passive Netzfilter in Mehrfachleisten, positive auswirkung PSU o. Monitor ?

DeVIce

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Ich überlege, in das Thema Netzfilterung einzusteigen. Um die Kosten anfangs niedrig zu halten, möchte ich zunächst etwas Passives ausprobieren. Hat jemand von euch bereits praktische Erfahrung damit?

Es gibt von Herstellern wie REV oder Brennstuhl Steckdosenleisten mit passiven Filtern. Diese Filter gibt es auch einzeln zum Dazwischenklemmen. Meine Frage ist nun: Bringen diese Filter überhaupt etwas? Ist ein wahrnehmbarer Unterschied feststellbar, auch wenn er noch so klein ist?

Soweit ich verstanden habe, sollen diese Filter hochfrequente Störungen abdämpfen. Einige Hersteller werben sogar damit, dass sie besonders gut für Computer und deren Netzteile geeignet seien.

Ich wohne in einer Altbauwohnung mit einem alten Sicherungskasten und einer chaotischen Verkabelung. Hier pfeift und sirrt gefühlt alles, und ich bin extrem empfindlich gegenüber hohen Frequenzen. Leider kann ich in diesem Bereich sehr gut hören.

Vielleicht übertreibe ich etwas, aber der Monitor macht definitiv Geräusche, genauso wie das Corsair-Netzteil, das ich gerade habe. Auch die Philips Play Bars und der Fernseher machen Geräusche. Ich sollte lieber aufhören aufzuzählen. ^^

Meine Frage ist also: Würde mir diese Investition etwas bringen? Hat jemand mit ähnlichen Problemen schon einmal positive Erfahrungen mit solchen Netzfiltern gemacht?
 
kurz: nein!

"hochfrequent" ist relativ, 50Hz Netzfrequenz ist wenig, 10kHz PWM Pfeifen (z.B. von gedimmten LED) mag für das menschliche Gehör schon recht hoch sein, ist aber "elektrotechnisch gesehen" noch nahe an Gleichstrom ;)

allgemein bin ich der Meinung, dass kein Gerät innerhalb der EU mit einem CE Kennzeichen verkauft werden darf/dürfte, wenn es mit der üblichen Stromversorgung hier in D-Land nicht klar kommt und eine "Voodoo Netzleiste" benötigt, um richtig zu funktionieren.
 
DeVIce schrieb:
Würde mir diese Investition etwas bringen?
Solange Du in eine vernünftige Lösung investierst, kann sich das durchaus in Deiner Stromrechnung bemerkbar machen. Die Frage ist nur, ob sich eine fünfstellige Investition bei einem Privathaushalt lohnt?

Die Baumarktartikel sind nichts weiter als Schlangenöl. Sie haben zwar auch eine gewisse Funktion, sind aber meilenweit entfernt davon, die Netzqualität wirklich zu verbessern. Sinnvoller wäre es sicherlich, die Hauselektrik mal auf einen aktuellen Stand zu bringen. Ausgleichsströme sind eher ein Problem für viele Geräte, als ein hoher Anteil harmonischer Oberschwingungen.
 
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Twostone schrieb:
Solange Du in eine vernünftige Lösung investierst, kann sich das durchaus in Deiner Stromrechnung bemerkbar machen.
kannst du das bitte mal erklären?!?
 
kann es denn sein das die alten sicherungsautomaten ne rolle spielen, oder das die kontanktfläche evtl nicht 100% optimal ist, sorry für die blöden fragen, aber ich bin kein Elektriker.
 
Mickey Mouse schrieb:
kannst du das bitte mal erklären?!?
"VernünftigeTM" Netzfilter sind gesteuert. Sie sind nicht nur stumpf auf einen fiktiven Blindwiderstand hin gerechnet, der in den wenigsten Fällen tatsächlich vorhanden ist, sondern reagieren entsprechend den realen Lasten.

Man kann sich natürlich auch in diesem Falle immer noch für aktive, gesteuerte Filter entscheiden, jedoch verunreinigen diese auf Grund ihrer Funktionsweise auch wieder weiter das Netz (abgesehen vom Platzbedarf, de je nach benötigter Leistung und Spannungsebene auch nicht zu vernachlässigen ist). Passive, gesteuerte Filter sind, trotz geringerer Flankensteilheit, imho sinnvoller.

Zuerst aber ist es sinnvoller, zu ermitteln, wie es um die Netzqualität am Standort überhaupt bestellt ist. Diese Daten würden sowieso benötigt, um die Filter zu berechnen. Zudem würde es sich empfehlen, dies nicht nur wegen einem Rechner und Monitor zu installieren, solche komplexen Baugruppen sind effektiv (und ökonomisch sinnvoll) erst bei größeren Leistungen.

Wenn es sich nur um Rechner und Monitor handelt, ist man oftmals mit einer Online-USV günstiger bedient und zum Teufel mit den Netzrückwirkungen.
 
kannst mir ein model empfehlen ?
 
630kVA für Dich ausreichend?

Meine erste Empfehlung ist immer, erst einmal die Installation überprüfen. Dann messen. An Hand der Meßdaten und den angeschlossenen Verbrauchern von einer fachkundigen Person die geeigneten Maßnahmen berechnen lassen. Ich habe keine Ahnung, was bei Dir herumsteht, noch wie es angeschlossen ist. Kann auch gut sein, daß Dein "Pfeifen und Sirren" auf Ausgleichsströme zwischen den Verbrauchern zurückzuführen ist.
 
Twostone schrieb:
"VernünftigeTM" Netzfilter sind gesteuert. Sie sind nicht nur stumpf auf einen fiktiven Blindwiderstand hin gerechnet, der in den wenigsten Fällen tatsächlich vorhanden ist, sondern reagieren entsprechend den realen Lasten.
ich dachte, du könntest erklären, wie sich so etwas (nennenswert) auf die Stromrechnung auswirken soll, kannst du aber offensichtlich nicht :(
 
Falsch, ich habe kein Interesse daran. Wer sich dafür interessiert, sollte sich in Netzqualität einlesen. Vielleicht merkst Du dann, daß das ein umfangreiches Thema ist, das hier den Rahmen absolut sprengt.
 
Das Stromrechnungsthema ist doch soweit ich weiss fuer Privathaushalte irrelevant.
Oder gibt es tatsaechlich Tarife wo man auch die Blindleistung bezahlt?
 
Twostone schrieb:
in Deiner Stromrechnung bemerkbar machen
Das hätte ich gern erklärt, wie durch Filterung die Strommenge reduziert wird. Besonders, da diese Filter die Frequenzen nicht blocken, sondern gegen Erde abführen. Die Leistung wird also so oder so bezogen. Und nein, eine schlimme 230V Verkabelung führt nicht zu vermehrten Fehlern oder einen erhöhten Stromverbrauch.

Dich stören Nebengeräusche durch Frequenzfilter? Gut. Jetzt möchtest du das lösen, in dem du alle Schallquellen deiner Geräte auf eine Quelle reduzierst. Die Störungen sind in Summe alle gleich, was meinst du, wird es dann eher lauter oder leiser, wenn alle Störungen kommuliert nur noch über eine zentralen Filter geführt werden?
 
Das Stromrechnungsthema ist doch soweit ich weiss fuer Privathaushalte irrelevant

Wenn die Blindleistung immens hoch wird kann das auch eine Relvennz haben. Wenn der cos phi entsprechend ist, könnte der VNB einen Scheinleistungszähler einbauen statt einem Wirkleistungszähler.


den angeschlossenen Verbrauchern von einer fachkundigen Person die geeigneten Maßnahmen berechnen l

So wie du mit deinen ominösen "über 24V" gehört das zu Fachkräften?

kann es denn sein das die alten sicherungsautomaten ne rolle spielen

Eher weniger, je nach Alter sollte man die aber ersetzen (lassen).



allgemein bin ich der Meinung, dass kein Gerät innerhalb der EU mit einem CE Kennzeichen verkauft werden darf

Wir hatten oft Geräte die haben bei 230V/50Hz sehr stark "gefiept" und gepiffen, abei 110V/60Hz kaum. Hatte auch CE usw. Wobei CE ja da auch eher weniger eine Rolle spielt. Wichtiger wäre ein ENEC Zertfikat oder eines der VDE (oder anderen Orgas)
 
@Samurai76 Netzfilter koennen die Blindleistung reduzieren.
In Industriestromtarifen kann es sein das diese zusaetzlich zum regulaeren Verbrauch bezahlt werden muss, weil die Blindleistung, obwohl keine Arbeit im eigendlichen Sinne davon verrichtet werden kann, dennoch das Stromnetz belastet. Industrieanlagen haben oft eine hohe Blindleistung.

Wenn du also Blindleistung bezahlst kann sich mit dem richtigen Filter die Stromrechnung reduzieren.
Aber soweit ich weiss gibt es im Privatumfeld keine Stromtarife wo man die Blindleistung bezahlen muss.

brettler schrieb:
Wenn die Blindleistung immens hoch wird kann das auch eine Relvennz haben.
Hast du da praktische Erfahrungen ab wann ein Netzbetreiber/Stromversorger aktiv werden koennte?
Wuerd mich mal interessieren. Es gibt ja sicherlich den ein oder anderen Hobbyhandwerker mit Drehbaenken und aehnlichem zuhause.
 
Ranayna schrieb:
Netzbetreiber/Stromversorger aktiv werden koennte?
Dazu direkt habe ich nichts gefunden, aber bei Wirkleistung*0,5=Blindleistung muss bezahlt werden. Da kommt kein Privathaushalt dran, da der Durchschnitt im deutschen Stromnetz ca. 6% entspricht.

Hier (aus der Voransicht, Seite selbst kann ich grad nicht aufrufen) heisst es, dass im Schnitt 5% Blindleistung inklusive sind und erst darüber hinaus die Blindleistung relevant wird.
 
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Samurai76 schrieb:
da diese Filter die Frequenzen nicht blocken, sondern gegen Erde abführen.
Ich glaube Du verwechselt da etwas mit einem Überspannungsschutz.
 
Twostone schrieb:
Du verwechselt da etwas mit einem Überspannungsschutz.
Nein, auch wenn dieser auch gegen Erde abführt. Aber klassische Y-Kondensatoren werden zwischen Phase/Neutral und Erde geschaltet. Wie möchtest du denn unerwünschte Frequenzen aus der 230V Leitung filtern, Bandpass für 10A? Habe ich bislang in noch keinen Netzteil gesehen. Auch sind diese Störungen für die allermeisten neuen Geräte kein Problem, da sowieso als erstes ein Gleichrichter am Netz liegt, der aus allen Frequenzen eine ungeglättete Gleichspannung erzeugt.

Aber evtl verstehe ich die Frage des TE auch gar nicht, denn mir fällt pauschal nicht ein, was aus dem deutschen Stromnetz anliegen soll, wofür man einen Netzfilter benötigt. Ich vermute, hier ist viel vom Audiogoldkabel enthalten. Habe nirgendwo extra Filter und wenn Geräte das rauschen oder knistern anfangen, ist selten die Netzspannung Schuld, sondern irgendein Bauteil, welches bei Resonanz einfach mitschwingt. Bei dem Signal/Rauschabstand bei 230V entstehen keine Störungen.
 
Samurai76 schrieb:
Bandpass für 10A?
Warum denn Bandpass?

und so abwegig ist das Ganze nicht, es gibt durchaus passive Filter in Leistungsklassen bis zu 3MVA (vielleicht auch höher, aber nicht in meinem Umfeld), die lediglich zwischen den Phasen geschaltet sind. Je nach weiterer Verschaltung auch mal gegen Neutralleiter, hängt aber vom Netz und der Last ab.

Tendenziell bin ich kein Freund von Dingen, die auf den Schutzleiter aufgeschaltet werden oder über den Schutzleiter ableiten, auch wenn diese Geräte eine CE-Zertifizierung erhalten haben. Aber das ist eher eine Glaubensfrage. In meiner Religion muß der PE stets unbelastet bleiben, dafür gibt's ja schließlich auch PA. In Privathaushalten erschöpft sich dieser zumeist jedoch nur zwischen Rohrleitungen (teilweise auch nur halbherzig) und ggf. noch Dachantenne.
 
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