Welcher Linux-Desktop ist Windows am Ähnlichsten?

Mondgesang

Lt. Commander
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Liebe Freunde,

was eine Fangfrage oder? Natürlich KDE oder Cinnamon :D ...würde man auf den ersten Blick sagen. Wie unglaublich viele Videos und Artikel ich gelesen und gesehen habe, die von Cinnamon oder KDE Plasma als den perfekten Desktop für Windows Umsteiger sprechen. Meist beruht diese Aussage schlicht auf der Tatsache dass beide genannten ihre Taskleiste unten haben und links in der Ecke ein Startmenü. Und um kurz mal die Sache mit der Taskleiste und dem Start Menü einzustreuen, an Win11 zentrierter Default-Ausrichtung sehen wir ja, dass die auch nicht mehr soooooo knallhart mit dem Unten-Links verheiratet sind, wie es über Jahrzehnte war.

Doch darum gehts mir gar nicht. Es geht eher um etwas nicht ganz greifbares, nicht wirklich Messbares. Hier Taskleiste, da Buttons, drüben Widgets. Da bitteschön. Sondern eher um das Feeling, die Handhabung, vielleicht so ein subjektiver Eindruck.

Um hier mal auf die Kacke zu hauen, behaupte ich einfach mal, dass besonders Windows 11 mich in gewissen Zügen stark an GNOME erinnert oder visa versa. Klar, zum einen ist Windows 11 noch einmal mehr "Klickibunti", es benutzt Blur-Effekte, Transparenz, runde sanfte Kanten, die Buttons sind größer, runder, weniger zahlreich. Die Bedienelemente sind "aufgeräumter". Zumindest an der Oberfläche.

Damit will ich nicht sagen, dass Win11 selbst aufgeräumter ist, im Gegenteil. Aber die oberflächlichsten, dem Nutzer sofort sichtbaren Elemente, wirken sanfter. Wie so ein Stock Foto von einem modernen, minimalistischen Arbeitsplatz. Und genau dieses Gefühl habe ich bei GNOME ebenfalls. Umso mehr beim vom Ubuntu modifizierten GNOME.

Sowohl Win11 als auch GNOME (im Vergleich zu KDE z.B.) wird ja oft als Nachteil gereicht, dass sie sehr restriktiv sind, wenig customizable, viele Funktionen vor dem Nutzer verstecken und sich überhaupt erst über Umwege manipulieren lassen. Man kann sich ja bei Win11 trotzdem bis in die Legacy Systemeinstellungen aus vergangenen Epochen durchwuseln, wo man alle Stellschräubchen drehen kann. Und GNOME kann man ja potentiell auch drehen und winden wie man will.

KDE, nur um hier mal eine Abgrenzung zu nennen, ist das genaue Gegenteil. Da ist es eher eine Seltenheit, wenn man ein Bedienelement findet, wo KEIN Einstellungs-Icon neben dem Schließen Icon ist. Selbst ganz normale Systembenachrichtigungen. JEDE Benachrichtigung hat den Einstellungs-Button. Startmenü, Fenster, alles lässt sich tweaken. Oder sollte ich besser sagen, alles schreit einem entgegen getweaked zu werden. Ist schon sogar lästig teilweise und ich wünsche mir immer wieder, es gäbe eine Option, alle diese Tweak-Icons verschwinden zu lassen, bis man den "Ich bin in Customizing-Stimmung" button wieder aktiviert.

Versteht ihr was ich meine?

PS: Dies ist ein rein gedankenexperiemtaler Thread zum Dahinschwafeln. Hier geht es nicht wirklich um eine Analyse die zu einem richtig oder falsch Ergebnis führen soll.
 
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Mondgesang schrieb:
an Win11 zentrierter Default-Ausrichtung sehen wir ja, dass die auch nicht mehr soooooo knallhart mit dem Unten-Links verheiratet sind, wie es über Jahrzehnte war.
Man kann auch bei KDE Plasma und Cinnamon eine zentrierte Taskleiste haben, wie unter Windows 11. Es ist dort nur nicht die Defaulteinstellung. Unter Linux gibt es diese Möglichkeit bei den entsprechenden Desktopumgebungen sogar schon deutlich länger als bei Windows.
 
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Gnome mit CSS und Extensions(JS). Gerade Gnome ist super customizeable, aber nicht immer einfach per Klick.

Ein Startpunkt ist der Gnome-Inspektor sowie Theme/Iconset + Extensions.

Für Details ist die Frage: welche Windows Version soll denn nachgebaut werden?
 
Zorin OS und Linux Mint mit dem Cinnamon Desktop. Wenn dir um die optische Ähnlichkjeit geht, aber Linux ist halt Linux und genau gleich wird das Betriebssytem nicht sein, da muss man sich erstmal dran gewöhnen.
 
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Mondgesang schrieb:
...Sondern eher um das Feeling, die Handhabung, vielleicht so ein subjektiver Eindruck.
Mir ist keine Distrubution bekannt, welche ein Kontextmenü im Kontextmenü hat, zwei verschiedene Systemsteuerungen und Werbung+Tracking an allen möglichen Stellen. Das hast leider nur bei Windows :(.
 
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Als, eigentlich eingefleischter XFCE-User, bin ich aktuell vom KDE angetan, da hier die typ. Windows-Tastaturshorties besser abgebildet werden können - z.B. Desktop ein-/ausblenden - das wollte bei mir mit XFCE nicht so wirklich.

Aber im Grunde ist es mir eh lieber, wenn es eben nicht Windowsähnlich ist - je neuerer der W-Desktop, desto weniger will ich das. ;)
 
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Erst gestern ein Laptop mit zwei Bildschirmen eingerichtet.
Wollte gerne am oberen Bildschirm eine Taskleiste oben, und am unteren Bildschirm eine Taskleiste unten.
Willkommen in der Windows Hölle aus dem Mittelalter.

Gut, dass Linux so ist, wie es ist!
 
Zuletzt bearbeitet:
Irgendwie sag ich ja "who cares"!? Windows 11 ist dem Windows 10 Desktop auch schon nicht mehr so ähnlich. Windows Vista dem Windows XP Desktop auch nicht und 95 zu 3.11....
Oder mit anderen Worten. Mal sehen wie ähnlich Windows 12 (oder wie auch immer) dem Windows 11 Desktop sein wird.

Ich benutze am Liebsten alles out of the Box. Schön, wenn man dies und das einstellen kann, aber wenn man dann noch Addons oder so dazu braucht, lasse ich es lieber. Wenn dann nach einem Update irgendwas nicht geht ist womöglich alles erstmal zerschossen.
 
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Ich finde hier Zorin am umfangreichsten was den Wiedererkenneungswert angeht bzw. als gelungenes Gesamtpaket. Man findet sich zurecht und vor Allem, man findet die Dinge auch meistens dort wo man sie vermutet, ähnlich bis Win10.
Die Menüs in Zorin einstellungen sind nicht so verschachtelt und es gibt Standart Layouts (11, Klassisch, MacOS etc...) und es ist per se auch so gedacht einsteigerfreundlich zu sein und eben weniger dieses "du kannst alles ändern" ding rein zu bringen. Es gibt in core glaube ich 3 oder 4 Grundeinstellungen für den Desktop. Das empfinde ich auch als angenehm und lässt sich mit "Optimierungen","Hauptmenü" (Kenne die Paktenamen gerade nicht) oder anderen Tools eben doch anpassen, wenn man denn möchte.
 
Lotsenbruder schrieb:
Windowsumsteiger sollten auch lernen das Linux nicht Windows ist
Das ist mir bewusst. Ich selbst zähle mich auch bewusst als Linux-Veteran, der alle Distros und Desktops gesehen hat, die die Linux Welt zu bieten hat. Es ist wie gesagt eher so ein subjektives Ding.

Ich muss auch dazu sagen, dass ich das VÖLLIG wertneutral beschreibe. Dass GNOME oder der Desktop von Win11 an der Oberfläche restriktiver zu sein scheinen, sehe ich keineswegs negativ. Ganz im Gegenteil, es hat etwas Ruhiges (wenn man mal meine Ausführung zu KDE zum Vergleich zieht).

Deshalb wollte ich ja auch bewusst NICHT darauf abstellen, wo die Taskleiste ist, wo der und der Button ist und dadurch eine Ähnlichkeit erzeugt, sondern wirklich dieses Gefühl, den Eindruck zu verstehen, was die Entwickler vorhatten oder im Sinne hatten.
 
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Wenn ich eine direkte Antwort auf die Frage
Welcher Linux-Desktop ist Windows am Ähnlichsten?
geben würde, würde ich spontan antworten:
Keiner!

Windows am ähnlichsten ist eher MacOS.

Wer von Windows auf eine Linux-Distri umsteigt, egal welche, setzt auf etwas vollkommen Neues und er sollte sich auch darüber im Klaren sein.
Das ist mit Nichten negativ, sondern es ermöglicht neue Wege und Erfahrungen, was unheimlich spannend sein kann.
 
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LotusXXL schrieb:
Windows am ähnlichsten ist eher MacOS.
Da! Ich glaube, jemand, der mich versteht bzw den Kern meiner Aussage! Optisch könnten die ja kaum unterschiedlicher sein aber ich glaube im Kern oder in der Idee geht das in diese Richtung.

Und einmal mehr bestärkt das meine Theorie der GNOME-Ähnlichkeit, denn auch zu MacOS hat GNOME viele ähnliche Züge. NICHT nur optisch.^^
Ergänzung ()

gaym0r schrieb:
Auch das ist mir bewusst. Und dieser Thread zielt bewusst nicht darauf ab, ein Linux so AUSSEHEN zu lassen wie Windows. Es geht eher um die Philosophie HINTER dem eigentlichen System. Die Absicht der Devs, das Gefühl, das das Produkt dem Anwender geben soll.
 
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Ich würde sagen, dass Gnome und Windows strukturell - und zwar Win8 eingeschlossen - einen massiven Unterschied haben. In der Gnome-Shell ohne Erweiterungen gibt es genau einen Programmstarter für jedes Programm. Auf dem Windows Explorer (ja, so heißt die Windows Desktopumgebung, nicht nur der Dateibrauser) gibt es dagegen: Klassischer Starmenüeintrag PLUS gesonderter Starmenüeintrag (die Kachel) PLUS Schnellstarter in der Schnellstartleiste PLUS Desktop-Icon.
Ergänzung ()

LotusXXL schrieb:
Windows am ähnlichsten ist eher MacOS.
Als jemand, der Exposé auf einem iBook G4 liebte, würde ich widersprechen. Klar, manche Dinge in der Betriebssysteminteraktion sind anders, aber die Desktopumgebungen - da sind einige DEs der Unix-Welt näher an Windows als an Mac. Programmstarter auf dem Desktop hatte ich anno dazumal auf dem iBook auch nicht - da lagen nur Dokumente und Verknüpfungen zu Laufwerken, keine Programmstarter. Und wenn man Programme nutzt, die sich an die Tradition des "dokumenten- statt programmzentrierten Desktop-Designs" des Macs erinnern, dann haben nur Gnome und Enlightenment mal versucht dem Mac-paradigma nahe zu kommen - auf dem klassischen Mac schließt man Programme nicht durch Fensterschließen, Mac ist nicht Windows, dh. "Windows" sind Teile von Programmen aber nicht die Programme.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mondgesang schrieb:
an Win11 zentrierter Default-Ausrichtung sehen wir ja, dass die auch nicht mehr soooooo knallhart mit dem Unten-Links verheiratet sind, wie es über Jahrzehnte war.
Für mich ist das Gegenteil der Fall, ich hatte über Jahrzehnte die Taskleiste sowohl in Windows als auch Ubuntu auf der linken Bildschirmseite, was jetzt in Windows 11 nicht mehr möglich ist. Microsoft war also nie mehr mit "unten links verheiratet" als jetzt. Was ich nebenbei bemerkt einfach nur dreist finde.

Davon abgesehen gibt es im täglichen Umgang wenig Unterschiede z.B. zu Gnome, sofern man alles eingerichtet hat. Einrichten und Installieren sind einfach wesentlich anders gelöst, egal welche GUI man wählt.
 
Cinnamon, wenn es Windows 7 ähneln soll.
KDE wenn es windows 8,10 oder 11 ähneln soll.
 
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