Suche Beteiligung an Solarpark (= remote Solaranlage)

Peleke

Lieutenant
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Vor einer Weile hatte ich mal einen Anbieter gesehen, der von einem großen Solarpark physische Einheiten (einzelne Solarplatten) an Privatleute zur Miete oder Kauf angeboten hat.
Wenn dort auf den "eigenen" zehn Solarplatten also Sonnenenergie gewonnen wurde, wurde diese virtuell dem eigenen Stromkonto zugeordnet.
Der Kauf von z. B. 10 kWp war da günstiger, als wenn ich die gleiche Leistung auf mein Dach installieren würde, da es Teil eines großen Parks ist. Autonom wird man dadurch natürlich nicht.
Leider kann ich mich nicht mehr an den Anbieter erinnern. Kann mir da jemand helfen? Per Google wurde ich nicht fündig.
 
Im TV läuft öfter Werbung von enviaM Kann es die sein?
 
Ne, da mietet man ja eine Anlage auf dem eigenen Dach.
 
Bei einer Google Suche Beteiligung an Solarpark sind einige Anbieter aufgeführt. Vielleicht fällt dir ja da der Name wieder ein.
 
Peleke schrieb:
Autonom wird man dadurch natürlich nicht.
Autonom wirst Du ja mit einer PV-Anlage auf dem Dach mit Speicher ebenso wenig.
Im Prinzip suchst Du doch eine Beteiligung an einem (Bürger-)Solarpark. Sowas bietet u.a. der Marktplatz milkthesun.com und mittlerweile fast alle grossen Energieversorger an (z.B. beteiligung.vattenfall.de).
Ob Du Dein Geld dann über die Rendite oder ein Stromkonto erhälst ist wohl am Ende das Selbe. Du nutzt den Strom ja nicht direkt selbst.
 
Du begibst dich da in die Hände des grauen Kapitalmarkts. Dort ist nichts reguliert - dort hast du keine Absicherung als Privatkunde, du hast 100% oder mehr als Verlust von deinem Investment. (teilweise hast du Beteiligungen mit Nachschusspflicht bei Insolvenz der Gesellschaft)

Wenn du also wirklich weißt was du tust, dann, überlege es dir doch nochmal ... insbesondere als Kleinanleger hat man einfach keine Transparenz was am grauen Kapitalmarkt passiert. Lass dich da auch nicht von irgendwelchen TÜV Zerfikaten oder so blenden ... meist wird da nur die Verschlüsselung irgendwelcher Mails zertifiziert und nicht das Geschäftsmodell oder die Sicherheit der Einlage insgesamt.
 
In dem Fall beteilige ich mich ja nicht, sondern miete eine Solaranlage, die nur an einem anderen Ort installiert/gewartet wird.
 
Für mich klingt es nach einer Beteiligung. Du bezahlst ein gewissen Betrag und dir wird eine/mehrere Einheiten zugeordnet und du bekommst dann den Strom aus diesen Anlagen günstiger an dich verkauft.

Ansonsten verstehe ich nicht, warum du nicht einfach ein 100% Ökostromtarif nutzt. Da wird ja geregelt, dass der Strom den du erhälst, aus erneuerbare Energien sind.

Das Modell Miete und ggf. produziert die Anlage Strom den du dann abkaufst, ist für mich klassisch eine Beteiligung. Du trägst das Risiko, dass die Anlage Strom produziert.
 
Du mietest die Anlage aber für 20 Jahre. Sag ich jetzt mal ohne Wertung, aber einfach nur mal, um drauf hinzuweisen. Von einem Unternehmen, dass erst letztes Jahr gegründet wurde.


Edit: Nachdem ich mir RemoteSolar angeguckt habe, werde ich ein wenig stutzig. Ausgehend von meinem Jahresverbrauch von 2.100 kWh habe ich mir mal ein Angebot mit 3.000 kWh angeguckt. Versprochen wird mir ein Strompreis von 0,25 € pro kWh, bei einer monatlichen Miete von 34,82 € (inklusive Speicher).
Auf der anderen suche ich mir einen Stromtarif für 1 Jahr mit eingeschränkter Preisgarantie und ohne Boni, komm ich bei einem der günstigeren Anbieter auf ~0,24 € pro kWh und einem Monatlichen Grundpreis von 8-10 €. Zugegeben, das ist nur für ein Jahr, aber ich hab vor zwei Jahren auch nicht mehr für den Strom bezahlt. Und ja, wir wissen nicht wie sich der Strommarkt noch entwickelt.

Aber auf der anderen Seite binde ich mich für 20 Jahre mit monatlich 34,82 € an einen Anbieter, der mir zwar für die gesamte Zeit den selben Strompreis verspricht, der mir aber auch sagt, wenn die Leistung nicht ausreicht und der Speicher leer ist, muss ich entweder für den selben Preis von anderen Mitmietern kaufen, oder sie kaufen für mich auf dem Spotmarkt zu. Laut eigener Aussage stellen sie die meisten Paneele in Ost-West Richtung auf. Da müsste jetzt jemand anders sagen, wie gut durchdacht das ist, da kenne ich mich nicht aus.

Micht persönlich würde schon allein die lange Laufzeit, die kurze Existenz des Anbieters am Markt, und die schwammige Formulierung mit dem Stromzukauf abhalten. Ich hab jetzt nur eine Solaranlage im "Betrieb erlebt" und da war z. B. die Ausbeute im letzten Jahr dank des durchwachsenen Sommers etwas mager. Das Soll wurde zwar erreicht, aber dennoch wäre ich da vorsichtig.

Nur meine Meinung.


Edit 2: Die Firma lässt mich irgendwie nicht los :freak:
Mir stellen sich bei dem ganzen Unterfangen noch die eine oder andere Frage, die vielleicht auch für den TE interessant wäre, sollte er dies weiter verfolgen:

-Ich schließe 2 Verträge mit der Firma ab: Einen Mietvertrag über die Paneele, und einen Stromvertrag. Auf der Seite wird immer von einem Vertrag über 20 Jahre gesprochen. Ist das nur der Mietvertrag (heikel) oder auch der Stromvertrag (super heikel). Heikel deswegen, weil ich doch effektiv einen Stromvertrag über 20 Jahre zu schwammigen Konventionen abschließe. Weil: Wenn der Strombedarf nicht durch meine Paneele gedeckt wird und ich ihn nicht zu 25 Cent von anderen Mitmietern kaufen kann, hab ich keinerlei Einfluss auf die Preise, zu denen der Anbieter die kWh auf dem Spotmarkt einkauft. Hmm....

-Wann krieg ich den Zugang zu meinen gemieteten Paneelen, ab wann läuft der Mietvertrag und wie finanziert das Startup den Bau der ganzen Paneele? Auf der Seite selbst steht:

Wie lange dauert es?​


Die Nachfrage nach günstiger Solarenergie ist stark. Wir können nicht alle Anfragen umgehend bedienen.

Ähnlich der Liefersituation bei Fahrzeugen arbeiten wir auch mit einer Warteliste.
Bei Freiflächen-Solaranlage ist eine Erstellungszeit von 12-24 Monaten realistisch. Bei Hallendach-Anlagen rechnen wir mit einer Bereitstellungszeit von 6-9 Monaten
Ja gut, aber was heißt das genau?

-Hab ich Einfluss darauf, wo die gemieteten Paneele sich befinden? Kann ich mir einen Standort aussuchen?

-Wo werden die Paneele überhaupt gebaut? Es gibt einen ellenlangen Artikel über Paneele in Hamburg, in denen es aber um die eigene Installation geht. Ansonsten wird nur von Deutschland und später, in der nebulösen Zukunft, von Spanien gesprochen.

Außerdem das hier:
Korrekt geplant deckt die Solaranlage mehr als 80% Ihres jährlichen Energiebedarfs ab.
Und die restlichen 20 %? Hoffen, dass ich was von den anderen kriege? Oder wieder abhängig von den momentanen Preisen am Spotmarkt?

Ich mag jetzt wieder typisch Deutsch pessimistisch sein, aber mir sind da zuviele Unklarheiten. Mag sein, dass sich das ganze in einem Beratungsgespräch klären und in den entsprechenden Unterlagen vor Vertragsabschluss in Erfahrung bringen, aber trotzden...

Vielleicht lohnt es sich auch mehr, sich auf die Stelle als Mitgründer bei der Firma zu bewerben
 
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Für den Bau einer Freiflächenanlage muss nach wie vor erst einmal ein Bebauungsplan aufgestellt werden. Alleine der Prozess für den Plan dauert im Schnitt 18 Monate. 12-24 Monate von der Beantragung bis zum ersten kw halte ich für unrealistisch.
Schau doch mal ob in deiner Nähe nicht neue Freiflächenanlagen geplant sind. Zumindest in Niedersachsen müssen neue Anlagen mittlerweile den Anwohnern finanzielle Vorteile bieten. Etwa in Form von Beteilgungen und/oder in Form von bes. günstigen Stromtarifen im Umkreis von mehreren km.
 
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rallyco schrieb:
-Wo werden die Paneele überhaupt gebaut? Es gibt einen ellenlangen Artikel über Paneele in Hamburg, in denen es aber um die eigene Installation geht. Ansonsten wird nur von Deutschland und später, in der nebulösen Zukunft, von Spanien gesprochen.

Module in Spanien bringen noch lange kein Strom hier nach Deutschland. Das ist ja das große Manko aktuell bei der Energiewende, dass wir zwar viele Installationen in Deutschland haben irgendwo im Nirgendwo von Wind-/Solarenergie, aber von dort führen zu wenig Hochspannungsleitungen in die Zentren, wo auch der Verbrauch stattfindet. Somit müssen dann die Anlagen wieder temporär deaktiviert werden, wenn diese zu viel Strom produzieren. Strom lässt sich in diesem Zustand halt nicht lagern. (die Batteriekapazität haben wir nicht und eFuels werden noch zu wenig produziert)

Bei dem konkreten Fall von Remotesolar geht es m.E. ganz klar um eine Beteiligung und nicht rein um eine Miete. Bei einer Miete trage ich nicht das Risiko des Betriebs - dies tut der Vermieter. Hier jedoch mietet man Solarmodule und je nach dem ob diese Strom produzieren oder nicht, bekommt man dann den Strom zum entsprechenden Preis verkauft oder man darf x EUR für zugekauften Strom bezahlen.

Das ist halt das schlimme am grauen Kapitalmarkt - es ist wenig transparent für den Kunden. Es gibt hier halt keine Regulierung/Vorschriften wie das bspw. bei Banken der Fall ist. Es gibt auch keine Beratungshaftung wie bei Banken.
 
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Danke für die schnelle Expertise hier, dann lege ich den Gedanken wieder ab.
 
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@Peleke Klingt für mich auch wie diese ganzen Buden "miete dir deine eigene Marihuana pflanze", die zuletzt alle wegen Betrug aufgeflogen sind. Schwierig.

Dann eher am Aktienmarkt. Beispielsweise die Encavis AG, die eigene Solarparks betreibt. Oder ein erneuerbare Energien ETF.
 
Wenn man sonst direkt in PV-Anlagen bzw. Projekte investieren will, mal so etwas wie ecoligo invest ansehen.

Das ist aber auch nicht frei von Risiko. Wie eben alles, was höhere Erträge abwirft.
 
Die Oddo BHF bietet auch immer wieder echte Projektbeteiligungen an - auch ab und zu bevor diese auf den allgemeinen Markt gehen - allerdings ist halt die Beteiligungsmindesthöhe etwas höher, kommt halt drauf an in welchem Bereich man sucht - dafür denke ich so seriös wie es halt in dem Bereich sein kann. Ich hatte da schon Beteiligungen an Windanlagen das war dann auch im erwarteten Bereich (~ 6,5% / a)
 
Thane schrieb:
Wenn man sonst direkt in PV-Anlagen bzw. Projekte investieren will, mal so etwas wie ecoligo invest ansehen.

Das ist aber auch nicht frei von Risiko. Wie eben alles, was höhere Erträge abwirft.

Ist aber auch wieder grauer Kapitalmarkt. Also 40 Millionen EUR in 200 Projekte investiert. Das kann jede Hausbank finanzieren. Dann noch Prämien dafür, dass man Freunde ebenfalls wirbt - Schneeballsystem lässt grüßen.

Wenn man wirklich nachhaltig investieren möchte, dann kann man sich bspw. bei der GLS Bank eG umschauen. Die unterliegt der Aufsicht der Bafin, EZB und ist Teil des genossenschaftlichen Bankenverbunds + Einlagensicherung + Beraterhaftung bei Banken.

Als Kleinanleger würde ich es tunlichst vermeiden, nicht über Banken in Firmen zu investieren.
 
Ihr vergesst bei euren ganzen (vermutlich guten) Vorschlägen aber, dass der TE nicht investieren will, sondern dass er eine Möglichkeit sucht, kostengünstig Solarstrom zu beziehen, ohne selbst eine Anlage auf dem heimischen Dach zu betreiben. Heißt, er möchte den Strom, den seine gemieteten Solarpaneele generieren, auch selbst (wenn auch nur quasi) nutzen können.
 
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