News VzBv reicht Klage gegen Valve ein

Zehkul schrieb:
Und zwar eine, bei der der Entwickler überhaupt nicht (!!) profitiert. Für mich als ehrlich zahlenden Kunden sind Leute, die gebraucht kaufen, nicht besser als Raubkopierer. Es mag moralisch besser sein, aber solange der Entwickler kein Geld sieht, läuft es auf dasselbe raus. Ich finanziere deren Produkte mit.

Auch die Entwickler müssen sich dem Wettbewerb stellen und um ihre Kunden kämpfen. Dass funktioniert seit fast 40 Jahren problemlos. In meiner Umgebung haben viele kleine Shpos vom An- und Verkauf gebrauchter Spiele existiert. Die haben in den letzten Jahren alle schließen müssen. Man will sich ganz einfach dem Wettbewerb nicht mehr stellen. Kunden werden von allen Seiten pauschal als Raubkopierer bezeichnet. Egal, ob man sich DVDs kauft, ein Brenner oder andere Sachen. Die gesamte Unerhaltungsindustrie kriminalisiert die Menschen und versucht sie von allen Seiten auszunehmen.

Ich kann ein rechtmäßig erworbenes Spiel nicht mal an meine Geschwister oder Eltern weitergeben, was Jahrzehnte nie ein Problem war. Die Entwickler wollen nicht, dass jemand ein gebrauchtes Spiel kauft? Dann sollen sie sich um ihre Kunden bemühen und lohnende Angebote machen.

Diese Wochen gab es in einer Steam-Aktion Risen 2 für 10,19€ zu kaufen. Die DLCs nicht inbegriffen, die haben weiterhin 10€ gekostet. Ist das etwa bemühen um Kunden?

Die großen Entwickler und Publisher sind dabei, ihre Macht auszunutzen und jede Art von Konkurrenz auszuschalten. Dann kann man dem Kunden endgültig in Ketten legen und ihm die Bedingungen für die Nutzung der Spiele aufzwingen. Dann gibt es niemanden mehr, der ihre Geschäftsmodelle durch Wettbewerb oder Konkurrenz behindern könnte.


Warum funktioniert es denn bei The Witcher ganz ohne Schutzmaßnahmen so gut?
1. Weil dass Spiel sehr gut geworden ist
2. Der Kunde nicht durch unzählige Schutzmaßnahmen gegängelt wird
3. Weil sich der Entwickler auch nach dem Release um sein Spiel kümmert und sich ehrlich um seine Kunden bemüht. Welcher andere Entwickler / Publisher macht dass denn schon noch?
 
Zuletzt bearbeitet:
Spock55000 schrieb:
Ginge es auch ohne solche Fachausdrücke, welche man erst nachschlagen muss? Einfacher Satzbau ohne verschachteln und Fremdwörtern?

Vorentscheid? Ist das so schwer?

Die Einreichung der Klage ist gut und ich hoffe, dass das Gericht Valve endlich einen Riegel vorschiebt.

Ich habe 'Präjudiz' deshalb verwendet, weil es der juristische Fachbegriff ist und man bei dem deutschen Wort Vorentscheid(ung) für sich allein genommen mE zu viel hineininterpretieren kann.

Im Übrigen bin ich so präpotent zu behaupten, dass ich nichts dabei finde, Lesern bei einigen Worten notfalls den Griff/Klick hin zum Lexikon aufzubürden. Durch zu viel Allgemeinbildung ist noch keinem etwas schädliches widerfahren.
 
Auch ich denke, dass das hier ein ganz heikles Thema ist.

Ich mein, klar Steam schränkt ein, wird geduldet oder eher nur zähneknirschend angenommen, als wirklich begrüßt, aber darum geht es hier in meinen Augen weniger. Davon abgesehen, dass es auch Vorteile hat. Die Verbreitung von Patches ist einfach, man ist auf dem neuesten Stand, hat Freundeslisten, etc. aber ich schweife ab.

Also ich denke zwar schon, dass es möglich sein sollte Games weiter zu verkaufen, mache ich auch ab und an. Wenn ich mir ein Spiel kaufe und merke, dass es mir nicht so zusagt oder ich nach etwa 5-7 Stunden schon durch bin und das wars dann, ist das schon ein Grund wieder ein wenig Geld in die private Kasse zu spülen und auch völlig legitim. Natürlich, wenn das Spiel gut war und einen gewissen Wiederspielbarkeitswert besitzt (z.B. alternative Enden), dann will man es nochmal spielen. So habe ich z.B. selbst Knights of the old Republic sicherlich 5 oder 6 mal durchgezockt, weil es immer wieder was zu entdecken gab und das Spiel einfach phänomenal war! Aber genauso hatte ich immer wieder Games erlebt, die ich schnell wieder verkauft habe, gerade Konsolentitel damals für die PS2.

Die andere Seite sehe ich mal so, dass es für die Entwickler und Publisher schon schwerer wird durch so einen Markt. Klar gab es die Gebrauchtkäufer immer, aber ich denke sowas wurde durch Steam schon eingeschränkt. Das Problem hierbei ist einfach mMn, dass hier eben kein Geld an Entwickler/Publisher fließt. Man kauft sich ein Game, ballert das an einem WE durch und verkauft es weiter. Warum sollte ich mir dann ein SP-Game dann neu kaufen, wenn ich es nach kurzer Zeit gebraucht zur Hälfte oder weniger bekomme? Und dazu ohne Gebrauchsspuren. Klar kann man sagen, dass sich Qualität durchsetzt, aber wie gesagt keine Gebrauchsspuren, nichts, man hat keinen "Nachteil" durch einen Gebrauchtkauf. Demnach könnten auch große Rabattaktionen, etc. wegfallen.
Letztendlich würde sich wohl Multiplayer und Free2Play durchsetzen. Ersteres ist ja i.O. (zocke selbst überwiegend nur MP-Titel), aber mit Free2Play werde ich nicht warm. Das sind oft relativ halbgare Fertigungen, die dann schnell in Pay2Win-Modelle abdriften, oder z.T. in überzogenem Maße Werbung schalten (wenn nur die Plakat-Wände neue Werbung zeigen, wie z.B. damals in Hellgate London, ist das ok, aber seperate Einblendungen gehen gar nicht!), etc.. Da ist es mir doch lieber für einen guten AAA-Titel 50 Euro zu zahlen und dafür auch was vernünftiges, das dann hoffentlich auch "state-of-the-art" ist, zu bekommen. Ich sage nicht, dass Free2Play immer scheiße ist, aber das war bisher leider meine Erfahrung.

Auch wenn der "Pro-Steam-Absatz" deutlich ausführlicher ist, bin ich bei diesem Thema hin- und hergerissen. Ich will natürlich die Möglichkeit haben einen Fehlkauf/eine Enttäuschung o.Ä. wieder einigermaßen auszugleichen, allerdings sehe ich die Gefahr, dass sich dann in Zukunft Free2Play-Modelle, etc. durchsetzen, die wie beschrieben oft in Gefilde abdriften, in die sie nicht hin sollten und auch oft technologisch nicht so sehr auf der Höhe sind (nochmal, das war zumindest meine Erfahrung, würde mich gern vom Gegenteil überzeugen lassen :) ).

Nachtrag:
Im übrigen finde ich aber die Preise für einen neuen Titel bei solchen "Download-Portalen" viel zu hoch. Warum sollte ich z.B. 50€ für ein Spiel ausgeben, dass ich dann bei Steam nur runterlade, wenn ich es mindestens zum selben Preis bei Amazon oder einem anderen Händler bekomme mitsamt Hülle, Datenträger, etc.. Ich hab sowas halt auch mal ganz gern im Schrank stehen :D Ich finde solche Angebote nur interessant, wenn sie auch deutlich günstiger sind, schließlich spart man sich Verpackung, Versand, etc..
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Spieleindustrie zeigt seit Jahren, dass sie nicht auf die Bedürfnisse der Spieler reagiert und diese differenziert anspricht.
Dabei gibt es so viele unterschiedliche Spielertypen. Manche kaufen ein Spiel, spielen es an einem Wochenenden durch und verkaufen es wieder. Dafür 50€ bezahlen? Und wenn es sich dann noch als Fehlkauf erweist?

Warum kann man nicht anbieten, dass man ein Spiel nur einmal durchspielen kann und es dann wieder aus der Bibliothek verschwindet? Oder dass man ein zeitlich begrenztes Nutzungsrecht kauft. Beispielsweise 10-20€ für einmal durchspielen oder 2 Wochen Spielzeit?

Ich habe nichts gegen Steam und dass man einen Account nicht verkaufen kann. Als Schutz gegen Raubkopien ist es zudem ein sehr wirksames Mittel. Spiele (und Nutzungsrechte) kann und darf man weiterverkaufen und es wäre technisch auch kein Problem, ein Spiel an einen anderen Account zu übertragen.

Was mich am allermeisten stört ist die Tatsache, dass sich die Entwickler immer mehr dem Wettbewerb und neuen Ideen alternativen Vertriebsformen gegenüber verschließen. Statt dessen versucht man es mit Verboten und Gängelung der ehrlichen Spieler. Zu einer Marktwirtschaft gehötz aber, dass man sich dem Wettbewerb stellt und durch Leistung und Weiterentwicklung überzeugt.

Nachtrag:
Wie wäre es denn mit Belohnungen für Käufer? DLCs sind heute üblich, warum nicht mit Zusatzinhalten für Käufer der Originalversionen locken? Es kann doch nicht so schwer sein, den Kunden ein gutes Angebot zu unterbreiten.
 
Zuletzt bearbeitet:
1.: Ja, ein guter Schritt (Obwohl ich ein Valve- und Steamfreund bin ;))

2.: Weshalb nur gegen Valve? Ganz ehrlich... meine Games habe ich immer zur "Sale" Zeit gekauft, ob ich nun ein Metro für 2,50€ gekauft habe und es wieder verkaufen möchte? Eher nicht.

Klar habe ich auch höherpreisige Games gekauft, aber diesen Schritt bitte auch gegen Origin, XBox Live, PSN, OnLive, Microsoft (OEM Win 8 Version nicht verkaufbar!) usw. einleiten! Valve hier als "schwarzes Schaf" darzustellen ist die falsche Lösung.

Original von Chris_S04:
"Nachtrag:
Im übrigen finde ich aber die Preise für einen neuen Titel bei solchen "Download-Portalen" viel zu hoch. Warum sollte ich z.B. 50€ für ein Spiel ausgeben, dass ich dann bei Steam nur runterlade, wenn ich es mindestens zum selben Preis bei Amazon oder einem anderen Händler bekomme mitsamt Hülle, Datenträger, etc.. Ich hab sowas halt auch mal ganz gern im Schrank stehen Ich finde solche Angebote nur interessant, wenn sie auch deutlich günstiger sind, schließlich spart man sich Verpackung, Versand, etc.. "

Geht mir auch so ;) Die Entwickler "freuten" sich doch über Downloadplattformen, da der böse Publisher weniger vom Kuchen will, aber weshalb kostet ein neues CoD (nur ein Beispiel) bei Steam locker 65€ und im Handel knapp 50€ samt Datenträger? Gleiches in den anderen Stores, z.B. bei XBox Live oder PSN. Ein neues Spiel kostet dort gerne 70€, da gehe ich in den überteuerten "ich bin doch nicht blöd" und zahle 60€ oder direkt im Netz bestellt, da werden meistens nur 45-55€ fällig!
 
Zuletzt bearbeitet:
Brian McDonald schrieb:
(...) Wiederverkauf sollte generell nur für Boxed Versionen erlaubt werden, also da wo auch ein physischer Gegenstand dabei ist.

Mit welcher Begründung? Ob ich mein Spiel jetzt bei Amazon bestelle und dann von DVD installiere oder mir bei Steam runterlade ändert doch weder am Wert noch am Inhalt (dem Spiel an sich) etwas. Wieso sollte ich das eine wieder verkaufen dürfen, das andere aber nicht?
 
Palomino schrieb:
Auch die Entwickler müssen sich dem Wettbewerb stellen und um ihre Kunden kämpfen. Dass funktioniert seit fast 40 Jahren problemlos. In meiner Umgebung haben viele kleine Shpos vom An- und Verkauf gebrauchter Spiele existiert. Die haben in den letzten Jahren alle schließen müssen. Man will sich ganz einfach dem Wettbewerb nicht mehr stellen. Kunden werden von allen Seiten pauschal als Raubkopierer bezeichnet. Egal, ob man sich DVDs kauft, ein Brenner oder andere Sachen. Die gesamte Unerhaltungsindustrie kriminalisiert die Menschen und versucht sie von allen Seiten auszunehmen.

Ich kann ein rechtmäßig erworbenes Spiel nicht mal an meine Geschwister oder Eltern weitergeben, was Jahrzehnte nie ein Problem war. Die Entwickler wollen nicht, dass jemand ein gebrauchtes Spiel kauft? Dann sollen sie sich um ihre Kunden bemühen und lohnende Angebote machen.

Diese Wochen gab es in einer Steam-Aktion Risen 2 für 10,19€ zu kaufen. Die DLCs nicht inbegriffen, die haben weiterhin 10€ gekostet. Ist das etwa bemühen um Kunden?

Die großen Entwickler und Publisher sind dabei, ihre Macht auszunutzen und jede Art von Konkurrenz auszuschalten. Dann kann man dem Kunden endgültig in Ketten legen und ihm die Bedingungen für die Nutzung der Spiele aufzwingen. Dann gibt es niemanden mehr, der ihre Geschäftsmodelle durch Wettbewerb oder Konkurrenz behindern könnte.


Warum funktioniert es denn bei The Witcher ganz ohne Schutzmaßnahmen so gut?
1. Weil dass Spiel sehr gut geworden ist
2. Der Kunde nicht durch unzählige Schutzmaßnahmen gegängelt wird
3. Weil sich der Entwickler auch nach dem Release um sein Spiel kümmert und sich ehrlich um seine Kunden bemüht. Welcher andere Entwickler / Publisher macht dass denn schon noch?


Man verzeihe mir den Full Quote aber hier muss ich einfach jedem Wort zustimmen.
Es wird Zeit das wieder mehr Wettbewerb Einzug hält. Dann gehen vielleicht einige Studios den Bach runter, so what.
Die, die bleiben, werden zwangsläufig an der Qualität arbeiten müssen. Dann kommt halt nicht mehr jedes Jahre oder alle 1 1/2 Jahre in neuer Teil, sondern nur alle 3 oder 4 Jahre. Mir solls recht sein.
 
Der Landvogt schrieb:
Sind diese überhaupt gültig?

Warum sollten sie nicht? Solange die einzelnen Punkte nicht gegen geltendes Recht verstoßen sind sie gültig. Sollte ein einzelner Punkt gegen das Gesetz verstoßen ist dieser Punkt ungültig und nicht die AGB in Gänze. Da sich die Rechtslage geändert hat, wird der Punkt mit dem Weiterverkauf ja jetzt gerade neu geklärt vor Gericht. Solange es hier kein rechtsgültiges Urteil gibt gilt immer noch der Spruch des BGH.
 
Finde ich 100%ig gut für im Laden gekaufte Versionen

Bei z.B. Steamdeals verstehe ich aber wenn ein Weiterverkauf ausgeschlossen wäre...

Fetter Fettsack schrieb:
Im Übrigen bin ich so präpotent zu behaupten, dass ich nichts dabei finde, Lesern bei einigen Worten notfalls den Griff/Klick hin zum Lexikon aufzubürden. Durch zu viel Allgemeinbildung ist noch keinem etwas schädliches widerfahren.
/signed
 
Welchen Unterschied gibt es für Dich zwischen Steamdaels und Rabattaktionen bei Media Markt, Saturn oder Amazon? Bei allen gibt es ein Spiel erheblich günstiger, nur der Vertriebsweg ist ein anderer.
 
Palomino schrieb:
Welchen Unterschied gibt es für Dich zwischen Steamdaels und Rabattaktionen bei Media Markt, Saturn oder Amazon? Bei allen gibt es ein Spiel erheblich günstiger, nur der Vertriebsweg ist ein anderer.

Naja, weil ich vermute das die Publisher auch bei den Steamdeals mitspielen müssen ;)
 
Palomino schrieb:
Als Schutz gegen Raubkopien ist es zudem ein sehr wirksames Mittel.
Du warst noch nie im Internet, oder? Steamspiele bekommst du an jeder Ecke. Selbst mit Patches wirst du regelmäßig versorgt. Nichts ist komfortabler als ein Steam-Spiel zu raubkopieren. Der einzige Unterschied ist der, dass einem die Retail-DVD nichts bringt.

GameOC schrieb:
2.: Weshalb nur gegen Valve? Ganz ehrlich... meine Games habe ich immer zur "Sale" Zeit gekauft, ob ich nun ein Metro für 2,50€ gekauft habe und es wieder verkaufen möchte? Eher nicht.
Ich denke, die meisten dürften das ähnlich sehen. Valve könnte es auch so beschränken, dass man max. noch einen Euro bekommt und ein weiterer Weiterverkauf unmöglich ist, nur verschenken. Es geht hier in der Praxis um die 50€-Spiele und nicht um die Dumping-Angebote (rechtlich natürlich um beides).

Palomino schrieb:
Welchen Unterschied gibt es für Dich zwischen Steamdaels und Rabattaktionen bei Media Markt, Saturn oder Amazon? Bei allen gibt es ein Spiel erheblich günstiger, nur der Vertriebsweg ist ein anderer.
Das sind preislich völlig unterschiedliche Welten. Zum anderen geht es hier nicht nur um Rabattaktionen.
 
Interessante Diskussion hier.

Meiner Meinung nach ist die "Frechheit" hier, dass Leute gezwungen werden Nutzungsbedingungen zu akzeptieren, die auch für Produkte gelten, die sie vorher zu anderen Konditionen erworben haben.
Wenn sie ihre AGB´s ändern, dann kann ja jeder entscheiden ob er damit einverstanden ist. (Natürlich müssen sie auch rechtmäßig sein) Aber wenn ich ein Produkt zu bestimmten Konditionen gekauft habe, ist es meiner Meinung nach (ich habe überhaupt keinen juristischen Background) nicht rechtmäßig einem eine "Friss oder stirb" Entscheidung zu präsentieren, die auch für die Produkte vor dieser Änderung gelten soll.

Die Frage ob der Weiterverkauf von Spielen sich wie auch immer auf den Spielemarkt auswirkt ist rein spekulativ und kann im vorhinein nicht beantwortet werden. Ich denke jedenfalls, dass es bei Software, im speziellen bei Spielen, sehr schwierig für die Publisher wird. Klar kann man den Vergleich mit früher anführen, dass es da auch Gebrauchtkauf gab und es die Entwickler trotzdem überlebt haben, was sich meiner Meinung nach aber sehr verändert hat ist der Aufwand dafür.

Habe ich früher ein Spiel verkauft, musste ich es wo auch immer Anbieten, sei es auf dem Flohmarkt (da musste ich aber auch hinfahren) oder per Ebay ( reinstellten, verpacken, zur Post tragen) . Es war also mit einem nicht unerheblichen Aufwand verbunden. Will ich es, wie bereits Vorgeschlagen, über Steam verkaufen, ist es genau ein Klick und ich muss nichts weiter tun als auf einen Käufer warten. Desshalb denke ich, dass der Markt hier sehr regem Anspruch finden würde. Zudem kann ja ein Spiel mehrfach verkauft werden, was bei kurzen Spielzeiten ( 20h ist ja schon viel), sicherlich dazu führen würde, dass viele Spieler nicht zum Start kaufen würden, sondern einfach 1-2 Wochen bei einem Gebrauchtangebot zuschlagen würden. Der Gedanke der Lizenz ist doch aber, dass jeder der das Produkt nutzt einen Teil zur Finanzierung beiträgt, was in dem Fall aber dann verloren geht, da das Spiel zwar wieder verkauft wird, der Entwickler/Publisher davon aber nichts sieht.

Der schwierige Punkt bei Spielen ist halt die begrenzte "Nutzungsdauer", habe ich es durch ist es oft "nutzlos", kaufe ich mir z.B Photoshop und verkaufe es wieder, kann ich es halt auch nicht mehr nutzen und habe somit einen Nachteil, der fällt halt beim Spiel(SP) weg (lässt man mal das mehrmalige Durchspielen ausser acht).

Sollte die Klage durchkommen, müssten die Entwickler halt wieder versuchen Spiele zu präsentieren, die man einfach nicht verkaufen will :). Die einfach mehr bieten als 20h spielen und dann auf der Festplatte ein Schattendasein zu fristen.
 
Guest83 schrieb:
Und jetzt geht das ganze wieder los und man versucht dieses Mal beim Landgericht Berlin sein "Glück". Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr frage ich mich, wie so etwas legal sein kann, dass da ein Unternehmen permanent vor Gericht gezerrt wird, obwohl ein Richter nach dem anderen das Geschäftsmodell als korrekt bestätigt hat. Der vzbv bleibt zwar jedes mal auf den Prozesskosten sitzen, da aber ohnehin der Steuerzahler dafür aufkommt, haben die ein de facto unbegrenztes Budget und könnten ewig so weitermachen. Was jedes Mal erneut zu einer Vorverurteilung in den Medien und damit zu potentiell geschäftsschädigender Presse führt, weil der vzbv mit seiner Autorität als staatlicher Verbraucherschutz Dinge so darstellt, als hätten sie automatisch das Recht auf ihrer Seite. Es braucht endlich ordentliche Rechtssicherheit für alle Beteiligten, nicht "Glück". Und dann wundern sich Leute, wieso viele Internet-Angebote in Deutschland nicht verfügbar sind und wieso innvoative Köpfe lieber in die USA nach Silicon Valley auswandern, um ihre Ideen umzusetzen...
Das hatte ich noch gar nicht bedacht. Ist jedoch ein wichtiger Punkt!

CD schrieb:
1) Du hast dir einen Titel gekauft und erst hinterher festgestellt, dass es doch nicht so dein Ding ist. (weil zB keine Demo gab)
2) Du gehörst zu der Sorte Spieler, die einen SP-Titel genau ein, maximal zwei mal durchspielen

Beide Szenarien enden in "ich brauch das Spiel nicht mehr" und könnten mit "dann verkaufe oder verschenke ich es" gelöst werden.
Beide Szenarien könnten jedoch viel besser gelöst werden mit:
- Demos
- temporären Lizenzen (aka Leihen/Mieten)
Warum will man die Katze nicht am Schwanz packen, sondern eine Lösung um 3 Ecken mit Wiederverkaufsrecht, bei dem sich der Kunde am Ende noch drum kümmern muss, beim Verkauf noch ein gutes Geschäft zu machen?
Ist doch bescheuert.

Ich will meine Spiele nicht verkaufen können/müssen!
Ich will vorher wissen, was ich kaufe (dank Youtube und Demos ist das heutzutage nun echt kein Problem mehr).
Und wenn ein Spiel eben nur einen x-stündigen Singleplayer bietet, der mir keine 60€ wert ist, dann kaufe ich das Spiel eben nicht (bzw. warte, bis es entsprechend im Preis fällt, was dank nicht vorhandenem Wiederverkaufsrecht und Rabatt-Aktionen in aller Regel recht fix geht).
 
Der Landvogt schrieb:
Steam mag seine Vorteile haben, die meisten wollen aber einfach nur ein funktionierendes Spiel. Dank Steam gibts das heutzutage zu Release eher selten.

Das ist einfach nur eine dreiste Lüge :o

Oder dein Kopf verknüpft da Ereignisse nicht richtig, ... was du meinen könntest das sind Sachen wie MMO Release, UPlay Always Online Gedöns oder EA's SimCity 5.
 
Palomino schrieb:
Es gibt seit es Spiele gibt auch einen Markt für gebrauchte Spiele. Es hat hierdurch noch nie einen Schaden für die Spieleentwickler gegeben. Warum sollte ein Käufer dadurch Nachteile haben?
Kommt immer darauf an, wie man "Schaden" definiert.
Fakt ist, daß Steam vielen Entwicklern und Publishern deutlich höhere Einnahmen als zuvor beschert hat.

Es hat sich auch einiges geändert. Damals hieß Gebrauchthandel noch, auf den Flohmarkt gehen, in Zeitungen gucken, usw. ... das war richtig aufwändig.
Heute gibt es das Internet.
Damals hatte man Spielkassetten und Discs, die auch irgendwann mal kaputt gehen konnten.
Heute hat man eine unsterbliche "Ware" auf seinem Steam-Account.
Ergänzung ()

Palomino schrieb:
Auch die Entwickler müssen sich dem Wettbewerb stellen und um ihre Kunden kämpfen.
Ja, dem Wettbewerb mit der Konkurrenz.
Aber nicht dem Wettbewerb mit den Mitessern, die Spiele konsumieren und danach wieder verkaufen wollen. Das ist einfach nur raffgierig.
 
Zuletzt bearbeitet:
Brian McDonald schrieb:
Das ist einfach nur eine dreiste Lüge :o

Oder dein Kopf verknüpft da Ereignisse nicht richtig, ... was du meinen könntest das sind Sachen wie MMO Release, UPlay Always Online Gedöns oder EA's SimCity 5.
Schau dir doch die Patchflut und Day-One-Patches mal an. Teilweise alle paar Tage ein Patch. Autoupdate machts den Entwicklern und Publishern zu einfach. Wieso auch ein Spiel fertig rausbringen wenn man es nachpatchen kann. Selbst idSoftware bekommt es nicht mehr hin ein spielbares Spiel zu Release abzuliefern (siehe RAGE).
Ohne Autoupdate mussten die Spiele OOTB gut laufen, Patches waren eher für Kleinigkeiten da.


Zum Thema Flohmarkt: Eine Retail-Disc ist eine Disc und bleibt eine Disc. Auch wenn das Spiel mit Steam verknüpft ist. Diese müsste auch verkauft werden. Ein einfacher Klick muss es ja nicht zwangsläufig sein. Bei Retailspielen kann man ja für die Installation eine Disc vorschreiben. Diejenigen die keine brauchen oder gar wollen, können ja weiterhin teuer bei Steam einkaufen.
 
Und es gab den Gebrauchtspielehändler, der mit dem An- und Verkauf seinen Lebensunterhalt verdient hat.

Heute haben wir das Internet. Außer dem Onlinevertrieb, wo haben sich denn die Spieleentwickler angepasst? Welche neuen Geschäftsmodelle wurden entwickelt, um mit der Zeit zu gehen und sich dem Internet anzupassen? Wer kämpft denn wirklich um seine Kunden? Spiele können schnell mit ein Paar Mausklicks verkauft werden. Wo sind denn die Konzepte und Ideen der Entwickler, sich dieses zu nutze zu machen? Mal andere Wege zu gehen und aktiv um den Kunden zu werben.

Man bindet Spiele an Accounts und verhindert die Weitergabe. Ich muss permanent online sein, weil Spielinhalte auf Servern liegen die immer dann gewartet werden, wenn ich Zeit zum Spielen habe. Mein Chef ist leider nicht bereit meine Arbeitszeit (und darauf aufbauend meine Freizeit) so zu planen, dass sie nicht mit den Wartungsplänen der Server kollidiert.
EA schaltet einfach die Server ab. Ich kann 15 Jahre alte Spiele zocken, aber ein 2 Jahre altes FIFA 2011 nicht mehr, obwohl es gut ist und mir immer noch Spaß macht. Deswegen kaufe ich mir kein neues FIFA, sondern boykottiere alles aus dem Hause EA.

Spiele weiterzuverkaufen ist nicht raffgierig, sondern eine Erweiterung der Verkaufskette. Jede Form des Weiterverkaufs ist Konkurrenz. Wenn Entwickler nicht in der Lage sind, darauf zu reagieren sind sie unfähig. Wie bei allen Gütern, die nicht verbraucht werden, gibt es eine Weiterverwertung. Die vom Kunden zum Kunden, oder Gebrauchthändler. Dass kann irgendjemand im Internet sein oder aber auch mein bester Freund.

Du willst Deine Spiele nicht verkaufen können/müssen.
Brauchst Du auch nicht. Sinkt deine Lebensqualität wenn es die Möglichkeit dazu gibt? Macht es Dich unglücklich oder depressiv wenn andere ihre Spiele weiterverkaufen?

Soll es deswegen niemand können/dürfen? Ich will selber entscheiden, was ich mit meinen Spielen mache. Zu Schulzeiten, als Spiele noch 120DM kosteten kam es nicht selten vor, dass mehrere zusammengelegt haben um sich ein Spiel gemeinsam zu kaufen. Scheiße wenn dass nicht geht.
Ich spiele ein Spiel durch dass mit sehr gut gefällt. Ich schenke es einem Kumpel und sage ihm: "Hier schenke ich Dir, ist ein geiles Spiel." Warum anderen eine Freude machen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dieses Problem gäbe es nicht, wenn es von Anfang an selbstverständlich gewesen wäre das gekaufte Dinge einem gehören. Und das tun sie auch !

Statt dessen erlaubte man der Industrie das Wort "Besitz" neu zu definieren, Ausnahmen zu erschaffen etc. um dadurch den maximalen Profit zu jagen - natürlich auf Kosten der Käufer.

Anfangs wurde noch versprochen es würde alles besser werden, dass es nötig ist um die Qualität zu sichern.
Was war? Alles wurde nur schlechter weil die Möglichkeit der Abzocke das Gesindel in diesen IT-Zweig zog.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben