Ich glaube ja gar nicht, dass es in erster Linie um das Verhindern von Raubkopien geht. Ubi muss bewusst sein, dass früher oder später ein "noInternet" Crack und offline spielbare isos rauskommen werden, die nicht komplizierter anzuwenden sein werden, als jeder andere Crack zuvor auch und damit das Verhältnis legale/illegale Kopien wieder auf komplett normales Niveau hebt.
Was allerdings bleibt, und m.E. sehr bedenklich, ja nahezu gefährlich ist, ist das offensichtliche Bestreben, das gesetzlich verankerte Recht, Software, welche auf psysikalischen Trägern vertrieben wird, weiterverkaufen zu können zu umgehen.
Natürlich obendrein ohne Anpassung des Verkaufpreises. Schaut man sich die Preise für second hand Games an, entspricht dieser "Kopierschutz" einer effektiven Preiserhöhung von 10-20 EUR, also 25-30%!!! Das ist ein Skandal!
Zudem, wie gesagt - zumindest hierzulande - geltendes Recht verletzt wird.
Mit dieser willentlich in Kauf geneommenen Rechtsbeugung nimmt sich die Argumentation des Schutzes der eigenen Rechte geradezu ironisch und heuchlerisch aus und hievt Ubi juristisch auf eine Stufe mit Benutzern eines hypothetischen "No-Internet Cracks":
Beide verletzen geltendes Verwertungsrecht im vergleichbaren Maße.
In diesem Sinne bleibt abzuwarten, ob sich nicht ein findiger Kläger mit einer guten Rechtschutzversicherung (wegen dem geringen Streitwert) findet.
Macht dieses Prinzip jedoch Schule, werden auch auf Medien vertriebene Produkte in Bälde wie online vertriebene Software als "Einmalprodukt" gewertet weren müssen.
Der nächste, konsekutive Schritt kann dann nur sein, dass man auch für Einzelspieler- / Offlinetitel pro Sesion zur Kasse gebeten wird - "1x Spielstand laden? 5;- bitte!" Wartet ab, das kommt schon noch.
Zum Thema "Hackerangriff" als Server-Down Ursache: völlig Schnuppe, was oder wer daran Schuld war/ist, es zeigt eindeutig die Unzulänglichkeit des Systems und, dass es jederzeit wieder passieren kann und den rechtmässigen Nutzer an der Wahrnehmung seiner (noch) vorhandenen Rechte hindert.
Mein Rat daher: Hersteller aushungern! Nicht kaufen! Auch nicht auf Konsole - das wäre kontraproduktiv:
Nur durch rückläufige Verkaufszahlen und gleichzzeitig konstante oder steigende Rate von Raubkopien werden sie kapieren, dass ihr System nicht funktioniert und man Online-Lizenzen nicht essen kann...
Ich bin Mitte 40, verdiene ganz gut Geld (und wäre damit sogar FDP direkt zielgruppengefährdet, wenn, ja, wenn nicht...) und habe bisher auch einiges für Spiele hingelegt. Aber, wenn meine Kaufkraft aber nicht gewünscht ist, bitteschön - ich kann mich durchaus auch anders beschäftigen.
Bei mir im Regal werden der Enzio, der Fisher Sam, der Prinz und wie sie alle heissen, wohl ohne Erben sterben - ich habe bis auf weiteres mein letztes Geld für ein Ubi Produkt ausgegeben.
(EDit: Huups, ich meine natürlich Altair, nicht Enzio, AC2 hab ich ja eben nicht...)
So toll kann ein Produkt doch gar nicht sein, dass ich mich zum Sklaven und Werkzeug der Industrie mache - das gilt gleichermaßen für Steam, iTunes und den ganzen OnlineKrempel mit beschnittenen Rechten und schlechterer Qualität bei gleichem Preis. I'm a material boy in a material world... ich will meine Datenträger und damit tun, wofür ich Abgaben zahlen muss.
Ich befürchte allerdings, dass solche Gängeleien geschluckt werden, wenn der Titel nur HyperHyper genug ist.
Der allgemeine Leidensdruck ist leider immer noch nicht gross genug, um dem Druck der Konsumgesellschaft zu trotzen.
Trotzdem, eines nicht vergessen:
"Wer zahlt, schafft an!"
in diesem Sinne...