Jo, Ring düsen ist halt so eine Sache, sowas entwickelt sich.
Anfangs bildete sich bei uns eine immer größere Clique mit der wir halt so im Umland, in den Bergen (Hochkönig) und diversen Hausstrecken unterwegs waren. Wir waren so 8-10 Leute mit diversen Mopeds (Duc 748, 2*Duc 996, Yam R1, 2*Aprilia Mille ...).
Naja und irgendwann wurds mir halt auf den Strasse zu wenig. Ständig Bürgerkäfige unterwegs und den Hang Off im Strassenverkehr sollte man dann doch verantwortungsvoll hinterfragen.
Ich meldete mich damals für den ersten Rennstreckeneinsatz in Zeltweg bei der Kawasaki Saisoneröffnung an. Da gabs 3 Klassen zur Auswahl und ich meldete mich für die Mittlere. Moped musste dafür keine Kawa sein, kosten für den Renntag waren damals um die 100,- (ist aber über 10 Jahre her ... das erste mal ;-).
Naja, dann kriegt man so einen Kleber in der Farbe der Klasse entsprechend für Moped und Helm und die Startzeiten der Sessions. Insgesamt warens 4 Sessions übern Tag verteil zu je 30 Minuten. Und glaub mir, nach 30 Minuten Adrenalin und unzähligen Anbrmsmanövern am Limit fällst du erschöpft vom Bike und brauchst Ruhe bis zur nächsten Sessions. Ich war nach 3 Sessions so kaputt dass ich die Abendsession ausließ. Mopedfahren auf Renntrimm grenzt an Hochleistungssport auch wenn man voll in Fitnessform ist.
Wir waren etwa 40 Leute in ner Session und die ersten 2 Runden fährt ein Instructor vor, welchen man nicht überholen darf. Und dann gehts ab die Post. 40 Leute verteilen sich auf nem Track sehr schnell. Da gabs hinsichtlich Rempeleien kaum Troubles.
Nach den ersten Runden merkte ich dass mein Skill an der Obergrenze der Mittelgruppe lag. Manche Buddies überrundete ich in der halben Stunde obwohls mein erster Renneinsatz war. Lag wohl daran dass ich vorher sehr viel und flott auf Bergstrassen unterwegs war und die Geschwindigkeit liebe.
Das Gefühl war unbeschreiblich. Keine Angst vorm Gegenverkehr, viel Plaz auch wenn man mal den Bremspunkt versäbelt und Grip ohne Ende, alles bei weitem nicht vergleichbar mit der Strasse, eine andere Welt halt.
Alles weitere entwickelt sich. Weitere Renntrainings und kleine Cups mit damals homolgierten Maschinen sind dann die nächsten Möglichkeiten bei entsprechenden finanziellen Mitteln.
Ich hatte nen kleinen Privatsponsor und einen extra Zweitjob nur für dieses Hobby. Wenn man an einem Wochenende nen Satz Michelin Pilot Race oder 190er Supercorsas im Wert von 300-400,- verbrät weiß man warum, da sind die Teilnahmekosten das Geringere.
Das nächste Renntraining absolvierte ich dann in der Pro Klasse und fuhr dort am Ende des ersten Drittels brav mit. Im Fahrerlager ließ ich mir vom damaligen SBK Meister paar Tips geben und genoss es wenn er mich dicke ausbremste und ich im Hangoff zusehen konnte wie er aus der Kurve rausdriftete.
Naja, rückblickend gesehn wars für mich eine super Zeit welche ich nie missen möchte -->
--> ABER --> wenn man damit anfängt wird man sich jeglichen Spass auf der Strasse nehmen. Du trachtest dann immer nach nem Racetrack und der Geschwindigkeit, dem Grip und der Schräglage und das Gefühl wenns dich im Hangoff sogar in den Sitz drückt vor lauter Querbeschleunigung.
Nach meiner Rennzeit machte ich den Abstieg auf ne dicke Naked nur zum Rumcruisen und holte ne fette ZRX1100 Kawa. War ganz nett aber wie oben erwähnt, wenn mans einmal kennengelernt hat dann nie wieder anders.
Mir gings halt so, Andere sehns vielleicht differenzierter. Dann folgte ne lange Pause und jetzt halt nur als Transportmittel für die Stadt ein kleines 125er Moped ... damit ich nimmer in Versuchung komme ... aber jucken tuts immer noch, dass geb ich zu... und letztes Jahr hab ich ne 750er GSXR probegefahren :-(
Im Dateianhang häng ich Bilder von meiner ersten 1000er in Form der schwarzen Ur Mille an. Zweites zeigt die reine Racing Mille R in rot/weiß (im Hintergrund die meines Buddies) und der Reifen ist ein Michelin Pilot Race nach der ersten Rennsession, welcher seine Gummistückchen schön auf meiner Verkleidung verteilt hat. Letztes Bild zeigt die Abschieds ZRX1100.
Grüsse,rr.