Preisunterschiede Mainboards

[raphe]

Ich bin auf der Suche nach einem Mainboard - für den gleichen Sockel - auf Mainboards zwischen 50€ und 250€ gestoßen. Das hier soll keine Kaufberatung werden, sondern mich interessieren die Faktoren für diese großen Preisunterschiede.

• 1x PCIe-16x4
• 4x USB-Anschlüsse
• 4x S-ATA- Anschlüsse
• 4x DDR4
• 1x M.2 Anschluss
• LAN-Anschluss
• onboard Sound

haben sie alle - wieso sollte ich dann 250€ für ein Mainboard ausgeben, wenn das 50€ Mainboard das auch kann?

Mir ist aufgefallen, dass mehrere PCI-E Anschlüsse und RBG-Beleuchtung den Preis beeinflussen - aber SLI / Crossfire nutzen nicht viele und diese Mainboards sind dennoch die mit meist verkaufen. Produktbezeichnungen mit "Gaming" im Namen scheinen auch Auswirkungen auf den Preis zu haben.

 

[Deathangel008]

unterschiedliche chipsätze, unterschiedliche ausstattung/features, unterschiedlich starke VRMs, unterschiedlich umfangreiche BIOS-optionen und bei manchen sicher auch der markenname.

manche sachen kann ein 50€-MB und auch eins für 150€ eben nicht. die frage ist halt immer was man braucht.

CF-support hat jedes MB mit mindestens zwei mechanischen x16-slots, elektrische anbindung spielt dafür keine rolle. SLI-support hat man in der regel bei X/Z-MBs ab ~150€.

 

[raphe]

manche sachen kann ein 50€-MB und auch eins für 150€ eben nicht.

kannst du mir dazu ein (paar) Beispiel(e) geben?

Machen "Gaming"-Chipsätze auch etwas an den FPS aus?

Übertaktbarkeit ist auch noch ein Preisfaktor.

 

[benneq]

Das kommt immer ganz drauf an, was du so brauchst.
Z.B. 10Gbit Ethernet gibt's aktuell nur, wenn man sehr tief in die Tasche greift
Oder 4x PCIe 16x Slots
Oder 3x (oder 4x) M.2 Slots

 

[Rage]

Die Mainboards selber haben bei Stock-Betrieb so gut wie keinen Einfluss auf die Leistung des Systems. Beim Übertakten kann ein Mainboard mit einer besseren Spannungsversorgung teilweise noch geringfügig mehr Leistung rausholen, die PCB-Qualität spielt bei sehr hohen RAM-Frequenzen eine Rolle etc.

Um sich jenseits von 4000MHz RAM-Takt zu bewegen braucht man ein sehr gutes Mainboard und oft sind die entsprechenden Mainboards dann auch nur mit 2 statt 4 Speicherbänken ausgestattet, um das Maximum aus dem Speicher rausholen zu können.

 

[eri]

Es gibt keine Gaming-Chipsätze.

Vergleich aktueller Intel Chipsätze:
https://de.wikipedia.org/wiki/Intel-Chipsätze#LGA_1151

Vergleich aktueller AMD Chipsätze:
https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_AMD_chipsets#AM4_Chipsets

 

[Jesterfox]

Machen "Gaming"-Chipsätze auch etwas an den FPS aus?

Nein, das einzige was die Chipsätze beeinflussen ist die SLI/CF Fähigkeit und die Übertaktbarkeit der CPU (wobei das eigentlich eine künstliche Beschränkung ist da beides eigentlich von der CPU aus geht)

Der größte Unterschied zwischen den Mainboards liegt neben der Anzahl an Anschlüssen (teilweise durch Zusatzchips noch über das was der Chipsatz kann hinaus erhöht ) in der Stromversorgung der CPU, was aber nur fürs Übertakten wichtig ist.

Wenn man nur ein paar wenige Anschlüsse braucht und die CPU nicht übertaktet reicht auch n billiges Board aus (bei den ganz billigen sollte man aber drauf achten wie weit der RAM aufrüstbar ist, manche haben nur 2 Slots)

 

[ando99]

Es gibt offensichtliche Unterschide, wie größer und mehr Kühlkörper aber auch weniger offensichtliche wie beispielsweise der verbaute Audiocodec

 

[Deathangel008]

@raphe:
es gibt keine "gaming-chipsätze". das system läuft mit nem 500€-MB nicht schneller als mit nem 50€-MB, vorausgesetzt natürlich dass letzteres nicht so schlecht ist dass es die CPU unter last nicht stabil packt, siehe z.b. die VRM-problematik diverser günstiger AM3(+)-MBs.

OC ist primär durch den chipsatz bedingt, aber auch durch die VRMs und das BIOS (umfang der optionen). geht bei Intel mit Z und X, bei AMD mit B und X. fällt bei 50€-MBs flach. bei diversen günstigen MBs die grundsätzlich OC unterstützen sind die VRMs und/oder deren kühlung nicht wirklich für OC geeignet und/oder es fehlen optionen im BIOS die es bei teureren bettern gibt.

diverse andere features wie USB3.1 sucht man bei den ganz billige brettern auch oft vergebens.

 

[raphe]

Es gibt keine Gaming-Chipsätze.

Damit meinte ich "Gaming"-Mainboard, durch Übertaktbarkeit mit entsprechenden Chipsätzen die Enthusiasten-Klientel ansprechen wollen.

 

[eri]

Enthusiasten != Gaming

 

[ando99]

Häufig sind solche Schlagwörter wie "Gaming" nur Marketing Tricks, allerdings heißt das oft auch, dass das das Klientel sein soll, das diese Mainboard kaufen soll

 

[Deathangel008]

@raphe: "Gaming" ist ein nutzloser namenszusatz. mehr nicht. findet sich auch längst nicht nur bei OC-brettern.

 

[raphe]

Enthusiasten != Gaming

Ok mir geht es hier auch nicht um Gaming oder Enthusiasten sondern um die Frage welchen Benefit ich habe, wenn ich mehr in ein Mainboard investiere oder welche Features an neuen Mainboards sind sinvoll für den Aufpreis bezahlt?!

@eri Wieso hast du dir das ASUS PRIME X470-PRO für 150€ und nicht das Asus Prime B450M-A für die Hälfte geholt?

 

[ando99]

Ich glaube die Antwort geht schneller wenn du uns nochmals zusammenfasst worauf du bei einem Mainboard wert legst, (inkl Übertaktung)

 

[Deathangel008]

@raphe:
das kommt ganz darauf an was du brauchst/willst. die zu betreibende CPU spielt auch ne wichtige rolle. für nen Pentium G5400 tut es auch das billigste MB, für nen 9900K sind selbst die günstigen Z390-bretter nur bedingt geeignet.

 

[NikoNet]

Am besten vergleichst du zwei Boards eines Herstellers nach ihren Spezifikationen und Ausstattung.
Dann entscheidest, was davon für dich wichtig ist.
Dann wählst du dein Board aus.

 

[raphe]

Ich glaube die Antwort geht schneller wenn du uns nochmals zusammenfasst worauf du bei einem Mainboard wert legst, (inkl Übertaktung)

Wie gesagt das soll keine Kaufberatung sein - du würdes mir helfen, wenn du mir sagst wieso du dir das MSI B450 Mortar gekauft hast. Weil es zu dem Zeitpunkt einfach viele andere gekauft haben oder weil du bestimmte Features benötigt hast?

Am besten vergleichst du zwei Boards eines Herstellers nach ihren Spezifikationen und Ausstattung.
Dann entscheidest, was davon für dich wichtig ist.
Dann wählst du dein Board aus.

Für mich sind die Features aus dem ersten Post wichtig. Vielleicht ein zweiter M.2 Slot aber wie oben bereits gesagt Mainboards mit 3x 16x PCIe verkaufen sich wie warme Semmeln und bei den meisten bleiben die unteren beiden Slots leer.

 

[H3llF15H]

Meistens sind es die die nicht (auf Anhieb) offensichtlichen Dinge die die Bretter teuer machen. Ein Beispiel , welches auch @Deathangel008 bereits nannte, sind VRMs (Spannungsversorgung). Oder aber auch Features die für dich nicht interessant sind wie 10GBit LAN

 

[KnolleJupp]

Es ist doch ganz einfach, der Hersteller will natürlich Produkte für jeden Geldbeutel anbieten, also gibt es mehrere Modelle von billig bis teuer.

Achte darauf das das Mainboard den richtigen CPU-Sockel hat, den gewünschten Formfaktor, die gewünschte Anzahl RAM-Steckplätze,
den von dir gewünschten Chipsatz und die Anschlüsse und Fähigkeiten, die du brauchst oder haben willst.

Teurere Mainboards haben oft eine bessere Spannungsversorgung für die CPU und bessere Kühlkörper (besser beim Übertakten), ein umfangreicheres BIOS mit mehr Einstellmöglichkeiten (besser zum Übertakten),
heutzutage mehr LEDs bzw. Anschlüsse für Beleuchtung, mehr Zubehör, mehr Lüfter-Anschlüsse, einen besseren Soundchip mit besseren D/A-Wandlern usw., vielleicht 10GBit LAN, vielleicht WLAN,
oft generell von allem mehr und das vorhandene in hochwertiger.

Wenn du das alles nicht brauchst, musst du es auch nicht mitkaufen.

Suchst du ein Mainboard für einen Office-Rechner mit einem kleinen i3 und iGPU, reicht in der Regel ein günstiges Mainboard das eben die Mindestanforderung erfüllt.
Suchst du ein Mainboard mit dem du einen 9900K aufs Maximum übertakten willst, solltest du zu einem teureren weil hochwertigeren und auf die Anforderung ausgelegten Mainboard greifen.