News Recht auf Vergessenwerden: Google soll in Zukunft häufiger löschen

Also ich weis nicht wirklich, was ich davon halten soll. Können wir uns jetzt von den alternativen Medien verabschieden? Ich meine, wer sagt uns denn das nicht Seiten und Links gelöscht werden, die die Wahrheit schreiben?
 
Zuletzt bearbeitet: (Wort korrigiert)
Die Würde des Menschen ist unantastbar. Somit ergibt sich das Recht eines Jeden auf Wahrung seiner Persönlichkeitsrechte. Zeitungen müssen Gegendarstellungen drucken oder eine Erklärung auf Unterlassung abgeben. Aus diesem Kontext muss Google Löschanträgen stattgeben. Man siehe den Fall Bettina Wulff.
 
Der Feind im eigenen Unternehmen oder wie?! Jetzt wollen einem schon die Mitarbeiter vorschreiben wie man handeln soll :freak:
 
Wieso ist die Zahl der Prüfungen 3 mal höher als die Zahl der Anträge zur Löschung? Sprich wer prüft da warum, wenn es keinen Kläger gibt?

2-1080.1045050609.jpg
 
Zeitungen müssen Gegendarstellungen drucken oder eine Erklärung auf Unterlassung abgeben. Aus diesem Kontext muss Google Löschanträgen stattgeben.

Google ist nicht das Internet
die sachen die mann bei google findet hat doch nicht google ins internet geschrieb sondern andere z.b. zeitungen.

wenn dir einer mit dem auto ins auto fährt dann verklagst du doch auch nicht die straße weil das ohne sie nicht möglich gewesen wäre
 
Gamefaq schrieb:
Wieso ist die Zahl der Prüfungen 3 mal höher als die Zahl der Anträge zur Löschung?
Vielleicht beziehen sich einige Anträge auf mehr als eine URL. Zumindest wäre das meine Vermutung. Eine angabe bezieht sich auf # URL, die zweite jedoch auf # Anträge.
 
Zak McKracken schrieb:
Ich meine, wer sagt uns denn das nicht Seiten und Links gelöscht werden, die die Wahrheit schreiben?


Wer meint die Wahrheit gepachtet zu haben, ist als Alternative Quelle eh uninteressant und gehört in den Müll.

Alternative Medien sind dazu da, alle Sichtweisen zu beleuchten und unbequeme Fragen zu stellen, die den Intellektuellen Prostituierten nicht in den Sinn kommt, weil sie es schlicht nicht dürfen ( Abhängigkeit ) :)
 
@Gamefaq: Weil Du in einem Ersuchen ziemlich sicher mehr als nur eine URL nennen kannst... ;P
 
„der Gedanke des Rechts auf eine zweite Chance“
Sollte in allen Rechtsfragen gelten, ich mein wer wollte nicht schon mal jemanden ums Eck bringen und sich vor Gericht auf eine zweite Chance berufen?

Das umstrittene Vorgehen, dass Betreiber von der Löschung betroffenen Seiten automatisch informiert werden, findet im Expertenrat wenig Anklang.
Wo ist das Problem? Von Google gelöschte Anträge verstoßen doch angeblich gegen Persönlichkeitsrechte, warum also nicht dem Betreiber informieren, damit der das direkt an der Quelle entfernen kann?

Die umstrittene Frage, ob Löschanträge auf weltweit allen Google-Varianten umgesetzt werden sollen, ist allerdings auch unter den Beratern umstritten
Frag mich ja immer noch wie die EU durchsetzen will, dass weltweit gelöscht wird? Dann kommt ein anderes Land an und sagt wir wollen die Anfragen aber haben. Und nu?
Solange die Betreiber in der EU sind gäbe es eine einfache Möglichkeit sie weltweit zu löschen, wenn nicht? Dann wird man sie sowieso nicht mehr los.

Vielleicht mal eine Plattform gründen die ausschließlich die Einträge findet die Google aus dem Index genommen hat. Das wär ein Spaß.
 
Also engagiert sich Herr Wales hier aus reinem Altruismus für einen Megakonzern (ja ich weiss Google hat nicht viele Mitarbeiter und nein ich mag mich nicht mit der Begriffsdefinition auf H. Wales Internetseite auseinandersetzen)?
Bestenfalls enttäuscht mich das, es gäbe genügend andere Dinge die für die Menschheit wichtiger wäre. Wenn ihn rechtliche Regelungen interessieren kann er beispielsweise mit der Reduzierung der Grundrechte gegenüber den Bürgerrechten und deren Anwendung im den vereinigten Staaten anfangen. Seine Meinung sei ihm natürlich freistellt, nur soll er nicht glauben, dass ich ihn dann bei seiner Wikibettelei unterstütze!

Es sollte auch klar sein, dass das Internet per se nicht "gut" ist ebensowenig wie es "schlecht ist" sich um die negativen Auswirkungen und den Schutz der Würde des Menschen zu bemühen kann nicht falsch sein. Ich bin froh, wenn "per se" in Zukunft nicht für "So wie es bei Wikipedia beschrieben wird" steht und Google nicht die einzige Quelle für brauchbare Suchergebnisse sein wird!
 
Zuletzt bearbeitet:
Matze051185 schrieb:
Google ist nicht das Internet
die sachen die mann bei google findet hat doch nicht google ins internet geschrieb sondern andere z.b. zeitungen.
Das dürfte out_CTRL (ebenso wie der Gesetzgeber) auch ohne den Hinweis verstanden haben. Eine Zeitung ist auch nicht die Presse. Ein Recht muss auch erlangbar sein wenn es durchgesetzt werden soll. Hier ist Google Opfer seines eigenen Erfolgs, da in großen Teilen der Welt nur noch deren Suchmaschine gefragt wird, was das Netz zu bieten hat. Der Versuch die Würde des Menschen zu wahren ist grundsätzlich ehrbar auch wenn die Wirkung schwach ist. Wer an dieser Stelle Google verteidigt, verteidigt nicht das Internet oder die Freiheit! Es trifft diese Firma doch auch nicht wirklich, der Einfluss aus deren Strategie sowie Ihren Börsenwert dürfte marginal sein!
 
Laizist schrieb:
[...]Eine Zeitung ist auch nicht die Presse. Ein Recht muss auch erlangbar sein wenn es durchgesetzt werden soll. Hier ist Google Opfer seines eigenen Erfolgs, da in großen Teilen der Welt nur noch deren Suchmaschine gefragt wird, was das Netz zu bieten hat. [...]

Die Inhalte bleiben doch aber bestehen und sind somit immer noch erreichbar. Das hat nichts mit 'Eine Zeitung ist auch nicht die Presse' zu tun, wenn eine Zeitung eine Gegendarstellung drucken sollte, hilft es doch nichts, nur den Hinweis zu entfernen wo ich diese Zeitung finde... grade dann, wenn ich selbst genau weiß wo es diese Zeitung gibt.
 
@Laizist

Ich bezweifle, dass die meisten hier explizit Google verteidigen. Wir haben schlicht unser Problem mit dem angeblichen "Recht auf Vergessen", weil der Missbrauchspotential dieses "Rechtes" schlichtweg viel zu groß ist und in keinem Verhältnis zu dem erlangen Nutzen steht.
Der ursprüngliche Kläger in Spanien darf Google jetzt verbieten, dass man bei Google noch Hinweise darauf findet, dass er mal insolvent war. Na supi. Gleichzeitig ist eine Struktur geschaffen mit dem man unliebsame Information wunderbar verstecken kann. Politiker x hat sich mal vor 10 Jahren von Firma y schmieren lassen?
Der Politiker beschwert sich bei Google und schon findet keiner mehr die Infos dazu. Dazu passt ja auch dass die ganzen Politiker in diesem Löschausschuss jetzt darauf drängen dass Google so viele von den Anträgen wie möglich bewilligen soll.

Und derartige Tendenzen erkennt man ja aktuell andauernd. Wie z.B. in dem gerade vor ein paar Tagen rechtskräftig gewordenen neuen "Anti-Kinderporno"-Gesetz. Das nur eigenartigerweise nicht nur neue KiPo-Regeln enthält sondern nebenbei noch einstreut, dass ab sofort das verbreiten aller Bilder verboten ist, "die geeignet sind das öffentliche Ansehen" zu gefährden.

Legt man den Gesetzestext jetz wörtlich aus, darf die Presse keine Bilder mehr abdrucken, in denen z.B. unser Politiker x zu sehen ist, wie er das Bestechungsgeld von Unternehmen y annimmt. Denn ein Bild das seine Korruptheit beweist ist natürlich geeignet sein öffentliches Ansehen zu gefährden.

Hier werden über jede Ecke die nur geht Einschränkungen für Meinungs-, Rede- und Pressefreiheit in die Gesetzestexte gepresst. Und da muss ich ganz klar sagen. Nein das Recht auf Privatsphäre des einzelnen ist nicht wichtiger als Meinungs-, Rede- und vor allem Pressefreiheit, denn diese 3 Rechte sichern den Rechtsstaat und sind bis aufs Blut zu verteidigen.
 
Die Inhalte bleiben doch aber bestehen und sind somit immer noch erreichbar.

Google ist aber Teil einer Kausalitätskette. Somit verhält es für Google so, wie für die Zeitung, die auf Unterlassung oder einer Gegendarstellung verklagt wird.
 
@dgschrei
Im Gegensatz zum Politiker, der eine Person öffentlichen Interesses ist, lässt sich diese Behauptung für den spanischen Privatmann kaum halten. Das Öffentliche Interesse, daran, dass der Mann in einem Beitrag der Tageszeitung La Vanguardia aus dem Jahr 1998 erwähnt wird, weil dort die Versteigerung eines Grundstücks angekündigt wurde, da der Mann zu viele Schulden bei der Sozialversicherung angehäuft hatte, ist schlicht nicht erkennbar.
Ob ein Politiker korrupt ist, das ist für die politische Meinungsbildung des Bürgers allerdings sehr wohl von Belang.

Und "die Politiker" im Google-Beirat sind marginal vertreten, um genau zu sein, gibt es keine. Die könnten also erstens soviel fordern wie sie möchten und zweitens gibt es dafür - wie ich bisher recherchiert habe - gar keinen Hinweis drauf, noch hat irgendein Mitglied mehr Stimmengewicht als ein anderes. Ich würde dahingehend also zu mehr Sachlichkeit und Faktentreue raten.
 
@dgschrei: Ja nur argumentiert nicht jeder so. Ich bin ja auch der Meinung, dass es eine recht hilflose Maßnahme ist. Mein Misstrauen gegenüber den "repräsentativen" Entscheidungträgern ist vermutlich genau so groß, wie die derer die bei dieser Lösung die politische Meinungsbildung gefährdet sehen, sich aber kritiklos dem Suchalgorithmus von Google unterwerfen, über den nur wenige gebieten! Ist das nicht die viel größere Gefahr für Meinungsfreiheit und politische Meinungsbildung?
 
Out_of_CTRL schrieb:
Die Würde des Menschen ist unantastbar. Somit ergibt sich das Recht eines Jeden auf Wahrung seiner Persönlichkeitsrechte. Zeitungen müssen Gegendarstellungen drucken oder eine Erklärung auf Unterlassung abgeben. Aus diesem Kontext muss Google Löschanträgen stattgeben. Man siehe den Fall Bettina Wulff.

Nur das Google nur der Index ist. Angenommen in einem Lexikon steht etwas falsches und rufschädigendes über jemanden.
Der entsprechende Eintrag wird aus dem Index und dem Inhaltsverzeichnis entfernt, steht aber weiterhin irgendwo im Buch drin.
Wäre ungefähr das gleiche. Denn Google löscht nicht den Inhalt, sondern nur den Eintrag in der Suchmachine.

Recht auf Vergessen kann man ja akzeptieren, aber Google ist hier der falsche Ansprechpartner. Die listen nur auf was andere ins Netz stellen.
 
Zurück
Oben