Sollte ich eine Fullstack Stelle ablehnen, wenn ich nicht mit Cloud Services wie Azure und AWS arbeiten werde?

dudeludu

Cadet 1st Year
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Ich hab im Moment 3 Angebote von Firmen. Beim ersten Angebot kriege ich ca. 54k Einstieg als junior. Ich darf im Java Stack arbeiten, jedoch gab es kein Wort darüber, ob ich mit großen Cloud-Services arbeiten darf. Javascript oder TypeScript wohl auch nicht, da die primär mit Java arbeiten und Spring.
Ich hatte ein wenig Azure im Studium und habe Kollegen, die Arbeiten im Fullstack und fast jeder arbeitet in auch mit AWS oder Azure. Meine Frage ist: Sollte ich dieses Angebot ablehnen?
Bei den anderen beiden habe ich erst Ende der Woche mein Telefongespräch.
Ich hatte auch überlegt, mich auf weitere Stellen zu bewerben, wo Azure oder AWS explizit angegeben sind.
Es ist mein erster Vollzeitjob auf dem Markt, abgesehen von 2 Praktikum die ich hatte.
Was ist hier der schlauste Weg?
 
dudeludu schrieb:
jedoch gab es kein Wort darüber, ob ich mit großen Cloud-Services arbeiten darf
Das nächste Mal einfach explizit fragen im Gespräch. Hast du hier versäumt. Ruf ggf. nochmal deinen Ansprechpartner zur Klärung an.

Nur du weisst was du willst. Es ist dumm uns zu fragen, wie du dich verhalten sollst.

Nach pro/contra Listen und gewichte ggf.
Dann entscheide selbst.

Es gibt kein allgemeines richtig oder falsch. Letztendlich wird aber eh erst beim wirklichen Arbeiten klar, obs einem gefällt oder nicht.

MfG, R++
 
Ich muss ehrlich sagen, dieses "full stack" geistert seit 10+ Jahren rum, was auch immer es dann konkret bedeutet. Da Du wahrscheinlich Softwareentwickler bist, kann es DIr recht egal sein, ob Du MySQL oder Amazons eigene Aurora nutzt, ob Dein Code lokal auf einer Docker Instanz oder auf Elastic Beanstalk läuft. Es sind alles Sachen, die in den nächsten 40 Jahren Deines Berufslebens ständig ändern werden.

Nimm den Job an, der Dir aus Bauchgefühl heraus das beste zusagt. Den Job, wo Du glaubst, dass Du auch tatsächlich lernen kannst von den "hilfsbereiten" Kollegen und nicht nur beim Projekt als der Vollprofi an den Kunden vertickt wirst. Wenn Du das Gefühl im Vorstellungsgespräch hast, dass Hilfsbereitschaft nicht existent ist und Dein neues Team nur dafür da ist, gemeinsam einmal die Woche Pizza zu essen, suche Dir lieber was anderes aus.
 
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Wieso möchtest du ein Angebot ablehnen wenn anscheinend was nicht zum Einsatz kommst wo du auch keinerlei Erfahrung hast?

P.S.: Willkommen in der wirklichen Arbeitswelt :D
 
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@dudeludu

Es ist kein Problem bei den Firmen nochmal nachzufragen, welche Technologien sie nutzen. Wie es sich anhört, war es auch das Erstgespräch - im Zweifel schreibst du dir deine weiteren Fragen einfach für das Zweitgespräch auf.

Wenn es dir ganz dringend auf dem Herzen liegt - einfach ne Mail an die Ansprechpartner schreiben und nochmal den Technologie-Stack erfragen. Damit haben Firmen kein Problem.

Ich hatte auch eine Sache vergessen nach dem Zweitgespräch und dann einfach ne Mail nochmal rausgefeuert und der zukünftige Chef hat schnell darauf geantwortet.

PS persönlich würde ich auf Fullstack setzen mit DB & Co. auf ein On-Premise Server. Du lernst in dieser Umgebung einfach sehr viel und der Umstieg auf Cloud ist dann einfach. Es gibt m.E. aber immer noch in den großen Konzernen weitaus mehr Software die auf On-Premise läuft als in der Cloud. Wenn du bei dem Unternehmen dann noch eine Cloud Migration mitmachen kannst - umso besser!
 
sh. schrieb:
Wieso möchtest du ein Angebot ablehnen wenn anscheinend was nicht zum Einsatz kommst wo du auch keinerlei Erfahrung hast?
Naja, um einen Job, in dem man mit Java arbeiten "darf", würde ich auch einen großen Bogen machen. :D
 
Klobig, objektorientiert, verworrene Syntax mit sehr viel Legacy, over-engineered.
Suboptimaler Stack für moderne Software-Architekturen.
 
Oracles Lizenspolitik bitte nicht vergessen. Bei Java wird es aktuell oder in naher Zukunft einige Umbrüche geben weil abseits von den LTS Sachen von Oracle das Zeug EOL geht und du dann mit nem Haufen Scheiße dasitzt den du auf die neueren Versionen portieren darfst. Da gibt es wohl teils erhebliche Probleme.

Ich mache um Java wo immer möglich nen Bogen. Java ist einfach ne Pest für Standalone Anwendungen. Und auch das Web wäre ihnen besser dran meiner Meinung nach.
 
dann bist Du wahrscheinlich @Skysnake ein Freiberufler?
als Angesteller-Entwickler gilt meist von oben vorgegeben: das ist das Legacy-Projekt, Sprache XYZ, Architektur: "unbekannt", da ist was kaputt, fixe es
zumindest kenne ich das so, ob Java/PHP/Python/TypeScript und co. sollte es Dir als Entwickler egal sein, alles recht ähnlich
 
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Nö ich bin kein Freiberufler, kann aber teilweise die Programmiersprache frei wählen bzw bei der Fremdsoftware dann auch zwischen Dingen wählen und Java kommt da ziemlich weit unten. Das ist direkt ein fetter Minuspunkt für Anwendungen und das obwohl Java meine erste Programmiersprache war und ich es an sich auch noch immer ganz ok finde. Aber das drum Rum und was die Leute mit Java tendenziell machen hat mich ziemlich abgeschreckt.
 
Wenn du nicht gerade in einem Startup oder einem Unternehmen unterwegs bist, dass gerade dabei ist seine Softwarelandschaft völlig über den Haufen zu werfen, wirst du um Java, cobol und co nicht rumkommen. Das sind die Systeme, die im Banken und Versicherungswesen teilweise 30+ Jahre alt sind und trotzdem noch an aktuelle Gesetzgebungen angepasst werden müssen.
Weiter oben wurde es schon einmal erwähnt: da anfangen wo das Bauchgefühl ja sagt. In der heutigen Zeit können und müssen sich Dinge von jetzt auf gleich ändern, man wird also nicht bis zur Rente das machen, was man nach dem Studium angefangen hat. Der wichtigste erste Schritt ist: im Arbeitsleben ankommen und verstehen, wie das Ganze funktioniert. Nebenbei lernst du dann auch noch programmieren;)
 
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Java ist wie PHP, jedes Jahr wird gesagt das es mehr und mehr an Bedeutung verliert und man es nicht mehr benutzen soll... wahrscheinlich wird man das noch die nächsten 30 Jahre hören weil die Realität eben komplett anders ist.
 
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Ich habe über 10 Jahre Java-Greenfield-Projekte und Bestandssoftware auf dem Buckel. Das war genug. Vor 5 Jahren habe ich der Java-Welt den Rücken gekehrt und werde auch nicht zurück gehen. Ich weiss nicht, wer Spass daran haben kann, Bestandssoftware zu maintainen.
 
SheepShaver schrieb:
Ich weiss nicht, wer Spass daran haben kann, Bestandssoftware zu maintainen.
Für Softwarentwickler die nicht jeden Trend hinterlaufen ist das doch optimal und es soll auch Leute geben die haben Spaß mit Java zu entwickeln.

Würde auch behaupten das man mit Java einen sehr guten Einstieg bekommen kann wenn man auf diversen Jobbörsen nach "Java" sucht.
 
Neue Technologien auszuprobieren macht für mich einen Großteil des Spaßes am Job aus. Ich habe den Luxus, dass das eine meiner Hauptaufgaben ist.
Zudem würd ich jetzt ungern in längst überholten Softwaredesign-Konzepten gefangen sein. Aber du hast Recht, manche machen vielleicht gerne sowas und halten vielleicht OOP immernoch für den heiligen Gral der Softwareentwicklung.
 
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Scythe1988 schrieb:
Wenn du nicht gerade in einem Startup oder einem Unternehmen unterwegs bist, dass gerade dabei ist seine Softwarelandschaft völlig über den Haufen zu werfen, wirst du um Java, cobol und co nicht rumkommen. Das sind die Systeme, die im Banken und Versicherungswesen teilweise 30+ Jahre alt sind und trotzdem noch an aktuelle Gesetzgebungen angepasst werden müssen.
Weiter oben wurde es schon einmal erwähnt: da anfangen wo das Bauchgefühl ja sagt. In der heutigen Zeit können und müssen sich Dinge von jetzt auf gleich ändern, man wird also nicht bis zur Rente das machen, was man nach dem Studium angefangen hat. Der wichtigste erste Schritt ist: im Arbeitsleben ankommen und verstehen, wie das Ganze funktioniert. Nebenbei lernst du dann auch noch programmieren;)
Ich habe viel mit C/C++, Fortan, Python und Bash zu tun. Dazu noch etwas GO. Aber Java wird aussortiert wo möglich. Du hast damit einfach nur Ärger. Also noch mehr Ärger als mit Python.

Wie gesagt ich rede da jetzt nicht von Webanwendungen sondern richtigen standalone/server-client Anwendungen.

Ich habe da nur schlechte Erfahrungen gemacht. Perl ist da auch so ne Sache. An sich effizienter als Python in größeren Projekten gibt es aber die Tendenz sehr sehr ineffiziente Dinge mit Perl zu bauen die in Python super einfach und effizient zu bauen sind.

Deswegen besteht mein bevorzugter Werkzeugkasten aus:
C/C++ Python Bash R Fortran OpenMP MPI und CUDA

Damit deckt man eigentlich alles ab was man so machen muss. Dazu wo nötig halt noch Datenbankabfragen und gut ist.
 
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