Test Samsung SSD 870 QVO im Test: Viel Platz und Leistung bis zur QLC-Bremse

Aufgrund des leistungsnachteils muß eine QLC deutlich günstiger sein als eine TLC. Der eben genannte Preis scheint aber OK wenn die TLC 90€+ kostet
 
Die QLC bestückten SSDs mit den "Wald und Wiesen Controller" sollten in der Tat deutlich billiger sein. Samsung verbaut allerdings bei QVO Controller der Referenzklasse und damit wird es kleine Ramschpreise geben. Darüber wird gerne hin weggesehen, aber es gibt sie nicht zum Nulltarif. Und über DRAM-lose SSDs braucht man nicht zu diskutieren.
 
Ich habe jetzt seit geraumer Zeit eine 860 QVO mit 2 TB als reinen Datenspeicher im Einsatz. Für den Zweck ist die absolut tauglich. Bei der Erstbefüllung mit ca. 1,2 TB Bestandsdaten ging die natürlich erst mal in den Keller mit der Transferrate, was aber dann im Alltag später keine Rolle mehr spielt. Der Großteil der Dateien darauf ändert sich auch bestenfalls über lange Zeit, so dass hier die Haltbarkeit von QLC auch kein wirkliches Hemmnis ist.

Ziel war für mich einfach, keine mechanische Festplatte mehr im PC zu haben. Einfach, um die Lautstärke und den Stromverbrauch des Systems noch etwas zu drücken. Der Trend wird sich in meinen Nebensystemen noch fortsetzen. Da die aber nicht so oft laufen hat das erst mal noch keine Priorität. Festplatten gibts bei mir dann nur noch in den NAS und für Backups.
 
Die Samsung machen das, zumindets ab der 2TB-Version, noch recht gut für QLC. Sowohl meine eigene Erfahrung mit verschiedenen neueren SSDs als auch Beiträge in Foren bestätigen das.

Aber es liegt eher nicht am DRAM, den viele Konkurrenten in der Einstiegsklasse nicht verbauen, sondern an der Art des pSLC-Caches. Während Samsung einen festen und einen begrenzten dynamischen Cache hat fällt die Schreibrate zwar schneller ab, hält aber ein brauchbares Level.

Der Großteil der Konkurrenz verwendet aber einen dynamischen Cache über die komplette Kapazität. Das bedeutet, bei leerer SSD oder geringen Füllstand wird recht lange Zeit sehr schnell geschrieben, im Bereich 400-500MB/s während eine 870QVO bei 160MB/s. Dann aber fängt ein starker Einbruch an. Wenn alle NANDs als pSLC beschrieben wurden werden die NANDs wieder ausgelesen und werden dann im direct mode beschrieben, also 3bit bei TLC, 4bit bei QLC. Und das führt dazu das man schlußendlich im Bereich bei 50MB/s landet.

Dazu werden auch mehr Write Cycles produziert.
 
Durch den breiten 8-Kanal-controller kann die Schreiblast gerade bei großen Versionen auf mehr NANDs verteilt und dadurch die schwache Schreibleistung des QLC etwas abgefedert werden. Bei einen 4-Kanal-controller wäre das schon halbiert.
 
Schon, aber ich sehe den Hauptgrund für die Schwächen diverser anderer SSDs im Komplett-Caching.

Dazu muß man erwähnen dass die 4TB und 8TB der 870 QVO die gleichen Schreibraten bietet wie die 2TB. Die 4TB hat auch nur 4 NANDs, bei 2TB wären also nur 2 NANDs drin. Ob da der 8-Kanal-Controller was bringt?
 
@AlphaKaninchen

Dir ist schon klar, dass du auf einen Beitrag von vor über einem halben Jahr antwortest?
 
Ist die 870 QVO für ein einfaches NAS im privaten Umfeld geeignet? Bei der SSD geht es mir vor allem um die schnellen Zugriffszeiten und die Lautlosigkeit.
Nach dem erstmaligen Befüllen werden auch keine großen Datenmengen mehr geschrieben, sondern hauptsächlich gelesen.
 
@Schälp Kannste machen, wobei mir jetzt kein wirklich lautloses NAS bekannt ist, auch wenn man SSDs rein steckt.

Bei der QNAP Turbo Station TS-431X2-2G musste ich den Lüfter gegen einen be quiet SilentWings 3 120mm PWM wechseln damit das NAS wirklich nicht hörbar ist wenn die HDDs in den Standby geschaltet haben.
Der ab Werk verbaute Lüfter war auch auf der kleinsten einstellbaren Stufe noch hörbar. Der SilentWings dagegen geht mit optimiertem Airflow (damit mehr Luft direkt über den CPU Kühlkörper geht) bis unter 300rpm bei der automatischen 'Lautlosmodus' Einstellung.
Der Lüfterwechsel ging relativ unkompliziert und wurde nebenbei gemacht als ich ein RAM-Upgrade durchgeführt hatte.


Zur SSD-Wahl: Die Samsung SSD 870 QVO 8TB ist mit Abstand die günstigste SSD im Preis per TB Speicher (bei Kapazitäten >2TB) und daher bei Daten die einmal geschreiben und dann eigentlich nur noch gelesen werden sollen sehr gut geeigent.

Wenn z.B. regelmäßig Backups auf das NAS geschrieben werden sollten (oder sonstige große Datenmengen), wäre die Micron 5210 ION 7.68TB die bessere Wahl, da die keinen SLC-Modus nutzt und daher die 350MB/s tatsächlich auf gesamte Kapazität halten kann.
Das, oder für noch schnellere Writes die Kingston DC450R 7.68TB mit TLC.
 
Danke für die Antworten.

Rickmer schrieb:
@Schälpwobei mir jetzt kein wirklich lautloses NAS bekannt ist, auch wenn man SSDs rein steckt.
Mir gings erstmal nur um den Datenträger selbst. Beim NAS an sich muss ich dann halt mal schauen. Aber mit einer SSD ist es schon mal eine Geräuschquelle weniger.
 
Ich habe mir jetzt nicht den ganzen Thread durchgelesen, aber im Artikel habe ich nichts konkret dazu gesehen.
Wielange braucht die SSD, nachdem der SLC Cache voll ist, um intern die Daten umzuschichten und wieder bessere Performance zu bieten?
Naiv wuerde ich annehmen, dass sie solange braucht, wie auch ein non-Cache schreiben brauchen wuerde... Stimmt das so, und kann man das irgendwo einsehen, zB in den SMART Werten?
 
in der theorie solange wie das direkte Schreiben in den NAND dauert. In der Regel können Bereiche des SLC-Cache wieder freigemacht werden wenn ein paar Daten transferiert wurden aber jeder handhabt das anders in der Steuerlogik.
 
Das wird man nicht so genau herausfinden ohne genaue Infos des Herstellers.

Bei NVMEs kann man vielleicht etwas mutmaßen wenn man die Temperatur beobachtet.

Bei dynamischen pSLC-Cache, sofern er durch große Schreibmengen ausgenutzt wird, dauert es theoretisch deutlich länger als wenn man direkt schreiben würde. Schließlich müssen die Dateien aus dem 1. Bit ausgelesen werden und danach nochmal geschrieben werden in alle 3 oder 4bits des NAND. Sollte man den pSLC-Cache sogar überschreiten wird noch happiger. Dann findet internes Umkopieren statt während die SSD die noch von außen kommenden daten schreiben muß. Liest man bei manchen SSD-Rezensionen dass die Schreibgeschwindigkeit selbst bei 2TB-SSDs mit TLC auf um die 50MB/s abfallen
 
Die 870 QVO gibt es bei Medi Markt zum bisherigen Tiefstpreis von 329 €. Interessten sollten sich aber ranhalten, das Angebot gibt es schon seit zwei Tagen. Keine Ahnung wie lange das noch bestehen bleibt.
Saturn, Mindfactory und Amazon waren gleichgezogen, aber haben die Preise mittlerweile wieder angehoben.
 
Ich bin mir aktuell nicht sicher welche Lösung passen könnte und würde mich über Empfehlungen eurerseits freuen. Folgendes Vorhaben:
Ich möchte alle Fotos & Videos auf dieser Festplatte zum Lesen lagern und den finalen Export (6-facher Export teilweise in Lightroom, 4K Videos via Premiere) auf die schnelle M.2 SSD mit TLC (2.000MB/s Schreibrate) nehmen.
Von da aus verteile ich die Daten für Kunden und behalte eigentlich nur die RAWs samt Lightroom-Katalog. Ich schaue mir das Zeug nicht mehr an, möchte aber bei Bedarf alles im Worst-Case-Szenario schnell exportieren, statt zum Arbeiten auf schnellen SSDs liegen zu haben und perspektivisch ein Archiv öffnen, was einen Flaschenhals verursacht (As Lean as Possible).

TLC vs. QLC Preis-Leistungs-Verhältnis:
8TB kosten mit QLC "nur" 250€ mehr als 4TB (573€ https://geizhals.de/?cat=hdssd&xf=16325_3~16325_4~252_7680~4830_1~4836_2), TLC 8TB fast das Doppelte (Micron 5210 ION 7.68TB wird nicht mehr angeboten und dann kommt, Kingston bei 975€ https://geizhals.de/?cat=hdssd&xf=16325_3~252_7680~4830_1~4836_2).

Gewinne ich überhaupt einen Vorteil beim Lesen von RAWs für die Creative Cloud mit einer QLC SSD gegenüber einer HDD oder ist das nicht zu merken? Was meint ihr?


Vielleicht kann dieser Beitrag diese Frage auf Basis einer synthetischen Benchmark beantworten? Was meint ihr? https://www.thessdreview.com/our-re...sd-review-2tb-unbelievable-qlc-performance/4/)


Oder kommt da sehr bald eine technische Neuerung?
Bin leider nicht mehr so tief in der Materie wie früher.

Fragen über Fragen!


Danke im Voraus und beste Grüße
Luke
 
Zuletzt bearbeitet:
CrAzYLuKe schrieb:
...
Gewinne ich überhaupt einen Vorteil beim Lesen von RAWs für die Creative Cloud mit einer QLC SSD gegenüber einer HDD oder ist das nicht zu merken? Was meint ihr?
BEIM LESEN gewinnt vermutlich jede (moderne) SSD gegen jede HDD. Je mehr/kleiner Dateien - desto deutlicher. Beim Schreiben ist bei Weitem nicht alles so eindeutig.
CrAzYLuKe schrieb:
Vielleicht kann dieser Beitrag diese Frage auf Basis einer synthetischen Benchmark beantworten? Was meint ihr?
Dort geht es doch um eine NVMe-SSD, nicht direkt vergleichbar -> da muss man natürlich solche Erkenntnisse aus den 870QVO-Tests gewinnen.
CrAzYLuKe schrieb:
Oder kommt da sehr bald eine technische Neuerung?
Samsung hat Ende 2021 bereits neue Generation von QLC-NAND angekündigt. Erfahrungsgemäß steht die 880QVO kurz vor ihrer Ankündigung. Erwartet wird mindestens zweifache, eher sogar mehr als 2,5x-fache Performance und somit ziemlich perfekte (große und noch vergleichsweise günstige) SATA-SSDs, Siehe:
https://www.computerbase.de/2021-11...-bit-speicher-soll-deutlich-schneller-werden/
 
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