einem Jahr erreicht.
 
maaks schrieb:
Ich schätze mit einer 2kW Anlage bekomsmt du, je nach Standort, ca. 2000-2100kWh/Jahr raus. Aber nur, wenn der Wechselrichter auch die Spitzen nach oben mitnehmen kann. Wenn der auf 800W gedrosselt ist (was er ja sein muss) wird da deutlich weniger bei raus kommen! Wie viel ist die Frage...

Edit: Und im Winter, wenn du viel heizen musst, bekommst du vielleicht 10-15% der Strommenge der Sommermonate. Heizen mit Photovoltaik Strom kann man praktisch vergessen im Winter. Übergangszeiten sehen besser aus. Was natürlich am Besten passt ist Kühlen im Sommer.
Ja mit heizen im Winter ist nicht viel, aber ich hoffe ja den Zähler im Sommer ordentlich zurückzudrehen, weil dann ja im Winter der Verbrauch gegenrechnet wird.
Ergänzung ()

maaks schrieb:
Im letzten Jahr lag die Sonnenscheindauer im Deutschland übrigens zwischen 1471h (Kahler Asten) und 2059h (München Flughafen) bei einem Mittelwert über alle Stationen von 1754h. Das Jahr 2022 sah besser aus, aber 2500h Sonne hat noch kein Ort in Deutschland in einem Jahr erreicht.
Ich habe einfach Sonnenscheinstunden und meinen Ort gegoogelt und da kam die Zahl raus.
Was ich mich da frage, sind das die hellen Stunden oder die wo wirklich volle Sonne scheint? Weil die pv macht ja auch bei difusem Licht noch etwas Strom, wenn auch sicherlich deutlich weniger.
 
Die Sonnenstunden bei den Wetterstation beziehen sich auf das Überschreiten einer gewissen Grenze bei der Globalstrahlung. Im Sommer wird die auch schnell überschritten, wenn es nicht richtig sonnig (scharfe Schatten) ist. Beim deutschen Wetterdienst sind das meines Wissens nach 120W/m². Alles oberhalb zählt als Sonnenschein. In anderen Ländern liegt der Grenzwert teilweise auf einem anderen Wert.

(Früher hat man Sonnenschein mit einer Kugel die die Strahlung gebündelt hat und einem Papierstreifen gemessen. Die Sonne hat das Papier bei entsprechender Strahlung verbrannt/angekokelt)


Was ich noch sagen kann: Bei difusem Licht (so wie aktuell gerade in Freiburg) kommt auch was zusammen. Aktuell sind es hier tatsächlich knapp 200W/m² Gobalstrahlung (eigene Wetterstation am Gebäude) und die 108kW PV Anlage bringt rund 20kW.
Wenn du den Globalstrahlungsverlauf für deinen Standort kennst, kannst du ganz gut abschätzen was eine Anlage bringen würde. Zu beachten ist hier natürlich noch die Ausrichtung. Die gemessene Globalstrahlung bezieht sich meines Wissens nach auf eine waggerechte Fläche.
 
@DaishoCB

Verliere dich nicht in den Details. Balkonkraftwerke sind m.E. nach wirklich sinnvoll, wenn du diese so aufstellen kannst, dass Sonne draufkommt. Da die BKWs preislich günstig sind und diese nicht extrem viel Strom produzieren - sprich, den meisten Strom kannst du direkt selbst verbrauchen und musst ihn nicht einspeisen, lohnt sich die Anschaffung meist.
 
DaishoCB schrieb:
ich hoffe ja den Zähler im Sommer ordentlich zurückzudrehen
Bis bei dir ein moderner Zähler eingebaut wird. Dann ist das passé
Dreht dein aktueller Zähler denn rückwärts? Alte Zähler können wohl eine Rücklaufsperre haben.

Nichts desto trotz lohnt sich ein BKW sehr häufig.
 
_killy_ schrieb:
Verliere dich nicht in den Details. Balkonkraftwerke sind m.E. nach wirklich sinnvoll, wenn du diese so aufstellen kannst, dass Sonne draufkommt.

Dem stimme ich zu. Die 2,5 Jahre sind wahrscheinlich zu hoch gegriffen, aber wenn du nach 4 oder 5 Jahren die Investition raus hast ist das auch eine gute Sache. Was ich zuvor schrieb geht schon in die Details...
 
Habe gerade in dem allgemeinen Thread gelesen, man hat maximal 4 Monate, dann tauscht der Netzbetreiber den Zähler. Damit rechnet sich das noch weniger. Wenn man dann noch die Opportinitätskostenrechnung auf macht und mit nem sp500 und 7,5% im Schnitt pro Jahr vergleicht, dann sehe ich nicht, dass hier innerhalb von 10 Jahren das bkw gewinnt und irgendwann ist es auch kaputt.

Also rein marktwirtschaftlich gesehen scheint PV nicht lohnenswert und besonders die großen Anlagen mit Speicher. Also doch wie gedacht, lohnt sich nur wenn der Netzbetreiber 2 Jahre nicht hinsieht. Schade.
 
DaishoCB schrieb:
man hat maximal 4 Monate, dann tauscht der Netzbetreiber den Zähler.
ich denke, dass das falsch interpretiert ist. Der Netzbetreiber ist verpflichtet den Zählertausch innerhalb der 4 Monate zu erledigen. Tut er das nicht kannst Du 8hn auffordern dem endlich nach zu kommen. Ob a) er das bei derzu erwartenden Flut an Zählertauschs überhauptumgesetzt ist fraglich, und ob b) Du das überhaupt erzwingen wollen würdest, würd ich ja auch bezweifeln.

Insofern wäre ich da sehr entspannt. Und so 15 bis 20 Stunden Grundlast weg am Tag ist auch sehr hilfreich. Wenn man so garnicht einspeisen will, nutzt halt nur ein System mit Speicher und nem Shelly der mist, ob Strom benötigt wird, und erst dann entlädt.
Ergänzung ()

DaishoCB schrieb:
marktwirtschaftlich gesehen scheint PV nicht lohnenswert
ganz sicher lohnt sich PV generell, BKW ohne alten Zähler ist da halt gehandicapt da keine Einspeisevergütung...
 
Zuletzt bearbeitet:
Blende Up schrieb:
ganz sicher lohnt sich PV generell, BKW ohne alten Zähler ist da halt gehandicapt da keine Einspeisevergütung...
Also ich sehe nicht wie. Ich habe Dir mal ein Beispiel angehängt, wo mir der Anbieter versucht das schön zu rechnen. Dafür braucht er schon stark steigende Strompreise. Und die Anlage amortisiert sich nach 14 Jahren.
Nun stelle man sich vor, man legt das Geld 14 Jahre zum sp500 Schnitt 7,5% gewinnbringend an und lässt im Anschluß noch weiter laufen.... Das lohnt sich finanziell nicht im Vergleich.
 

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Also früher(TM) hat man eigentlich (bei uns in Süddeutschland) immer 1 000 kWh/(kWpeak und Jahr) angesetzt. Die Rechnung "2500h x 0,8Kwh x 0,8 Leistung" wäre also mit 1 600 kWh/(kWpeak und Jahr) doch zu hoch.

@Blende Up Duden sagt "... an Zählertauschen/-täuschen."
 
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Ein BKW lohnt sich wenn du dein Eigenverbrauch gut steuern kannst. Sprich du bist im HomeOffice und kannst bei Sonnenschein den Geschirrspüler anstellen, die Waschmaschine, Trockner. (Oder programmierbare Geräte) je besser der Eigenverbrauch ist, umso eher rentiert sich die Anlage. Du müsstest ja alternativ den Strom für 0.30 EUR einkaufen
 
Und es gibt halt auch nicht nur den monetären Aspekt. Aber jeder mag so rechnen wie er will. Für mich rechnet sich das, spätestens im Zusammenspiel mit der WP. Und es mag natürlich auch jeder selber entscheiden, ob für ihn der Wechsel auf regenerative Energien Sinn macht, oder ob er weiter iwelche Dinge anzünden möchte... ich hab mich dagegen entschieden...

Was ist das für eine Rechnung? Über wieviel kWp verfügt die Snlage? welche Ausrichtung? Wieviel Ertrag im Jahr? Mit oder ohne Speicher? Und wenn ja, wieviel? Schlechte Angebote kann ich auch jederzeit zeigen...
 
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Ich verstehe schon wo da der ROI ist, aber mein Punkt ist, der ROI einer PV ist so unglaublich viel schlechter als z.B. Die Investition in einen ETF...
Ich verstehe nicht warum man es als Investment-Option in Betracht ziehen würde.
 
Blende Up schrieb:
Und es gibt halt auch nicht nur den monetären Aspekt. Aber jeder mag so rechnen wie er will. Für mich rechnet sich das, spätestens im Zusammenspiel mit der WP. Und es mag natürlich auch jeder selber entscheiden, ob für ihn der Wechsel auf regenerative Energien Sinn macht, oder ob er weiter iwelche Dinge anzünden möchte... ich hab mich dagegen entschieden...

Was ist das für eine Rechnung? Über wieviel kWp verfügt die Snlage? welche Ausrichtung? Wieviel Ertrag im Jahr? Mit oder ohne Speicher? Und wenn ja, wieviel? Schlechte Angebote kann ich auch jederzeit zeigen...
Ich habe mir mehrere Angebote geben lassen. In 12kw peak und 17 kw peak ( mit oder ohne carport). Wir haben 45 Grad Dachneigung Südseite. Einmal mit 9kw Speicher und ohne...
Die rechnen alle auf 14 Jahre und mit stark steigendem Strompreis. Angebote gehen von 17k bis 36k.
Und klar man kann den Umweltfaktor mit betrachten. Wir haben schon Erdwärme und der Strommix in Deutschland ist nicht so schlecht. Von daher ist mein Hauptfokus halt ROI weil ich es als Investment-Option sehe.
 
ohne WP/ E-Auto etc wäre die eh zu groß. Würde ich trennen in eine kleine für Eigenbedarf, und eine für Volleinspeisung...
 
Wir sind kurz vorm Idealfall, Haus mit super Ausrichtung und Carport, Erdwärmepumpe, beide im Homeoffice. Es fehlt eigentlich nur noch das Elektroauto.
Und dennoch sehe ich es nicht, dass wir eine Anlage kaufen.
Es scheint aktuell wirklich nur mit der "Ideologiebrille" zu funktionieren. Wir haben in Deutschland schon super teuren Strom im Vergleich zum Rest von Europa und es ist immer noch nicht attraktiv genug.
Ja wenn man es als 0 Risiko Investition betrachtet und man vor Inflation 7,8% auf 20 Jahre von Staat versprochen bekommt, dann klar. Aber da sieht man glaube ich, am wenn das gerichtet ist. Als Investmentfond klar, gut fürs Portfolio und vielen Dank für die Rendite Herr Staat. Als Jemand, der das Geld nicht eben so locker hat halt nicht, schade.

PS wie funktioniert das bitte in anderen Ländern? Fa dürfte es ja gar nicht lohnen.
 
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