News Sachsen verzichtet 2009 auf Wahlcomputer

Der-Eisbaer schrieb:
Schon mal dran gedacht, das Menschen die Stimmzettel entweder vor Ort zählen oder zu einer Sammelstelle fahren und dort gezählt wird. Dabei gibt es genug Momente, in denen die Stimmzettel unbeobachtet bleiben, die sind dann schnell ausgetauscht.
Das denke ich nicht, die gefüllten Wahlurnen sollten eigentlich nie mit einer Person alleine gelassen werden. Passiert dies doch, ist ein Wahlcomputer anfälliger, da er immer manipuliert werden kann, die Wahlurne nur zwischen Wahl und Auszählung Außerdem hat der Bürger das Recht, die Wahl und natürlich auch die Auszahlung zu beobachten, wir sind hier nicht in der DDR.

Der-Eisbaer schrieb:
Das mangelnde Interesse an den Wahlen, zeigt sich leider auch bei den freiwilligen Wahlhelfern. So gibt es in einigen Kommunen kaum Freiwillige, die sich Sonntags als Aufsichtspersonen in ein Wahllokal hocken.
Dann sollte man die Ursachen dafür bekämpfen anstatt mal wieder an den Symptomen herumzudoktern. Ganz einfache Maßnahme wäre erstmal die Vergütung von ca. 50 € für einen Wahlhelfer aufzustocken. Das kostet immer noch weit weniger als Wahlmaschinen, die ja auch gelagert, gewartet und programmiert werden müssen. Es ist unsinnig, aufgrund von steigender Politikverdrossenheit ausgerechnet Wahlmaschinen zu nutzen, die das Vertrauen in die Wahlintegrität beschädigen, siehe auch *hier* und *hier*.

Der-Eisbaer schrieb:
Das Ergebnis ist, das fast ausschließlich politisch aktive in den Wahllokalen und bei der Stimmauszählung sitzen. Die dann durch ihre politische Aktivität, fast immer einer Partei angehören und dadurch deren Ziele und Meinungen vertreten. Das ist so als wenn eine Bank, Bankräuber zum Geldzählen anstellt.
Jo, weiß ich, allerdings sind es Leute von unterschiedlichen Parteien und das war`s dann auch schon mit dem Vergleich. Wenn jetzt allerdings Automaten zum wählen eingesetzt werden, kann einer dieser "politisch aktiven" die Geräte auch noch über Nacht bei sich zu Hause lagern, wie beispielsweise in Hessen passiert - und dann stellt sich auch noch heraus, dass dies die "gängige Praxis" ist.

MichaW schrieb:
Ich arbeite bei dem Verein und geb ihn direkt ab. :p
Wenn der Brief mit dem Wahlschein im Rathaus ankommt, haste das nächste Problem, dort steht schon ein potenzieller Reißwolf, is ja schließlich ne Verwaltung :lol:
Briefwahl stellt insgesamt keine Lösung dar, umgeht das Problem nur und war eigentlich als Sonderregelung für alte, behinderte oder sonstwie demobilisierte Menschen gedacht.

Demokrator schrieb:
Mal abgesehen von der Problematik der Manipulation ist der Wahlcomputer ein Fortschritt, den einige aus Paranoia nicht sehen wollen. Auch bei einer normalen Wahl kann man manipulieren. Dafür braucht man keinen Wahlcomputer.
Das Wort Paranoia ist völlig unangebracht, die Niederlande haben 2007 per Sofortmaßnahme ihre Geräte eingemottet, nachdem diese gehackt wurden - das Problem ist eindeutig real.
Der Unterschied zur Papierwahl ist, dass bei den aktuellen Wahlmaschinen eher Möglichkeiten gibt, die Manipulation so vorzunehmen, dass sie nicht ausfliegt. Dies wird "Innentäter-Manipulation" genannt, und das vom hessischen Innenministerium.
Das BVerfG beschäftigt sich derzeit mit dem Thema, und es wurde bereits festgestellt, das der Bürger die Korrektheit seiner Wahl nicht überprüfen kann sowie das bei der Zulassung der Geräte noch nicht einmal die korrekte Funktion der Konfigurationssoftware überprüft wird.

Demokrator schrieb:
Vorteil ist, dass das Amtliche Wahlergebnis binnen von Minuten feststeht und wenn das System gut überwacht wirt, auch sehr schwer manipuliert werden kann. Amtliche Ergebnisse stehen meistens am nächsten Tag fest, und nicht wie ein Vorredner geschrieben hat um ca. 19 Uhr.
Das System wird aber nicht gut überwacht. Eine Wahl ist kein Spielplatz, auf dem sich jeder austoben darf.
Und ich schrieb nichts von amtlichen Ergebnissen, sondern ich sagte, dass Hochrechnungen mit statistisch ausreichender Präzession in diesem Zeitraum vorliegen.

Demokrator schrieb:
Diejenigen, die sich grad so gegen den Wahlcomputer sträuben sind schlicht Technik- und Innovationsfeindlich.
Das sehe ich anders. Genau die Leute, die am meisten von Computertechnik verstehen, fassen sich an den Kopf, wenn sie sehen, was dort passiert. Z. B. der CCC, der alles andere technikfeindlich ist und bekanntlich in der Lage war, einen Wahlcomputer zum Schachcomputer zu transformieren. Dies hielt der Geschäftsführer der Herstellerfirma zuvor noch für unmöglich.

Demokrator schrieb:
Weil irgendwo mal unausgereifte Computer zum Einsatz kamen, heißt das nicht, dass diese auch hier eingesetzt werden sollen. Diese System müssen halt Hand und Fuß haben und einen gewissen Standard erfüllen.
Haben Sie aber nicht. Siehe oben, selbst die Prüfung der Geräte ist mangelhaft. Die NEDAP-Geräte in Deutschland sind baugleich mit denen gehackten niederländischen Modellen.
Ich habe neulich gelesen, dass man in Kalifornien jetzt versuchen will, "offene" Maschinen zu konstruieren, so müsste es eigentlich von Anfang an laufen, nur leider verdienen die beteiligten Firmen dann leider nicht mehr so viel Geld. Ich habe als Bürger den Eindruck, die Verantwortlichen interessieren sich nicht im geringsten für die Wertigkeit meines Wahlrechts.

Demokrator schrieb:
Falls das gewährleistet ist, sollte nichts dagegen sprechen.
Stimmt. Was spräche eigentlich dagegen, Wahlzettel für ein schnelles Ergebnis zu scannen wie die EAN-Nummer im Supermarkt? Die Übermittlung der Ergebnisse aus den einzelnen Wahllokalen erfolgt sowieso per Rechner übers Netz. Das amtliche Endergebnis kommt wie üblich durch Auszählung der Stimmzettel zustande.
 
Ich finde die klassische Variante auch viel besser, mit Stift und Zettel wie sich das gehört! :D

Das Geschrei nach den Wahlen mit dem Wahlcomputern war einfach viel zu groß in Deutschland. Wir sollten noch einige Zeit Abstand davon nehmen bevor wir uns diesen "sicheren" und "angenehmen Luxus" gönnen. :)
 
MacroWelle schrieb:
...die gefüllten Wahlurnen sollten eigentlich nie mit einer Person alleine gelassen werden. Passiert dies doch, ist ein Wahlcomputer anfälliger, da er immer manipuliert werden kann...
Du sagt es Richtig "sollte", aber wie oft wird das was sein sollte nicht eingehalten.

Das ist doch absoluter Unfug, das ein Wahlcomputer anfälliger ist. Der ist immer noch verschlossen und versiegelt, genau wie eine Wahlurne. Auch außerhalb der Wahlen, liegen die nicht frei zugänglich für jederman auf der Straße.
Bei der Sicherheit geben sich beide Systeme die Hand, wer was machen will der macht es, egal ob Urne oder PC.

MacroWelle schrieb:
...
Dann sollte man die Ursachen dafür bekämpfen anstatt mal wieder an den Symptomen herumzudoktern. Ganz einfache Maßnahme wäre erstmal die Vergütung von ca. 50 € für einen Wahlhelfer aufzustocken...

Naja, jeder kennt die Milchmädchenrechnungen der Politik, irgend ein Finanzwirt hat halt ausgerechnet das die Wahlcomputer den Kommunen kosten ersparen.

MacroWelle schrieb:
...
Wenn jetzt allerdings Automaten zum wählen eingesetzt werden, kann einer dieser "politisch aktiven" die Geräte auch noch über Nacht bei sich zu Hause lagern, wie beispielsweise in Hessen passiert - und dann stellt sich auch noch heraus, dass dies die "gängige Praxis" ist.
...
Ähm, dazu sollte man die Hintergründe wissen, warum das so gemacht wird und nicht anders möglich ist. Die Kisten sind aber immer noch verschlossen und versiegelt.
Im Gegenzug ist es auch gängige Praxis, tausende Stimmzettel vor der Wahl bei den Wahlvorständen daheim zu lagern.

MacroWelle schrieb:
Stimmt. Was spräche eigentlich dagegen, Wahlzettel für ein schnelles Ergebnis zu scannen wie die EAN-Nummer im Supermarkt? Die Übermittlung der Ergebnisse aus den einzelnen Wahllokalen erfolgt sowieso per Rechner übers Netz. Das amtliche Endergebnis kommt wie üblich durch Auszählung der Stimmzettel zustande.

Sehe ich eigentlich auch so, Kreuze auf einem Zettel elektronisch erfassen, das funktioniert ja schließlich in jedem Lottoladen täglich tausendfach.
Aber es wird bestimmt wieder irgendwelche Menschen geben die ihre Paranoia verbreiten. Irgend jemand wird beweisen, das er einen Chip in das Lesegerät eingebaut hat und nun Tick tack to damit spielen kann, nebenbei wird jede dritte Stimme verfälscht. ;)
 
Wo und wie macht ihr euer Kreuz, wenn die Maschine bei einem Stromausfall nicht funktioniert ?
Bei Papier wäre die Fortsetzung der Wahl kein Problem. ;)

Dass das Vertrauen in diese "Dinger" nicht besonders hoch ist, ist verständlich.
So haben es uns die Wahlen in den USA gezeigt.
Was dort passiert ist, könnte auch hier passieren. So hat es jeder im Hinterkopf, wenn er vor der Maschine steht.
Da mache ich lieber ein Kreuz auf einem Stück Papier.
 
-oSi- schrieb:
Das ist auch wieder was.
Was hier aber oft geschrieben wird von den meisten Leuten, und verzeiht bitte folgenden Satz, ist der selbe, sehr qualifizierte, Dünnschiss des Geistes, ohne Ahnung von der Materie zu haben. Auch wird immer und immer wieder das selbe Wiederholt, das man die Wahl manipulieren kann. Auch Witzig finde ich dann den Aberglaube, dass die Schriftlichewahl in Deutschland nicht manipuliert werden kann oder es zu schwer ist.

Nun ja, wer manipulieren will, wird bei beiden Methoden aber einen Weg finden.
Da kommen wir zu der Idee mit dem Scannen der Kreuzchen => Für ein schnelles Ergebnis, aber auch nicht mehr, da es ja sonst wieder Elektronisch werden würde, da wären wir aber schon beim nächsten Vorschlag => Abgabe in Gerät, Ausdruck, Einwurf => Da kann man gleich nen Kreuzchen machen da es jeder anfechtet. XD

Im Endeffekt gibts keine 100% Sicherheit vor Manipulation, sowohl Elektronisch nicht, als auch bei den schönen Stimmzetteln. Man kann nur versuchen alles so sicher zu machen wie möglich. Man könnte z.b einen Speicherbaustein nehmen und die Maschine ansich neutral lassen und nach dem der Entsprechende Baustein drinnen ist, die Maschine verschließen und versiegeln.

Gibt doch zig Möglichkeiten für den Schutzt und der Manipulation und das bei beiden Systemen. XD

So und jetzt zur Persönlichen Meinung => Ich mach auch lieber ein Kreuzchen auf dem Zettel, da ich da auch ein großes dickes X machen kann und drauf schreiben kann was ich von den Partein halte und die Stimme damit ungültig machen aber ich trotzdem gewertet werde. XD

Ach im Endeffekt ist diese Diskussion sehr schwer zu führen, wer das Zeug als Negativ empfindet, wird immer was finden, was er kritisieren kann und wird den gegenüber nicht überzeugen können.
 
-oSi- schrieb:
Wo und wie macht ihr euer Kreuz, wenn die Maschine bei einem Stromausfall nicht funktioniert ?
Bei Papier wäre die Fortsetzung der Wahl kein Problem. ;)
....
Naja, die Wahrscheinlichkeit das der Strom ausfällt ist ziemlich gering.
Und ich stell mich dann bestimmt nicht ans Fenster, um den Stimmzettel auszufüllen. Kerzen und Taschenlampen hab ich nämlich noch nie in einem Wahllokal gesehen.
Bei den Stimmzetteln, könnte es genau so passieren das die Kulis alle leer sind (Vorsicht, leichter Sarkasmus) ;)


GameRsT schrieb:
....
Nun ja, wer manipulieren will, wird bei beiden Methoden aber einen Weg finden.
....
Im Endeffekt gibts keine 100% Sicherheit vor Manipulation, sowohl Elektronisch nicht, als auch bei den schönen Stimmzetteln.
....

Da stimme ich voll und ganz zu.
 
es ist beeindruckend was die Menschheit bisher geleistet hat. wir waren (hoffentlich) auf dem Mond, haben eine Weltraumstation im all. lassen Roboter auf dem Mars Millionen von Kilometern entfernt im Sand buddeln. Die USA baut Kampfbomber die aus 30 KM höhe chirurgisch präzise Bomben auf ein Ziel werfen kann.
Aber wir sind nicht in der Lage einen Wahlcomputer zu bauen der relativ sicher ist und vor allem auch richtig zählt.

Ich bin beeindruckt O_o
 
@wizzi

dem kann man sich nur anschließen, sollte doch wirklich möglich sein das was vernünftiges zu bauen.
 
viele alte leute kommen mit wahlcomputern nicht klar...deswegen finde ich diese entscheidung nicht schlimm
 
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